Marshall jcm600 schaltet nicht in overdrive

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Gnidavellir
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Servus!
Bin neu hier, habe mich wegen folgendem Problem entschlossen mich hier anzumelden. Vorher noch kurz zu mir, ich bin Elektrotechniker und spiele jetzt seit ca. 9 Jahre e Gitarre. Hab auch schon Erfahrung mit dem reparieren von eigentlich allem möglichen, auch Röhrengeräten, aber hier komm ich einfach nicht weiter😆

Jetzt zum Problem, der Amp (jcm600 in der 2x12 combo Version) schaltet einfach nicht in den Overdrive Channel. Die LED an der front schaltet zwar von Grün auf Rot, allerdings bleibt vom Sound alles wies ist. Die Potis für den Overdrive Kanal haben ebenfalls keinen Effekt, die für den Clean Kanal allerdings schon.

Desweiteren kommt dazu, dass die Widerstände R43 und R44 stark verkohlt sind. Ich hab sie ausgelötet und nachgemessen, die werte passen, sollte also nichts ändern. Auf dauer werde ich die Widerstände natürlich tauschen, aber zu Testzwecken bleiben die erstmal drinn.
signal-2022-01-24-22-40-50-879.png


An dem Verstärker war vor mir auch schonmal wer am Werk, der Amp hat aber bei mir auch schon einwandfrei funktioniert.

Ich hab ein paar unschöne Lötstellen nachgelötet und ebenfalls ein paar nicht mehr ganz frisch aussehende Kondensatoren gemessen, hat aber nichts geändert.

An die Mini Relais (Fujitsu 47w/7) hab ich mich noch nicht getraut, ich denke kaum, dass ich die, ohne sie zu zerstören geöffnet bekomm...

Hatte wer von euch schonmal ähnlich Symptome bei einem Verstärker und kann mir weiterhelfen?

Habe leider nichts ähnliches gefunden...

Danke schonmal im voraus, LG Simon!
 
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Verdächtige: TR2 und TR3, ansonsten die RElais Spulen.
Sollte eine Freilaufdiode (D1 oder D6) defekt sien, wäre es das Gleiche und die betreffenden Transistoren würden heiß werden. Die verkohlten Widerstände sind ein schlechtes Zeichen.
 
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Danke für deine Antwort!
Ich habe heute mal alle von dir genannten Bauteile gemessen. (natürlich ausgelötet)

Die Freilaufdioden sind vollkommen ok.

Bei den Relais dachte ich erst den defekt gefunden zu haben, eines hat erst bei etwas über 12v sauber geschalten, im Datenblatt hab ich dann aber gelesen, dass die Relais für 24v ausgelegt sind, also auch die sollten eigentlich nocht das Problem sein.

Die Transistoren (mpsa13, also darlington) haben beide einen Spannungsabfall von 694mV zwischen Basis und Collector. Ansonsten sind die Widerstände zwischen B, E und C alle unendlich hoch.
Ich bin mir aber nicht sicher ob ich die Richtig gemessen hab, darlington Transistoren sind neu für mich.

Bin also im Endeffekt genau so schlau wie vorher:unsure:
Die Relais (Fujitsu 47w/7) hab ich auf verdacht schonmal geordert, und die TR2 und TR3 werd ich zur Sicherheit auch mal neu machen.

C47, C48 und C34 werde ich gleich noch überprüfen. Viel mehr fällt mir gerade aber nicht mehr ein...
 
Wenn R43/44 platt waren dann hat es vermutlich auch die dahinter hängenden Spannungsregler (7815/7915?) erwischt.
Werden denn die Hilfsspannungen +/-15Vdc noch sauber erzeugt?
 
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Danke, ja, hast recht, der lm7915 macht tatsächlich nichts sinvolles mehr...

Zwischen - c47 und +c34 waren es nur 3,8v und zwischen - c47 und d1 nur 6v

Mich würde es mal interessieren wie es dazu kommen konnte, dass r43, r44 und der Spannungsregler so geröstet wurden...
 
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In der Netzteilschaltung ab F1 und F2 wird aus der unsymmetrische Versorgungsspannung, die aus einer einfachen Diodenbrücke rauskommt, mit Hilfe zweier Kondensatoren eine viruelle Masse erzeugt und damit eine symmetrische Versorgungsspannung für die OP-Amps. Kann man machen, wird gemacht aus Kostengründen, muss man aber nicht machen. Besser wäre ein Trafo mit zwei Wicklungen und zwei Diodenbrücken.

In der aktuellen Schaltung sind einige Elkos im Spiel ... es muss ja nur einer davon einen Kurzschluss haben oder gehabt haben. Elko kaputt Kurzschluss -> LM kaputt -> Widerstände kaputt -> Verstärker kaputt.

Als weiterer Schritt würde ich nun feststellen wollen, ob noch irgendwo ein Kurzschluss vorliegt und den dann beseitigen. Kannst auch mal prüfen, ob am LM eingangsseitig noch etwas sinnvolles da ist.

Aber das muss ich ja einem gelernten Elektrotechniker nicht sagen ;-)
 
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Mich würde es mal interessieren wie es dazu kommen konnte, dass r43, r44 und der Spannungsregler so geröstet wurden...
Wiw schon @boisdelac erwähnte wahrscheinlich ein defekter Kondensator. Wenn das Board eh schon draussen ist um den LM zu tauschen dann gleich den anderen LM und die 5 Elkos und die 4 Kerkos mit tauschen.
Das einer der Kerko defekt ist ist zwar eher unwahrscheinlich aber kann passieren, ich tippe aber einfach auf einen der Elkos der nach +30 Jahren einfach am Ende seines Lebens ist.
Den 1W (besser 2W Flameproof) Widerstand bitte mit 1cm Abstand zum Board einlöten dass der sauber von Luft umströmt wird und so gut seine Hitze los wird. Warum die Hersteller die immer komplett ans PCB pappen ist mir eh ein Rätsel, warscheinlich ist der Bestückungsroboter da nicht dazu fähig das Bauteil mit Hülsen zu setzen.
 
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In der Netzteilschaltung ab F1 und F2 wird aus der unsymmetrische Versorgungsspannung, die aus einer einfachen Diodenbrücke rauskommt, mit Hilfe zweier Kondensatoren eine viruelle Masse erzeugt und damit eine symmetrische Versorgungsspannung für die OP-Amps. Kann man machen, wird gemacht aus Kostengründen, muss man aber nicht machen. Besser wäre ein Trafo mit zwei Wicklungen und zwei Diodenbrücken.

In der aktuellen Schaltung sind einige Elkos im Spiel ... es muss ja nur einer davon einen Kurzschluss haben oder gehabt haben. Elko kaputt Kurzschluss -> LM kaputt -> Widerstände kaputt -> Verstärker kaputt.

Als weiterer Schritt würde ich nun feststellen wollen, ob noch irgendwo ein Kurzschluss vorliegt und den dann beseitigen. Kannst auch mal prüfen, ob am LM eingangsseitig noch etwas sinnvolles da ist.

Aber das muss ich ja einem gelernten Elektrotechniker nicht sagen ;-)

Danke für die Aufklärung! Habe bei sämtliche Kondensatoren im eingebauten Zustand den Widerstand gemessen, keiner Hatte einen Kurzschluss, aber das muss ja erstmal nicht heißen, dass nicht doch einer Hinüber ist, ich werde alle mal Auslöten und richtig Messen.

Der LM hat nirgends mehr Durchgang und macht auch sonst nichts mehr.

Nicht falsch verstehen, ich bin noch in Ausbildung und definitiv kein Profi, wie man an meinen Fragen wahrscheinlich eh schon merken konnte ;)

Den 1W (besser 2W Flameproof) Widerstand bitte mit 1cm Abstand zum Board einlöten dass der sauber von Luft umströmt wird und so gut seine Hitze los wird. Warum die Hersteller die immer komplett ans PCB pappen ist mir eh ein Rätsel, warscheinlich ist der Bestückungsroboter da nicht dazu fähig das Bauteil mit Hülsen zu setzen.

R43 und R44 waren bereits 2watt Widerstände und auch ca. 1cm vom Board angelötet, den Lötstellen nach zu urteilen serienmäßig.



Danke übrigens für die schnelle und sehr ausführliche Hilfe, hab ich so ehrlichgesagt nicht erwartet, bin sehr positiv überrascht von den Leuten hier im Forum😄
 

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