Martin D18 2012 Natural - Zwei Risse im Lack - Reparieren? Pflege?

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Hallo zusammen,
nachdem ich viele Posts hier gelesen habe, gehen die Meinungen bei Risse im Lack wohl etwas auseinander...
Habe bei meiner Martin D18 2012 Natural zwei oberflächliche Risse im Lack festgestellt, beide in der Nähe des Stegs:
20191214_163539.jpg
Man erkennt sie nur in einem bestimmten Blickwinkel.

1) Würdet ihr damit zum Gitarrenbauer? Ich fummel da bestimmt nicht selber dran rum... :)
2) Womit würdet ihr den Lack pflegen und wie oft? Im Gitarrenladen wurde mir Dunlop 65 empfohlen, habe aber gelesen, dass die Silikone darin den Nitrolack angreifen können... Da soll Gibson Polish besser sein.
Der Lack fühlt sich hier und da schon recht stumpf an...

Freue mich über Tipps und Anregungen!
 
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Soviel ich weiss, können solche Lackrisse durch deutliche Temperaturschwankungen entstehen. Sie sind nicht schlimm und ich würde sie so lassen und mich damit abfinden.

Im US Martin Forum wird diese Politur von Gitarrenbauern empfohlen: Menzerna Hochglanzpolitur Super Finish HSP.

https://www.amazon.de/gp/product/B00GJSUXF4/ref=ppx_yo_dt_b_asin_title_o06_s00?ie=UTF8&psc=1


Ich selber habe sie zwar, hab sie aber noch nicht benutzt, weil ich meine Gitarren i.d.R. nur mit einem feuchten, warmen Baumwolltuch abwische.

Ausserdem gibt es einen guten Cleaner von Virtuoso.
 
Hallo @Brüllator und herzlich willkommen im Musikerboard!

Ich empfehle jegliche Gitarrenpflegeprodukte zu vermeiden. Die meisten sind eher schädlich als nützlich.

Die oben verlinkte Politur enthält Feststoffe wie jede Autopolitur und ist deswegen unbedingt von Lackrissen fernzuhalten.

Dunlop 65 enthält Mineralöl das tief in Hölzer eindringt. Sollte der Lackriss zu einem Deckenriss werden, würde das Weißöl eine Reparatur erschweren.

Zur Reinigung von Gitarren reicht ein feuchter Lappen. Bei Hartnäckigen Verschmutzungen Papiertuch mit Waschbenzin.

Also kannst Du ganz entspannt sein, weil so ein Riss meist nicht lange allein bleibt. Lacke härten mit der Zeit aus und werden spröder. Da kommt bestimmt noch was dazu.

Wenn es wirklich nötig ist einen Lackriss zu versiegeln weil der Lack droht abzublättern verwende ich Schellack oder Leinölfirnis.
 
Danke euch schonmal für die fixen Antworten!
Im Prinzip ist ja hier im Forum dazu auch schon alles geschrieben, aber das beide Risse an der Stegplatte (heißt das so?) aufgetaucht sind, hat mich verwundert... Der andere ist aber nur bis zum Pickguard zu sehen.

Werde in Zukunft weiterhin auf Temperatur und Luftfeuchtigkeit achten und dann wohl die "Stumpfheit" des Lacks in Kauf nehmen.
Aber bei der Pflege gehen die Meinungen auseinander - ist ja doch ein Schätzchen, so eine D18 im natural Look... Da hat man evtl. einfach das Bedürfnis, sie zu pflegen ;)
Die Idee dahinter wäre ja, dass der Lack eben nicht spröde wird.

Auf den Riss lasse ich ggf. mal einen Gitarrenbauer gucken, damit er sich nicht ausweitet

Für weitere Hinweise bin ich nach wie vor dankbar!
 
Werde in Zukunft weiterhin auf Temperatur und Luftfeuchtigkeit achten und dann wohl die "Stumpfheit" des Lacks in Kauf nehmen.

Die Stumpfheit musst Du nicht in Kauf nehmen. Selbst matter Lack fängt da wo er viel berührt wird an zu glänzen. Matt lackierte Hälse werden vom Daumen poliert und sind nach einem halben Jahr glänzend - wenn man viel spielt deutlich schneller. Polieren ist auch möglich, aber dann sollten die Risse vorher versiegelt werden.

Eine gut gebaute Gitarre sollte übliche Luftfeuchtigkeitsschwankungen überstehen auch wenn man da nicht besonders drauf achtet. Das gleiche gilt für Temperaturen. Extrem hohe Temperaturen sind zu vermeiden und wenn Du die Gitarre bei Minusgraden im Kofferraum hattest solltest Du im heißen Club nicht gleich den Koffer öffnen...

Aber bei der Pflege gehen die Meinungen auseinander - ist ja doch ein Schätzchen, so eine D18 im natural Look... Da hat man evtl. einfach das Bedürfnis, sie zu pflegen

Ich verstehe dieses Bedürfnis gut. Deswegen möchte ich meine Empfehlung bekräftigen: Wenn Du Deiner geliebten Gitarre was gutes tun willst dann halte sie fern von Gitarrenpflegemitteln! Da könntest Du genausogut Anti-aging-Creme aus dem Drogeriemarkt draufschmieren...

Die Idee dahinter wäre ja, dass der Lack eben nicht spröde wird.

Das funktioniert nicht. Lacke werden spröde weil die enthaltenen Weichmacher ausdünsten.

Auf den Riss lasse ich ggf. mal einen Gitarrenbauer gucken, damit er sich nicht ausweitet

Wichtig wäre hier festzustellen ob es tatsächlich nur ein Lackriss ist. Allein zu Deiner Beruhigung. Ich gehe aber davon aus. Sonst kannste ja mal mit dem Ding vorbei kommen fals Du Dich im Ruhrgebiet befindest.
 
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Hallo @Brüllator

Die oben verlinkte Politur enthält Feststoffe wie jede Autopolitur und ist deswegen unbedingt von Lackrissen fernzuhalten.

Also laut Artikelbeschreibung ist die Politur "Frei von Silikon und Füllstoffen". Was sind denn Feststoffe?
 
Feststoffe sind z.B. die eigentlichen Poliermittel die in der Emulsion sind, also feinst vermahlene Schleifmittel.

Auf Automobilen verwendete Mittel sollten immer frei von Silikon sein, denn Silikon ist der natürliche Feind des Lackierers.

Füllstoffe würden die Effektivität des Produkts herabsetzen.

Hat aber beides nichts mit den Feststoffen zu tun, ohne die eine Politur gar nicht funktionieren würde.
 
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Wichtig wäre hier festzustellen ob es tatsächlich nur ein Lackriss ist. Allein zu Deiner Beruhigung. Ich gehe aber davon aus. Sonst kannste ja mal mit dem Ding vorbei kommen fals Du Dich im Ruhrgebiet befindest.

Danke, sehr nett! Ist aber nur oberflächlich im Lack, habe (leider) auch noch mehrere entdeckt... War heute beim Fachmann mit Plek-Maschine (Wahnsinnsgerät!), der sagt das gleiche: Nur oberflächlich, bloß nichts dran machen
 
Na siehste - alles gut.

Beim putzen immer aufpassen dass der Lappen wirklich nur minimal feucht ist, denn sonst wischt du das "Schmutzwasser" in die Risse und der Schmutz dringt ein. Meine Lieblingsgitarre wäre ein Beispiel dafür, aber nach 40 Jahren darf sie auch ein bisschen gebraucht aussehen...

Viel Spaß noch mit Deiner D18!!!
 

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