Maße von chromatischen Akkordeons in der Realität und in Prospekten

Bernnt
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Aus meiner Sicht spielt bei der Wahl des richtigen Instruments auch die eigene Körpergröße eine Rolle. Größere Leute kommen in der Regel auch mit größeren Instrumenten zurecht. Nun habe ich eher eine Vorliebe für kleinere Instrumente und sichte zurzeit mal wieder die Angebote der Hersteller. In den Katalogen finden sich oft Maße. Nur was bedeuten die?

Beltuna gibt keine Maße. Meine Leader IV, 96 Bässe könnte ich darum nur vermessen. Aber soll man messen, wenn man dieses Instrument mit anderen Instrumenten anderer Hersteller vergleichen will? Für mein Konverterakkordeon gibt es Maße. Im Scandalli-Katalog steht bei der Scandalli BJP 442 S: 50,5 x 21 x 45. Herausgefunden habe ich nun, dass Scandalli mit den ersten beiden Daten die Größe des Rahmens angibt, an dem die Tastatur und das Verdeck angedockt sind. Was die 45 bedeuten soll, weiß ich nicht, egal wie ich den Meterstab halte. UND: Irgendwie hab ich den Eindruck, dass die Größe des Diskants da irgendwie überhaupt nicht vorkommt.

Meine Fragen:
1. Was bedeutet eigentlich die "45" bei Scandalli?
2. Ist irgendwo festgelegt, was da eigentlich gemessen wird? Bei Pigini etwa finde ich Maße, geben die auch die Größe des Rahmens an?
3. Wie schließt man von der Größe des Rahmens auf die Höhe der Tastatur (Tasten oder Knöpfe)?
 
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1. Was bedeutet eigentlich die "45" bei Scandalli?
2. Ist irgendwo festgelegt, was da eigentlich gemessen wird? Bei Pigini etwa finde ich Maße, geben die auch die Größe des Rahmens an?
3. Wie schließt man von der Größe des Rahmens auf die Höhe der Tastatur (Tasten oder Knöpfe)?

zu 1.) Die Kreativität der Schöpfer ist bisweilen grenzenlos ... ich hab keine Ahnung, was die damit sagen wollen.

zu 2.) Nicht dass ich wüsste ... das kann jeder machen, wie er will. Meist werden die Maße des Grundgehäusekorpusses genommen (zumindest so ungefähr)

zu 3.) gar nicht! ... Das hält jeder Hersteller anders, wie er die Balance hier macht. Die einen machen ein kompates Grundgehäuse und lassen dafür die Tastatur oben und unten weit ausschweifen. Die anderen passen das Gehäuse etwas an, damit der Diskant nicht soweit ausgekröpft werden muss...


...


und 4.) Wie welche Betätigungselement am Gerät angeracht werden ist ebenfalls jedem Hersteller freigestellt. Wie z.B. Bassbetätigungsfeld oder Diskantposition festgelegt wird, da gibts keien Norm. Ich hab schon von der nominellen Ausstattung her gleiche Instrumente welche in der Hand gehabt, da hatte ich bei dem einen den Eindruck ich schnall mir eine Hobelbank um, während ich bei anderen den Eindruck hatte, ich schlüpf in einen Hausschuh rein.
 
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könnte es die Anzahl der Diskanttasten sein?
Nee, das steht so in den Maßen. Dass das Instrument 45 Tasten hat, steht bei den Tasten und ist klar. Auch beim Extreme-Converter mit 47 Tasten steht übrigens 45.
 
Nee, das steht so in den Maßen.

Scandalli hab ich nu keine zum nachgucken... drum hab ich mal meine Morino nachgemessen und bekomm folgende grobe Eckdaten raus:

Morino VIM-1.jpg


Könnt es sein, dass die "45 für die Gesamthöhe bis Tastaturkante steht?


Bei meinem zweiten 45 tastigen Melodiebassinstrument komme ich auf ähnliche Maße

Gehäusehöhe 48 cm
Gehäusetiefe 21 cm
Gesamthöhe 44 cm
Diskantlänge gesamt 56 cm

... und was nicht nachmessbar ist: liegt angenehmer "in der Hand" als obiges Instrument.


Und dieser "Wohlfühlfaktor ist ein nicht zu unterschätzender Faktor ob man mit dem Gerät klarkommt oder nicht...

musialischer Austausch-k.JPG



Die Dame kam jedenfalls mit ihrer 45 tastigen Konverter-Morino 454CS problemlos in jeder Situation klar, wie wir von etlichen Treffen wissen... inzwischen spielt der Herr links im Bild das Instrument und findet es mitunter "doch recht groß". Da möcht ich mal ganz einfach behaupten, lags nicht an der reinen Größe sondern eher am persönlichen Wohlfühlfaktor, wie der einzelne das Instrument empfindet.
 
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am persönlichen Wohlfühlfaktor,
... bestimmt. Ich persönlich finde die Kästen mit 45 Tasten, was den Tonumfang angeht brauchbar, von den Ausmaßen aber irgendwie zu groß. Irgendwie braucht es bei mir bei den großen Instrumenten ewig, bis ich einen Ton ins Schwingen (Vibrato) kriege. Mehr Masse und mehr Raum wollen ja bewegt werden. Wenn ich das Instrument auf die Größe eines 41-Tasters oder darunter schrumpfen könnte, wäre viel gewonnen. Alternativ selber größer werden, aber beides ist leider unrealistisch.
 
Mehr Masse und mehr Raum wollen ja bewegt werden. (...) Alternativ selber größer werden
Das selber größer werden verändert aber die zu bewegende Masse nicht. Wenn es also - nach deiner These - daran liegt, ist die eigene Körpergröße unmaßgeblich!
 
Ich persönlich finde die Kästen mit 45 Tasten, was den Tonumfang angeht brauchbar, von den Ausmaßen aber irgendwie zu groß. Irgendwie braucht es bei mir bei den großen Instrumenten ewig, bis ich einen Ton ins Schwingen (Vibrato) kriege. Mehr Masse und mehr Raum wollen ja bewegt werden.


hmmm...:gruebel:

Da vermischen sich m.E zweierlei Sachen.

Die Größe ist das eine . Da gibts schon Unterschiede ganz klar. Aber wie sich das Instrument anspielen lässt ist eienandere Sache.

Klar ist, wenn das Instrument sehr deutlich kleiner wird in den Abmaßen dann merkt man das auch an der "Laufruhe". So kleine Kisten wie ne Hohner Erica oder ähnliche Button Boxes, die sind so klein vom Volumen her, dass man die fast nicht ruhig spielen kann, die zittern praktisch immer im Ton - ist ja auch eins der Wesensmerkmale dieser Kisten.

Aber bei Instrumenten die zumindest in der gleichen Region unterwegs sind, kann ich das nicht bestätigen. Bei meinen beiden Hauptinstrumenten kann ich auf beiden ungefähr gleich easy Bellowhake oder Vibrato erzeugen, obwohl des eine davon mit 45 Tasten und Melodiebass doch ordentlich mehr Kampfgewicht insbesondere auf der Bassseite mitbringt. Geht aber ziemlich genauso einfach , wie auf dem "Kleinen" mit 41 Tasten und Standardbass.

Allerdings spiele ich die etwas unterschiedlich an. Die Kisten sind unterschiedlich groß, haben unterschiedliche Massenverteilung und das muss man ganz klar in sein Spiel mit einbeziehen. So ungefähr aber spielen sich die beiden ähnlich gut möcht ich behaupten. Das ist dann wenn , eher eine Empfindungssache, wie man das Instrument empfindet.
 
unterschiedliche Massenverteilung
Genau, ich glaube, dass es das ist. Übrigens: Ich hatte mit deiner Meister-Gola ein ähnliches Problem wie mit meiner Kiste. Wahrscheinlich habe ich einen anderen spieltechnischen Zugang als du. Das Anspracheverhalten ist übrigens kein Problem. Die große Sandalli hat ein im Vergleich zu anderen Konvertern, die ich in der letzten Zeit unter den Fingern hatte, ein hervorragendes Anspracheverhalten, aber darum geht es nicht. Der Vergleich mit der Erica passt hier auch nicht - es geht um kleinere Konverter.

Könnt es sein, dass die "45 für die Gesamthöhe bis Tastaturkante steht?
Das ist es. Komisches Maß. Die Gesamtlänge aller Tasten wäre doch ein viel besseres Kriterium, oder?

Das selber größer werden verändert aber die zu bewegende Masse nicht. Wenn es also - nach deiner These - daran liegt, ist die eigene Körpergröße unmaßgeblich!
Stimmt, aber wer länger ist, hat auch längere Arme. Und dann kann sich das Gesamtsystem ändern, z.B. der Winkel, mit dem man am Gehäuse beim Tremolo hin und her wackelt. Ziemlich wahrscheinlich guckt man dann auch leichter über das Instrument weg...
 
Hallo Bernnt,

Ich persönlich finde die Kästen mit 45 Tasten, was den Tonumfang angeht brauchbar, von den Ausmaßen aber irgendwie zu groß.

Was genau bedeutet "zu groß“? Zu breit? Zu voluminös? Zu hoch? Zu schwer? Eine Kombination mehrerer "zu"? Ich spielte einige alte "45"-Instrumente aus der Golden Zeiten des Akkordeons von 60 er – 80 er. Die alte fünfchörige tschechische Delicia Dina war z.B. zu schwer und zu tief für mich. Aufgrund der größeren Tiefe des Instruments war die Diskant-Tastatur weiter vom Körper des Spielers entfernt, und ich habe während des Spiels oft versehentlich das Kinnregister eingezogen. Also fühlte ich mich während des Spiels sehr unwohl und konzentrierte mich nicht einmal wirklich auf das Spiel.
Mein aktuelles 45+MIII Instrument hat Abmessungen (laut offiziellen Angaben des Herstellers):
Gehäusehöhe: 494 mm
Gehäusetiefe: 200 mm
Gesamthöhe: 410 mm (dies natürlich hängt von dem Balg ab), plus Diskantlänge auch ca. 56 cm.
Gewicht: 12,6 Kg.

Ich bin sehr zufrieden. Das Instrument ist sehr leicht, schlank und hoch genug, es passt in meine Hände und habe Diskanttastatur direkt vor mich. Seine Höhe macht mich aufrecht und in einer ergonomisch günstiger Position zu sitzen. Einfach super…

Gruß, Vladimir
 
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