Mehrkanal Controlling und Filter Analog vs. Digital

  • Ersteller alex0293
  • Erstellt am
alex0293
alex0293
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
18.04.16
Registriert
28.03.09
Beiträge
1.213
Kekse
1.207
Ort
Teltow
Ausgelagert aus dem Behringer - Ultradrive Pro DCX - 2496 Thread!


Wenns wirklich um mehrwege controlling geht, schau mal aufm Gebrauchtmarkt nach Sonus IDAS und IDAN, das sind umgelabelte BSS Soundweb 9088ii. 8 in und 8 out. Software allerdings nur 32 Bit fähig!

Das ding klingt um welten besser als so ein Behringer oder Kirstein m***.

31 Bänder fürs EQen ist okay, jedoch wenn du sie dir grundlegend grade ziehen willst / musst, ist das für die Phasenlage nicht grade hilfreich. Und Pfeifen tuts eh immer an den selben stellen, wenn du die im Controller sauber einmisst, sollteste damit weniger stress haben und wenns pfeift gehts halt nicht mehr vernünftig lauter ;)
Auch sowas wie Limiter passend zur Endstufe berechnen und einstellen sowie grade für monitor mal nen netten HPF einrichten geht halt super mit den Dingern.

lg Alex]]
 
Eigenschaft
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Das ding klingt um welten besser als so ein Behringer oder Kirstein m***.

Kannst du diese These auch belegen? Für den Kirstein möchte ich nicht meine Hand ins Feuer legen, aber die Behringer-Kisten sind über jeden Zweifel erhaben. Falls man nicht gerade die Studiomonitore damit entzerren will, wird man definitiv keine Einbußen gegenüber der Konkurrenz feststellen können.
 
Kann ich aus erfahrung sagen, habe auch mal einen DCX gehabt, den ich gekauft hatte um einen Teil meiner PA, also wenn ich diese auf 2 Veranstaltungen aufteile, auch mit einem Controller zu fahren. Habe beim messen partout nicht den Sound hinbekommen den ich haben wollte und im AB vergleich fiel auch auf, dass da ne menge nicht hinhaut. Vorallem die Phasenlage hat er mir zerschossen. Damit klang die ganze PA nichtmehr in sich stimmig.

Also für kleine PA's sicherlich brauchbar, sobald es aber an amtliches Material für komplexere Beschallungen geht bekommt man damit deutliche probleme.

Nachtrag: Die Soundwebs sehe ich auch nicht als Konkurrenz zum DCX, die spielen in einer ganz anderen Liga. Aber deshalb auch der Tipp, weil diese von der Firma Sonus gelabelt grade günstig zu haben sind.
 
im AB vergleich fiel auch auf, dass da ne menge nicht hinhaut. Vorallem die Phasenlage hat er mir zerschossen

Hast Du das mal gemessen?

EDIT: also wirklich nur das Gerät, nicht ne gesamte Kette. Ich frage, weil ich beim "mal eben ein paar Sachen bei ihm durchmessen" keine Anomalien festgestellt habe...
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Standalone gemessen noch nicht.
Unter welchen Bedingungen hast du ihn "mal eben" durchgemessen? Hast du ein ABC vergleich gemacht, also Signal ohne DCX, Signal mit DCX ohne Processing und Signal mit DCX mit Processing?
 
Wenn man stur die Werte in den Controller hackt, ist das Ergebnis nicht optimal und von Controller zu Controller verschieden. Probleme in der Phasenlage am Übernahmepunkt kann man aber beim DCX einfach korrigieren.
 
Das man die Werte nicht 1:1 kopiert ist denke ich selbstverständlich. Ist ja offensichtlich, dass das nicht klappen kann. Und ich meine auch nicht die Phasenlage im Crossover Bereich...
 
Wie willst du dann die "zerschossene" Phasenlage festgestellt haben? Das letzte mal, als ich noch etwas über das menschliche Gehör gehört habe, hieß es, dass die Phasenlage von diesem nur bei kohärenten Signalen ausgewertet werden kann.
 
Die Filter im DCX arbeiten rekursiv. Soll heißen wenn du das AD gewandelte Signal bearbeitest jeder angewandte Filter nichtnur die Amplitude sondern auch die Zeit beeinflusst. Hiermit läufst du in den Zeiten auseinander und damit auch in der Phase. FIR Filter kann das ding nunmal einfach nicht, da nen nicht rekursiver Filter sehr viel Rechenleistung fordert.
 
Kannst du dazu genaueres sagen, also was das z.B in Zahlen jetzt genau für Auswirkungen hat?
Und wie sieht es bezüglich Phasenlage dann aus aus wenn ich zwei Signale mit den der selben Anzahl an Filtern "bearbeite" bei einem aber mit jeweils 0 dB Gain in den Filtern fahre?
 
@alex0293
Das solltest du noch einmal etwas näher erklären. Ich spreche doch gerne über digitale Filter. Was unterscheidet denn den FIR-Filter genau vom rekursiven Filter? Warum kostet der FIR-Filter mehr Rechenleistung gegenüber dem rekursiven Filter?


Vorallem die Phasenlage hat er mir zerschossen. Damit klang die ganze PA nichtmehr in sich stimmig.

Wieso hörst du die Phasenlage, wenn sie nicht im Übernahmebereich problematisch ist? Woran machst du so etwas fest?

Und ich meine auch nicht die Phasenlage im Crossover Bereich...
 
Bei jedem Rechenprozess, hier im falle der Klangkorrektur durch EQ (IIR Filter o.ä.) wird beim anheben bzw. beim absenken der Frequenzen das Signal bearbeitet. Hierbei wird die Amplitude in erster linie verändert, mit darunter leidet aber auch die Impulstreue und bedingt durch die Berechnungszeit der gefilterten Frequenz eben auch das Timing (Phasenlage).

Beim FIR Filter wird ein deutlich höherer Berechnungsaufwand betrieben um auch mit viel mehr und viel feineren Filtern das Signal bearbeiten zu können. Wer hierüber mehr wissen will darf aber gerne mal selber google bemühen. Der Kern des FIR Filter ist, dass weder Phasenlage der Frequenz noch Impulstreue drunter leiden.

Um nochmal auf den Unterschied zwischen DCX und z.B. BSS Soundweb zu kommen.

Bei dem DCX arbeiten relativ einfache Algorithmen, die die Frequenzbänder filtern, weil der DCX eine sehr begrenzte Rechenleistung hat und man damit haushalten musste. Das Soundweb hingegen hat deutlich mehr Leistung zur verfügung und als frei Routbarer Controller auch ganz andere Möglichkeiten verschiedene Filtertypen (Terzband EQ oder Parametrischer etc.) zu verwenden um hier Problemen mit Phasenlage und Impulstreue aus dem Weg zu gehen.

Aber woher die zerschossene Phasenlage herkommt sollte nun jedem klar sein:
Das Signal kommt an, z.B. 4 Terzbänder werden verändert und das Signal wird wieder Summiert und verlässt die Kiste. Und eben diese 4 veränderten Bänder kommen nun durch die Berechnung Zeitlich versetzt wieder hinten raus. Selbiges Problem gab es auch schon immer bei großen 31 Band EQ's.

Hier gilt also grundsätzlich, sich bei der Wahl der Filtertypen (Auch bei Crossover Bessel, Linkwitz,... haben verschiedene Einflüsse auf Amplitude, Phase und Impulstreue) vorher gedanken zu machen und lieber weniger als mehr zu korrigieren.

Fazit: Sowohl Soundweb als auch DCX bringen mir die Phasenlage durcheinander, jedoch hat das Soundweb durch die höhere Rechenleistung und andere Algorithmen hierbei das bessere Ergebnis.

Einer der wenigen Controller der mit 4096 Bändern bei 192khz Samplingrate einen FIR Filter mitbringt kommt von der Firma 4acoustic.

lg Alex

P.s. Daher zurück zu meiner empfehlung: bevor ich nen DCX kaufe, suche ich lieber nen gebrauchtes Soundweb 9088ii (bzw. Sonus IDAN88)
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Das klingt ja fast so, als ob man mit dem DCX keine brauchbaren Ergebnisse hinbekommt, was aber durch Unmengen verkaufter und im Einsatz befindlicher DCX regelmäßig widerlegt wird.

Man sollte schon seine Werkzeuge mit Bedacht auswählen und einsetzen, aber wegen der beschriebenen Punkte wird so ein DCX noch nicht zu einem schlechten Werkzeug.
 
Das der DCX ein schlechtes Werkzeug ist habe ich auch ausdrücklich so nie gesagt, lediglich, dass er für die Systeme dich ich fahre keine ausreichend brauchbaren Ergebnisse liefert und dass man bei einer Neuanschaffung durchaus mal auf den gebrauchtmarkt schauen sollte.

(Bei besagtem System geht es um ein JBL Soundpower Import (p66 Sub und p722p top) also 18" sub und 12" 1,5" Top mit Controllerendstufe mit integrierter Weiche. Und hier bin ich mit dem DCX nicht ansatzweise an das Ergebnis der JBL Stufe mit Controllerkarte rangekommen, mit dem Soundweb war ich da schon deutlich besser bei.) Und damit ist die Kiste für mich gestorben, wenn es um höherwertige Beschallungssysteme geht. Habe den DCX aber auch in mehreren Festinstallationen drin, da hier weder der Anspruch noch das Geld, geschweige denn vernünftige Boxen verbaut wurden. Also in seinem Preissegment hat er seine Berechtigung.
 
Du hast zwar viel geschrieben, aber nicht wirklich etwas gesagt.

Wer hierüber mehr wissen will darf aber gerne mal selber google bemühen.
Vielleicht solltest du das wirklich mal machen. :mampf:

Kleiner Tipp am Rande: FIR-Filter haben lineare Phasengänge und damit konstante Gruppenlaufzeiten. Die Gruppenlaufzeit zwischen zwei Filtern ist allerdings nicht konstant.

Mach es doch einfach mal so und miss den Unterschied zwischen den beiden Controllern hinter dem Lautsprecher. Wenn dich deine Ohren nicht täuschen, sollte ein Unterschied auf jeden Fall deutlich messbar sein.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Eigentlich will er soweit ich ihn verstehe nur sagen, daß herkömmliche digitale Filter frequenzabhängigen Einfluß auf die Phasenlage haben, FIR Filter jedoch nicht (dafür haben die entsprechend Delay was sie auch wieder unbrauchbar machen kann, je nach Anwendungsfall). So weit, so korrekt aber eine allgemein gültige Feststellung zu digitalen Filtern und "herkömmlichen" nicht-linearphasigen analogen. Sie "verhunzen" das Eigangssignal, aber das ist erwartetes Verhalten. Ein Systemtechniker weiß das und kennt den Einfluß der verschiedenen Filtertypen auf den Phasengang des Signals, und weiß ihn zu berücksichtigen.

Zweite Aussage ist, das die Filter vom DCX stärker Einfluß nehmen als von höherwertigen Produkten. Ob das so ist bzw. sein kann, kann ich nicht beurteilen. Dazu fehlt mir die mathematische Grundlage. Mein Verständnis bislang war jedoch daß die Einflüsse auf die frequenzabhängigen Laufzeiten der Filter nicht implementationsspezifisch ist, sondern charakteristisch für den jeweiligen Filtertyp.

Eine Aussage wie "der DCX verhunzt mir die Phaselage" ist etwas zu stark vereinfacht. Deshalb wollte ich wissen, was er denn da gemessen hat, was qualitativ und quantitativ wie viel vom Erwarteten abgewichen ist, um ein solches Statement zu rechtfertigen... Würde mich über konkrete Beispiele freuen, die kann ich dann ja gerne mal hier mit nem DCX und einem Zweikanal-FFT (SMAART) verifizieren.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Auch FIR-Filter manipulieren die Phase des Signals, tun dies aber "linear" (in praxisrelevanten Fällen). Das soll heißen, dass sie sich - neben ihrer Filtereigenschaft bezogen auf die Amplitudendichte im Spektrum - im Grunde wie ein Delay verhalten.
Das kann gut sein, kann aber auch überhaupt kein Kriterium sein.

Es ist für Laien gar nicht so richtig greifbar, was Phase oder Phasengang sein soll. Es gibt "Allpassfilter" die manipulieren NUR den den Phasengang des Signals. Wenn man mal ein Audiosignal durch solche Allpassfilter jagt kann man keine Unterschiede hören. Der Phasengang eines Signals ist im Grunde nicht "hörbar". Umso mehr ist es "erstmal" sekundär, was der Phasengang eines Filters so tut!
Es ergeben sich bei Frequenzweichen halt dann "Probleme", wenn man eben versucht verschiedene Schallquelle konstruktiv interferrieren lassen zu wollen. Aber hier dem FIR-Filter den - per se Vorzug - zu geben... naja halte ich für unnötig....

Zu deinem Kommentar:
Zweite Aussage ist, das die Filter vom DCX stärker Einfluß nehmen als von höherwertigen Produkten. Ob das so ist bzw. sein kann, kann ich nicht beurteilen. Dazu fehlt mir die mathematische Grundlage. Mein Verständnis bislang war jedoch daß die Einflüsse auf die frequenzabhängigen Laufzeiten der Filter nicht implementationsspezifisch ist, sondern charakteristisch für den jeweiligen Filtertyp.

Kann ich zustimmen. Ist im Grunde so. Gerade wenn auf Prozessoren mit hoher Wortbreite gerechnet wird (hier ist 24bit ja Standard) ist im Grunde "Filter = Filter" Sofern es eben die gleichen Typen sind. Also "Bessel 4. Ordnung mit Grenzfrequenz X" ist erstmal auf allen Prozessoren gleich.

Eine Aussage wie "der DCX verhunzt mir die Phaselage" ist etwas zu stark vereinfacht. Deshalb wollte ich wissen, was er denn da gemessen hat, was qualitativ und quantitativ wie viel vom Erwarteten abgewichen ist, um ein solches Statement zu rechtfertigen... Würde mich über konkrete Beispiele freuen, die kann ich dann ja gerne mal hier mit nem DCX und einem Zweikanal-FFT (SMAART) verifizieren.

In der Tat, die Aussage halte ich ebenfalls für Unsinn. Man wird das Delay sehen, was durch die Wandlung erzeugt wird (fallende Gerade im Phasengang) und zusätzlich eben das was die Filter (wie bei allen anderen Controllern auch) tun...


Um damit mal auf den Ursprungspost zu springen:

Bei jedem Rechenprozess, hier im falle der Klangkorrektur durch EQ (IIR Filter o.ä.) wird beim anheben bzw. beim absenken der Frequenzen das Signal bearbeitet. Hierbei wird die Amplitude in erster linie verändert, mit darunter leidet aber auch die Impulstreue und bedingt durch die Berechnungszeit der gefilterten Frequenz eben auch das Timing (Phasenlage).
"Berechnungszeit der gefilterten Frequenz" ist Esotherik. Sieht man von irgendwelchen Pufferdelays ab, besitzt jeder EQ einen Phasengang. Eigentlich jeder EQ ist minimalphasig ausgeführt. Das heißt Phasengang und Amplitudengang sind DIREKT gekoppelt. Das heißt: Wenn EQ X einen bestimmten Amplitudengang und Phasengang hat, hat EQ Y den gleichen Phasengang, wenn ich ihn so einstelle, dass er den gleichen Amplitudengang wie EQ X hat....

Einziger unterschied kann hier wirklich ein Puffer-Delay sein, welches sich aber ohne aufwand kompensieren lässt, indem man ggf. andere Zweige verzögert.

Das konnte ich im übrigen bei einem DCX bisher nicht feststellen.

Beim FIR Filter wird ein deutlich höherer Berechnungsaufwand betrieben um auch mit viel mehr und viel feineren Filtern das Signal bearbeiten zu können. Wer hierüber mehr wissen will darf aber gerne mal selber google bemühen. Der Kern des FIR Filter ist, dass weder Phasenlage der Frequenz noch Impulstreue drunter leiden.

Stimmt nur so halb. es arbeiten nicht "mehr Filter" sondern die Filterordnung ist erheblich höher. Das heißt mehr Verzögerungsglieder. Dies führt zu einem erheblich größeren "mittleren Delay" (wenn man so etwas definieren möchte....). Bei FIR-Filtern sagt man gern sowas wie "der Schwerpunkt des Signals bleibt erhalten". Präziser kann man vielleicht sagen: schicke ich einen symmetrischen Puls (also ein Signal, was an und wieder aus geht, welche irgendwo in der Mitte eine Symmetrieachse hat) in ein FIR-Filter kommt ein verzögerter symmetrischer Puls raus. Wenn ich einen Tiefpass betrachte, dann sieht der etwas weicher aus, bei einem Hochpass kommt was raus, dem man nichts mehr von "Impulstreue" ansehen kann...
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Kannst du dazu genaueres sagen, also was das z.B in Zahlen jetzt genau für Auswirkungen hat?
Und wie sieht es bezüglich Phasenlage dann aus aus wenn ich zwei Signale mit den der selben Anzahl an Filtern "bearbeite" bei einem aber mit jeweils 0 dB Gain in den Filtern fahre?

bei 0dB Gain passiert gar nichts... ob du den EQ an oder ausmachst macht keinen unterschied - bis auf eventuelle kürzeste Pufferdelays - aber an der Phasenlage ändert sich (abgesehen von jenen Delays) gar nichts!

...

Was mir so beim lesen jetzt irgendwie in den Sinn kam: Kann es sein, dass ein Tutorial über Filter (Analog, Digital, FIR) irgendwie sinnig wäre?
 
Oh ja. Da is so viel Halbwissen unterwegs...

PS: ja, auch bei mir :D
 

Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben