Melodika für Anfänger 32 oder 37 Tasten?

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Der kleine Tod
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Hallo,
ich bin fast blutiger Anfänger, wenn es um Instrumente geht und möchte eins lernen. Nach langem überlegen, bin ich bei der Melodika hängen geblieben. Es gibt sie schon günstig zu kaufen. Angeblich ist sie einfach zu lernen, man kann sie leicht transportieren und sie brauch kaum Platz.

Meine bisherigen Musikkenntnisse beschränken sich auf 10 Jahre singen am Lagerfeuer bei den Pfadfindern. Motto: Hauptsache laut. Schön muss es nicht sein. Xylophon spielen im Musikunterricht in der Grundschule. Dadurch minimale Notenkenntnisse. Irgendwo habe ich noch eine Mundharmonika mit Lehrvideo "Beginning blues harp". Das war mir zu kompliziert. Ehrlich gesagt bin ich auch kaum über die Einleitung im Video hinaus gekommen. Außerdem kann ich "Alle meine Entchen" auf der Triola mit dem Namen "CoCo" und den bunten Tasten spielen. Das einzige Instrument was ich gut beherrsche, ist die Vuvuzela.

Wegen der Triola bin ich auf die Melodika gekommen. Pusten, Taste drücken und Ton kommt raus. Das kann sogar ich. Bei sämtlichen Flöten puste ich immer zu stark rein.

Zurück zu meiner Eingangsfrage: Ist es besser zuerst eine 32 Tasten Melodika zu kaufen oder kann man gleich mit einer mit 37 Tasten loslegen? Meine Befürchtung ist, das man bei 37 Tasten soviel Luft brauch das ein Anfänger verzweifelt. Welche kauft man am besten? ich bin probehalber auf ebay gegangen und habe dort 2 gefunden, die ich interessant finde: http://www.ebay.de/itm/221051371306 (Hörbeispiel: https://www.youtube.com/watch?v=E1cnD2Ns4GU)
http://cgi.ebay.de/ws/370615130351 (sie hat halt 37 Tasten)


Wie lerne ich am besten? Ich würde ja einen Kurs besuchen wollen, wegen Fingersatz und richtig pusten. Aber die haben eher so die Altersklasse 5-8 Jahre und ich bin 31. Außerdem bin ich Linkshänder und die Melodikas und vermutlich die ganzen Lehrer auch, sind so das man mit rechts spielt.

Was könnt ihr mir raten, außer besser dabei zu bleiben Topfdeckel gegeneinander zu schlagen und Kinderlieder zu gröhlen?
 
Eigenschaft
 
...Bei sämtlichen Flöten puste ich immer zu stark rein... Außerdem bin ich Linkshänder...

Willkommen im Musiker-Board.

Was das Anblasen betrifft: wenn es für die Vuvuzela reicht, reicht es auch für alles andere, das Töne durch Atemluft erzeugen kann.

Ich würde laienhaft sagen, dass mehr Tasten kein Nachteil sind.
Genausowenig wie die Händigkeit ein Problem sein muss, weil Du sowieso bei Null anfängst. Deine rechte Hand ist schließlich nicht gelähmt.

So werden die üblichen Keyboards/Pianos selbst von reinen Rechtshändern mit einer hoffentlich "starken" linken Hand gespielt. Das gleiche gilt für Geigen und alles was in dieser Familie noch größer gebaut ist. Auf der Gitarre ist die linke Hand die Greifhand, die selbst komplizierteste Abläufe und Akkordgriffe gut koordiniert bewerkstelligen muss: von Rechtshändern, wohlgemerkt.

Dein kurzes Gastspiel auf der Flöte wäre für mich eher in Warnzeichen, nämlich für mangelnde Geduld. Fast niemand kann Blasinstrumente auf Anhieb so anspielen, dass kontrollierbare Töne erzeugt werden. Wenn dich das Instrument interessiert, wäre die richtige Konsequenz gewesen, sich einen geeigneten Unterricht zu suchen. Eine angemessene Atemtechnik müssen die Meisten erst lernen.

Zum Alter: als ich studiert habe, nahm ich Kontrabass-Unterricht an einer Musikschule. Da musste ich als 25-jähriger einmal mit 10-13-jährigen im kleinen Ensemble beim Vorspiel auftreten.
Das war garantiert nicht mein Lieblings-Gig, aber was soll's - wenn Du gut spielst, denken die Eltern, Du wärst ein aushelfender Lehrer. :D
 
Bei der Gitarre habe ich mal gemerkt, das Griffe mir mit der rechten Hand mehr liegen würden. Gespielt habe ich aber nie. Habe nur mal 1-2 Griffe gezeigt bekommen und die mit links zu greifen, war die Hölle.
 
Das wundert mich nicht.

Es gibt zwar Linkshänder-Gitarren, aber die Übertragung der komplexeren Aufgabe an die rechte Hand entpricht natürlich so gar nicht dem, was man sich unter Lateralität eigentlich vorstellt.
Reine Linkshändigkeit ist übrigens recht selten, besonders in Verbindung mit "vertauschen" Funktionalitäten der Hirnhälften. Die meisten Präferenzen sind einfach Folge von teilweisen Anlagen und früh gelernten Gewohnheiten.

Wie gesagt, für Keyboards spielt das sowieso keine Rolle, es gibt keine mit vertauschtem Bass- Höhenbereich oder gar seitenverkehrt gebaute Meldodicas.

Im habe über die Jahren schon einige Instrumente ausprobiert. Daraus stammt meine feste Überzeugung, dass es neben einer "Grundmusikalität" spezielle Begabungen für einzelne Instrumente gibt. So ein geignetes Instrument findet man durch Ausprobieren von allem, was Einem interessant erscheint. Wenn der Funke überspringt, liegt man meistens richtig, auch wenn der Anfang schwer werden sollte.

Bei korrektem Unterricht fängt man Gitarre nicht mit Griffen an, sondern mit einstimmigem Spiel. Nach geraumer Zeit kommen Intervalle dazu, was das zweistimmige Spiel ermöglicht. Erst wenn das klappt, folgen die ersten Griffe für drei- und vierstimmiges Spiel.
Dadurch gewöhnt sich die Greifhand allmählich an die ungewohnte Haltung und die Spreizung der Finger und mit der Zeit entwickelt sich die erforderliche Koordination nach Bildung neuer Verknüpfungen im Gehirn.

Das von dir beschriebene Scheitern auf der Gitarre ist im Grunde das gleiche Erlebnis wie auf der Flöte: Du bist ahnungslos und ohne fachkundige Anleitung gleich am Anfang ordentlich aufgelaufen. Das liegt aber nicht an dir und sagt auch rein gar nichts aus.
Auch "begabte" Gitarristen sind nur deshalb etwas geworden, weil sie entweder ordentlichen Unterricht hatten oder als Autodidakten stur am Ball bleiben, trotz wunder Fingerspitzen und Schmerzen in der Sehndenscheide des Unterarms.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Anzahl der Tasten sind nicht das Ausschlaggebende, sondern ein schöner Klang, der an ein Zwischending zwischen Akkordeon und Mundharmonika erinnert. Und den bekommt man nicht für 24,95 Euro ;-) Wenn es wirklich ein "Billiginstrument" sein soll, würde ich mit der "Hohner Student 32" beginnen. Die kostet zwischen 40 und 50 Euro. OK, Hohner war mal besser in der Melodica-Qualität, aber gegenüber diesen Billiginstrumenten sind die Hohner-Melodicas immer noch gut. Leider baut Hohner weder die 36er noch die Bass-Melodica mehr, das waren die Spitzen-Melodicas von Hohner.

Wenn Du bereit bist, einen Hunderter auszugeben, kann ich Dir die Suzuki M-32 (gibt's als Sopran oder als Alto) oder M-37 empfehlen. Das sind schön klingende Instrument, die weder blechern klingen noch bei etwas groberem Anfassen sofort auseinanderfliegen.

Wer wirklich Melodica spielen und daran Freude haben will, sollte die Finger von den Billiginstrumenten für 20 oder 30 Euro lassen. Diese quäkend-blecherne "Sounds" verderben einem die Freude und vermutlich fasst man nach einiger Zeit nie mehr eine Melodica an.

Viel Spass

Peter
 
Die Hohner Student habe ich für etwas über 30€ im Netz gefunden. Zu der Stagg Melodika habe ich in meinem ersten Beitrag auch ein Hörbeispiel dazu gesetzt.

Du hast recht. Die Hohner klingt tatsächlich besser. Ist die "Hohner Fire 32" (https://www.youtube.com/watch?feature=player_detailpage&v=PPsiiVeCXl8#t=204s) auch zu empfehlen? Für mich klingt sie wie die Student in einem anderen Gehäuse. Ist minimal teurer, sieht aber interessant aus. Es kann an der Aufnahme liegen. Aber ich habe das Gefühl, die Fire pfeift mehr als die Student (https://www.youtube.com/watch?v=yuSATB5xxwE).
 
Ich hatte auch die Student, Jetzt aber spiele ich auf der Fire mir gefällt sie besser, (gefällt mir persönlich besser von klang, aber jeder hat eine eigene meinung:))
Preislich ist hier in der Schweiz zwischen Student +Fire ganze 3 fr unterschied
 
Meines Wissens nach sind Student und Fire vom Klang her gleich, zumindest sehr ähnlich. Die Fire ist halt vom Äusseren her recht attraktiv. Aber ich denke, Bandirar ist mit dem Instrument erfahrener, da er das Instrument ja besitzt.

Ich besitze:

* Suzuki Bass Melodica 24 (mein Lieblingsinstrument, Noten sind aber im Bassschlüssel notiert)
* Suzuki M-37
* Hohner Student 26 (aber aus der ALTEN Serie, ca. 35 Jahre alt, sehr gutes Instrument)
* Hohner 26 Cassotto (auch über 35 Jahre alt, sehr gutes Instrument; Cassotto-Instrumente werden leider gar nicht mehr gebaut).

Viel Spass mit der Melodica, das ist ein Instrument, dessen Schönheit des Klangs "erobert" werden will. Aber dann ist es ein tolles Instrument!

Gruss

Peter
 
Ach, wenn Du mal sehen willst, was ein MEISTER auf einer sehr guten Melodica schafft, dann schau mal hier:



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Wie lerne ich am besten? Ich würde ja einen Kurs besuchen wollen, wegen Fingersatz und richtig pusten.

Das ist sehr empfehlenswert.

Aber die haben eher so die Altersklasse 5-8 Jahre und ich bin 31.

Ich würde das auch nicht an einer Musikschule machen (es sei denn, Du nimmst dort Einzelzunterricht), sondern bei einem Privatlehrer (der kaum teurer ist als Einzelunterricht an einer Musikschule). Zum Beispiel bei einem Akkordeonlehrer, der dürfte auch problemlos Melodica-Unterricht geben können. Ich selbst habe Akkordeon/Melodica als Kind/Jugendlicher gelernt, und mit Anfang 40 (!!!) nochmal 3 Jahre Tenorblockflöte an der Kreis-Musikschule (Einzelunterricht) gelernt. Man ist NIE zu alt für die Musik... ;)

Zum Problem "Linkshändigkeit" kann ich leider nichts sagen.

Schönen Gruss

Peter
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
...bei einem Privatlehrer (der kaum teurer ist als Einzelunterricht an einer Musikschule).

Da habe ich ganz andere Erfahrungen gemacht. Die Musikschulgebühren hängen von der Subvention des Trägers ab.

Will man die Gebühren einer Musikschule mit Privathonoraren vergleichen, kommen zwei Berechnungen in Frage.
Wird der Unterricht nach tatsächlichen Unterrichtsstunden berechnet, z.B. Unterricht entsprechend der Schulwochen (Musikschulmodell), ergibt sich der folgende Ansatz:
Jahresgebühr / Anzahl der Unterrichtswochen = Stundensatz (gerundet) für 45 Min. Einzelunterricht, konkretes Beispiel:
880 EUR Jahresgebühr / 39 Schulwochen 2011/2012 = 22,56 EUR pro U.-Stunde

Die andere Berechnung folgt der Vereinbarung eines monatlichen, durch das ganze Jahr bezahlten Honorars bei Unterricht während der Schulwochen.
Jahresgebühr / 12 Jahresmonate = Monatsgebühr, im Beispiel
880 EUR / 12 = 73,33 EUR pro Monat

Zumindest in meiner Region ist der finanzielle Aufwand für Einzelunterricht an der Musikschule auf keinen Fall mit dem deutlich höheren für qualifizierten Privatunterricht vergleichbar.
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke für den wichtigen Hinweis, Zonker.

Das scheint aber von Stadt zu Stadt und von Landkreis zu Landkreis anders zu sein. Ich habe damals (Mitte der 90er Jahre) an der Musikhochschule einen jährlichen Betrag zahlen müssen. Für 45 Minuten Unterricht pro Woche (nur ausserhalb der Ferien, ist klar) habe ich im Monat 160 DM gezahlt, also ca. 80 Euro (unter Berücksichtigung der Ferienzeiten etc.). Das waren also 20 Euro für 45 Minuten Unterricht. Ich fand das damals (wie gesagt, ich habe dort 1994 begonnen) sehr sehr teuer, und von Bekannten wusste ich, dass sie bei einem (selbstverständlich professionellen) Privatlehrer nicht viel mehr gezahlt haben. Bei Berücksichtigung der Inflation etc. entspräche das heute vermutlich um die 32-35 Euro (auf 60 Minuten hochgerechnet wären das 42-46 Euro. Findest Du das nicht viel?)

Aber dennoch: Ich habe das nicht bereut, denn meine damalige Blockflötenlehrerin an der MSch war ausgezeichnet!

Schönen Gruss

Peter
 
Danke für die vielen interessanten Hinweise. Ich sah mich schon zwischen trötenden Kindern sitzen und der Lehrer unterrichtet nur auf eine Art, weil er keine andere kann.

Im Netz habe ich gelesen, dass die Fire und Ocean Modelle baugleich zur Student sind. Wie ich schon sagte. Das die sich auf youtube unterschiedlich anhören, kann auch an der Aufnahme liegen. Die technischen Daten der Instrumente sind bei der Beschreibung von Hohner gleich.

Auf ebay tauchen auch immer wieder Instrumente von der Musikschule Fröhlich auf. Bei einem stand dabei das es eine Suzuki MX-32 Melodika ist. Auf youtube hört sich ein Namens gleiches Instrument so an. Für mich klingt das eher nach den billig Melodikas von denen ihr ja abratet. ich hatte auch nicht wirklich vor so eine zu kaufen.

Wenn ich anfange, dann wird es vermutlich eine Hohner Fire werden.

Das mit dem greifen bei Gitarren war aus dem Gefühl heraus, mit welcher Hand ich mir die ganzen Sachen eher vorstellen könnte. Bei Melodika und Akkordeon tendiere ich eher zur linken Hand. Vermutlich ist es bei mir immer die Hand, die man eigentlich nicht für das Instrument benutzt.

Hörbeispiele der CoCo vom VEB Vermona
Tonleiter rauf und runter
Alle meine Entchen
 
Hallo, DerkleineTod,

obwohl ich die Suzuki Melodions sehr schätze, hört die sich wirklich nicht gut an. Ich spare zur Zeit auf eine Melodion Suzuki Pro-37V2, das ist das Flagschiff von Suzuki (kostet um 230 Euro). Nur die Hammond 44 ist noch besser, aber die kostet auch um 600 Euro, das kann ich mir nicht leisten.

Gruss

Peter
 
...Das scheint aber von Stadt zu Stadt und von Landkreis zu Landkreis anders zu sein.

Ja natürlich, die Subventionsleistungen der Träger (Kommune bzw. Zweckverband) fallen unterschiedlich aus und bei den Gebühren gibt es eine erhebliche Spanne, z.B. Köln (Erwachsene, 45 Min. Einzelunterricht) 1.440 EUR, Würzbug 879 EUR.
Zum Teil werden Erwachsene auch nur bei nicht ausgelasteten Kapazitäten genommen (oder gar nicht?). Man kann sich normalerweise im Internet zu den konkreten Bedingungen seiner nächsten Musikschule informieren.

...Findest Du das nicht viel?

Ich würde für solche Einkommensaussichten nicht freiberuflich arbeiten wollen.
 

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