Mesa-Amp "amerikanisch" mikrofonieren

  • Ersteller aenema87
  • Erstellt am
A
aenema87
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
17.09.10
Registriert
10.09.06
Beiträge
27
Kekse
0
Hallo liebe Foren-Leser,

Ausgangssituation
Unser Gitarrensignal durchläuft folgende Stationen:
- Epiphone LP Standart
- Mesa Triple Rectifier
- Diezel-Box (4x12) oder/und
- Fame-Box (4x12)
- Beyerdynamic MC 834
- x
- Motu 828 mk II FW

Die Fragestellung bezieht sich auf das "x", denn den Platzhalter soll am Ende ein Mikrofon ausfüllen.

Zielsetzung
In den 90ern (Grunge, Stoner Rock,...) war der moderne Gitarrensound überwiegend mittenlastig, heutzutage hat der dagegen (fast monopolartige) Mesa-Sound eine ganze Rocksound-Generation mit seinem höhenlastigen, druckvollen und komplex verzerrten Klangbild überzeugt, auch uns.
Da es nicht den Sound schlechthin gibt, habe ich einmal ein konkretes Klanbeispiel herausgesucht, das dem entspricht, wonach wir suchen: www.myspace.com/hopesfallrip und dann das Intro zu dem Song "Saskatchewan".

Da wir mit unserem Gitarrensignal im Aufnahmeraum sehr zufrieden sind, wollen wir Mikrofone verwenden, die "neutral" und richtig druckvoll klingen.

Erfahrungsbericht
Auf dem Weg dahin haben wir bereits einige Mikrofone ausprobiert: das Shure SM 57, das Sennheiser e906, eine alte Ausführung des MD 421 und das Beyerdynamic Opus 81. Das Shure SM 57 und das Sennheiser MD 421 "kratzen" und färben deutlich, das (eigentlich für Gesang konzipierte) Beyerdynamic Opus 81 vermittelt kaum Druck. Lediglich das Sennheiser e906 hat uns vom Klang her (ein wenig "dreckig" ist er aber auch!) gefallen (für Bassaufnahmen wirklich zu empfehlen!), doch das Mikrofon hat ein Problem: Im Vergleich zum Großmembranmikrofon Beyerdynamic MC 834 verliert es an "subjektivem" Druck, also wenn man beide Monospuren zu einer Stereospur zusammenfügt und (bspw. unter Einsatz eines Kompressors) sicherstellt, dass physikalisch die Amplituden beider Kanäle gleich laut sind, dann hat man dennoch den Eindruck, dass es auf der mit dem Großmembranmikrofon aufgenommenen Seite etwas lauter und kompakter klingt, als sei die Stereospur nicht ganz mittig.

Ab einem gewissen Preissegment ist es kaum mehr möglich, zwischen besser und schlechter zu unterscheiden, sondern geht es dann vielmehr nur um ein "anders". Wir begeben uns gern in das Preissegments des "anders klingen", wenn wir gezielt unter Berücksichtigung der Unterschiede auf einen Sound, wie aus dem Hörbeispiel, hinarbeiten können. Vielleicht werden gewisse Klangeigenschaften auch erst mit dem "richtigen" Mikrofonvorverstärker hervorgebracht.
Es wäre deswegen schön, wenn der ein oder andere aus selbstgemachter Erfahrung mit ähnlicher Zielsetzung berichten könnte, wie und mit welchen Mikrofonen er seinen (womöglich Mesa-) Sound aufgenommen hat. Danke schoneinmal!
 
Eigenschaft
 
Hab deinen Beitrag nur mal überflogen, aber zu deinem Problem mit dem zusammenschalten mit mehreren Mics: Kann es sein dass das bei dir mit dem 906 eine Phasenauslöschung gibt?
Da hilft dann Phase drehen bei einem(!!!) Mic.


GRüße, Michi
 
Hallo,
ja, das kann ich sicher ausschließen.
lg
 
Ich hab vor wenigen Monaten mal wieder einen älteren Dual Rectifier recorden müssen, da war ich nur als Gitarrentechniker bei der Produktion dabei. Letztendlich haben wir uns für eine recht ungewöhnliche Kombination entschieden, die aber in die Richtung ging. Leider habe ich davon keine Referenzaufnahme, weil das Album erst noch released wird.

Eingesetzt haben wir:
EV RE 20
Rode NT5
EV N/D967 (eigentlich ein Vocal - Mikrofon)

Ausprobiert:
diverse Brauner Großmembran
Die Klassiker (SM57, MD421, etc)

Ergebnis:
Das RE20 hat uns den Schub gebracht, das Rode die Aggressivität und das D967 hat es zusammengebracht.

Aber, Rectifier sind irgendwie immer anders, je nach Baujahr, Bauweise, benutzter Box, gespielter Gitarre, daher kann ich diese Mikrofonierung nicht mal wirklich empfehlen, bis auf das RE20 vielleicht, welches ich immer wieder vor dem Recti einsetzen würde.
 
Da wir mit unserem Gitarrensignal im Aufnahmeraum sehr zufrieden sind, wollen wir Mikrofone verwenden, die "neutral" und richtig druckvoll klingen.

Da fällt mir spontan mein Liebling U87 ein - das aber wohl nicht mal eben so in der Grabbelkiste rumliegen dürfte und nur zum Ausprobieren vielleicht etwas expensiv ist.
Abgesehen davon könnte da der Grenzschalldruck zum Problem werden (auch mit Pad).

Die letzte Woche über habe ich viele klassische Marshallsounds (JCM800 und Greenbacks) aufgenommen und einige Klamotten mit HK Edition Tube.
Beide jeweils mit U87 und Rode NT2-A. Letzteres wäre meine Empfehlung zum Antesten, da es mich insbesondere in den Höhen sehr überzeugen konnte, zwar ein wenig färbt, aber unheimlichen Dampf bringt.
Das ganze passend komprimiert und Ihr solltet bei bereits passendem Sound im Aufnahmeraum ungefähr da sein, wo Ihr hin wollt.
Die Position vor dem Speaker spielt natürlich auch eine Rolle, hier muß man einfach experimentieren.
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben