Methodik zur Kontrapunkt Improvisation

Dr. MC
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Liebe Forumsmitglieder,

Zum Hintergrund meiner Frage: Ich bin C-Organist und Jazz-Pianist und habe umfangreiche Kenntnisse bzgl. Harmonielehre, die ich auch beim liturgischen Improvisieren in der Kirche und im Jazz anwenden kann (z.B. Reharmonisation, c.f. im Pedal, freies Spiel, ...). Die Grundlagen vom Setzen eines Kontrapunkts sind mir bekannt (Lehrbuch von Lemacher Schröder) sowie die verschiedenen Typen (1:1, 1:2, ...). Nur bzgl. einer spontanen Improvisation tue ich mir hier schwer. Habt Ihr darum Tipps oder/und Literaturempfehlungen, die mir in Richtung Improvisation eines Kontrapunkts weiterhelfen können? Oder kommt das „mit der Zeit“?

Gruß und Danke im Voraus,
Doc MC
 
Eigenschaft
 
Ist dein Ziel, auf der Orgel im Gottesdienst kontrapunktisch zu improvisieren, z.B. freie Stücke wie ein Präludium oder Musik zur Gabenbereitung? Oder willst du kontrapunktischen Jazz am Klavier improvisieren?
Ich bin kein guter Organist, aber Jazzpianist und verwende dabei oft kontrapunktische Elemente. Schon ein ordentlich gespielter Walking Bass mit Improvisation dazu in der rechten Hand läuft schnell auf eine kontrapunktische Situation hinaus. Das wäre ein Einstieg, bei dem man nicht die volle Komplexität des traditionellen Kontrapunkt-Regelwerks beachten muss, sondern man kann erst mal imitatorisch spielen - sowohl zwischen Melodie und Bass als auch innerhalb der Melodie. Das halte ich für einen guten Einstieg.

Auf der Orgel regelgerechte traditionelle Kontrapunktik zu improvisieren ist dann noch eine andere Hausnummer, woran ja auch A-Musiker ein Leben lang arbeiten.
 
Hallo Harald,

danke für die schnelle Antwort. Ja, es geht mir um die „andere Hausnummer“. Also um Improvisation eines Kontrapunkts auf der Kirchenorgel im klassischen Stil unter Berücksichtigung der klassischen Regeln wie Vermeidung von Quint/Oktavparallelen, korrekter Auflösung von Dissonanzen, ...

Im Bereich Harmonik war für mich eine klasse Vorbereitung, dass ich mir typische Kadenzen und Tonleiterharmonisationen ins Kleinhirn geübt habe, bis diese ohne Nachdenken da waren, bspw. bei der Reharmonisation eines Chorals. Hier kann ich bspw. spontan Choräle reharmonisieren inkl. Modulationen, Trugschluss, Ausweichungen, ... Beim Kontrapunkt muss ich dagegen Ton-für-Ton überlegen, was mir dann nur vorgeübte, kürzere Intonationen bspw. in Form einer Imitation erlaubt.

Gruß,
Doc MC
 

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