MIDI Programmierung VHT GP3 mit Rocktron All Access

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FooFighter83
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Servus Leute,

ich habe einen VHT GP3 sowie ein Rocktron All Access zuhause. Nun möchte ich, wie meine anderen Rack-Geräte auch, den Preamp via MIDI Befehle ansteuern wie bspw. die Anwahl der 3 Känale sowie weitere Möglichkeiten dazu schalten (Boost, EQ etc.).

Die Anleitung um einen Patch zu schreiben ist "eigentlich" relativ leicht (auch im Netz auffindbar und nachzulesen). Grob zusammengefasst lese ich aus der Anleitung:

1. Entsprechenden Kanal wählen, den man später über den MIDI Controller anwählen möchte
2. Remote Control Taste für 2 Sek. drücken (Lern Modus)
3. Factory Presets oder User Bank wählen (für individuelle Patches) - auszuwählen über die entsprechenden , blinkenden Front-Knöpfe - die man später speichern und abrufen möchte
4. Den MIDI Controller entsprechend einstellen (Kanal, CN etc.)
5. In das vorheriger Preset gehen (bzw. im Rocktron einfach aus dem MIDI-Modus raus mit 2nd)

Ich habe bereits Verschiedenes ausprobiert aber leider reagiert der GP3 überhaupt nicht auf diesen Ablauf. Entweder leuchtet mir die geschilderte Vorgehensweise nicht ein und habe einen kritischen Punkt doch übersehen oder ein IC wäre tatsächlich intern kaputt. Das wäre natürlich sehr übel, da ich nicht weiß wie ich dieses Problem überhaupt lösen würde. Wahrscheinlich nur über den direkten Support.

Hat jemand mit dem VHT GP3 zusammen mit dem Rocktron AA Erfahrung in der MIDI Programmierung, speziell in diesem Fall ?? Werde im Moment leider nicht schlau daraus.

Danke schonmal vorab...

Gruss
 
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Vielleicht kann Dir da @bagotrix weiterhelfen, der hat seit knapp einem Jahr eine sehr innige Beziehung zu dem Preamp, und weiß auch ansonsten recht genau, wovon er spricht.

Nur mal so aus dem Bauch heraus gefragt:
Bist Du sicher, dass beide Geräte auch wirklich den selben MIDI Channel verwenden? :gruebel:
 
Hi,

zunächst mal an FooFighter83: Herzlich willkommen im Musiker-Board!

So, und jetzt ans Eingemachte: Der Remote-Taster hat eine Doppelfunktion. Neben der MIDI-Programmierung bestimmt er zunächst einmal die Programmierung der Schaltzustände von Brite, Fat, EQ, FX Send und Boost, die für einen bestimmten Kanal gelten, ob der nun via MIDI, manuell oder per analogem Fußschalter angewählt wird. Du hast mit dem Drücken also erstmal nur bewirkt, dass beim nächsten Einschalten des entsprechenden Kanals eine bestimmte Kombination der Zusatzfunktionen aktiv ist.

Ich selber habe den Empfang einfach hinten auf OMNI gestellt, das MIDI-Signal kommt dabei vom Out des Boss GT-Pro, der im Rack als meine "Zentrale" dient. Brauchst Du kein MIDI-Mapping (also die Ausgabe abweichender PC-Befehle am MIDI-Out), ist Omni völlig ausreichend. Ein Effektgerät kannst Du über THRU einbinden, es bekommt dann einfach die gleiche Presetnummer zugeschickt wie Dein Preamp.

Deine Übersetzung der Anleitung trifft allerdings nicht ganz den Inhalt der englischen Fassung (zumindest der, die ich habe). Insbesondere Deine Ziff. 4 beruht mMn auf einem Missverständnis, denn an dieser Stelle muss der Preamp programmiert werden, nicht der MIDI-Controller. Ich verstehe die Anleitung so:

1. Am MIDI Controller die zu programmierende Presetnummer samt Bank wählen.
2. Am GP3 den gewünschten Kanal (Clean/Rhythm/Lead) und die programmierbaren Unterfunktionen wählen.
3. MIDI Learn auslösen durch Drücken von REMOTE für mind. 2 Sekunden.
4. FAT, BOOST oder F/X drücken, um eine User Preset Bank zu wählen. BRITE (=Factory Bank) ist dabei mMn sinnlos, weil man dort keine individuellen Funktionen speichern kann.
5. Jetzt nochmal die gleiche MIDI-Presetnummer vom Controller senden.

Der letzte Punkt kann problematisch werden, wenn Dein MIDI-Pedal auf erneutes Drücken eines schon aktivierten Presets entweder gar nichts mehr sendet oder eine Zweitfunktion aktiviert, wie irgendwelche CC-Daten. Das musst Du aber an Deinem Pedal einstellen.

Deiner Übersetzung entnehme ich, dass Du im 4. Punkt irgendwas am Controller machst, also dort Preset oder MIDI-Kanal einstellen willst. Das ist nun gerade falsch, denn das alles musst Du schon eingestellt haben, bevor Du am GP3 REMOTE drückst. Denn das ist für ihn das Signal, dass er sich den unmittelbar vorher eingegangenen MIDI Program Change-Befehl merken soll. Danach stellt man ein, was er mit diesem Befehl intern verknüpfen soll, also Channel, Brite, Boost etc.. Wenn der gleiche Befehl dann noch einmal eingeht, entspricht das sozusagen der ENTER-Taste auf dem Keyboard bzw. der WRIT-Taste, die sich auf vielen FX-Geräten findet. Der Programmiervorgang wird vermutlich vom GP3 abgebrochen, weil Du zwischen dem ersten und zweiten Drücken der Preset-Taste auf Deinem MIDI-Controller noch irgendwas anderes eingibst.

Zu denken gibt mir auch die Bemerkung unter 5., Du gehst "aus dem MIDI-Modus raus". Ich vermute mal, das bedeutet, dass Du auf dem All Access (mit dem ich leider nicht vertraut bin) noch in irgendeinem MIDI-Programming-Modus bist - das darf aber gerade nicht sein. Die MIDI-Leiste muss vor und während der ganzen Geschichte im ganz normalen Betriebsmodus sein, in dem die PC und CC-Befehle auch beim Spielen gesendet werden.

Alles, was der GP3 wissen will, ist an dieser Stelle eine Programmnummer von 0-126, auf die er beim Empfang reagieren soll. Dann stellst Du am Preamp ein, wie er darauf reagieren soll. Wenn dann nochmal die gleiche Programmnummer eingeht, weiß er, dass die Einstellungen abgeschlossen sind und er diese abspeichern soll.

Übrigens: Unabhängig von der Factory oder User Bank, die Du im GP3 verwendest, solltest Du das MIDI-Board so einstellen, dass es nie die 0 sendet. Denn die ist in jeder Bank ein nicht abänderbarer Mute-Befehl, dh der Preamp wird stimm geschaltet. Ist also nur interessant, wenn Du weitere Preamps verwendest oder einen Tuner, der selbst keine Mute-Funktion hat.

Noch ein Hinweis: Probier unbedingt auch die Möglichkeiten des FX-Loops aus. Der liegt interessanterweise vor der Eingangsstufe und nach einem "Valvulator"-Buffer, sodass man dort auch zB einen Overdrive programmierbar einbinden kann. Der Valvulator ist immer aktiv; wenn Du die entsprechende Röhre änderst, kannst Du den Grundsound aller Kanäle hörbar beeinflussen. Eine JJ ECC83s machte alles fetter und mittiger, die JJ ECC803s klang breitbandiger und mächtiger, eine TAD RT-001 oder Tung-Sol 12AX7 brachte etwas mehr Gain, und eine EHX 12AX7 war sehr bissig. Mit einer Sovtek LPS war der Gainpegel niedriger und alles klang etwas durchsichtiger. Willst Du hören, wie der GP3 ganz ohne diesen Buffer klingt, musst Du mit der Gitarre hinten in den FX-Return(!) und FX vorne einschalten. Generell reagiert der GP3 mMn recht deutlich auf unterschiedliche Röhrentypen. Bis man an dem Teil die ganzen Schalter und deren Wechselwirkung ausprobiert hat (es kommen ja noch noch die nicht programmierbaren Deep und Hi Gain hinzu), hat man zugegebenermaßen aber schon eine Menge zu tun...

Gruß, bagotrix
 
Vielen Dank erst mal Pie für deine Antwort und für den Tipp @bagotrix zu kontaktieren.

Zu dir Pie:
Ich habe feste zugewiesene Kanäle für meine Rackgeräte. Der GP3 liegt bei mir auf Kanal 3. Hab die ganze Sache aber auch auf Omni durchprobiert. Nach der umfassenden Antwort von bagotrix scheint mir allerdings das Problem woanders zu liegen.

Daher zu dir bagotrix:
Auch vielen Dank für deine wiegesagt umfassende Antwort und deine nette Begrüßung. Ich denke deine Antwort bzgl der MIDI Programmierung habe ich grundsätzlich verstanden ! Ich werde die Tipps die nächsten Tage ausprobieren. Aber ein paar Fragen habe ich vorab noch an dich. Und zwar, kehrt der GP3 automatisch aus der Learn-Funktion raus nachdem erneuten Senden von MIDI-Befehlen oder muss nochmals die Remote-Taste gedrückt werden ? Oder merke ich die neue Speicherung erst beim Umschalten ?!

Und weiterhin finde ich es, wie oben in meinem ersten Beitrag geschildert, komisch, dass eben meine MIDI-Kette unterbrochen wird/ist sofern der GP3 zwischengeschaltet ist ! Aber ich werde zunächst nochmal einfach ausprobieren und mich melden.


Gruß
 
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Ein erneutes Drücken der REMOTE-Taste ist nicht erforderlich, dadurch wird der Preamp nur wieder in den Programmiermodus versetzt. Das müsstest Du aber auch daran sehen, dass die LED der gewählten User-Bank aufhört zu blinken, nachdem Du vom Fußboard die Presetnummer erneut gesendet hast.

Zum OMNI-Modus ist noch zu sagen, dass lt. Manual die Programmierung auf jeden Fall in diesem durchgeführt werden muss. Warum, weiß ich auch nicht, wobei ich die Geschichte mit den unterschiedlichen MIDI-Kanälen in 30 Jahren nie genutzt hab...:redface: Ich hab halt immer nur jeder pc-Message des Controllers (also #0-127) an allen jeweiligen Geräten ein Preset zugeordnet, wenn nötig per MIDI-Input-Mapping.

Wenn Du dagegen die ganze Zuordnung für die verschiedenen Geräte über das Output-Mapping am Access erledigen willst, brauchst Du natürlich die Kanäle, denn im OMNI werden sonst mehrere MIDI-Befehle gleichzeitig empfangen. :gruebel:Also erst mal ausprobieren, vielleicht spricht das Manual auch Käse und die Programmierung funzt auch mit spezifisch eingestelltem MIDI-Empfangskanal.

Ein Workaround wäre zwar denkbar, aber dazu müsste man entweder den Access zeitweise komplett umstellen oder eine andere MIDI-Quelle nutzen, die zur Preamp-Programmierung ausschließlich die jeweils gewünschte Programmnummer sendet. Am GP3 könnte man dann während der Zuordnung OMNI wählen, aber eben nur auf einem MIDI-Kanal was reinschicken, nach der Erstellung alles wieder umstöpseln und den gewünschten MIDI-Channel am Preamp einzustellen. Eine Alternative wäre es, den GP3 an das Ende der Kette zu setzen und ihn indirekt über den MIDI-OUT(nicht THRU!) eines anderen Geräts umzustellen. Dann kann das vorletzte Gerät alles andere quasi rausfiltern. Das setzt aber voraus, dass dieses bei jedem Presetwechsel eine pc-Message ausgeben kann. Außerdem wäre die Phantompower-Möglichkeit weg, was ein bisschen schade wäre. Ich mach das halt eh schon immer über ein spezielles MIDI-Kabel, an dem auf einer Seite ein Eingang für Netzteile rausgeführt ist.

Und weiterhin finde ich es, wie oben in meinem ersten Beitrag geschildert, komisch, dass eben meine MIDI-Kette unterbrochen wird/ist sofern der GP3 zwischengeschaltet ist !

Den Teil verstehe ich nicht ganz. Am MIDI-THRU des GP3 sollte doch eigentlich alles ungefiltert wieder rauskommen, was beim IN an Signalen reingeht. Beim Out kann das natürlich anders sein, aber ich sehe bisher keinen Grund, den zu verwenden. Vielleicht solltest Du doch nochmal Dein ganzes Setup posten, und was Du damit konkret anstellen willst. Ich bin jetzt nicht der ganz große MIDI-Experte, aber die schalten sich dann vielleicht auch noch ein.

Gruß, bagotrix
 

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