Mikrofon Gebrauchtkauf: Was beachten?

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Hallo in die Runde,
wir überlegen uns für den Hobby-Bereich ein, zwei Gesangsmikrofone zu kaufen. Dabei ist die Frage aufgetaucht, was bei einem Gebrauchtkauf zu beachten und ob sowas überhaupt empfehlenswert ist.

Bei der Suche nach schon bestehenden threads bin ich nur auf diesen hier gestoßen, wo es um das Erkennen von Plagiaten geht:
https://www.musiker-board.de/threads/plagiate-erkennen-gebrauchtkauf-von-mikrofonen.744893/

Wir gehen davon aus, dass bei einem Gebrauchtkauf natürlich andere Leute dort ihre Spuren hinterlassen haben, dass man also bezüglich Hygiene etwas tolerant sein muss bzw. sie einer gründlichen Reinigung unterziehen sollte. Gibt es da empfehlenswerte Mittel oder Verfahren?

Wer also Erfahrungswerte beizusteuern hat bezüglich: "Mikrofon - gebraucht oder neu?" kann das hier gerne tun.

Zusatzfrage: Gibt es Empfehlungen für ein Mikrofon, in das zwei oder drei Sängerinnen gleichzeitig singen können? Bisher haben wir nur ein Mikrofon, das wegen Rückkoppelungsdämpfung einen sehr eingegrenzten Einsprechbereich hat, es ist eine Shure-Variante. Und wir überlegen nun, ob es Sinn macht, ein Mikrofon für eine kleine Back-Chorgruppe zu kaufen oder lieber zwei, drei Einzelmikrofone - wobei wir wieder bei der Frage: Gebrauchtkauf oder nicht? wären ...

Herzliche Grüße und vielen Dank vorab für Eure Hinweise!

x-Riff
 
Wenn ich mir die aktuellen Angebote für gebrauchte Mikros so ansehe, dann halte ich Gebrauchtkauf für nicht empfehlenswert. Wenn da für ein Mikro, das aktuell nur etwas über 100€ kostet, durch die Bank so zwischen 75-90€ verlangt wird, dann wäre das Humbug, fast das selbe für ein Risiko auszugeben. Man weiß nicht was damit passiert ist, Garantie gibts auch keine.
So als Faustformel sage ich, dass man gebraucht definitiv nicht mehr als 50 bis maximal (wenn das Teil wirklich neuertig ist) 60 Prozent des Neupreises zahlen.

Drei Leute gleichzeitig mit einem Mikro ist ok, wenn 1) das Mikro Nierencharakteristik hat und 2) das eine extreme Ausnahmesituation ist. Ansonsten neige ich bei einem kleinem Chor mit drei Stimmen zu einzelnen Mikros. Klar, beim Mikro alleine bleibt es janicht. Man braucht ja pro Mikro meist noch ein Stativ, dazu ein Kabel und auch ein Pult mit genügend freie Eingängen.
Und wenn das eine dauerhafte Lösung sein soll, ist je Person ein eigenes Mikro ja auch aus hygienischen Gründen die richtige Wahl.
 
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Wer also Erfahrungswerte beizusteuern hat bezüglich: "Mikrofon - gebraucht oder neu?" kann das hier gerne tun.

Bei einem Neuman Studio Mikro für 1000 neu Euro lohnt sich der Gebrauchtkauf für 500-600 durchaus.

Aber wie Mkf0815 schon sagt, bei einem Bühnen-Standard-Allrounder im mittleren Preisniveau ist das was anderes. Die geringe Ersparnis kann die UNsicherheiten nicht ausreichend kompensieren. Wenn ich für 30 Euro mehr saubere Neuware mit Garantie kriege, nehme ich die Neuware.

Beim anderen Thema würde ich eher drei Hausmarken für ja 50 Euro nehmen statt ein einzelnes besseres für 150 Euro. Aber glücklich macht wahrscheinlich beides nicht. Aber ich kenne eure Besetzung oder Raum- und Probebedingungen nicht und auch nicht euren Style. Rockband oder Gesangsensemble alá Andrew-Sisters?


So als Faustformel sage ich, dass man gebraucht definitiv nicht mehr als 50 bis maximal (wenn das Teil wirklich neuertig ist) 60 Prozent des Neupreises zahlen.

So sieht es aus. Und wenn man seinen Kram wirklich loswerden will, geht es auch nicht anders. Die meisten Angebote auf KA sind von Leuten, die es nicht eilig oder nötig haben. Oft sind die Sachen schon seit Monate oder sogar Jahren inseriert.

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Bei einem Neuman Studio Mikro für 1000 neu Euro lohnt sich der Gebrauchtkauf für 500-600 durchaus.
Sag ich ja, 50-60% vom Neupreis ist noch ok.
Ich hab mal ein Pärchen m930 gebraucht gekauft. Auch in etwa im 50-60% Bereich. Nur musste ich da noch was rein stecken weil eines immer nach ca. einer Stunde böse Geräusche gemacht hat. Etwas das du beim Testen im Verkaufsgespräch nicht mitbekommst. Dann war plötzlich der Preis nicht mehr ok. Sh.t happens.
 
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Gerade bei Standard Mikros, von denen es haufenweise Fälschungen gibt, wäre ich vorsichtig. Du findest bei einschlägigen e-commerce Anbietern z.B. Sennheiser e945 Fälschungen, die sehr echt aussehen und teils unter 40 EUR kosten. "Geschäftsidee": damit das nicht so auffällt, die Dinger kaufen, etwas "Gebrauchsspuren" dran und als "wenig gebraucht" verkaufen für ca. 70 EUR ...
SM58 oder Beta58 sind auch gefährdet.
Bei einem Exoten ist die Wahrschienlichkeit einer Fälschung geringer, aber das Risiko von Defekten eines gebrauchten bleibt weiterhin.
 
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ich ja, 50-60% vom Neupreis ist noch ok

Bin auch voll bei dir, siehe mein Edit.

Aber die Distanz zwischen 500 und 1000 Euro ist halt eine andere Nummer als die zwischen 50 und 100. Das eine ist eine Monatsmiete, das andere ein Restaurantbesuch. Bei niedrigeren Preisen daher besser gleich Neuware.
 
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Wenn man neu z.B. dieses super Mikro für diesen Preis bekommt (118.-, ohne Schalter 98.-), dann sollte man meiner Meinung nach nicht für ähnliche Mikros gebraucht 50-70€ ausgeben. Jeder Sänger soll sein eigenes Mikro kaufen und auf Jahre benutzen... was sind da 50.- Ersparnis?
https://www.thomann.de/de/se_electronics_v7_switch.htm
 
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Bei Standardbühnenmikros würde ich auch nicht gebraucht kaufen.
 
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Vielen Dank für die erhellenden Antworten!

Zwischenfazit Gebrauchtkauf:
  • Lohnt nur bei höherwertigen Mikros, da der zu erwartende Preisnachlass von 50% bei einer Summe von 100 bis 150 € nicht wirklich ins Gewicht fällt gegenüber den Nachteilen:
    • möglicherweise Fake-Marken
    • Gebrauchsspuren, Hygiene
Da es tatsächlich um Gesangsmikros im Bereich von unter 150 € geht, weist der Gebrauchtkauf zu wenig Vorteile auf.

Zwischenfazit Mikrofon für mehrere Sänger*innen:
  • Nur als Notlösung
    • kann heikel werden bzgl. Feedback
    • sehr von der Situation abhängig
Ein Hintergedanke dabei war noch, dass die Aktiv-Gesangsbox, die wir derzeit benutzen von den Eingängen her begrenzt ist. Da wäre eine Lösung: ein Hauptmikro für die jeweilige Hauptsängerin und ein Mikro für den Background-Chor sehr einfach gewesen. Bei vier Einzelmikros bräuchten wir ein kleines Mischpult, aber das steht vielleicht eh an und ist ja nun auch keine Riesenausgabe. Das Ganze soll ja nicht nur im Proberaum funktionieren, sondern auch bei kleinen Auftritten.

Wir sind ein Trio aus Gitarre, Bass, drums und derzeit vier Sängerinnen, ab und zu kommt noch ein Sänger dazu, möglicherweise noch eine zweite Gitarre. Derzeit alles covers im Bereich Rock, Pop etc, alles Hobby und Spaß und alles nur im Proberaum.

Werde die Infos gerne weitergeben, danke!

x-Riff
 
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Wenn sich das dann irgendwie ausgeht und alle am selben Strang ziehen, dann sollten vier gleiche Mikros die beste Lösung sein. denn dann kann jede ihr eigenes Mikro behalten und sie können den Unterschied zwischen Lead und Backing Vocals ja selbst mit etwas Mikrofontechnik hin bekommen. Das spart unsagbar viel an Schrauberei am Pult.
Wenn die Band sich etwas zurück hält, dann wäre ich hier bei dem AT2010 von Audio Technica, ein Live Condenser das deutlich besser ist als der aufgerufene Preis vermuten lässt. Das verwendet z.B auch der Leadsänger meines Bluesrock Trios und ist sehr zufrieden damit. Aber wir sind auch keine Band mit Hang zum laut spielen. (Ich habe da übrigens ein OD303 von Austrian Audio, einfach weil ich gerne verschiedene Mikros teste und das auch gut funktioniert :biggrinB: )
 
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Ja, das AT 2010 ist auch super, habe ich auch als Keyboarder Gesangsmikro in Benutzung, da ich da nicht ganz so nah ran muss, aber eben Kondensator Mikro, somit 48V Versorgung nötig, also Mixer mit 48V Phantomspeisung nötig (oder geht das auch mit Batterie? Kann mich gerade nicht erinnern, meine nein)
 
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48V - und ich sehe da nirgendwo in der 360 Grad-Ansicht ein Schubfach für eine Batterie oder einen An- Aus-Knopf.

Danke für den Hinweis, werde es weitergeben!

x-Riff
 
Na wenn, dann wird der Mikrogriff abgeschraubt vom Korb und dann rausgezogen, dann kommt darunter evtl. die Batterieaufnahme. So ist es zumindest bei dem alten EV BK1 meiner Frau. Aber ich glaube das AT2010 hat kein Batteriefach. Habe das nie geprüft, weil es immer mit 48V am Mixer hängt. Ich würde dir aber sowieso raten einen kleinen Mixer zu kaufen, bei mehreren Mikros ist das eigentlich fast zwingend um die Lautstärke anzupassen und eventuell auch ein bisschen mit dem Equalizer zu spielen und vielleicht auch noch ein bisschen Hall dazu mischen zu können, was einfach für Vocals schön ist, sonst wird es einfach sehr trocken in den Boxen...
Ein/Ausschalter ist ganz schön wenn man schnell mal ein Mikro abschalten will, ist aber nicht zwingend erforderlich, wenn es an einem Mixer hängt, dann kann man auch dort den Mikrokanal muten = ausschalten
 
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Nein, das AT2010 hat keine Batterie. Das braucht Phantomspeisung.
 
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Gute Einstiegsmixer macht z.B. Yamaha, die MG X Serie mit Effekten, in verschiedenen Größen, z.B.
https://www.thomann.de/de/yamaha_mg10x.htm
Oder vergleichbare Mixer von Allen&Heath... die FX Serie
LG, Frank
 
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Hallo,

...ich werfe meine 2 ct auch noch in die Runde, meine Erfahrungen mit Gebrauchtkauf sowohl von Bühnenmics wie auch Studio-Großmembranern sind aber schon deutlich älter, das war zu den Zeiten, als sich in der e-Bucht noch praktisch keine Gauner 'rumtrieben. Ich hatte immer Glück mit günstigen Angeboten, gerade bei Exoten.
So habe ich z. B. ein Electrovoice RE500 von einem Jazzsänger aus Hamburg bekommen, eine andere Kuriosität war ein CAD Equitek E2b aus einer Studioauflösung, dann gab's noch zwei CAD Equitek E200 und ein CAD 195. Die waren alle prima in Schuß, beim Re500 und CAD195 habe ich nur den Mikrofonkorb vorsorglich gereinigt.
Will heißen, abgeschraubt und mit lauwarmem Wasser und Spülmittel. Heutzutage gibt es auch Desinfektionssprays für Mikrofone, aber brauchen tut man die nicht unbedingt.
UV-Desinfektionsgeräte sind wohl mehr was für gewerbliche Anwender...
Gekauft habe ich damals alles per Vorkasse...

Ob ich heute noch mal so gutmütig wäre, wage ich schwer zu bezweifeln. Heute würde ich darauf bestehen, das Mic selbst zu testen - und ich bin genau wie schon andere vor mir der Meinung, daß "gebraucht" eher was bei hochwertigen Sachen ist. Das vielzitierte SM58 würde ich nie gebraucht nehmen, sondern dann doch gleich neu :evil:

Viele Grüße
Klaus
 
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Ich oute mich mal: Alle meine SM58 sind gebraucht gekauft, alle per Versand von mir unbekannten Verkäufern. Ich habe mittlerweile recht feine Antennen für unseriöse Angebote, lasse auch mal ein verdächtiges Schnäppchen liegen, und vor allem: Das Risiko muss sich auch dann noch lohnen, wenn mal ein faules dabei ist. Da wären wir wieder bei grob 50% als Obergrenze.
 
Wenn ich sehe, welche feuchte Aussprache manche Sänger haben, würde ich aus Gründen der Hygiene ein Mikrofon sagen wir mal bis 200€ nie gebraucht kaufen.
Den Korb kann man (falls man den abschrauben kann) vielleicht noch reinigen. Aber alles was innerhalb des Korbs kommt halt nicht.
 
vielleicht noch reinigen.

Oder austauschen. Wobei sich einige Hersteller ihre Ersatzteile vergolden lassen. Beim SM57/58 ist es mit um die 15 Euro noch okay. Für das SM58/58 Beta gibt es sogar T-Hausmarken für'n Zehner. Wer aber einen original 58 Beta-Korb haben will, latzt dafür dann schon 55-60 Euro hin. Das ist knapp ein Drittel des Preises für ein neues Beta58.

Für meinen Sennheiser e945 Ersatzkorb habe damals 22 Euro hingelegt. Heute wären es 24. Auch nicht ganz ohne, ging aber noch. Putzen fand ich wegen des eingeklebten Schaumstoffs nicht so ideal.

Ob ich heute noch mal so gutmütig wäre, wage ich schwer zu bezweifeln.

Die meisten sind es nicht. Ich habe letztes Jahr ein höherpreisiges Mikro verkauft. Acht von 10 Interessenten wollten eine Rechnung sehen.



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