MIM Jazz Bass refinish

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Hallo liebe Bass-Gemeinde!

Es geht um folgendes: Seit 8 Jahren besitze ich jetzt einen Fender Mexico Jazz Bass, der über die Jahre ordentlich von mir bespielt wurde
und mir auf so einigen Gigs treu ergeben war =)
Es blieb natürlich nicht aus, dass er an der einen oder anderen Ecke mal ein paar Lackplatzer abbekommen hat, was ich an sich ja auch mag, da es
dem Instrument Charakter gibt.
Allerdings ist es nun so, dass an einigen Stellen der Lack jetzt immer weiter abplatzt, da er sich sauber von dem Holz darunter zu lösen scheint,
als wäre der Lack einfach nur eine feste Hülle um den Korpus die jetzt anfängt aufzubrechen. Dadurch werden wohl früher oder später einfach ein paar
größe Löcher entstehen, durch die das blanke Holz dann durchguckt, was ich im Gegensatz zu kleinen Lackplatzern und Spielspuren doch eher unschön
finde.

Jetzt habe ich überlegt, ob ich den Korpus entlacke (sollte ja nicht so schwer sein, wenns schon fast von alleine abplatzt) und ihm selber ein re-finish verpasse.

Vor einiger Zeit hab ich mal diesen Jazzbass im Netz gesehen und muss sagen dass ich sehr angetan bin von der Farbe:
http://www.sweetwater.com/store/detail/JBassAMRWR

So würde ich ihn dann auch gerne machen wollen, sprich nach dem Entlacken würde ich den Korpus nochmal anschleifen und ihn dann in diesem Cherry-/Weinrot
beizen. Nach dem Trocknen dann Klarlack drüber, wobei ich gerne Schellack nehmen würde.

Bevor ich das jetzt tue würde ich gerne erstmal eure Meinungen einholen.
Würdet ihr mir eher davon abraten den Korpus zu strippen, soll ich dem alten Lack lieber seinen "natürlichen Lauf lassen"?
Und auch wenn ich diesen Bass aller Warscheinlichkeit nach niemals verkaufen werde (dafür bin ich zu sehr verbunden mit diesem Instrument): Würde er dadurch
drastisch an Wert verlieren?

Und gemäß dem Fall ich setze mein Vorhaben in die Tat um: Gibt es bestimmte Beizen, die sich nicht mit Schellack vertragen, oder kann ich da jede Beize verwenden?

Ich wünsch euch einen schönen dritten Advent! :prost:
 
Eigenschaft
 
Über das Lackieren von Bässen ist hier im Board schon einiges geschrieben worden, einfach mal die Suchfunktion benutzen, ggf. auch im Gitarren-Forum, die stellen auch manchmal diese Frage.

Wenn man den Lack gut abschleift, auch etwas in das Holz hinein, damit eine eventuelle Grundierung verschwindet, wird er sich gut beizen lassen, ich empfehle hierzu wasserlösliche Farbbeizen (z. Bsp. von Clouth). Wahrscheinlich musst Du 2-3x auftragen, nach jedem Auftrag gut trocknen lassen und mit feinem Schleifpapier (so 800-1000 Körnung) zwischenschleifen. Vor der Endlackierung - muss es Schelllack sein? - Oberfläche feucht abwischen/entstauben. Durch das Lackieren wird der Farbton dunkler, bitte einkalkulieren.

Das mit dem Wertverlust hat Giusto schon angesprochen, man muß sich auch von dem Gedanken lösen, daß MIM Fender Bässe eine Wertanlage darstellen, das ist Massenware (habe selbst einen...).

Gruß

Andreas
 
Das mit dem Wertverlust war auch eher eine Frage aus Interesse, ich sehe den Bass auch nicht als Wertanlage.
Zu deiner Frage, ob es Schellack sein muss: Nein, es MUSS natürlich nicht Schellack sein wenn es einen besseren Vorschlag gibt ;)
Warum ich mich aber dafür entschieden habe ist, dass man Schellack streichen kann. Ich wohne in einer Altbau-Wohnung mitten in der
Stadt, und habe leider keine Idee, wo ich hier mit Sprühlack arbeiten könnte. Ausserdem hoffe ich, dass ich damit so ein bisschen alte
Möbel-Optik erzielen kann, wir haben so'n altes Röhrenradio, das mit Schellack lackiert wurde, und das sieht einfach echt schön aus :D
 
Das ist doch prima, dann nimm doch Schelllack und zeige uns das Ergebnis. Ich nehme gerne bei solchen Arbeiten (außerhalb des Musikinstrumentenbaus) farblosen Nitrocelloluselack. Der läßt sich mit dem Pinsel gut verarbeiten, trocknet rasch (lüften!) und gibt tollen Glanz. Mit Schelllack habe ich leider keine Erfahrung, aber es ist immer gut, mit traditionellen Materialien zu arbeiten.

Nachtrag: Hier gibt es Schelllackpolitur:

http://www.feinewerkzeuge.de/schellack.html
 
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Über das Lackieren von Bässen ist hier im Board schon einiges geschrieben worden, einfach mal die Suchfunktion benutzen, ggf. auch im Gitarren-Forum, die stellen auch manchmal diese Frage.

Wenn man den Lack gut abschleift, auch etwas in das Holz hinein, damit eine eventuelle Grundierung verschwindet, wird er sich gut beizen lassen, ich empfehle hierzu wasserlösliche Farbbeizen (z. Bsp. von Clouth). Wahrscheinlich musst Du 2-3x auftragen, nach jedem Auftrag gut trocknen lassen und mit feinem Schleifpapier (so 800-1000 Körnung) zwischenschleifen. Vor der Endlackierung - muss es Schelllack sein? - Oberfläche feucht abwischen/entstauben. Durch das Lackieren wird der Farbton dunkler, bitte einkalkulieren.

Das mit dem Wertverlust hat Giusto schon angesprochen, man muß sich auch von dem Gedanken lösen, daß MIM Fender Bässe eine Wertanlage darstellen, das ist Massenware (habe selbst einen...).

Gruß

Andreas
Die MiM Bässe haben meist eine dicke Lackschicht, die sich gut mit Heissluft und einer Klinge entfernen lässt. Diese fette Schicht Polyurethan abzuschmirgeln gibt ansonsten eine riesen Schweinsarbeit und Sauerrei.
 
Mir scheint als wäre das Entfernen des vorhandenen Lacks nicht das große Problem. :rolleyes:
Ja, dass haben wir auch gelesen. Leider lösst sich der Lack nur dort wo er will, für die restlichen Stellen bedarf es etwas Nachdruck.

Ich persönlich würde dem Instrument seinen Lauf lassen, auch wenn ein fachmännisch aufgebrachtes Finish sich wertseigernt auswirkt. Ist aber auch eine Menge Arbeit.
 
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hey, sorry, dass ich hier jetzt nicht weiter geantwortet habe. Letzte Woche war nochmal einiges bei mir los kurz vor Weihnachten, aber jetzt ist endlich 2 Wochen Urlaub angesagt :great:

Ich hab mich trotzdem noch ein wenig über Schellack und seine Verarbeitung informiert, hauptsächlich über diese Seite: http://www.fabianhentschel.de/
Der gute Herr hat auch einen Youtube-Channel mit einigen Videos zu dem Thema: https://www.youtube.com/channel/UCkelw4qNnvEkcVwtSJ7gv0A

Ich finde er erklärt das alles schon ganz gut und verständlich für Neulinge in dem Bereich.
Ich hab mich jetzt entschieden, dass ich diese ganze refinish-Geschichte auf jeden Fall machen möchte, höchstwarscheinlich sogar jetzt gleich über die Feiertage und während meinem Urlaub. Ich denke gegenüber dem einfachen schwarzen PU-Lack wird das auf jeden Fall eine optische Aufwertung, und außerdem erhoffe ich mir, dass sich bei dem Schellack dann im Laufe der zeit schönere Spielspuren bilden als bei dem Jetzigen.

Morgen früh bring ich meine Freundin zur Arbeit und fahr danach gleich zum Baumarkt und schau nach Beize und Schellack.
Beim Schellack gibt es ja zwei verschiedene Methoden. Da es mein erstes mal ist hab ich mich jetzt für den Streichlack entschieden, der mit dem Pinsel aufgetragen wird, um das Material auch erstmal ein bisschen kennenzulernen. Wenn das Projekt gut läuft, dann trau ich mich für zukünftige Sachen eventuell dann auch mal an die Polier-Methode heran.

Ich werde das ganze auf jeden Fall mit Fotos dokumentieren und im Falle des Erfolges hier einen Bericht verfassen. Im Falle des Misserfolges werd ich einfach meinen Frust mit euch teilen :D

Wünsch noch nen schönen 4. Adventabend!
 

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