Mischung aus Songbook und Klavierschule gesucht

  • Ersteller Betriebskerl
  • Erstellt am
B
Betriebskerl
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
20.06.14
Registriert
03.01.10
Beiträge
40
Kekse
0
Ort
Dresden
Hallöchen! Im Moment übe ich Klavier mit Tim Richards' Buch "Blues Piano" und das ist wirklich mal eine ganz fabelhafte Sache. Allerdings möchte ich auch etwas mehr "klassische" Klaviermusik spielen. Irgendwann mal Chopin vortragen zu können ist das große Ziel.
Nun bin ich auf der Suche nach einem Buch, das didaktisch ähnlich wie das von Tim Richards funktioniert. Wer es nicht kennt, ich erkläre es kurz: Jedes Stück im Buch wird vorher kurz theoretisch betrachtet (Akkorde, Tonlage, schwere Teile der Rechten Hand, die Begleitung der linken), dann gibt es Übungen dazu, die (leicht abgewandelt) in dem folgenden Stück vorkommen. Man reiht also quasi nur noch Dinge aneinander, die man schon beherrscht und spielt ein Lied! So lernt man allgemeine Begleitungen der linken Hand oder Triller in der Rechten, etc. und wendet sie dann in einem Stück an.
Ich besitze auch das Buch "Piano Piano - Die 100 schönsten Melodien von Klassik bis Pop", die Stücke sind wirklich super, aber mir fehlen da eben ein paar vorbereitende Übungen... Ein Lied aus diesem Buch zu lernen ist viel mühsamer, als aus oben genanntem, selbst wenn sie vom Anspruch her ziemlich gleich sind.

Kennt jemand ein Buch für klassische Musik, das also zum einen im Voraus Technik, Theorie und typische Läufe in kurzen Übungen enthält, welches aber ebenso auch Stücke mitbringt, die man dann spielen kann und schön klingen, um ein bisschen bei den WG-Mitbewohnern anzugeben? ;)
 
Eigenschaft
 
Irgendwann mal Chopin vortragen zu können ist das große Ziel.
Wenn man das anständig machen will, kann man das nicht über Songbooks und "How-to-play"-Videos lernen. Dazu braucht man richtigen individuellen Klavierunterricht und das nicht nur über ein Jahr.

um ein bisschen bei den WG-Mitbewohnern anzugeben?
Das kann schon eher klappen. Kommt darauf an, was die WGler vom Klavier spielen verstehen. Manchmal reichen schon drei Weihnachtslieder in C-Dur.

CW
 
Hat auch jemand etwas hilfreiches beizutragen?
 
Die 100 schönsten Melodien von Klassik bis Pop", die Stücke sind wirklich super, aber mir fehlen da eben ein paar vorbereitende Übungen... Ein Lied aus diesem Buch zu lernen ist viel mühsamer, als aus oben genanntem, selbst wenn sie vom Anspruch her ziemlich gleich sind.
Eben.
Selbst wenn diese Stücke pianistisch noch nicht so kompliziert sind, sind sie doch offensichtlich weit entfernt davon, dass man sie ´mal so eben vom Blatt abspielt. "Vorbereitende Übungen" übersetze ich schlicht mit "Klavierunterricht".
Wenn man sich vor einem auch nur ganz kleinen Publikum - zum Beispiel vor Freunden - an das Klavier setzen möchte und ´nen Stück von Chopin vorspielen will, braucht es erhebliche pianistische Fertigkeiten. Die muss man erlernen, leider, und das dauert. Chopin spielen verstehe ich hier als Chopin nach den Originalnoten und nicht nach "Easy-Chopin für kleine Hände leicht gesetzt".

Das ist realistisch und, so hoffe ich, deswegen hilfreich.

CW
 
Das ist mir alles klar. Natürlich werde ich nicht in einem Jahr perfekt Chopin spielen können, das ist auch gar nicht das Ziel, tut mir leid, wenn das so rübergekommen ist. Ich habe auch nicht vorgestern ein Stück von Chopin gehört und bin jetzt der Meinung, das will ich auch können, ich muss Klavier lernen... Da steckt schon etwas mehr dahinter. Dass mir dann aber einfach nur Klavierunterricht empfohlen wird, damit kann ich mich leider auch nicht abfinden. Bin bereits auf der Suche nach einem passenden Lehrer, aber es muss doch auch gute Lektüre geben, mit der man Klavier lernen kann.
Um es noch mal zu versuchen: Ich spiele seit Jahren Gitarre und mit der Zeit sammelt man sich gewisse Notenläufe, die in vielen Songs vorkommen und auf die man zurückgreifen kann. Sodass man dann einen neuen Song nicht komplett neu lernen muss, weil man gewisse "Phrasen" schon in den Fingern hat. Das hat nichts damit zu tun, perfekt und sofort Noten vom Blatt spielen zu können, sondern bereits Bekanntes in anderem Kontext oder leicht abgewandelt anzuwenden. Ein Buch zu finden, das auf dieser Art Didaktik aufbaut, ist leider sehr schwer, ich bin auf der Suche danach.
Und mir muss niemand sagen, wie schwer und mühselig es ist, Klavier zu lernen und wie viele Stunden Übung oder Jahre an Praxis man braucht, um dieses oder jenes zu spielen und dass kein Buch einen Lehrer ersetzen kann. Habe ich alles tausendfach gehört und gelesen. Ich suche nur ein Buch.
 
Kennt jemand ein Buch für klassische Musik, das also zum einen im Voraus Technik, Theorie und typische Läufe in kurzen Übungen enthält, welches aber ebenso auch Stücke mitbringt, die man dann spielen kann und schön klingen, um ein bisschen bei den WG-Mitbewohnern anzugeben? ;)
Mir ist so ein Buch leider auch noch nicht über den Weg gelaufen. Das kann aber durchaus einfach daran liegen, daß es diese Standardläufe, die immer wiederkommen, in der Klassik nicht so oft gibt. Es gibt allenfalls ein paar Begleitfirguren, die in veränderter Form immer mal wieder auftauchen, wie z.B. die Alberti-Bässe oder die Walzerbegleitung.

Wenn Du ein technisch einfaches Chopin-Stück spielen willst, empfehle ich Dir das Prelude in E-Moll, op.28 no. 4. Wie gesagt, technisch einfach, aber bis man den für sich und das Stück adäquaten Ausdruck gefunden hat ...

Was ich Dir empfehlen würde als vorbereitende Übung für Klassik sind Tonleitern in allen 12 Dur und Molltonarten, am Besten über 4 Oktaven aufwärts und abwärts. Dabei geht es nicht unbedingt darum, diese in virtuoser Manier herunterrattern zu können, sondern u.a. darum Fingersätze zu verstehen, den Quintenzirkel zu verstehen, die Vorzeichen zu verstehen die Tonarten zu verstehen. Dazu die Stufenakkorde wissen, Dreiklangsumkehrungen aller 12 Dur- und Mollakkorde, ggf. 3-stimmig und 4-stimmig, Arpeggien aufwärts und abwärts sowie Kadenzen in den verschiedenen Lagen. Wenn Du jede Woche eine Tonart machst, bist Du in einem knappen halben Jahr durch. Wenn Du das ganze auch noch in Noten lesen bzw. innerlich vor Dir sehen kannst, hast Du Dir ein grundsolides Fundament geschaffen, um die Logik von klassischen Stücken und z.B. deren Läufen schneller zu erfassen.

Dieses
bereits Bekanntes in anderem Kontext oder leicht abgewandelt
gibt es in der Klassik leider (zum Glück?) nicht so häufg, die Jungs waren damals einfach zu genial, um sich zu wiederholen. ;)

Ein wirklich geniales Buch für Standardläufe etc. gibt es allerdings schon, und zwar ist das Die Kunst des Präludierens von Carl Czerny, op.300. Mit dem kann man allerdings erst anfangen, wenn man die Tonleitern, Arpeggien etc. drauf hat.

Viele Grüße,
McCoy
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 4 Benutzer
Ich kenne die Bücher von Tim Richards und ich finde sie genauso vom Aufbau her sehr gut gelungen. Ich spiele mittlerweile hauptsächlich Jazz und Blues, habe aber eigentlich Kirchenorgel gelernt.
Ich habe mir auch schon öfter die Frage gestellt, warum man didaktisch sinnvoll auf Verstehen u. Theorie ausgelegte Bücher in Klassik und Co nicht findet. Der Grund ist meiner Meinung nach, dass die Masse der Musiker und Musiklehrer seit es diese Musik gibt eben nur nach Noten spielen und das auch nur so unterrichtet wird. Einige wenige "geniale" Musiker haben eben auch die Theorie dahinter erschlossen, die haben dann komponiert. Virtuosen wie Franz Liszt oder Frederique Chopin haben aber natürlich definitiv ein großes Repertoire an Grundtechniken parat gehabt, mit dem sie ihre Werke zu Papier dann gebracht haben. Sie waren meiner Meinung nach keinesfalls wie oben erwähnt
damals einfach zu genial, um sich zu wiederholen.
Aber im Vergleich zum jüngeren Jazz, der sozusagen hauptsächlich vom Improvisieren lebt, wird das Improvisieren dort eben nicht unterrichtet.

Ich kann für den Bereich Kirchenorgel mittlerweile ein didaktisch gutes Buch empfehlen, das in deine Richtung geht - Orgelimprovisation mit Pfiff 1 & 2 von Peter Wagner (mit CD) - dort wird anhand einfacher und präziser Beispiele auf alle Arten der Orgelimprovisation und wie sich diese Techniken z.B. auf die liturgischen Liedsätze anwenden lassen eingegangen. Man kann sich so Schritt für Schritt ein Repertoire an Techniken aneignen, mit denen man dann eben frei z.b. ein ruhiges Zwischenspiel, eine freie Hinleitung zum Lied, ein Präludium, eine Fuge oder eine Toccata,... im adäquaten Stil improvisieren kann.
Allerdings muss man dazu sagen, dass dieses Buch nicht für vollkommene Anfänger sondern eher für Fortgeschrittene Autodidakten geeignet ist (das trifft aber denke ich - wenn man wirklich von den Büchern profitieren möchte - genauso auf die Tim Richards-Reihe zu..!).

Ich denke, dass sicherlich vergleichbare Bücher für klassisches Piano bereits existieren (vielleicht aber halt nicht als für Anfänger gedacht, sondern fortgeschrittenere Improvisationsschulen) und ich diese nur noch nicht kenne und schließe mich hiermit auch deiner Suche an, vielleicht kann ja jemand hier noch etwas nettes empfehlen!! Ich finde, dass diese Art zu lernen - zumindest für mich - einiges mehr an Spaß bietet als das bloße Notenlesen und Auswendig lernen von rein aufgeschriebenen Stücken.

Meine Vorredner haben natürlich Recht, dass man all diese Dinge auch von guten Lehrern lernen kann, ABER, meiner Erfahrung zeigte leider bisher, dass oft selbst wirklich hochqualifizierte Lehrer einem genau dieses Verständnis, wie diese Stücke wirklich entstanden sind einfach nicht vermitteln (können).
 
@Betriebskerl

Hans Günter Heumann

Klavierspielen - mein schönstes Hobby Band 1 und 2

nicht alles davon, aber das meisste. ;-)
LG Emanuel
 
Ich habe mir auch schon öfter die Frage gestellt, warum man didaktisch sinnvoll auf Verstehen u. Theorie ausgelegte Bücher in Klassik und Co nicht findet. Der Grund ist meiner Meinung nach, dass die Masse der Musiker und Musiklehrer seit es diese Musik gibt eben nur nach Noten spielen und das auch nur so unterrichtet wird.

Eben genau dieses nur-nach-Noten-spielen ist hier nicht der Fall:

Hans Günter Heumann
Klavierspielen - mein schönstes Hobby Band 1 und 2

...weswegen ich diese Empfehlung sehr unterstütze. Da bekommt man didaktisch gut aufbereitet einführende Übungen, Musiktheorie und Hintergrundwissen beigebracht, was sehr zur musikalischen Allgemeinbildung zählt. Die Stücke sind zum großen Teil didaktisch reduziert, sodass man keine Originalversionen, sondern Bearbeitungen spielt. Das ist aber ein guter Mittelweg, überhaupt mal Bekanntschaft mit den wesentlichen Werken, Komponisten und Epochen der Musikgeschichte zu machen. Zwischen Barock und Pop-Piano kommt alles dran, ebenso auch Improvisation.

Ich verwende es oft im Klavierunterricht mit Jugendlichen und Erwachsenen.

Harald
 
Das ist ein interessanter Faden fuer motivierte Autodidakten, ich spiele in der Regel youtube clibs nach, oder besser gesagt, ich versuche es. Das hat sich schliesslich so ergeben - in meiner Naehe wird kein Unterricht angeboten. Entsprechend begruesse ich Empfehlungen wie diese sehr. In diesem Sinne, vielen Dank an Alle.
Mike

Hallöchen...Nun bin ich auf der Suche nach einem Buch, das didaktisch ähnlich wie das von Tim Richards funktioniert. Wer es nicht kennt, ich erkläre es kurz: Jedes Stück im Buch wird vorher kurz theoretisch betrachtet (Akkorde, Tonlage, schwere Teile der Rechten Hand, die Begleitung der linken), dann gibt es Übungen dazu, die (leicht abgewandelt) in dem folgenden Stück vorkommen. Man reiht also quasi nur noch Dinge aneinander, die man schon beherrscht und spielt ein Lied! So lernt man allgemeine Begleitungen der linken Hand oder Triller in der Rechten, etc. und wendet sie dann in einem Stück an... ;)

Hallo Betriebskerl,
es gibt ja mehrere Baende von Tim Richards Blues Piano (1+2) - Bist Du von beiden gleichermassen ueberzeugt? Baut Bd 2 auf Bd 1 auf, oder kann man auch mit Bd 2 beginnen? Darueber hinaus hat er auch noch andere Lehrbuecher veroeffenlicht: z. Bsp. Improvisieren,... kennst Du auch diese, und kannst Du Sie empfehlen ?

Eben genau dieses nur-nach-Noten-spielen ist hier nicht der Fall:

...weswegen ich diese Empfehlung sehr unterstütze. Da bekommt man didaktisch gut aufbereitet einführende Übungen, Musiktheorie und Hintergrundwissen beigebracht, was sehr zur musikalischen Allgemeinbildung zählt. Die Stücke sind zum großen Teil didaktisch reduziert, sodass man keine Originalversionen, sondern Bearbeitungen spielt. Das ist aber ein guter Mittelweg, überhaupt mal Bekanntschaft mit den wesentlichen Werken, Komponisten und Epochen der Musikgeschichte zu machen. Zwischen Barock und Pop-Piano kommt alles dran, ebenso auch Improvisation.

Ich verwende es oft im Klavierunterricht mit Jugendlichen und Erwachsenen.

Harald

Hallo Harald,
auch von Heumann existiert eine ganze Reihe von Lehrbuechern, z. B. der Konzertband, der Klassikband...sind die alle gleichermassen aufgebaut und empfehlenswert, gibt es hier eine Reihenfolge, oder sogar einzelne Baende die nicht empfehlenswert sind ?

Danke,
Mike
 
Meine Erfahrung
Tim Richards ist ein sehr guter Musiker und gleichzeitig hervorragender Andragoge (Pädagoge für Erwachsene).
Ich kann dir alle Bücher von Ihm Empfehlen.
Auch bei Heumann kannst du aus meiner Sicht nichts falsch machen.
Auch Rock Piano von Jürgen Moser(2Bände) sind hervorragend.

Aber unbedingt exaktes Üben und eines nach dem andern in einer abwechselnden Reihenfolge, nicht alles gleichzeitig.
So wird's nie langweilig.
LG Emanuel
 
Oha, na dann werde ich mir das Buch von Heumann heute gleich noch bestellen! Danke für den Tipp!
@MWH: Ich kenne von Tim Richards leider nur den ersten Band vom Blues-Piano. Aber wenn emanuel auch die anderen Bücher empfiehlt, glaube ich ihm das in jedem Fall.
 
Habe auch "Heumann" zum autodidaktisch lernen....

Es gibt ja auch noch verschiedene Spielbücher als Ergänzung. Ich habe vor wenigen Tagen den "Klassikband" bestellt. Leider noch nicht gekommen, aber vielleicht wäre das auch etwas für dich...?? Gibt auch noch einen "Konzertband" und ein paar andere. Vielleicht mal googeln.
 
So... Klavierspielen - Mein schönstes Hobby war gestern im Briefkasten. Das Buch fängt ganz von vorn an, Notensystem, Takte, usw., also auch für blutige Anfänger bestens geeignet. Für mich mit begrenzter musikalischer Vorbildung sehr motivierend, da die ersten 30, 40 Seiten innerhalb einer halben Stunde durchgearbeitet waren ;) Bis jetzt gefällt mir das Buch wirklich sehr gut, theoretische Grundlagen werden vermittelt und die obligatorischen Anfängerstücke sind natürlich alle enthalten. Die Big Ben - Melodie hat mich entzückt!
Fazit: Danach hatte ich gesucht, wirklich tolle Empfehlung! Da habe ich nun erstmal Stoff für die nächsten Monate und Band 2 wartet ja auch noch!
 
Siehste......:great:
 
Die Heumann-Begleitbände sind übrigens reine Stückesammlungen. Da werden keine Fakten vermittelt, sondern nur didaktisch reduzierte Stücke werden angeboten.

Harald
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben