Brauche Hilfe bei Übungsroutine als Anfänger für Klavier/Piano

nichts verlangen möchte was ich selber nicht bezahlen könnte.
Aber es gäbe die Möglichkeit, sich zu Weihnachten und Geburtstag Klavierunterricht schenken zu lassen - entweder direkt als Gutschein oder indirekt, indem du dir Geld schenken lässt, dass du dann zweckgerichtet einsetzt. Das wird vielleicht nicht fürs ganze Jahr reichen, aber du selbst kannst vielleicht noch etwas beisteuern und dann müsste es zumindest einige Anfangsstunden finanzieren, um die notwendigen Grundlagen zu legen. Danach ist Unterricht einmal im Monat besser als gar kein Unterricht ... (und irgendwann mal ist ja wieder Weihnachten und Geburtstag)
 
Ich denke, dass das subjektiv ist, wie lange es dauert bis das Gehör gut trainiert ist. Ein Relativhörer ist jeder, der nicht absolut hört. Aber auch die, die absolut hören, müssen erstmal wissen, dass sie absolut hören.

Man muss ja erstmal wissen wie beispielsweise ein Cis klingt. Soweit ich weiß, lässt sich bei jedem Kind bis zum sechsten Lebensjahr das absolute Gehör ausbilden und festigen. Kinder generell sind, soweit ich weiß, alle absolute Hörer... Das verliert sich beim Älterwerden oder es bleibt, wenn es gefördert wird.

Ich bin eine Mischung irgendwie, es gibt Phasen, da kenne ich die Töne sofort und dann gibt es Tage, da ist es schwieriger und ich verschätze mich um Halbtöne. Mein Bruder hört absolut, nutzt es aber nicht... Schwieriger sind für mich bspw. die kleine und große Terz eines Septakkords zu unterscheiden. Klavier lernte ich... Da war ich noch sehr jung und je älter ich werde, desto schwieriger wird es. Auch das Auswendiglernen wird immer schwieriger, was in jungen Jahren quasi kein Thema war.

Das Gehör zu trainieren ist wichtig, Gehörbildung generell, vor allem im Bezug auf Quintenzirkel, Intervalle und Kadenzen.

vlg
 
Gibt es vllt Möglichkeiten hier im Forum ein Vorspiel Video reinzustellen und man mir dann grobe Tipps bezüglich Fingertechnik etc gibt?
Ja klar, das wurde auch schon mehrfach im Board gemacht. Du erkennst in jenen Threads auch, dass Autodidakten typische Verläufe haben:
1. Steckenbleiben auf der Stufe "elementares Notenlesen" - bezogen auf z.B. Heumann ist dann in der Mitte von Band 1 Schicht im Schacht
2. Steckenbleiben am Anfang der Ausbildung des polyphonen Spiels (Elementarstufe/Anfang Unterstufe). Das passiert gewöhnlich, wenn es an Methodik und/oder Geduld fehlt.

Gruß Claus
 
Ich meine mit "nach Gehör spielen" eine Melodie bzw ein Stück ohne Noten nachspielen zu können und die Noten "heraushört" und dann auf dem Klavier replizieren kann.
Hi,
Also ich kann dir aus verlässlicher Quelle sagen;
10 Jahre Gitarre und 4 Jahre Klavier spielen genügen nicht:rolleyes::D

Jedenfalls nicht, wenn man das "Arrangieren" nicht aktiv übt.
Wenn es dich interessiert solltest du Themen wie "Tonart", "Tonleiter" und die Grundlagen von "Akkorde" googlen.
Du musst kein Theorie Studium betreiben aber so ein paar Dinge sollten sitzen.
Und dann fang an!
So könntest du erstmal Kinderlieder in andere Tonarten setzen (ruhig einfache Sachen wählen damit du die Übersicht behälst).
Oder du versuchst irgendwelche einfache Melodien am Klavier zu finden die du kennst, wie zb die Titel Melodie von den Simpsons.

Das ganze gibt dir routine und einen gewissen Katalog an "Lösungen" um eben arrangements zuschreiben.

(riesen Thema deshalb möchte ich nicht auf alles eingehen)

Ein relatives Gehör zu entwickeln dauert doch aber auch ziemlich lange oder?
Jain, einfach nur spielen und "das wird schon" - so leicht ist es leider nicht.
Aber auch das kannst du üben:great:

Rechne nur bitte nicht damit, dass es nach 4 Wochen schon so gut klappt dass du ein Klavier arrangement von einem Pop Stück schreiben kannst. Das dauert wirklich:great:
Und es ändert leider nichts an der Tatsache das guter Musikunterricht einfach ziemlich teuer ist :( :

Gegenfrage : wie gut kommst du denn ohne Unterricht aus? ;)
Böse gesagt hilft Unterricht eigentlich überhaupt nicht und bringt dich keinen Meter weiter.

Jedenfalls wenn du erwartest das der Unterricht allein dich besser macht.
Nutzt du den Unterricht sinnvoll und arbeitest auch brav deine Aufgaben ab, sind die Fortschritte die du machst in einem Tempo, welches schon fast der Lichtgeschwindigkeit entspricht im Gegensatz zum "ohne Unterricht daheim üben".


Gibt es vllt Möglichkeiten hier im Forum ein Vorspiel Video reinzustellen und man mir dann grobe Tipps bezüglich Fingertechnik etc gibt?

Mhh das ist jetzt die böse stelle wo man dir sagen sollte :
Wir sind nicht deine klavier Lehrer!
Außerdem, auf wen möchtest du hören?
Kannst du dein "geschriebenes" gegenüber einschätzen? Weißt du wie sie /er spielen kann? Berät dich gerade jemand der nach den ersten 6 Monaten klavier Unterricht schon glaubt wissen weiter geben zu können?
Ich würde da auf kein forum vertrauen.

Die wenigen "Berufs Lehrer" hier werden dir sicher den ein oder anderen guten Tipp verraten oder eingreifen wenn es richtig daneben ist.
Aber Unterricht für lau wirst du keinen erwarten können;)
 
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Nach Gehör kann ich leider gar nicht spielen, verstehe auch gar nicht wie das überhaupt ohne absolutes Gehör funktionieren soll.

Indem man sehr bewußt (!) zuhört, wann immer und wo auch immer man Musik hört, und indem man dann versucht, das Gehörte nachzuspielen.
Und indem man dabei selbstkritisch bleibt und aus seinen eigenen Fehlern lernt. Schritt für Schritt. Dabei baut man sich eine innere Klangbibliothek und ein musikalisches Vokabular auf, über das man dann frei verfügen kann.

Aber das ist kein Projekt für Wochen oder Monate … sondern eine Lebensaufgabe. Und nicht jeder kommt auf diesem Weg gleich weit ...

LG
Thomas
 
Hast Du noch kein Material gekauft und kein Musikgeschäft/Notenhandlung in der Umgebung?

Gruß Claus
 
Hast Du noch kein Material gekauft und kein Musikgeschäft/Notenhandlung in der Umgebung?
Noch nicht, kaufe mir aber bald das Buch welches du mir empfohlen hast. Habs zwar Zuhause noch ein paar Orgel Bücher aber keine Ahnung ob man die auch fürs Klavier benutzen kann
 
Auf IMSLP findest Du u.a. Bela Bartok, Mikrokosmos. Das Werk umfasst mehrere Bände in ansteigendem Schwierigkeitsgrad.
Vor dem Spielen immer erst die Noten in jeder Stimme benennen, bis das ganz sicher klappt.

Sinnvoll ist es, mit Band 1, Übung 1 anzufangen.
https://imslp.org/wiki/Mikrokosmos

Man kann sich diverse Einspielungen auf Youtube anhören.

Gruß Claus
 
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Ah super das ist auch sehr hilfreich, danke :)
 
Zur Zeit geht es, versuche täglich zu üben weiß aber oft einfach nicht was.
Nimm mir das jetzt bitte nicht krumm aber;

Genau dass ist das Problem beim Do it yourself üben.
Du sitzt am Klavier, kennst doch in diesem Kosmos null aus und weißt gar nicht was Du machen sollst und was es dir bringt.

Wenn du dann ein Stück anfängst dann übst du nicht bis du es kannst, sondern nur bis du denkst das du es kannst.....
Das musste ich bei meinen Gitarrenanfängen vor 16 Jahren auch schmerzhaft erkennen :rolleyes:

Auf IMSLP findest Du u.a. Bela Bartok, Mikrokosmos.

Toller Tipp, der Mikrokosmos macht Spaß, ist eine tolle Schule und die Stücke sind mal was anderes.
Ich benutze die ersten Stücke gerne als Blattspiel Übung.
Und ab der Mitte wird er auch wirklich fordernd :great::great:
 
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...

Wenn du dann ein Stück anfängst dann übst du nicht bis du es kannst, sondern nur bis du denkst das du es kannst.....
...

Ich denke auch, so lange der Fragensteller kein Video hochlädt, in dem er selbst den Song spielt, kann man doch gar nicht beurteilen, ob oder wie gut er ihn tatsächlich beherrscht.
Dass er selbst "glaubt", ihn so spielen zu können, wie das Synthesia-Gefunkel es vorschreibt, heißt ja noch lange nicht, dass es auch wirklich so ist.

Ich habe im Laufe vieler Jahre eine Menge Leute getroffen, die voller Überzeugung von sich behaupteten, dass sie etwas (einen Song, ein Instrument oder auch ganz andere Dinge) "beherrschten".
Gestimmt hat das nur bei den allerwenigsten.

Und diese Menschen lügen ja noch nicht einmal. Für ihr eigenes Gefühl und Gehör stimmt das, was sie sagen sogar - nur eben nicht für andere ;-)
Deshalb ist es m. E. umso wichtiger gerade als Anfänger sich nicht nur in der eigenen autodidaktischen Blase zu bewegen, sondern möglichst früh einen Lehrer oder auch andere erfahrenere Musiker zu Rate zu ziehen.

Selbstüberschätzung kann man in vielen Bereichen des Lebens kaschieren und damit durchkommen. Als Musiker endet der Traum spätestens dann, wenn man mal ein Publikum hat, das nicht nur aus wohlwollenden Eltern oder gar Großeltern besteht.
Dann kommt für manche die böse Überraschung ...
 
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@Adson
Ja da hast du natürlich Recht, ich spiele jetzt nicht besonders gut und schön, Dynamik, Fingertechnik etc ist wahrscheinlich nicht besonders gut bei mir.
Werde mal versuchen etwas aufzunehmen. Muss halt gucken wie ich das gut gefilmt bekomme, da ich keine Kamera "Hilfsmittel" besitze und nur mein Handy habe.
Erwatet aber lieber nicht viel :D
 
(...)
Ich kann das Stück eigentlich fehlerfrei spielen (...)

Chapeau!

Nach fünf Jahren intensiven Klavierunterrichts würde ich mich an das Stück nicht wagen - zumindest nicht allein; zu viele Noten, zu schnell, rhythmisch nicht ganz ohne Stolperfallen ...

(...)
Wie sollte ich jetzt vorgehen und welche Übungen machen, meine größten Schwächen sind die linke Hand und Noten lesen ( habe vor 1 Woche erst angefangen mit dem Notenlesen) und halt allgemeine Schwächen wie, nicht so schnelle und starke Finger.
Gibt es Bücher die ich mir besorgen sollte ?
(...)

Eine Klavierschule, wie @Claus empfiehlt, ist sicherlich ein guter Start; die Bücher kosten nicht die Welt und Du merkst, ob Du mit einem (quasi) autodidaktischen Unterricht zurechtkommst.
Es muß jeder für sich beurteilen, ob er einen Klavierlehrer braucht oder nicht; wer die Kohle hat, der wird mit einem kompatiblen Klavierlehrer (in meinem Falle war es eine Lehrerin) sagenhafte Fortschritte machen, vor allem aber erkennt er schon nach 1-2 Unterrichtsstunden, was er bis dahin alles falsch gemacht hatte, obwohl er glaubte, die Stücke ganz gut (oder gar fehlerfrei) spielen zu können.
Allein der Erwerb der Fähigkeit, sein eigenes Spiel einigermaßen realistisch beurteilen zu können (Anschlag, gleichmäßiges Tempo, Dynamik, Phrasierung ...), ist des investierten Schulgeldes wert (zumindest für mich war es gut angelegtes Geld).
Doch das ist nur meine Erfahrung, und die ist nicht das Maß aller Dinge; es gibt Musiker, die auch ohne Lehrer, nur mit Büchern, Übungs-CDs und YT-Videos ein Instrument so gut erlernen, daß sie mit viel Freude musizieren können.


(...)
Habe viel von Hanon und Czerny gehört und dass man diese Übungen auf jedenfall machen sollte.
(...)

Mit Hanon und Czerny habe ich (unter Anleitung/Aufsicht meiner Klavierlehrerin) viele Hunderte von Übungsstunden verbracht; es hat sicherlich meine Spieltechnik verbessert, aber es hat weder mein Fingerspiel noch das Lernen neuer Stücke beschleunigt. Für mich persönlich war es eine wichtige technische Grundlage, aber ich kenne auch Musiker, die in einer Band oder im Orchester spielen, und haben von Czerny oder Hanon nie etwas gehört.

Auch für das Klavierspielen-Lernen gilt: Viele Wege führen nach Rom, aber halt nicht alle. Hier im Musiker-Board findest Du viele wertvolle Tipps und Hilfen, doch Deinen, den für Dich richtigen Weg mußt du selbst finden. Am besten - ausprobieren.

Gruß, Bert
 
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Czerny und Hanon würde ich so nicht in Topf werfen, denn Czerny lässt in vielen seiner Übungen mit Blick auf den musikalischen Zusammenhang üben.
Ein Problem liegt bei Czerny in einer sinnvollen Auswahl aus dem riesigen Gesamtwerk, Hanon umfasst gerade mal 60 Übungen, die mir auch nicht allesamt originär vorkommen.

Als "Hobbyklavierschüler" finde ich ich mit Etüdenauswahlbänden wie denen von Bradley oder Kölbl umfassender bedient.
Die führen durch die Unterstufe und deshalb findet man darin auch keine Übungen wie im dritten Teil von Hanon (#44 usw.)
Der Vorteil liegt darin, dass Etüden der bekanntesten Meister ihres Fachs vermittelt werden und Spieltechnik ganz überwiegend mit Musik verbunden ist.

Der springende Punkt ist aber ein anderer und daher erlaube ich mir im nächsten Satz die Wiederholung einer bereits vor zwei Wochen zitierten Erkenntnis.
In Walter Gregorii, Das Klavierbüchlein steht unter Zuschreibung auf Franz Liszt: "Nicht so sehr auf das Üben der Technik kommt es an wie auf die Technik des Übens".
dozent.gif


Gruß Claus
 
Und wie schauts aus bei dir, konntest du die letzten Wochen Fortschritte machen?

Gerade am Anfang ist es ja unheimlich schwer, es gibt unzählige Tipps und jeder halbwegs gute Lehrer/Pianist hat sein eigenes Rezept wie man (er) am besten Fortschritte macht. Aber am Ende des Tages musst du deinen eigenen Weg finden wie du am besten lernst. Ja zum Musizieren gehört auch dazu erst einmal das lernen zu lernen :)

Vielleicht noch im Nachgang ein paar Ratschläge von mir. Mache am besten kurze Übungseinheiten, stundenlang am Tag zu üben ist oft eher nicht optimal. Lieber ein paar mal über den Tag verteilt kurze Einheiten. Eine Passage einmal oder zweimal spielen, Abwasch machen, noch einmal spielen, etwas anderes machen und so weiter. Aber auch wenn du einige Wochen jeden Tag geübt hast lege mal ein Wochenende oder ein paar Tage Pause ein. Du wirst merken wie es sich über die Tage festigen konnte.

Nach Gehör spielen wäre ein Thema das wohl für einen Anfänger nichts ist, da es doch bei einem großen Teil im Tasten raten endet. Mit der Erfahrung kommt es von ganz alleine das du zum Beispiel ein Lied spielen willst und anstatt die Noten die Melodie im Kopf hast und diese einfach auf die Tasten bringst. Aber rechne mit dieser Fähigkeit erst nach einigen Jahren Erfahrung am Instrument.
 

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