Mit Abstrich einfacher?

[etrawgew]

Hallo, liebe User/innen,
ich habe da so ein kleines Problemchen, speziell mit dem Vibrato! Seit knapp drei Jahren habe ich nun Geigenunterricht, und allgemein läuft es auch ganz gut.
Mein tägliches Übepensum liegt zwischen zwei bis drei Stunden! Das Vibrato leiert noch etwas, doch ganz holprig klingt es, wenn ich mit Aufstrich spiele. Der Richtungswechsel mit dem Bogen blockiert jedesmal meine relativ lockere Spielhand, und dann ist's aus.
Kann mir jemand von Euch einen guten Tipp geben, wie ich mein Koordinationsproblem in den Griff kriege?
Für Euer Bemühen herzlichen Dank vorab!

Mit lieben Grüßen aus Kassel,
Etrawgew.

 

[suamor]

Das Problem kann ich nicht ganz nachvollziehen...
Was passiert den mit deiner linken Hand/Arm wenn du auf- bzw abstreichst ?
Was passiert mit der rechten wenn du vibrierst ?
Wenn da irgendwelche Muskeln sich beim Aufstrich (leere Saite) zusammenziehen, dann solltest Du das als erstes versuchen abzustellen (am besten mit Hilfe des Lehrers)

Gruß

 

[cello und bass]

Hallo Etrawgew,
hast du mal versucht, auf halben Bogen zu wechseln? Klappt das dann besser???

Grüße C&B

 

[etrawgew]

Hallo Suamor,
vielen Dank für Deinen Tipp! Ich werde mal schauen wie ich mit meinem Koordinationsproblem klar komme. Zunächst werde ich jetzt täglich das Vibrato nur mit Aufstrich üben, muss ja irgenwann mal werden!
Liebe Grüße,
Etrawgew.

Hallo Cello und Bass,
das Problem ist einfach der Richtungswechsel des Bogens vom Abstrich zum Aufstrich! Da blockiert plötzlich die eigentlich locker-vibrierende Armbewegung, und aus ist's.
Doch davon lasse ich mich nicht unterkriegen. Jetzt werde ich für einige Tage das Vibrato mal nur mit Aufstrich spielen, und auch nur in kurzen Zeithäppchen vibrieren, dann kleine Pause, u.s.w., damit die Hand nicht verkrampft.
Ich werde danach an dieser Stelle berichten, ob es etwas gebracht hat.
Ansonten bin ich mit meiner Geige noch immer sehr glücklich.
Mit lieben Grüßen,
Etrawgew.

 

[cello und bass]

Meine Frage war, ob du auch beim Bogenwechesl zur Hälfte blockierst. Auf dem Cello ist dort der Bogenwechsel bequemer und kann deswegen einfacher sein.
Wenn das bei dir auch der Fall sein sollte, könntest du versuchen, von der Mitte aus dich weiter fortzuarbeiten.

Grüße C&B

 

[etrawgew]

Hallo Cello & Bass,
nein, beim Spielen habe ich allgemein keine Probleme beim Bogenwechsel! Einzig beim Vibrato macht mir der Richtungswechsel zum Aufstrich Probleme.
Verzeih, ich hätte genauer lesen sollen! Vielen Dank für Deine Nachfrage.
Mit lieben Grüßen,
Etrawgew.

 

[suamor]

Noch ein Tip: Du kannst kurz vor dem Umkehrpunkt das Vibrato unterbrechen (häufig ist sowieso ein Minimalloch vorhanden beim Bogenwechsel), dabei evtl. leiser werden vor dem Wechsel.

Gruß

 

[fiddle]

Hi Wegwarte,

bei solchen Problemen hilft nur: beide Prozesse voneinander abkoppeln und getrennt üben. Ich kenne mich insofern aus, da ich mich a) selber an meinen Unterricht erinnere und b) seit 6 Jahren Fliegen lehre und genau die selben Probleme mit meinen Schülern habe. Reduziere deine Aufmerksamkeit auf eine Sache und es klappt sofort. Bsp.: Vibriere lautlos ohne Streichen. Setze den Bogen an der Spitze an und streiche aufwärts, ohne den Bogenwechsel. Streiche hin und her und vibriere nur beim Aufstrich. Umkehren. Vibriere nur auf dem Abstrich. Setze den Bogen in der Mitte an und streiche vibrierend ab - Pause + liegen lassen - Aufstrich mit Vibrato. Stoppe den Strich an der Spitze/Frosch und vibriere weiter (lautlos). Verkürze die Pausen. Zeit lassen - entkrampfen, ruhig "eiern". Die Übergänge bzw. beide Aktionen müssen zusammen geführt werden.
Dein Vibrato-Problem ist einfacher zu beheben, als den Bogenwechsel ohne Aussetzer zu lernen.

Ich habe mit komplexen Bewegungsabläufen zu tun, also ich kenn mich aus


cheers, fiddle

 

[etrawgew]

Hallo Suamor,
ja, ich werds probieren, nochmals vielen Dank!

Liebe Grüße,
Etrawgew.

 

[etrawgew]

Hallo Fiddle,
ganz herzlichen Dank für Deine ausführlichen und hilfreichen Tipps, sehr einleuchtend!
Das werde ich jetzt mal gleich in die Tat umsetzen, und täglich weiter daran arbeiten. Meine Lehrerin mahnte mich diesbezüglich schon öfter um etwas mehr Geduld mit mir selbst. Nun ja, sicher hat sie damit Recht, denn Rom wurde ja auch nicht an einem Tag erbaut.
Ich werde zu gegebener Zeit an dieser Stelle über meine Vibrato-Übeerfahrungen berichten.
Bis dahin wünsche ich Dir eine wunderschöne Frühlingszeit.
Mit lieben Grüßen,
Wegwarte - Etrawgew.

 

[SMaus]

Reduziere deine Aufmerksamkeit auf eine Sache und es klappt sofort.

Etrawgews Problem liegt, glaube ich, hauptsächlich an einer Art "Sperre" im Gehirn. Einzeln klappt es ja schon. Die Schwierigkeit ist, links und rechts zusammenzubekommen, ohne dass sie interagieren. Das ist ähnlich im Queranflug. Du ziehst weiter Gas raus, drehst währenddessen in den Endanflug und wunderst Dich, dass Du dem Stall sehr nahekommst. Klar, Du hast links zu viel gezogen. Sollte nicht sein, passiert aber.
Irgendwann einmal funktionierte Das Vibrato im Aufstrich nicht gut. Etrawgew wartet jetzt förmlich darauf, dass dieses Problem wieder auftritt und bingo: Klappt. Sie vibriert sich fest. Ich würde daher überwiegend kürzere Noten (1 Sekunde) abwechselnd im Auf- und Abstrich spielen. Mit Vibrato, egal wie es klingt. Dazwischen auch wieder etwa eine Sekunde Pause. Durch die Pause erholt sich die Hand, und durch die kurze Note reicht die Zeit nicht, sich festzuvibrieren. Es braucht vor allem Zeit und Geduld.

 

[fiddle]

Hehe, auch n Tütenflieger, oder?

Im Grunde haben wir die gleiche Problem-Analyse. Das mit den kurzen Tönen könte auch klappen.


cheers, fiddle

 

[SMaus]

Nicht so sehr Tüte. Es brummt sehr tief. Und demnächst wird hoffentlich zusätzlich noch ein hohes Pfeifen dazukommen... Aber das ist primär eine Kostenfrage.
Die kürzeren Töne haben schon vielen Leuten geholfen. Man braucht nur unendlich viel Geduld, weil das Gehirn erst einmal die Panik verlernen muss, die bei einigen Bewegungen auftritt.