Streicher-Unterricht, welche Modelle: Präsenz, Online, Video

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Liebe Gemeinde,

ich würde gern mal ausloten, mit welchen Unterrichtsmodellen ihr vielleicht schon Erfahrung gesammelt habt, was ihr bevorzugt und nicht zuletzt, wo man am besten suchen kann.
In der Arbeits- und Schulwelt hat sich ja in den letzten Jahren viel ereignet, hat das auch Auswirkungen beim Musikunterricht?
Es gibt ja, was es vorher auch schon gab, solche Kurse, bei denen man Videos erhält,wie Bogenbalance etc., interessanter fände ich aber direkten 1:1-Unterricht, oder auch Kombimodelle.
Gibt es dafür vielleicht empfehlenswerte Portale, mit denen ihr Erfahrungen gemacht habt, gute wie nicht so gute?
 
Ich hatte bisher Präsenz-Unterricht in der Musikschule und notgedrungen während der Pandemie Online-Unterricht. Online ist besser als gar kein Unterricht, hat aber ansonsten nur Nachteile. Es ist nicht möglich, zusammen zu spielen. Der Lehrer kann nicht mal um den Schüler herum gehen. Je nach technischer Ausstattung ist die Tonqualität schlecht und macht es unmöglich, den Klang zu beurteilen.

Ich schaue gerne lehrreiche Videos zu musikalischen Themen, aber zu Unterricht ist das nicht vergleichbar. Es fehlt die unmittelbare Rückmeldung durch den Lehrer.

Zu Videos, schau mal in diesen Thread.
 
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Unterschreibe bei Murmichel.

Unbeding Präsenzunterricht. Online nur im alleräußersten Notfall, das macht nur bei ganz speziellen, für Online geeigneten Themenbereichen überhaupt Sinn. Was nicht heißt, dass man sich auch mal ein Online Tutorial anschaut, aber eben nur ergänzend.

Sassmannshaus hat ein paar Sachen online, den Bogen Balance Blog fand ich auch ganz ansprechend.
 
:gruebel: ich könnte mir vorstellen, dass 1:1 schon eine Menge bringt. Natürlich muss auch das von beiden Seiten geübt werden, aber ich würde mir schon zutrauen, über eine Videoschalte hilfreiche Tipps geben zu können.
Ein Kombimodell könnte ich mir vorstellen - insbesondere, falls die Wege weit sind oder Schichtarbeit, Tour,... geregeltem Präsensunterricht im Wege stehen.

Allerdings würde mir das gemeinsame Spiel fehlen. Hier hab ich (vor ca. 100 Jahren) viel Spaß gehabt und viel gelernt.
 
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Ja, diese Tendenz habe ich schon "befürchtet" und weiß das ja eigentlich auch.
Ich hatte schon einige Jahre 1x die Woche Präsenz, das war in der großen Stadt, nun lebe ich aber auf dem Land und bin zeitlich sehr gemischt unterwegs, regelmäßige Präsenz sehe ich momentan nicht abbildbar.

Ich habe mich hier schon umgeschaut, aber in vernünftiger Nähe scheint niemand zu sein. In der nächsten Kleinstadt gibt es eine Musikschule mit genau 1 Cellolehrer, der aber nur dort und in kleinen Gruppen unterrichtet, das ist nicht so meine Sache.
Es gibt wohl auch Lehrer, die ins Haus kommen, aber weder ich noch der Lehrer will 2x 40km fahren für 45 Minuten Unterricht...

Wie murmichel sagt, Online ist besser als gar kein Unterricht, das ist wohl gerade meine Situation.
Ensemblespiel ist mir nicht wichtig bzw. möchte ich gar nicht, mich reizen eher Solostücke (Bach!),
auf der anderen Seite beschäftige ich mich momentan viel mit Synthesizern und möchte das irgendwie mit dem Cello verbinden, suche also jemanden, der mir weiterhin ganz konservativ das klassische Spiel beibringt, aber auch offen ist für Elektronik und Soundexperimente.
Oder zumindest nicht gleich die Nase rümpft, wenn ich mal ein E-Cello ins Spiel bringe und frei zu einer Sequenz improvisieren möchte. Sowas kann ja auch gegenseitig Horizonte öffnen.

Ich weiß, ich suche das Unmögliche.
Über YT bin ich auf diese Seite gestoßen, dort steht aber nichts über die eigentlichen Abläufe und Methoden und etwas esoterisch wirkt es auch, aber vielleicht kann das jemand einschätzen?
https://www.cellowerkstatt.de/cello-playgrow

Oder kennt jemand (s)einen Lehrer oder Lehrerin, die dann ja nicht zwangsläufig in meiner Nähe sein müssen, der oder die 1:1 Onlineschüler wie mich nehmen würden? Ganz klassisch, nur eben über zoom o.ä.?
 
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Hallo ratocaster,

ich hatte ja 2 Monate nach beginn meines Cellolernens für beinahe 3 Jahre ausschießlich Unterricht per Video. Ich habe in dieser Zeit wirklich eine Menge gelernt.
Dann wieder im Präsensunterricht angekommen, war ersteinmal die Intonation doch nicht so klasse, wie per Audio immer vernommen. Auch das gemeinsame Spielen im Unterricht bringt natürlich diesbezüglich schwächen hervor, macht mir aber vor allem einen riese Spaß-ich liebe den Klang mehrerer Celli. Darum, ab und an gemeinsames Spielen ist schon sinn- und freudvoll ist.
Ich kann mir aber durchaus vorstellen, daß dies nicht wöchentlich notwendig sein muß, sondern vielleicht alle paar Wochen ausreichend ist-auch werden ja die Rundherumgänge zur Kontrolle der Haltung usw. immer weniger notwendig.
Vielleicht gibt es ja problemloser, da auch eine gewisse Auswahl zur Verfügung steht, in nächstgrößerer Stadt die Möglichkeit des Unterrichts per Video und ab und an mal , in Verbindung mit einem weiteren Vorhaben in dieser Stadt, eben auch Präsensunterricht.

In der Arbeits- und Schulwelt hat sich ja in den letzten Jahren viel ereignet

Ich denke sowohl in der Welt der Unterrichtsmöglichkeiten als auch in der Welt der Schülerschaft hat sich in den letzten Jahren, besondetrs im Bereich des Cellos, viel verändert, so daß ich meine, Dein Interesse an dem Spiel auf dem elektrischen Cello in Verbindung mit anderen, nichtklassischen Instrumenten, ist garnicht mehr soo außergewöhnlich. Jedenfalls sollte doch ein jeder Lehrer, der auch ein Interesse an "nichtklassischer" Musik hat, eine gewisse Freude daran haben, auch soetwas zu unterrichten-oder? Wie Du schon schriebst-das eröffnet unter Umständen gemeinsam Horizonte.

Liebe Grüße und allen ein frohes Streichen wünscht Lisa
 
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weder ich noch der Lehrer will 2x 40km fahren für 45 Minuten Unterricht...
aber evtl. würde das sich relativieren, wenn der Unterricht anstatt wöchentlich 45 Minuten alle zwei Wochen 90 Minuten dauern würde? Die Fahrstrecke pro Unterrichtseinheit bleibt gleich, aber die Fahrstrecke pro Unterrichtsminuten halbiert sich ...
 
Also ich habe tatsächlich gedacht, wenn ich wieder mit dem Unterricht beginne, dann nur noch alle 2 Wochen, die wöchentliche Stunde hat mich auch schon irgendwie immer unter Druck gesetzt. Die Lehrerin muß sich natürlich drauf einlassen.

Was Musikschulen so in ihren Nutzungsbedingungen stehen haben, schreckt mich eher ab, ich wünsche mir größtmögliche Flexibilität.

Kennt jemand vielleicht dieses Portal? https://www.superprof.de
Ich glaube, dort gibt es jemanden, relativ in meiner Nähe, so daß wir Fernunterricht haben, uns aber auch immer wieder mal treffen könnten, das wäre eigentlich optimal, aber bevor ich mich dort anmelde, wüßte ich gern etwas mehr darüber.

Eine weitere Sache: jemand kann ein hervorragender Musiker sein, ohne jedoch didaktisch gute Leistungen zu erbringen. Ein guter Lehrer hingegen muß kein Virtuose sein. Die Selbstauskünfte in diesem Portal gehen eher in die erste Richtung, scheint mir.
Wie denkt ihr darüber?
 
Wie denkt ihr darüber?
Die Selbsteinschätzung der Lehrer ist genau so nichtssagend, wie die Einschätzung der Schüler. Bei einem Lehrer Schüler Verhältnis muss es einfach passen. So was kann man nur bei einer Probestunde herausfinden, ob es passen könnte.

Ich persönlich halte nicht viel von online Unterricht. Ich habe es damals selbst mit meiner Harfe versucht. Technisch bin ich gut ausgestattet und Laie beim Musizieren bin ich nun auch nicht. Aber die Ergebnisse waren bescheiden. Von meiner tatsächlichen Technik und Körperhaltung war nur ein kleiner Ausschnitt für den eigentlich guten Lehrer sichtbar und der Klang der auf der anderen Seite ankommt war nun auch nicht das, was man hier gehört hat.

Ich will online Unterricht nicht grundsätzlich schlechtreden, aber für den blutigen Anfänger ist es meiner Meinung nach nicht ideal. Die ersten Schritte sind 1zu1 am besten. Wenn man dann einen gewissen Punkt erreicht hat und selber realistisch sein tun einschätzen kann, dann sieht die Sache schon anders aus. Aber an Anfang ist meiner Meinung nach ein Lehrer vor Ort sinnvoll.
 
Hallo Ratocaster,
nun bist du ja kein Anfänger mehr und weißt schon ganz gut selbst, was du brauchst. Ich habe während der Pandemie auch fast anderhalb Jahre ausschließlich online Unterricht gemacht. Da ich im Moment auch zwischen zwei Wohnsitzen pendele, habe ich jetzt auch nur noch maximal einmal im Monat analogen Unterricht. Diesen genieße ich sehr, aus all den Gründen, die schon genannt wurden. Aber "unser" online-Unterricht hilft mir total gut und wir sind da auch ganz systematisch und regelmäßig. Mein Lehrer ist auch sehr flexibel und diszipliniert, und ich übe natürlich und will weder seine noch meine Zeit verschwenden. Technische Probleme haben wir über Facetime eigentlich nie. Ich würde es immer vorziehen, bevor ich gar keinen Unterricht hätte. Auf längere Sicht (im nächsten Jahr) werde ich mir wohl einen neuen Lehrer suchen müssen und dann wieder mehr analogen Unterricht nehmen. Das hat aber nur damit zu tun, dass mein zweiter Wohnsitz dann entfällt. Ansonsten würde ich meinen bisher einzigen und superguten Lehrer niemals verlassen.

LG,
Barbara
 

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