Mix klingt zu unterschiedlich

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Hallo zusammen,

Ein treffenderer Titel ist mir nicht eingefallen - Das "Problem" ist folgendes:

Ich nehme seit geraumer Zeit zuhause Songideen für meine Band auf. Die Signalkette ist denkbar einfach, aus dem Kemper raus, ins "Interface" des IMac rein und aufgenommen wird in Logic. Soweit so unspektakulär.

Wenn dann alles im Kasten ist - Drums sind eh fertig, aber Bass und Gitarre, dann ist das Ergebnis in den meinen Kopfhörern sehr fett. Ohne Kopfhörer, sprich nur in der Boxen des Mac's ebenfalls vergleichbar mit der durchschnittlichen CD Aufnahme.

Problematisch wird es dann im Auto - Sobald ich da den Song abspiele, wirkt er unheimlich dünn, unheimlich eindimensional. Und das schlimme ist - Ich habe keinen Plan warum.

Drums habe ich stereo, Gitarre einmal links, einmal rechts, Bass mittig.

Wenn ich die Gitarren dopple, wird es mir persöhnlich zu matschig, zu undifferenziert. Irgendwo ist hier der Wurm drin.

Was ist denn euer "Geheimnis" für eine fette, dick und differenziert klingende Aufnahme?
 
Eigenschaft
 
Hi:hat:

Also so pauschal kann man das nicht sagen was bei dir schief läuft, ohne mehr zu wissen.

Hast du vielleicht ein Klangbeispiel?

Was hast du für eine Abhöre zum Mischen? Nur die Kopfhörer?
 
Pauschal ist das wirklich schwierig zu sagen.
Hilfreich wären beim Mischen auf jeden Fall anständige Monitorboxen. Und was auch immer ganz gut ist: Professionelle Mixe gegen deinen Mix Referenzhören (Lautstärke anpassen) und im Vergleich zu deinem Mix hören wie laut da die einzelnen Instrumente sind und wie die Frequenzverteilung ist
 
Bei den Toms bzw. Drums allgemein würde ich mal versuchshalber eine EQ-Absenke im Bereich 200-400 Hz versuchen (relativ schmalbandig).
Das dürfte schonmal etwas Klärung reinbringen.

Gitarren, Bass usw. dahinter dann ggfs. anpassen.

(ist nur so eine erste Idee nach dem ersten Reinhören)
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
naja - Songideen gehen manchmal in den Mischprozess über, oder? ;)
 
Wenn's doch eh nur darum geht, warum machst Du dir dann solche Gedanken?

Weil ich Qualitätsfanatiker bin, ganz einfach. Und wenn ich etwas präsentiere, dann nur in hörbarer Qualität. Die Zeiten, in denen Demos rumpelige, rauschende Irgendwase waren, sind in meinen Augen durch. :m_git1:
 
Stimmt, und genau an diesem Punkt würde ich raten sich dann Gedanken zu machen.

Nun, für mich ist das ganze auch ein bisschen "learning by doing", daher finde ich es, schon alleine um meine Kenntnisse mit Logic etc. zu erweitern sinnig, auch eine Idee vernünftig zu mischen.

Ziel/Ergebnisorientiert bin ich ebenfalls - Ziel ist es, ein hörbares Ergebnis zu bekommen.

Bei den Toms bzw. Drums allgemein würde ich mal versuchshalber eine EQ-Absenke im Bereich 200-400 Hz versuchen (relativ schmalbandig).
Das dürfte schonmal etwas Klärung reinbringen.

Danke für den Tipp, werde das mal versuchen.
 
Dieses Zeug ist schwierig zu mischen. Relativ viele Spuren und viele von denen wollen in den selben Frequenzbereichen punkten. Dazu möglichst laut dass die Wände wackeln mit Bass zum Türen rausdrücken im Auto.

Voraussetzung ist auf jeden Fall ordentlich Hornhaut auf den Trommelfellen.

Hier wird das nötige Rüstzeug vermittelt:

https://urm.academy/

Das ist die Mixing Section von denen:

https://nailthemix.com/

Gegebenenfalls könnte ich Dir jemand vermitteln der Dir was mixt und eventuell ein paar privat Lessons gibt. English allerdings.

Kannst natürlich auch versuchen Dir das nötige Wissen im Alleingang zusammenzuklauben.

Abgesehen davon, das ist schon auf einem ordentlichen Weg was Du da als Beispiel gepostet hast. Paar Wochen intensiv reinhängen und dann ist das so wie Du es Dir vorstellst........
 
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Welche Kopfhörer benutzt du? Mit guten, zum Mischen geeigneten (offenen) Kopfhörern kann man schon mischen, wenn man diese gut kennt (Referenztracks damit anhören).

Dem gesamten Frequenzbild fehlt einfach die Ausgewogenheit bzw. die richtige Gewichtung für Metal. Es passiert noch zu viel im Bassbereich, Gitarren und Drums können noch mehr Präsenz im oberen Mittenbereich und unteren Höhenbereich vertragen und die unteren Mitten könnten wohl auch nen leichten Cut vertragen (Kick und Toms, aber auch evtl. die Gitarren). Probiere mal folgendes:

- breite Präsenzanhebung auf den Drums zwischen 5 und 10kHz (auf den Trommelspuren z.B. bei 6kHz und dann nochmal auf der Drums Summe bei 8kHz)
- Entmumpfen der Gitarren mittels Low-Shelf
- bei 400Hz schmal (nicht spitz) auf Kick + Toms cutten, wenn nicht schon geschehen

Bei Gitarrenaufnahmen ist übrigens auch ein häufiger Fehler, den Amp so eingestellt zu lassen, wie man ihn ohne Mikrofon benutzt. Aber das Mikrofon färbt und betont im Normalfall auch reichlich Bässe. Deshalb ist es sinnvoll, den Amp anhand dessen einzustellen, was aus dem Mikrofon rauskommt. Das muss man im Mix am Ende sonst nur wieder korrigieren.
 
ich versteh's gerade nicht...
du hast das Cover von 'Masters of Reality' neben dem Track und stellst so eine Frage :gruebel:
brauchst' doch nur zwischen deren und deinem hin- und herzuschalten von SC nach YT und zurück :D

imho ist die olle Scheibe immer noch eine respektable Referenz für einen guten Heavy Mix
(nur eben nicht so 'laut' wie aktuelles Zeug)
Wichtig für's Fundament: Butler spielte damals einen Bass mit 'richtig Eiern'.
Allerdings bekommt man so etwas nicht so 'laut', wie die aktuellen tiefergestimmten Klackerbretter...
(was er selbst auf dem Abschiedskonzert durch einen deutlich höhenbetonteren Sound demonstiert hat)
Wohl eine Konzession an veränderte Hörgewohnheiten und Erwartungshaltung.
In deinem Track kann ich den Bass nur ahnen, weil ich weder Subwoofer noch 'boom' Kopfhörer habe.
Da fehlt ein ganzes Frequenzband, was der Bass bedienen sollte und nicht die Gitarren.

Auch auf den Gitarrenspuren sollte noch etwas Luft sein, nicht alles auf Maximum flach gegen die Wand.
Spiel- bzw Tondynamik findet bei dir nicht statt - aber auf der 'Masters', was nicht an den Aufnahmebedingungen liegt.
Du willst zu viel und das zu früh, während Tony die Sachen richtig ausspielt und nicht nonstop draufhält.

Imho kannst du an Eq und Kompressor drehen bis der Arzt kommt - da tut sich nicht wirklich was.
Etwas Strategie muss sein, für den Track/Mixaufbau.
 
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Auch auf den Gitarrenspuren sollte noch etwas Luft sein, nicht alles auf Maximum flach gegen die Wand.
Spiel- bzw Tondynamik findet bei dir nicht statt - aber auf der 'Masters', was nicht an den Aufnahmebedingungen liegt.
Du willst zu viel und das zu früh, während Tony die Sachen richtig ausspielt und nicht nonstop draufhält.

Das ist interessant - Könntest du, ich hoffe das ist ok, mir das mal etwas ausführlicher erläutern? - Kann dem ganzen gerade nicht so wirklich folgen.
 
ist vermutlich auch eine Stilfrage... ich habe bei 'modernen' Metal-Tracks oft den Eindruck, dass es nur darum geht, es krachen zu lassen - und das dann möglichst schnell zeigen will.
Kaum Entwicklung und Spannung zu hören, eher das Aneinanderreihen von Kabinettstückchen.
Als Hörer ist es mir aber Latte, ob das schwer oder einfach zu spielen ist...
Vielleicht etwas mehr Mut zur Lücke, auch mal Platz lassen, nicht alles doppelt und dreifach.
Wenn die unisono Riffs (wie bei Sabbath) auf einem 'klingenden' Bass mitgespielt werden gibt das automatisch eine ganz andere Dimension von 'fett'.
Musikalisch würde ich jetzt keinen Raubzug auf den alten Scheiben starten, aber mixtechnisch kann man da einiges mitnehmen. ;)
 
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Musikalisch würde ich jetzt keinen Raubzug auf den alten Scheiben starten, aber mixtechnisch kann man da einiges mitnehmen. ;)
Jepp. Stichwort "Old School Mixing". :)

Andy Wallace ist in den harten Genres seit den 80ern eine feste Größe als Mixing Engineer:

https://en.wikipedia.org/wiki/Andy_Wallace_(producer)

https://www.soundonsound.com/people/inside-track-linkin-parks-hunting-party

Um's auf den Punkt zu bringen: Weniger Komprimieren, den natürlichen "Impact" der Aufnahmen arbeiten lassen und mit Lautstärke-Automation genau leveln. Bzgl. der Frequenzen hatte ich schon was geschrieben:

Welche Kopfhörer benutzt du? Mit guten, zum Mischen geeigneten (offenen) Kopfhörern kann man schon mischen, wenn man diese gut kennt (Referenztracks damit anhören).

Dem gesamten Frequenzbild fehlt einfach die Ausgewogenheit bzw. die richtige Gewichtung für Metal. Es passiert noch zu viel im Bassbereich, Gitarren und Drums können noch mehr Präsenz im oberen Mittenbereich und unteren Höhenbereich vertragen und die unteren Mitten könnten wohl auch nen leichten Cut vertragen (Kick und Toms, aber auch evtl. die Gitarren). Probiere mal folgendes:

- breite Präsenzanhebung auf den Drums zwischen 5 und 10kHz (auf den Trommelspuren z.B. bei 6kHz und dann nochmal auf der Drums Summe bei 8kHz)
- Entmumpfen der Gitarren mittels Low-Shelf
- bei 400Hz schmal (nicht spitz) auf Kick + Toms cutten, wenn nicht schon geschehen


Bei Gitarrenaufnahmen ist übrigens auch ein häufiger Fehler, den Amp so eingestellt zu lassen, wie man ihn ohne Mikrofon benutzt. Aber das Mikrofon färbt und betont im Normalfall auch reichlich Bässe. Deshalb ist es sinnvoll, den Amp anhand dessen einzustellen, was aus dem Mikrofon rauskommt. Das muss man im Mix am Ende sonst nur wieder korrigieren.
 
Jepp. Stichwort "Old School Mixing". :)

Finde ich auch stellenweise ganz toll, nur muss es zum Musikstil passen. Diese Old-School Mixing finde ich super bei Trash-Metal und Black-Metal; Bei allem modernen Genres ist diese Art der Produktion in meinen Augen nicht zeitgemäß. Eine Band wie z.b. Whitechapel im Black Sabbath Mixing Stil würde nicht funktionieren, zumindest nicht für meine Ohren.

Andy Wallace ist in den harten Genres seit den 80ern eine feste Größe als Mixing Engineer:

Den muss ich mir mal genauer anschauen. Finde ich interessant, dass man zwar i.d.R weiß, wer welches Album produziert hat, aber das er ja quasi alle Metal-Meilensteine gemixt hat, wusste ich nicht. Von so Ausreißern wie Disturbed - Belive mal abgesehen. Aber bei der beeindruckenden Diskographie... :eek:
 
Na ja - da ist die Frage, was man als "Old School Mixing" definiert. Viele große Mix Engineers, die auch in diesem Jahrtausend unzählige Alben gemischt haben, mischen noch old school mäßig. Neben Andy Wallace wäre da z.B. noch Chris Lord-Alge zu nennen.

Also Andy Wallace mischt für meine Begriffe schon ziemlich old school und der hat auch moderne Bands wie Linkin Park (glaube sogar alle Alben von denen) gemischt.
Der beschränkt sich seit eh und je fast nur auf SSL Mischpulte ohne viel Outboard und Spezialeffekte und automatisiert aber exzessiv die Lautstärken (riding the faders). Für mich der Inbegriff von analogem, minimalistischem "old school" Mixing.
 
moderne Bands wie Linkin Park (glaube sogar alle Alben von denen) gemischt.

Was für mich nicht zwingen ein Qualitätsmerkmal ist. :thumb_twiddle: Ich h.... Linkin Park. Nicht nur als Band an sich, mag auch ihren Sound nicht besonders. Geht mir aber mit z.B. Hail to the King ganz genauso. Grauenhaft.

Was allerdings eines ist, ist die Tatsache, das z.B. Alben wie Chaos A.D. oder Arise auch heute immer noch rumpeln wie sau. Da hat er 91/93 definitiv einiges Richtig gemacht. Selbst Reign in Blood oder South of Heaven sind auf ihre eigene Art immer noch "fett".
 
Selbst Reign in Blood [...] immer noch "fett".
Das wurde auch von Andy Wallace gemischt :D

Was ich mit Linkin Park verdeutlichen wollte ist, dass eine entsprechende Mixing Strategie bei vielem funktionieren kann. Die Aufnahmen geben den "Ton" an, der Mix "translated" diese dann nur noch zum Hörer.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Um noch einen technischen Ratschlag zum Thema im Thread Titel zu geben:

Der Mittenbereich ist am wichtigsten. Schafft man es, diesen transparent zu gestalten und allen wichtigen Elementen dort einen Platz zuzuweisen, klingt der Mix auch unabhängig vom Ausgabegerät ähnlich. Weiterhin wichtig für einen ausgewogenen Sound unabhängig vom Ausgabegerät ist auch - wer hätte es gedacht - gutes Leveling.
Die Wichtigkeit des Mittenbereichs hat viele Gründe. Erstmal ist das menschliche Gehör in dem Bereich am empfindlichsten. Weiterhin liegen dort die wichtigsten Frequenzen von Sprache und den meisten Instrumenten. Und der Mittenbereich ist auch unabhängig vom Ausgabegerät meistens am stabilsten. Egal ob eine große Anlage mit Subwoofern oder ein Handy Lautsprecher, die Mitten funktionieren immer irgendwie. Außerdem bleiben die Mitten auch bei geringeren Abhörpegeln oder Nebenbeihören in lauteren Umgebungen durchhörbar.

Besorg dir doch mal einen Analyzer und schau dir darauf ein paar Referenzen an. Dann weißt du, wo du mit deinem Mix im Vergleich ungefähr stehst, auch ohne ein geschultes Gehör. Beispiel (Freeware):
http://www.voxengo.com/product/span/
 
Zuletzt bearbeitet:
Bei allem modernen Genres ist diese Art der Produktion in meinen Augen nicht zeitgemäß. Eine Band wie z.b. Whitechapel im Black Sabbath Mixing Stil würde nicht funktionieren, zumindest nicht für meine Ohren.
deswegen habe ich beim Hinweis auf das Black Sabbath Album die Laustärke gleich erwähnt.
Eine 1:1 Kopie wäre weder zeitgemäss noch besonders clever - trotzdem kann man sich an den 'Rezepten' bedienen und sie adaptiert einsetzen.
Dein Mix klingt harsch und extrem flach - damit ist im Grunde klar, wo du ansetzen kannst.
Wie du das anstellst, ist deiner künstlerischen Freiheit und Kreativität überlassen.

Immerhin hast du ja selbst festgestellt, dass es für dich überhaupt nicht 'fett' klingt.
Man kann einen Bass nicht auf tiefgestimmten Gitarren simulieren - eine Bass-Saite schwingt völlig anders ein und aus.
Auf deinen Gitarren hast du Sustain ohne Ende - ein Fender Preci oder Jazzbass macht dagegen fast 'plock', was bei unisono-Riffs dem Sound sowohl mehr Breite wie auch Punch verleiht.
(dazu muss der gar nicht so prominent gemischt werden wie bei den alten Sabbath - es geht um die Strategie)
Im letzten Konzert 2017 haben sie das sogar selbst vorgeführt.
 

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