Mix/Kopfstimme/Bruststimme hochziehen - was denn nun?

durza
durza
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Hallo Zusammen

Ich weiss, solche Fragen gibt es hier schon viele, jedoch hat mir bisher noch kein Thread wirklich geholfen. Es geht um das allgemein bekannte Problem mit den Höhen.
Vom Stimmfach bin ich Tenor, mein Stimmumfang geht von G-a' in der Bruststimme. Das G ist aber nicht mehr so angenehm zu singen, obwohl ich es noch voll singen kann. Mittlerweile nehme ich seit etwa 3/4 Jahr GU, habe davor überhaupt nicht gesungen. Ich entschuldige mich schon hier dafür, dass der Thread ziemlich lang wird, aber ich beschäftige mich schon sehr lange mit diesem Problem. (einem meiner Hauptprobleme)

Ich weiss nicht, wie ich die hohen Töne am besten (und gesündesten) Singen sollte. Da gibt es ja 3 verschiedene Ansätze:

Bruststimme
Ein a' bekomme ich in der Bruststimme gerade noch so gebacken, wenn ich voll ans Limit gehe. Das bedeutet natürlich Schreien. Bisher habe ich die höheren Noten immer so gesungen, was eigentlich bis g' / g#' auch gut geklappt hat. Ich spüre auch keine Schmerzen, jedoch, wenn ich länger singe, werde ich müde im Hals und komme nicht mehr so hoch hinauf. Wenn ich dann aber für ein paar Sekunden absetze, dann geht es wieder. Am Anfang spüre ich den Ton schön vorne, aber nach einem Moment fällt er zurück in den Hals und dann fange ich an zu pressen und es macht weh. Deshalb setze ich ab, sobald er zurückfällt. Eines meiner Problemlieder ist What I've Done von Linkin Park. Das geht zwar nur bis g', jedoch schaffe ich es nie ganz durch. Den Refrain nur etwa 2 mal, danach muss eine Zeile auslassen, und dann geht es wieder. Soviel zur Bruststimme. Ich probiere momentan sie zu stärken, indem ich Atem-/Zwerchfellübungen mache und hoffe so, höher zu kommen. Ich weiss, dass Bruststimme hochziehen nicht gesund ist und dass man nach oben hin abschlacken sollte. Das probiere ich auch und die hohen Töne (g'-a') spüre ich auch weniger in der Brust und mehr in der Mitte zwischen Brust und Kopf, ganz leichte Schwingungen auch im Kopf.

Kopfstimme
Das Problem mit meiner Kopfstimme ist, dass ich sie erst ab dem c" so richtig gebrauchen kann, dann kriege ich einen Ton (welcher auch nicht unbedingt schön ist), mit dem ich weiterarbeiten kann. Alles darunter hört sich leicht "kaputt" an. Sie ist dünn und nicht so richtig stabil, eher kreischend. Beim a' breche ich automatisch in die Kopfstimme, wenn ich nicht vollen Druck aus dem Zwerchfell gebe, jedoch kann ich da die Kopfstimme nicht gebrauchen, da sie sich schrecklich anhört. Ich habe hier noch ein kleines Audiobeispiel, in dem ich eine Zeile aus A Beautiful Lie von 30 Seconds To Mars "singe", dieses "It makes me", es ist ein c". Ich weiss, dass es sich nicht schön anhört, aber hier habe ich wenigstens eine laute, feste Kopfstimme, die ich für den Anfang gebrauchen kann (Vorsicht, ziemlich laut). https://soundcloud.com/user413081519/c-kopfstimme


Mix
Bisher hatte ich noch keine Chance, die Mischstimme zu finden, obwohl ich die Sirene mittlerweile bruchlos schaffe. Sollte ich einfach weiter die Sirenen üben, und hoffen, dass irgenwann die Mischstimme zum Vorschein kommt?


Ausserdem sind die High Notes in der Kopfstimme nicht unbedingt das, was ich suche. Hätte lieber einen brustigeren Klang. Meine beiden grossen Vorbilder sind Chester Bennington (Linkin Park) und Jared Leto (30 Seconds To Mars). Beide haben einen brustigen, klaren, lauten Sound. Vor allem bei Chester sieht man ja, wie er sich anstrengen muss, um die hohen Noten zu kriegen. Dies ist doch eigentlich ziemlich ungesund oder nicht? Aber er ist ja mittlerweile auch schon über 40 und singt immer noch genau gleich (wobei er mit dem Töne treffen ein bisschen nachlässt). Ab wann ist also Bruststimme hochziehen schädlich? Auch Jared singt meiner Meinung nach sehr brustig (vielleicht auch im Mix?), aber er lässt live viele der hohen Noten aus.

Seit etwa 3 Monaten arbeite ich mit dem Singing Success von Brett Manning. Ausserdem habe ich mir das Mastering Mix geholt. Doch trotz dem ganzen Training will sich die Mixed Voice einfach nicht zeigen. Könnte ich im Mix überhaupt so einen brustigen Klang wie Chester erreichen? Noch etwas: In diesem Video beltet einer ein d" in der Bruststimme. (etwa bei 1:59). Wie ist sowas möglich? Durch sehr gutes Stütze? Und ist es nicht schädlich für die Stimme, so hohe Noten noch rauszuschreien? Jedoch sieht er selbst mit dieser Note wesentlich relaxter aus als Chester bei einem h'.

Schon einmal Danke im voraus!

durza

EDIT: Hab' ich doch glatt das Audiobeispiel vergessen. Ist jetzt aber drin. :D
 
Eigenschaft
 
Wenn Du die Sirene hinbekommst, dann wirst Du auch im Mix singen, vielleicht ohne ihn als solchen zu erkennen. Die reine Bruststimme wirst Du sicher nicht in diese Höhen treiben. Dass es an Kraft und genauer Technik noch hapert, kann ja trotzdem sein.
Interessanter waere von daher eine etwas tiefere Hörprobe.
 
Ich schließe mich Tinitus an: Wenn Du in dem Register, das Du als Bruststimme empfindest, bis a' kommst, dann mischst Du garantiert schon. Für viele Männer ist gefühlsmäßig die Bruststimme gleichbedeutend mit der Vollstimme es wird kein davon abgetrennter Mix wahrgenommen. Siehe dazu den Registerlink in meiner Signatur.
 
Hört sich nach dem typischen "Männerproblem" an. Bruststimme und Kopfstimme sind nicht verbunden. Deine Bruststimme ist zu "brustig" und deine Kopfstimme ist zu "kopfig". Der Ansatz in deiner Hörprobe ist schonmal gar nicht schlecht. Der Typ in dem Video singt die Höhen in genau diesem Modus wie du in deiner Hörprobe, nämlich in der Kopfstimme. Das ist nicht gebeltet, seine Kopfstimme ist einfach nur sehr sehr gut.

Was dir fehlt ist die Verbindung zwischen den beiden Registern, das schrittweise abschlanken. Die Kopfstimme ist bei dir zu stark verschlankt und zu wenig gestützt, die Bruststimme ist zu wenig verschlankt und zu stark gestützt. Zum Angleichen der beiden Register eignen sich Sirenen tatsächlich sehr gut. Dabei ist wichtig, dass du auch Sirenen von oben nach unten machst, also von deiner Kopfstimme in die Bruststimme und dann wieder zurück. Konzentrier dich auf den für Männer wichtigsten Bereich zwischen e' und c''.

Um einzelne Töne zu kalibrieren bietet es sich an diese in Sirenen anzusingen. Ein guter Startpunkt bei Männern ist das g', weil es auch bei hohen Stimmfächern schon definitiv in der Kopfstimme liegt aber zumindest theoretisch noch ein Ton ist, der gebeltet werden kann.

Konzentriere dich erstmal darauf, das g' in einer sauberen Kopfstimme zu erlernen, durch viele viele Sirenen von g auf g' und wieder zurück von g' auf g. Wenn du Probleme hast, das g' überhaupt in der Kopfstimme zu singen, versuch das auszunutzen, was du schon in der Hörprobe tust, indem du z.B. auf dem c'' anfängst (wenn dir das in Kopfstimme leichter fällt) und dann eine Sirene nach unten auf c machst. Versuch das ein paar mal bis die Sirene ganz sauber ist. Danach versuchst du während der Sirene auf dem g' stehen zu bleiben und dir einzuprägen wie genau du das g' singst.

Im Übrigen ist für viele die Vorstellung von der Existenz eines "Mix" eher verwirrend als hilfreich, also halte dich nicht zu sehr daran fest. In der resonanzabhängigen Definition von Brust- und Kopfstimme gibt es keinen Mix, es gibt nur entweder oder. Auch auf Ebene der Stimmlippenregister Modalstimme und Randstimme gibt es prinzipiell keinen echten Mix. Höchstens bei einer abgeschlankten Modalstimme macht es evtl. Sinn davon zu sprechen.

Das was bei Singing Success z.B. als "Mix" bezeichnet wird, ist im Prinzip ein Zustand, bei dem deine Brust- und Kopfstimme sowie deine Modal- und Randstimme in dem Sinne verbunden sind, dass es dir z.B. bei einer Sirene möglich ist fließend zwischen beiden zu wechseln.
 
Ich will mich da jetzt nicht 100% festlegen, aber ich denke schon, dass der Sänger in dem Video und durza den Ton unterschiedlich singen. Durza in der Randstimme und der Sänger in der Vollstimme (natürlich stark abgeschlankt und mit dem angerauhten Ton weiß man nie so recht.) Um auf durzas Frage einzugehen, wie das möglich ist: Da muss man denke ich einfach die entsprechende Stimme für haben. Gehen tut das dann durchaus, die Vollstimme da hinaufzuschieben. Super gesund wird es nicht sein, vor allem wenn man es ohne die nötige Kondition versucht, oder gar als tiefer veranlagter Sänger.

Der Sänger von Linkin Park scheidet dagegen meiner Meinung nach als Vorbild komplett aus, der sieht ja schon immer aus, als ob ihm der Kopf gleich platzt. Aber ich bin da auch insofern vorbelastet, als dass ich das schlicht nicht gut finde, was er da macht.
 
Erst einmal vielen Dank für eure Mühen! Das hilft mir wirklich sehr weiter!
War allmählich ziemlich verwirrt wegen dem ganzen Bruststimme/Kopfstimme Zeugs. Überall liest man, man solle in den oberen Noten in die Kopfstimme wechseln, doch ich dachte immer, dass die Noten dann immer kopfig werden.

@Foxx & Tinitus:

Kann schon sein, dass ich bereits im Mix bin, werde sobald mein neues Interface da ist eine vollständige Hörprobe meiner Stimme posten, momentan nehme ich nur mit dem Handy auf, dadurch hört sich alles scheisse an. :D Aber wieso kann ich dann nur eine Zeit lang so singen und wenn ich lange Zeit so hoch singe (momentan 2-3h täglich), merke ich abends schon, dass die Stimme ziemlich ermüdet ist. Nicht heiser oder so etwas, aber der ganze Hals fühlt sich müde an. Liegt das an mangelnder Kondition, da ich noch nicht lange singe, oder zeugt das von falscher Technik?

Tiefer als Chester bin ich sicher nicht veranlagt, da er in manchen Songs auch bis zum G# singt, was für mich auch der Ton ist, den ich noch angenehm und voll singen kann, darunter wirds leise und eher gebrummt. Er hatte ja auch Klassischen Gesangsunterricht, also sollte er schon wissen, was er da tut. In manchen Liedern, wie etwa What I've Done, singt er das g' aber nicht rausgeschrien, wie etwa seine h' oder c" s, sondern schön und normal laut. Auch bei einem a' hört und sieht er noch nicht so angestrengt aus, ich hingegen habe schon bei einem g' Probleme, ich kann es nicht so leise singen, denn dann hört es sich ungestützt an.

Singt Jared dagegen auch in der Kopfstimme? Er und der Typ aus dem Video von The Voice hören sich in den oberen Lagen sehr ähnlich an. Wenn beide dagegen nicht die Kopfstimme brauchen, wäre es dann möglich, so etwas durch intensives jahrelanges Training hinzubekommen? Es ist ja schädlich die Stimme bis ans Limit zu pushen, aber sagen wir mal Limit wäre wie bei dem Typ ein d", dann wäre ja ein c" nicht mehr so schädlich, wenn man das überhaupt so mathematisch betrachten kann. :D

Ein Freund von mir (durch den ich zum Singen gekommen bin), kommt in der Bruststimme bis etwa zum h', er sagt aber, dass er dazu schon leicht pressen muss, und der Ton verzerrt sich auch immer leicht, so wie etwa bei Jared's High Notes. Jedoch glaube ich nicht, dass er in der Kopfstimme singt, da er sie gar nicht kannte, bis ich ihm davon erzählt habe. Er kannte nur das Falsett. Er hatte aber schon jahrelang GU, demnach also eine gut ausgebildete Stütze/Stimme. Warscheinlich mischt er aber auch leicht, ohne es zu merken.

@broeschies:

Vielen Dank für deine ausführliche Antwort. Werde die Übungen für die nächsten Wochen einmal üben. In der Kopfstimme wären solche Höhen dann kein Problem mehr.
Habe das mit dem g' in der Kopfstimme probiert und ich finde es sehr schwer, es zu halten. Ich breche immer in die Bruststimme um und es hört sich an als wäre ich im Stimmbruch. Ausser wenn ich ganz leise singe, hält sie sich einigermassen stabil. Dies liegt aber warscheinlich an mangelnder Übung. Mal sehen, wie sich das noch entwickelt.
 
Ich will mich da jetzt nicht 100% festlegen, aber ich denke schon, dass der Sänger in dem Video und durza den Ton unterschiedlich singen. Durza in der Randstimme und der Sänger in der Vollstimme (natürlich stark abgeschlankt und mit dem angerauhten Ton weiß man nie so recht.)
Ja denke ich auch. Durza schlankt noch zu stark ab, wodurch die Stimme in die Randfunktion kippt. Aber von Resonanz/Stimmsitz scheint es mir schon recht solide kopfig an einer guten Stelle zu sein.

Der Sänger von Linkin Park scheidet dagegen meiner Meinung nach als Vorbild komplett aus, der sieht ja schon immer aus, als ob ihm der Kopf gleich platzt. Aber ich bin da auch insofern vorbelastet, als dass ich das schlicht nicht gut finde, was er da macht.

Ja, technisch gesehen ist er nicht wirklich ein gutes Vorbild. Er gibt die meiste Zeit viel zu viel Druck, das ist irgendwie sein Style. Ich nehme an er macht das extra, weil seine Stimme eigentlich sehr hell ist und er etwas kräftiger klingen will. Auf Dauer geht das nur, wenn die Stimme sowas abkann, was nicht bei jedem der Fall ist.

Aber auch Chester pusht nicht einfach nur die Bruststimme hoch (das geht bei den meisten Männern tatsächlich nur bis etwa a'). Er singt schon tendenziell von der Kopfstimme aus, er "drückt" aber sozusagen noch ein gutes Stück Bruststimme dazu, meistens mehr als empfehlenswert. Der Typ aus deinem Video hingegen hat im Gegensatz zu Chester eine sehr gute Balance.

- - - aktualisiert - - -

Singt Jared dagegen auch in der Kopfstimme? Er und der Typ aus dem Video von The Voice hören sich in den oberen Lagen sehr ähnlich an. Wenn beide dagegen nicht die Kopfstimme brauchen, wäre es dann möglich, so etwas durch intensives jahrelanges Training hinzubekommen? Es ist ja schädlich die Stimme bis ans Limit zu pushen, aber sagen wir mal Limit wäre wie bei dem Typ ein d", dann wäre ja ein c" nicht mehr so schädlich, wenn man das überhaupt so mathematisch betrachten kann. :D
In der Höhe singt auch Jared Leto in der Kopfstimme. Er hat auch eine gewisse Neigung zum Pressen in der Mittellage, allerdings weit weniger ausgeprägt als Chester Bennington. Oberhalb von etwa a' braucht eigentlich JEDER Sänger die Kopfstimme.

Ein Freund von mir (durch den ich zum Singen gekommen bin), kommt in der Bruststimme bis etwa zum h', er sagt aber, dass er dazu schon leicht pressen muss, und der Ton verzerrt sich auch immer leicht, so wie etwa bei Jared's High Notes. Jedoch glaube ich nicht, dass er in der Kopfstimme singt, da er sie gar nicht kannte, bis ich ihm davon erzählt habe. Er kannte nur das Falsett. Er hatte aber schon jahrelang GU, demnach also eine gut ausgebildete Stütze/Stimme. Warscheinlich mischt er aber auch leicht, ohne es zu merken.

Vielen Dank für deine ausführliche Antwort. Werde die Übungen für die nächsten Wochen einmal üben. In der Kopfstimme wären solche Höhen dann kein Problem mehr.
Habe das mit dem g' in der Kopfstimme probiert und ich finde es sehr schwer, es zu halten. Ich breche immer in die Bruststimme um und es hört sich an als wäre ich im Stimmbruch. Ausser wenn ich ganz leise singe, hält sie sich einigermassen stabil. Dies liegt aber warscheinlich an mangelnder Übung. Mal sehen, wie sich das noch entwickelt.
Das "Umkippen" in die Bruststimme liegt vermutlich daran, dass du für die Kopfstimme, wie Tinitus ja auch vermutet, in die Randstimme wechselst. Das ist erstmal okay. Der wichtige Punkt, der wirklich erst nach einiger Zeit training zustande kommt, ist, dass du die Muskulatur, welche für die Bruststimme verantwortlich ist, nicht erschlaffen lässt beim Wechsel in die Randfunktion. Nur dann kannst du die beiden Funktion sozusagen sauber ineinander übergehen lassen. Das aktiv lassen der Bruststimmenmuskulatur in der Kopfstimme sorgt auch dafür dass deine Kopfstimme stabiler und kräftiger wird.

Eine weitere Übung für diesen Übergang ist das sogenannte messa di voce, bei dem die beiden Funktionen ebenfalls wechseln. Dafür nimmst du dir am besten einen sehr niedrigen Kopfstimmenton (e' oder f' eignen sich gut). Diesen singst du so leise wie möglich an und lässt ihn dann anschwellen bis auf die maximale Lautstärke. Wenn das nicht funktioniert, liegt es meist daran, dass du den leisen Ton in der Randstimme singst und dann beim lauter werden die Stimme ebenfalls in die Modalfunktion "springen" will. Dann versuchst du den Ton laut anzusingen, und immer leiser zu werden. Dabei wirst du aber nicht leiser, indem du weniger Energie aufwendest, sondern indem du den Ton stärker zurückhältst (mehr Stütze). Geh dann auf die minimale Lautstärke die du hinbekommst (meistens ist das geringfügig lauter als Sprechlautstärke).

Eine Vorstellung, die manchmal helfen kann ist: "Denk an Falsett, aber singe in der Vollstimme". Gemeint ist, dass du zwar in Kopfresonanz singst, aber von Körperspannung und Intensität genauso singst wie in der Bruststimme. Dann kommt die Kombination Modalfunktion + Kopfresonanz zustande, die für Qualitätsgesang in der Höhe für die meisten das Nonplusultra ist.
 
Aber wieso kann ich dann nur eine Zeit lang so singen und wenn ich lange Zeit so hoch singe (momentan 2-3h täglich), merke ich abends schon, dass die Stimme ziemlich ermüdet ist.
Logisch, oder? Die Mischstimme ist ja kein Wundermittel, das Dich auf einmal Tage mühelos an Deiner stimmlichen Grenze durchsingen lässt. Außerdem scheint die technische Ausführung ja noch nicht so doll zu sein, wie wir schon festgestellt haben.
Es liegt also zum einen an mangelnder Übung und Kondition und selbst dann darfst Du auch keine Wunder erwarten.

Bei der Kopfstimme immer auch unterscheiden, ob vom Falsett, oder der verschlankten Vollstimme mit Kopfresonanz gesprochen wird. (Also der Mischstimme )


aber sagen wir mal Limit wäre wie bei dem Typ ein d", dann wäre ja ein c" nicht mehr so schädlich, wenn man das überhaupt so mathematisch betrachten kann. :D
kann man nicht und es kommen auch noch andere Faktoren wie Vokalfarbe, Häufigkeit, oder Tagesform dazu.

Jedoch glaube ich nicht, dass er in der Kopfstimme singt, da er sie gar nicht kannte, bis ich ihm davon erzählt habe.
Jeder einigermaßen begabte Sänger singt in der mittleren Lage automatisch in der Kopfstimme, dazu muss man den Begriff nicht kennen.
 
Aber wieso kann ich dann nur eine Zeit lang so singen und wenn ich lange Zeit so hoch singe (momentan 2-3h täglich), merke ich abends schon, dass die Stimme ziemlich ermüdet ist.

Normalerweise halte ich mich aus solchen Technikthreads lieber raus, aber hier muß ich dann doch mal reingrätschen. Wenn du 2-3 Stunden täglich sehr hoch singst, merkst du abends, daß deine Stimme ermüdet ist? Vielleicht liegt das ja daran, daß du eine biologische Lebensform bist :eek:. Das ist so, als würde jemand im Running-Forum schreiben: wenn ich 2-3 Stunden täglich sprinte, merke ich abends, daß meine Beine müde sind ;).
Ich würde es damit übrigens nicht übertreiben, "mehr" ist nicht automatisch besser, das kommt sehr genau darauf an, was man übt und wie man es übt.
 
Okay, also nur dass ich das richtig verstehe: Momentan singe ich mit der Randstimme, also nur den Rändern der Stimmbänder und ich muss jetzt probieren, mit der Vollstimme in den selben Resonanzräumen zu singen? Also weniger "aus dem Bauch rauspressen" sondern eher aus der Stirn denken?

Kann es aber sein, dass die Leute in Singing Success alle in die Randstimme wechseln? Die klingen bei ihren c" alle total kopfig, sowas könnte man eher im Heavy Metal brauchen, dafür habe ich aber sowieso nicht die Stimme. :)

@sing-it.de
Ich wollte nur sichergehen, dass das nicht von falscher Technik kommt. :D In den 2-3h übe ich aber nicht nur, sondern singe vor allem. Habe zurzeit Ferien und da geht schnell einmal ein ganzer Nachmittag drauf. Beim Singen achte ich aber natürlich auch auf Technik und probiere herum, was ich alles tun könnte. Habe bis im September vorerst keinen Unterricht mehr, deshalb habe ich mir das Singing Success geholt.

broeschies schrieb:
Eine weitere Übung für diesen Übergang ist das sogenannte messa di voce, bei dem die beiden Funktionen ebenfalls wechseln. Dafür nimmst du dir am besten einen sehr niedrigen Kopfstimmenton (e' oder f' eignen sich gut). Diesen singst du so leise wie möglich an und lässt ihn dann anschwellen bis auf die maximale Lautstärke. Wenn das nicht funktioniert, liegt es meist daran, dass du den leisen Ton in der Randstimme singst und dann beim lauter werden die Stimme ebenfalls in die Modalfunktion "springen" will. Dann versuchst du den Ton laut anzusingen, und immer leiser zu werden. Dabei wirst du aber nicht leiser, indem du weniger Energie aufwendest, sondern indem du den Ton stärker zurückhältst (mehr Stütze). Geh dann auf die minimale Lautstärke die du hinbekommst (meistens ist das geringfügig lauter als Sprechlautstärke).

Hab's gerade einmal ausprobiert. Von leise auf laut breche ich in der Mitte in die Bruststimme um (nicht abrupt, eher fliessend) und beim laut auf leise merke ich irgendwie keinen Unterschied, ausser wenn ich ganz leise bin, aber dann breche ich wieder in die Kopfstimme.
 
Okay, also nur dass ich das richtig verstehe: Momentan singe ich mit der Randstimme, also nur den Rändern der Stimmbänder und ich muss jetzt probieren, mit der Vollstimme in den selben Resonanzräumen zu singen? Also weniger "aus dem Bauch rauspressen" sondern eher aus der Stirn denken?
In Deiner Hörprobe sollte das die Randstimme sein. Du solltest aber erstmal nicht versuchen, mit der Vollstimme in die gleiche Höhe zu kommen. Schau dass Du nen schönen Mischton findest und probier wie weit es damit nach oben geht.
(Anstatt Dir irgendeinen Zielton zu suchen, den Du unbedingt erreichen willst. )
Inwieweit Du über diese Wohlfühllage hinausgehen willst, ist natürlich Dein Bier, weil Dein persönliches Risiko.
Aus dem Bauch rauspressen solltest Du eigentlich garnicht, aber mit "aus der Stirn denken" bist Du grundsätzlich schon auf dem richtigen Weg.
Ich habe aber ehrlich gesagt das Gefühl, dass Du hier rennen willst, bevor Du überhaupt richtig gehen kannst, dass es also etwas an der nötigen Geduld fehlt. Es ist nicht grundsätzlich verkehrt, sich auch über den Unterricht hinaus schlau zu machen, aber momentan ist das glaube ich eher kontraproduktiv, weil verwirrend.
 
Okay, also nur dass ich das richtig verstehe: Momentan singe ich mit der Randstimme, also nur den Rändern der Stimmbänder und ich muss jetzt probieren, mit der Vollstimme in den selben Resonanzräumen zu singen? Also weniger "aus dem Bauch rauspressen" sondern eher aus der Stirn denken?
Nein, du musst nur versuchen, die Muskulatur der Bruststimme nicht loszulassen während du in der Randstimme singst, sodass deine beiden Register verbunden bleiben. Das bedeutet nicht, dass du die Kopfstimme in der Modalfunktion singst. Letzteres ist das "Belting" und mit Sicherheit etwas für Fortgeschrittene.

Das Festhalten der Bruststimmenmuskulatur lässt sich oft schon durch eine leichte Vokalmodifikation hin zu einem dunkleren Vokal erreichen, v.a. im Bereich f' bis a' ist das ein probates Mittel. Das nennt man manchmal auch "gedeckt singen" oder "Covern". Diese Koordination zu finden ist etwas "tricky" und erfordert natürlich Training, aber es ist definitiv besser als direkt mit dem Belten anzufangen.

Kann es aber sein, dass die Leute in Singing Success alle in die Randstimme wechseln? Die klingen bei ihren c" alle total kopfig, sowas könnte man eher im Heavy Metal brauchen, dafür habe ich aber sowieso nicht die Stimme. :)
Ja, das ist normal und gut so. Für den Anfang solltest du das genau so machen. Der Klang ist erstmal zweitrangig. Wichtig ist, dass deine Register sauber verbunden sind und dass du eben nicht in die "reine" Randstimme (Falsett) umkippst. Zu Singing Success muss man aber noch sagen, dass sie in der Höhe keinen besonderen Wert auf Vokalmodifikationen legen, die auch in der Randstimme einen "brustigeren" Klang in der Höhe erlauben würden. Das bereitet auch nicht allzu gut vor, wenn du hinterher in der Höhe belten willst, weil du zum Belten zwangsläufig Vokalmodifikationen brauchen wirst.
 
Ich bin gerade an der selben Sache dran mit dem Verbinden,
Es klingt noch recht schwach hie und da, gedrückt und was mir halt jetzt auch aufgefallen ist...
Ich habe gestern auch 3-4 Stunden hoch singen trainiert, auch mit Songs, am gleichen Abend hatte ich null Probleme mit der Stimme alles war locker da,
jetzt nach dem Schlafen bin ich nicht heiser, aber "angeschlagen" stimmlich müde.

Ich weiss ich bin ein menschliches Wesen :p aber ist das normal oder ist da doch noch falsche Technik im Spiel?
Ich kämpfe immer dagegen an, dass mir der Ton nicht in den Hals rutscht und mich in die Breite reisst.
Ich frage halt, weil es wirklich gerne mal recht anstrengend für mich wird bei allem ab g4... alles zwischen A4 und C5 ist klanglich unbrauchbar...
Kann es sein, dass ich langsam zu sehr an meine Grenzen gehe? Mein Start-Maximalton in der Bruststimme war ein f4 als ich angefangen habe :D

Was ich halt auch bemerkt habe, wenn ich schnellere Songs übe, z.B. gewisse "Rap parts" bei den Red Hot Chilli Peppers oder allgemein, wenn ich schnell artikulieren muss, drückt es mir irgendwann richtig auf den Hals und ich kann die Tonhöhe nicht mehr halten, weil es zu anstrengend ist.
Benutze ich noch den Hals zu viel?

Sorry fürs Frage rein werfen^^

Mfg
Dariolicious
 
Ich bin gerade an der selben Sache dran mit dem Verbinden,
Es klingt noch recht schwach hie und da, gedrückt und was mir halt jetzt auch aufgefallen ist...
Ich habe gestern auch 3-4 Stunden hoch singen trainiert, auch mit Songs, am gleichen Abend hatte ich null Probleme mit der Stimme alles war locker da,
jetzt nach dem Schlafen bin ich nicht heiser, aber "angeschlagen" stimmlich müde.

Ich weiss ich bin ein menschliches Wesen :p aber ist das normal oder ist da doch noch falsche Technik im Spiel?
Ich kämpfe immer dagegen an, dass mir der Ton nicht in den Hals rutscht und mich in die Breite reisst.
Ich frage halt, weil es wirklich gerne mal recht anstrengend für mich wird bei allem ab g4... alles zwischen A4 und C5 ist klanglich unbrauchbar...
Kann es sein, dass ich langsam zu sehr an meine Grenzen gehe? Mein Start-Maximalton in der Bruststimme war ein f4 als ich angefangen habe :D

Was ich halt auch bemerkt habe, wenn ich schnellere Songs übe, z.B. gewisse "Rap parts" bei den Red Hot Chilli Peppers oder allgemein, wenn ich schnell artikulieren muss, drückt es mir irgendwann richtig auf den Hals und ich kann die Tonhöhe nicht mehr halten, weil es zu anstrengend ist.
Benutze ich noch den Hals zu viel?

Sorry fürs Frage rein werfen^^

Mfg
Dariolicious

Alles zwischen A4 und C5 klanglich unbrauchbar und G4 sehr anstrengend hört sich sehr danach an, dass die Technik noch nicht sitzt. Wenn du lange in den Höhen trainierst, solltest du auf jeden Fall darauf achten, dass der Klang akzeptabel ist und, dass die Höhen "easy going" sind und nicht mit Intensität rausgepusht werden müssen. Es macht einen Riesen Unterschied, ob man jetzt einen Song singt, in dem mal ein oder zwei A4-C5's vorkommen. Die kann man durchaus intensiv belten, oft sind diese Noten dann ja auch der intensive Höhepunkt des Stückes.

Anders ist es, wenn das Stück generell relativ hoch liegt (sagen wir mal Bruno Mars oder ähnliches). Dann ist es sehr wichtig möglichst viel ökonomisch zu singen, d.h. leichte Kopfstimme, vom Gefühl her "speech-level".

Generell gilt mMn, dass Singen an sich für den Körper eigentlich relativ wenig belastend ist und man, solange man ökonomisch singt, locker viele Stunden am Stück singen kann ohne Probleme zu bekommen. Die Klangvorstellungen und Anforderungen vieler Stilrichtungen sind aber so, dass man häufig das ökonomische Singen verlassen muss (z.B. beim Belten).

Gebeltete High Notes sind für jeden Sänger, egal ob Oper, Musical oder Pop eine körperliche Herausforderung. Deshalb sollten sie auch sparsam eingesetzt werden. Bezüglich des Lernens hat Tinitus natürlich recht, dass man erstmal laufen können muss bevor man sprintet, also erstmal geringe Intensität, aber verbundene Stimme lernen, und danach die Intensität, und auch nur so viel, wie die Stimme gerade verträgt.

Ein einfacher Trick ist oft, ganze Songs auf UI zu singen, und erst dann mit den richtigen Vokalen. Das verhindert meistens eine zu große Intensität und hilft sich sauber in die Höhe vorzuarbeiten. Ein schöner Trainingssong, den ich letztlich "entdeckt" habe ist diesbezüglich übrigens "Tears of the Dragon" von Bruce Dickinson. Der Song liegt in einer typischen Männer-Passaggio-Lage. Die Strophen sind meistens brustimmig mit kurzen Ausflügen in die untere Kopfstimme. Der Refrain ist fast komplett kopfstimmig, wird von Bruce aber sehr "beltig" gesungen. Ein gewichtiger Punkt ist aber, dass die High Note im Refrain (B4) auf einem "i" liegt, was eine zu beltige Einstellung verhindert.

https://www.youtube.com/watch?v=pdy-L7JD3TA
 
Das Problem mit klanglich unbrauchbar ist halt, ich kann in der Kopfstimme locker ALLES singen, da habe ich pure Kontrolle, aber sobald die Bruststimme dazu kommt, verkrampfe ich mich... Also alles was voll klingen soll wird schwer für mich in der Höhe und ich mutiere zum verkrampften Schreihals, wenn ich aber um A4 schon stark mische klinge ich wie ein extrem weinerlicher Rob Halford ohne Kontrolle...
Meine Kopfstimme war schon lange vor meiner Bruststimme stark ausgebildet, weil ich sehr viel in Kopfstimme mitgesungen habe, aber ich will einen männlicheren, erdigeren Klang, würde ich schön klingen in den hohen Lagen, wäre ich überglücklich, weil dann könnte ich locker permanent ständig um c5 und höher singen, weil ab c5 bis b5 habe ich selten Probleme und ist auch nur ab A5 sehr aufwendig für mich.
Halt vorallem die mittlere Lage bereitet mir Probleme, der schöne Ton an sich kriege ich einfach nicht hin, wenn ich beim Mischen erdiger klingen will und das kopfige rausnehmen klinge ich wie ein alter Axl Rose :p
 
Das Problem mit klanglich unbrauchbar ist halt, ich kann in der Kopfstimme locker ALLES singen, da habe ich pure Kontrolle, aber sobald die Bruststimme dazu kommt, verkrampfe ich mich... Also alles was voll klingen soll wird schwer für mich in der Höhe und ich mutiere zum verkrampften Schreihals, wenn ich aber um A4 schon stark mische klinge ich wie ein extrem weinerlicher Rob Halford ohne Kontrolle...
Meine Kopfstimme war schon lange vor meiner Bruststimme stark ausgebildet, weil ich sehr viel in Kopfstimme mitgesungen habe, aber ich will einen männlicheren, erdigeren Klang, würde ich schön klingen in den hohen Lagen, wäre ich überglücklich, weil dann könnte ich locker permanent ständig um c5 und höher singen, weil ab c5 bis b5 habe ich selten Probleme und ist auch nur ab A5 sehr aufwendig für mich.
Halt vorallem die mittlere Lage bereitet mir Probleme, der schöne Ton an sich kriege ich einfach nicht hin, wenn ich beim Mischen erdiger klingen will und das kopfige rausnehmen klinge ich wie ein alter Axl Rose :p

Das hört sich sehr danach an als würdest du die Höhen einfach nur im Falsett singen, mit genug Twang, dass es sich nicht mehr "luftig" anhört. Insbesondere im Bereich zwischen E4 und B4 solltest du dir das möglichst abgewöhnen, denn die Stimme gewöhnt sich daran und es wird dann immer schwieriger die Register miteinander zu verbinden. Du wirst dann immer einen "Flip" ins Falsett haben irgendwo zwischen G4 und C5 und einen relativ starken Timbre-Wechsel in diesem Bereich.

Dass die Kopfstimme vor der Bruststimme ausgeprägt ist, gibt es eigentlich nicht, denn eine starke Bruststimme ist Voraussetzung für eine starke Kopfstimme. Es ist sozusagen das Fundament. "Starke" Bruststimme heißt dabei, dass deine Stimme muskulär gut genug ausgebaut ist, um die Bruststimme auch mit wenig Atemdruck zu realisieren. Nur dann kannst du sie auch in die Kopfstimme "hinein dehnen".

Eine gute Übung zum "hinein dehnen" ist eine Brust-Ton auf einem "ah" zu singen und dann eine Oktave hochzugehen und dabei auf "i" zu wechseln, z.B. "ah" auf G3 in ein "i" auf G4 übergehen zu lassen. Dabei kriegt man ein Gefühl dafür, wie sich die Stimme "dehnt" bzw. verschlankt. Irgendwo zwischen A4 und C5 wird die Stimme zwangsläufig in die Randfunktion wechseln, aber es wird dann nicht das reine Falsett sein, sondern eine gestützte Kopfstimme.

Relativ schön finde ich dabei den Begriff der Effizienz. Das Falsett-Register (also Randstimme ganz ohne Modalfunktionsbeteiligung) ist "effizient" ab etwa dem hohen C5. Die "normale" Bruststimme ist "effizient" etwa bis zum C4. Der Bereich dazwischen ist deshalb so interessant weil keins der beiden "intuitiven" Register effizient ist. In diesem Bereich müssen die Register verbunden werden. Damit das geht muss aber auch der Bereich unterhalb von C4 Elemente der Randfunktion bekommen und der Bereich oberhalb von C5 Elemente der Modalfunktion.

Genau aus diesem Grund ist es für Anfänger meist leicht in einer simplen Bruststimme unterhalb von C4 zu singen oder im Falsett (ggf. auch twang-gestützt) oberhalb von C5. Zur Ausbildung deiner Gesangsstimme bringt dir das aber leider so gut wie gar nichts.

Genau aus diesem Grund sind ein probates Mittel immer wieder die Sirenen, v.a. auch die von der Höhe in die Tiefe, die dir zeigen, wie du die Randfunktion innerhalb der Bruststimme mit-aktivierst.
 
Durza in der Randstimme und der Sänger in der Vollstimme (natürlich stark abgeschlankt und mit dem angerauhten Ton weiß man nie so recht.)
Höre ich auch so.

Erst einmal vielen Dank für eure Mühen! Das hilft mir wirklich sehr weiter!
War allmählich ziemlich verwirrt wegen dem ganzen Bruststimme/Kopfstimme Zeugs. Überall liest man, man solle in den oberen Noten in die Kopfstimme wechseln, doch ich dachte immer, dass die Noten dann immer kopfig werden.

Es gibt einen unterschied zwischen dem, was landläufig unter "Kopfstimme" verstanden wird - nämlich das Falsett bzw. die Randstimme - und dem Gesangsregister, das vor allem Leute mit klassischer Prägung meinen. Du kannst in der Vollstimme singen, die für Dich vermutlich gleichbedeutend mit der Bruststimme ist, aber dennoch "kopfig".


Okay, also nur dass ich das richtig verstehe: Momentan singe ich mit der Randstimme, also nur den Rändern der Stimmbänder und ich muss jetzt probieren, mit der Vollstimme in den selben Resonanzräumen zu singen? Also weniger "aus dem Bauch rauspressen" sondern eher aus der Stirn denken?
Das trifft es sehr gut. :) Aber ich schließe mich Tinitus an, dass man das erst in bequemen Lagen erlernen muss, bevor man versucht, sich nach oben zu schreiben.
 
Kurze Bemerkung aus dem Off: Ohne jetzt alles zu lesen, habe ich bei deinem Schnipsel oben den Eindruck, dass die Stimme nicht "wach" ist. Wärmst du dich auf? Ich habe für mich festgestellt, dass meine Höhen wesentlich solider sind, wenn ich die Tiefen gewissenhaft warmsinge. Ist logisch, aber manchmal ist man betriebsblind :)
Aus meiner Live-Erfahrung: Es ist ziemlich schwierig, Chesters aggressiven Ton live hinzukriegen. Finde ich genauso schwierig wie das Zeug von Campino.

Das eigentliche Ding ist für mich (Schmuddeltenor) bei Songs zwischen a' und c'', dass ich mir überlegen muss, wie ich jeden einzelnen Ton singe. Endlos rausbelten geht nicht. Oft setze ich als Kompromiss bei hohen Ausreißern Falsett-Töne ein - so ein bisschen, wie man das von Countrysängern wie Keith Urban kennt. Vielleicht kannst du damit ja was anfangen.
 
So habe heute noch einmal herumprobiert und da ist mir doch tatsächlich ein schönes a' gelungen, ohne, dass es unkontrolliert geschrien war. Warscheinlich komme ich dem Mix immer näher. Habe mich auch noch einmal mit meinem Kollegen darüber unterhalten. Bei ihm ist es so, dass, sobald er über seine Grenze geht, nur Luft herauskommt und kein Ton mehr. Bei mir ist es aber so, dass ich dann direkt in die gestützte Kopfstimme umfalle (nicht Falsett). Das ist ein bisschen blöd, da ich das Gefühl habe, dass ich gar nicht höhere Töne rausbelten kann, da ich automatisch in die Kopfstimme falle.. Aber die kann ich da einfach nicht brauchen. Zwischen g' und h' hört die sich grausam an. Das a' kann ich ja noch in der Bruststimme singen, aber auf Dauer ist das zu anstrengend.

Aber wenn ich aktiv probiere einen Mix zu finden, hört es sich eher nach kaputter Kopfstimme an, als nach Mix. Ich probiere einfach, nicht so viel Masse nach oben zu nehmen und "heller" zu singen.

@Buddy Polly: Ja ich wärme mich für gewöhnlich zuerst auf. Weiss nicht mehr, ob ich allerdings vor der Aufnahme auch aufgewärmt habe. Für gewöhnlich mache ich einige Tonleitern aus dem SS Programm mit Liprolls und Tongue Trills.
 

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