Mixdown Sound beibehalten

@adrachin : Ich möchte dich nicht komplett diskreditieren aber finde deinen Ansatz hier komplett falsch. Ein paar Presets von sauteuren Plug-Ins sind kein Master. Ich würde es so angehen:

Was ist und wozu gibt es "Mastering"?

Ich möchte diese Erklärung jetzt so kurz wie möglich halten: Jeder Engineer ist am Ende nur ein Mensch in einem Raum mit zwei Lautsprechern vor ihm. Da treffen viele Faktoren aufeinander die das objektive treffen von Entscheidungen erschweren können bzw. zu falschen Entscheidungen führen können. Merken tut man diese Fehler dann, wenn man die fertige Produktion mit anderer Musik aus dem Genre vergleicht und merkt, dass die eigene Mukke z.B. mehr Bass hat, die Stimme weniger gut durchkommt, der Mix "zu leise" ist etc. etc. (Natürlich kann auch das Gegenteil der Fall sein. Geübte Mastering-Engineers hören auch auf viel subtilere Dinge, zum Beispiel wie sich der Refrain im Vergleich zum Chorus anhört oder ob Störgeräusche wie plops und klicks drinnen sind)
Auch in sehr guten Studios mit jahrelanger Erfahrung kann es passieren das die Objektivität verloren geht. Deshalb ist es praktisch, wenn man eine zweite Person mit einem zweiten Paar Ohren und Lautsprechern in einem anderen Raum ohne Vorbelastung hat die nochmal über das Projekt "drüberhört" und etwaige "Fehler" zu erkennen und auszubessern.
(Zur Vollständigkeit halber sei gesagt, dass der Mastering Prozess auch meistens zwischen Mixing und Presswerk liegt. Deshalb sind auch Schritte dabei die nicht direkt mit dem Höreindruck zu tun haben, z.B. eintragen von Track-Informationen und Erstellen eines .ddp Files. Ich werde aber nicht weiter darauf eingehen.)


Cool, mein Mix klingt noch immer Scheiße

Ich sehe oft, dass Studios Mix & Master aus einer Hand anbieten. Viele können dieses Versprechen auch halten, ich rate allerdings jedem dazu NICHT selbst zu Mastern, weil... naja ihr kennt meine Sicht zu Mastering ja jetzt. Was du allerdings schon tun kannst - und das ist sogar sehr wichtig! - ist, ein paar Referenz-Songs für deinen Song auszuwählen, diese in das gleiche Projekt deiner DAW zu laden und beim hin- und herschalten zwischen den Songs genau auf einzelne Instrumente und das gesamte zu hören. So wird dir Auffallen wo es eventuell noch Verbesserungspotential gibt. Objektiver Vergleich ist allerdings nur möglich, wenn du die Songs auf gleiche Lautstärke bringst, und zwar nach Gehör und nicht nach absolutem Level. Sonst wird der lautere Track immer besser wirken. Der Vergleich auf gleichem absolutem Level ist Sinnvoll wenn du die Lautheit deines Songs vergleichen möchtest (Stichwort Dynamik).


Zum Thema Lautstärke

Moderne Popsongs klingen deshalb so "laut" weil sie eine sehr geringe Dynamik besitzen. D.h. die Differenz zwischen lautesten und leisesten Stellen in deinem Song ist sehr gering. Während das bei Rock-Gitarren kein Problem sein wird stellen vor allem Drums wegen ihren schnellen und lauten Transienten ein Problem dar - zähmen wir sie zu sehr wirkt der Mix nichtmehr Punchy. Dass man Lautheit nicht zuhause erreichen kann stimmt nicht, nur muss man sich genau mit der Materie beschäftigen. Moderne Limiter Plug-Ins (z.B. FabFilter Pro-Q) übernehmen viele Einstellungen schon von alleine und somit ist reine Lautheit kein Problem mehr. ABER wie du gemerkt hast veränderst du damit auch den Klang deines Mixes. Vor allem der Raumanteil wird lauter werden im Vergleich zum Rest. Aber auch andere Probleme können durch die starke Veränderung entstehen. Und genau DAS ist der Job eines Mastering Engineers: ein Problem nach dem anderen zu beseitigen (und dabei werden neue Probleme auftauchen).


Fazit

Nimm einen Limiter zur Hand mit dem du Input- und Outputgain gleichzeitig regeln kannst (d.h. zu hörst die Lautstärkeänderung nicht) und hör drauf ab wann du den Limiter arbeiten hörst. Zerren sollte es logischerweise nicht. Wenn du dann den Outputregler wieder auf -0.5 aufdrehst solltest du schon einen sehr "lauten" Song haben. Je nach Geschmack kannst du es natürlich auch zurückdrehen! Wenn du es lauter/anders haben möchtest kann dir sicher noch jemand Literatur empfehlen oder du investierst in jemanden der damit sein Geld verdient.
PS: Die Arbeitsweise eines Limiters und eines Compressors ist die gleiche. Typischerweise bezeichnet man einen Dynamikprozessor als Limiter wenn der Ratio > 20 ist. Ein Brickwall Limiter hat einen theoretischen Ratio von unendlich.
 
Ich möchte dich nicht komplett diskreditieren aber finde deinen Ansatz hier komplett falsch. Ein paar Presets von sauteuren Plug-Ins sind kein Master

Das habe ich auch nicht behauptet. Also lesen was dasteht........
 
AutoEQ und ein paar Sättigungsplugins ohne Erklärung... das macht doch ein Bild als ob man für Mastering extraspezielle Plugins bräuchte. Die von dir verwendeten sind auch nicht gerade billig. Ich denke es ist besser wenn man mit einer "das sind deine Probleme und so löst du sie" -Philosophie rangeht und ermutigt, die Konzepte dahinter zu verstehen als sich alles von einer Software abnehmen zu lassen. Ich habe am Anfang auch nur Presets auf meine Spuren geklatscht und mich gewundert warum es nicht funktioniert.
 
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Moinsen!

Nimm einen Limiter zur Hand mit dem du Input- und Outputgain gleichzeitig regeln kannst (d.h. zu hörst die Lautstärkeänderung nicht) und hör drauf ab wann du den Limiter arbeiten hörst. Zerren sollte es logischerweise nicht. Wenn du dann den Outputregler wieder auf -0.5 aufdrehst solltest du schon einen sehr "lauten" Song haben.

Was soll das werden wenn es fertig ist? Sorry, aber du vermittelst hier einen Eindruck der absolut so nicht geht. Lautheit wird nicht nur mit einem Limiter / Compressor getan, da gehört noch eine Menge anderes dazu.

Was sauteure Sachen angeht ist es richtig, das man mit Billiggerödel kein gutes Mastering machen kann. Allein die Algorithmen die da werkeln und die Filterkurven verlangen eine präzise und genaue Arbeits und Wirkungsweise. Du vermittelst hier den Eindruck als ob man einen Limiter irgendwie rein setzen muss und dann wird alles gut. Allein wie der Limiter arbeitet und wie er greift sind da schon Welten.

Und lies du mal genau durch was adrachin da so schreibt.

Greets Wolle
 
Ganz früher hatte ich auch nur einen Limiter:



macht Mega laut und Brickwall noch dazu. Kein Jota über den eingestellten Level. Gibt es recht günstig so ab 200 Euro....... :D
 
Vor allem der Raumanteil wird lauter werden im Vergleich zum Rest.
Wenn auf einmal die Räume an Balance verlieren liegt der Fehler im Mix, das ist ein relativ typisches Problem wenn das Balancing insgesamt nicht passt. Ähnlich verhält es sich mit den Problemen die der Threadersteller geschrieben hat. Wenn der Mix nicht laut zu bekommen ist ohne dass es verschmiert und matscht dann stimmen irgendwo die Verhältnisse nicht. Da lässt sich im "Mastering" natürlich auch noch Fehlerkorrektur betreiben, ist aber in meinen Augen nicht zielführend wenn man eh alles aus einer Hand macht (machen muss) dann würde ich persönlich immer empfehlen die Korrekturen im Mix vorzunehmen. Hier muss man die Verursacher identifizieren und dann behandeln.
 
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War wohl immer noch nicht mit dem Lesen......

Ich hab deinen Beitrag zweimal überflogen und beide male die Erklärung übersehen. Tut mir leid dafür, da war ich zu blöd dafür! Der Tipp mit Landr und die Mixing Chain danach haben das für mich überdeckt. :ugly:

Was soll das werden wenn es fertig ist? Sorry, aber du vermittelst hier einen Eindruck der absolut so nicht geht. Lautheit wird nicht nur mit einem Limiter / Compressor getan, da gehört noch eine Menge anderes dazu.
Sprichst du da von den Fletcher-Munson Curves? Oder vergess ich noch etwas? Ich dachte mir, @Onizod2 hätte am ehesten Probleme mit der Dynamik seines Songs. Das ein Limiter es nicht all seine Probleme löst ist klar aber dass habe ich oben beim Fazit nicht genau genug beschrieben. Außerdem bin ich naiverweise davon ausgegangen, dass der Mix keine gröberen Fehler aufweist. ->
Ich bin recht zufrieden mit meinen Mixen.

Was sauteure Sachen angeht ist es richtig, das man mit Billiggerödel kein gutes Mastering machen kann. Allein die Algorithmen die da werkeln und die Filterkurven verlangen eine präzise und genaue Arbeits und Wirkungsweise. Du vermittelst hier den Eindruck als ob man einen Limiter irgendwie rein setzen muss und dann wird alles gut. Allein wie der Limiter arbeitet und wie er greift sind da schon Welten.
Ja, bei professionellem Mastering! Für eine kleine Demo reichen Stock-PlugIns.

BR lightsrout
 
es ist schon erstaunlich, habe eben mal die Suchfunktion bemüht und finde nur meine Beiträge zum Anwida L1-V.
Soll vielleicht auch als 'secret weapon' verborgen bleiben... :evil:
Der macht eigentlich genau das, was im thread-Titel gewünscht wird :D

http://www.anwida.com/product.asp?pid=14

imho machen die ersten beiden Knöppe die Hauptarbeit, der dritte (release) dient der 'Verfeinerung' und ist möglicherweise der Grund für das extrem niedrige bzw nicht vorhandene Verzerren bei heftigen Eingriffen.
 
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