Moderne Klassik zum Einstieg

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Ich suche Alben/Komponisten-Empfehlung in Sachen moderner Klassik.

Vom Namen her fallen mir da Arvo Pärt, Steve Reich, John Cage, Philipp Glas, Michael Nyman ein.

Ich mag gern Streicher und Piano, können aber auch Symphonien oder Sonstiges sein.

Danke für Hilfe :)
 
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Eingestiegen bist du ja schon.
Ganz klar ist mir noch nicht wo nach du suchst. Meinst du mit moderner Klassik, klassiker der moderne oder
einfach zeitgenössische/neue Musik ? Suchst du nach Künstlern die den von dir genannten ähnlich sind oder einfach allgemein Vorschläge ?
 
Eingestiegen bist du ja schon.

Ganz klar ist mir noch nicht wo nach du suchst.

Meinst du mit moderner Klassik, klassiker der moderne oder
einfach zeitgenössische/neue Musik ?

Suchst du nach Künstlern die den von dir genannten ähnlich sind oder einfach allgemein Vorschläge ?

:)

Ich mein einfach moderne klassische Musik.

Kann auch in eine andere Richtung als die genannten Komponisten gehen.

Aber bitte nicht so abstrakt wie z.b. György Ligeti
 
Das macht es nicht einfacher, das meiste wirklich moderne ist sicher abstrakter als ligeti.

Ich liste einfach mal wild drauf los:

Hindemith (zum Einstieg: Sinfonische Metamorphosen, Mathis der Maler)
Schönberg
Stockhausen
Lachenman
Pierre Boulez
Bartok (Streichquartette, find ich wahnsinn)

persönliche Empfehlung: Alvin Curran, der wäre so wirklich ganz aktuell.

Vielleicht kannst du jetzt mal etwas eingrenzen, und sagen welche richtung dir am ehesten zusagt, dann
wirds einfacher.
 
Thomas Adés und Mark-Anthony Turnage mischen gerne Jazz, Rock, Techno und andere Einflüsse mit ihrer Musik.
Vielleicht gefällts dir:

http://www.youtube.com/watch?v=MAt-rruTHas

http://www.youtube.com/watch?v=Vw6x7tx5NbU

http://www.youtube.com/watch?v=Rc8iJV11Fok

http://www.youtube.com/watch?v=HRQr33PdyiQ

Und von Ligeti gibt es sehr geile Sachen:
http://www.youtube.com/watch?v=lgRZnsAgKng

http://www.youtube.com/watch?v=0abSzGuTFH8 ;)

http://www.youtube.com/watch?v=bkGpYoRKvS8

http://www.youtube.com/watch?v=hqVfp3mOSzE

Auch Hans Werner Henze ist vielleicht ein ganz guter Einstieg:

http://www.youtube.com/watch?v=VDxASzEsHtk&feature=related
Sommernachtstraum ftw. ;)

Oder auch Berio:
http://www.youtube.com/watch?v=qjaXikDp5ZI
nicht die beste Qualität

http://www.youtube.com/watch?v=QWF3mBdWvyQ

http://www.youtube.com/watch?v=y4XFXM-wsJ8&feature=related

Richtig geil auch die Präludien und Fugen von Rodion Schtschedrin:

http://www.youtube.com/watch?v=-hJiwHVyHis

http://www.youtube.com/watch?v=x-W-3qfE_ZM&feature=related

http://www.youtube.com/watch?v=7uqBxJNRh74

http://www.youtube.com/watch?v=Ae8Oeafkc0Q

Von Samuel Barber gibt es auch eine interessante Fuge:

http://www.youtube.com/watch?v=wJIOouOua0M

Nonos "Il Canto Sospeso":

http://www.youtube.com/watch?v=AH_WQ-btpSU&feature=related

http://www.youtube.com/watch?v=j81ZE8vwBaw&feature=related

Alban Berg wurde schon erwähnt:
http://www.youtube.com/watch?v=3WZf9VbPKsM

Und Bartok darf natürlich nicht fehlen:
http://www.youtube.com/watch?v=ISRACN6YDTg

Vortex Temporum von Gerard Grisey ist sehr interessant.
Es geht um die unterschiedliche Zeitwahrnehmung.
http://www.youtube.com/watch?v=ext5OTiD1WM
http://www.youtube.com/watch?v=9NYW9cd4tZQ&feature=related
http://www.youtube.com/watch?v=vh-dGHKHCs4&feature=related
http://www.youtube.com/watch?v=v6jf74o4WQc&feature=related

Dann, wer nicht fehlen darf ist Morton Feldman:
Finde gerade teil eins nicht :/
http://www.youtube.com/watch?v=baQpxuhSdnw&feature=related
http://www.youtube.com/watch?v=P2ZusxdmVWM&feature=related
http://www.youtube.com/watch?v=ih0tGf8mE4s&feature=related

http://www.youtube.com/watch?v=StWM5VvPb_U&feature=related

Und George Antheil:
http://www.youtube.com/watch?v=R8Vn_65yBD4
http://www.youtube.com/watch?v=zUrO2u8iU6c&feature=related

Ein Klassiker ist natürlich noch Sacre:
http://www.youtube.com/watch?v=3NrxhkniNd4
http://www.youtube.com/watch?v=69PWxNL7TmM&feature=related
http://www.youtube.com/watch?v=Ne5Wdvpp8I8&feature=related
http://www.youtube.com/watch?v=YaJ2w4Ctquk&feature=related

Edgar Varése:
http://www.youtube.com/watch?v=69rOgWg_-ck
http://www.youtube.com/watch?v=rUMdpQsK-Jw&feature=related
http://www.youtube.com/watch?v=KkYcx9Cs72Q&feature=related

http://www.youtube.com/watch?v=a9mg4KHqRPw

http://www.youtube.com/watch?v=rDY7aavRdXU

Als letztes Hindemith:
http://www.youtube.com/watch?v=w-YT3Rd4ZJg
(teile 2 bis vier findet man selbst)

http://www.youtube.com/watch?v=J_WRFxFMdX4

http://www.youtube.com/watch?v=8Vcn...73CCBF8EE&playnext_from=PL&playnext=1&index=3
 
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Habs noch nicht geschafft reinzuhören :redface:

Was ich aber momentan gern höre ist Glasswork von Philip Glass :)

Schön abwechslungsreich, schöne Streicher :)
 
Da mein Anliegen thematisch hier reinpasst, schließe ich meine Frage hier auch an:
Mir fehlt das "Verständnis" für moderne Musik, daher möchte ich dieses etwas erweitern. Mir sind Bartók, Henze und Varése etc. keine Unbekannten, aber ich verstehe immer noch nicht das Konzept der modernen "klassischen" Musik ab Debussy. Ich höre es zwar gern und andächtig, aber ich habe das Gefühl nicht zu verstehen, warum die Musik nun genauso klingt, wie sie klingt. Dementsprechend kann ich für mich auch nicht wirklich beurteilen, ob ich das gehörte jetzt gut finde oder nicht. Auch wenn ich etwas selbst auf einem Instrument spiele weiß ich oft nicht, wie ich gewisse Stellen interpretieren könnte, weil ich keinen Bezug zu den Stellen aufbauen kann, und wenn, dann nur sehr "klassisch" und intuitiv.
Kann mir jemand CDs, Noten und insbesondere Bücher empfehlen, damit ich mich mehr damit befassen kann? Ich weiß, dass das eine sehr weit gefasste Frage ist, aber ich hab wirklich keinen Ansatz, wie ich weiter daran arbeiten kann :redface:
Musiktheoretisches Grundwissen ist ausreichend vorhanden.

Danke.
 
Zunächst würde ich raten zuzuhören, ohne urteilen zu wollen. Gefallen oder nicht-gefallen sind sogenannte "anmutungsqualitäten", die von disposition, vorkenntnissen, lust und laune abhängig und rein persönlich sind. Ob man etwas gut findet oder nicht, besagt nicht, ob etwas gut ist oder nicht, ästhetik gehorcht anderen gesetzen. Vieles ist hier in verschiedenen threads erörtert worden, und literatur gibt es massenhaft.
Wissen schadet nicht, wenn du weißt, dass Débussy gern ganztonleitern verwendet, wirt du dich über die häufung von übermäßigen dreiklängen und den schwebend/tonal/ unbestimmten klang nicht wundern, der entsteht eben bei der harmonisieung
Wenn ich einen saal mit niederländischen stillleben hinter mir habe, freue ich mich über die vielfalt ider moderne im nächsten saal, wer die strukturen klassischer musik kennt und durchhört, ist dankbar für neue, ungewohnte klänge, die auf anderer bauweise beruhen. Als neugieriger musiker möchte ich allerdings diese "anderen" strukturen kennenlernen und nachvollziehen, sonst droht der eindruck des chaotischen.
Wer von Picasso fotomontagen erwartet, wird enttäuscht sein, aber eine figur ausinanderzunehmen und anders wieder zusammenzusetzen, ist ein optisches verfahren. Komponisten bauen klänge zusammen, bringen sie in eine wie auch immer geartete form, suchen sie popularität, müssen sie bestimmte kriterien erfüllen, wenn sie nur sich selbst verwirklichen wollen, werden sie wenig hörer finden, gehen sie einen gangbaren, weiter führenden weg voran, kommt vielleicht auch ihre zeit.
 
Meine ganz persönliche Meinung (also keine "das ist so" Aussage) :

Ich denke die Komplett freitonale Sache war in gewisser Weise als Mittelfinger das dem Publikum entgegengestreckt wurde gedacht: "Ihr wollt schöne Musik?"
Das Aufbrechen der Tonalität mit Wagner und Nachfolgern wurde vielleicht sogar zu einer Art Wettlauf. Wer setzt noch einen drauf. Bis es dann irgendwo einen nicht zu übertreffenen Höhepunkt geht, an dem gar keine Bezüge zur "Harmonielehre" mehr da sind und die Sache komplett freitonal ist. Also keinem Akkord kann ich einen Funktionstheoretischen (oder auch Funktionsästhetischen) Zusammenhang zum Folgenden zuweisen. Einfachstes Beispiel. Ein Dom7 kann also nicht wegen seine Wirkung auf den Folgeklang eingesetzt werden. Er kann nichtmal aufgrund seiner - Wirkung in sich selbst - eingesetzt werden. Da er Spannung aufbaut und Assoziationen erzeugt. Ist dies der Fall entsteht eine Erwartungshaltung die entweder erfüllt wird, oder nicht. Allerdings kann es in freitonaler Musik ja nichteinmal diese Erwartungshaltung geben, denn die ist an unser tonales Musikverständnis gebunden.

Wenn ich selbst komponiere, kann ich höchstens das Dur, Moll, Modi - System aufbrechen. Ich selbst verstehe freitonale Sachen als sinnfrei, aber nicht sinnlos.
Ich brauche beim komponieren allerdings meinen roten Faden, etwas das ich im Sinn habe. Ansonsten wäre meine Musik ein Zufallsprodukt. Allerdings stehe ich kompositionstechnisch noch am Anfang. Mein Theorielehrer hat mit mir schon darüber diskutiert. Ich würde niemals erfahrenen Komponisten vorwerfen, ihre Musik sei durch Zufall genau so wie sie ist. Ich verbleibe für mich dabei, das zu machen wobei ich mich wohl fühle und wobei ich der Ansicht bin, dass das was ich tue genau so getan werden muss. Reich technokratisch könnte man hier auch sagen, es kann "richtig" oder "falsch" sein. Freitonale Musik ist weder richtig noch falsch. Lediglich über die Instrumentation könnte man eine Bewertung, bzw eine Kommunikation zwischen Komponist und Publikum, eine Aussage interpretieren.

Das führt dazu, dass freitonale Musik schwer greifbar und bewertbar ist, sofern man diese Parameter in der Musik überhaupt braucht.

Interessant wäre auch, ob serielle Musik wirklich freitonal ist. Eigentlich ist es doch die unfreiste Musik überhaupt. Frei von Tonika-dominierter Tonalität vielleicht.
:gruebel:
Anyway....

edit: ups da war Günter schneller
 
So unfrei ist sie ja gar nicht. Letztendlich hat die finale Entscheidung darüber, was da jetzt notiert wird immer noch der Komponist.
Falls man kein absolutes Genie ist, helfen einem die Techniken weiter, da man so nicht immer alle Fäden in der Hand haben muss. Aber ob man sich dann wirklich an die Technik, oder die serielle Logik hält, bleibt letztenendes immer noch dem Komponisten selbst überlassen.
 
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Danke für die Antworten.

Ich betrachte Ästhetik und "Qualität" (die sehr dehnbar und umstritten ist) gerne getrennt, das Gefallen kommt nach dem Verständnis.
Fastels Beitrag finde ich sehr gut, hilft mir weiter.
 
Das Thema ist zwar schon etwas veraltet, aber ich habe ein ähnliches Problem und wollte die Frage nicht nochmal wiederholen.
Bei mir ist es irgendwie so, dass ich die Auflösung der Tonalität, Cluster, etc. immer nur bis zu einem gewissen Grad ertragen kann. Die Sachen von Debussy, Bartók, usw. gehören beispielsweise noch zu meinen Lieblingsstücken. :)

Als wir jedoch im Musikunterricht das erste Mal mit Zwölftonmusik beschallt wurden, hätte ich mir am liebsten die Ohren zugehalten, so unheimlich und beengend fand ich das… das hat nichts mit Voreingenommenheit zu tun, nach dem Motto: „Das ist ja alles moderner Quatsch“ Nein, ich kenne ja die (geschichtlichen) Hintergründe dieser Musik. Aber irgendetwas daran führt dazu, dass es für mich rein körperlich schwer auszuhalten ist… Lässt sich diese „Abneigung“ irgendwie überwinden? Ist das reine Gewohnheitssache??
 
Ich kann da Esa-pekka Salonen (besonders Violinkonzert) und Martin Münch (besonders Klavierkonzert op. 3) empfehlen. Beides auf YT.
 

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