Hi,
den E530 habe ich lange gespielt und fand ihn eigentlich nicht ausnehmend schlank im Bass. Richtig ist, dass man den Bassregler schon ganz gut aufdrehen muss, aber er schwimmt dabei eben auch nicht weg. Dazu kommt außerdem noch das Lo Mid-Poti, denn für die hohen Mitten gibts ja nochmal extra eines. Dann bleibt noch die Frage nach der Endstufe - will man ordentlich Schub, ist der oft eh besser durch Resonance-Regler, Deep-Schalter oä zu bekommen, wie sie heute öfter zu finden sind.
Beim Preamp wäre natürlich auch eine Preisvorstellung ganz hilfreich, sowie eine nähere Umschreibung, was genau Du Dir unter "modern" vorstellst (bestimmte Bands, Gitarristen, vielleicht mal ein YT-Video als Beispiel). Im Moment sind ja teils auch wieder Sounds modern, die eigentlich uralt sind...
Wenn Du aus der Mesa/Boogie-Ecke kommst, stellt sich bei härteren Sounds natürlich die Frage nach dem Rectifier Preamp. Da stellt sich natürlich die Frage nach deinem Budget, aber der Recto-Sound ist natürlich nach wie vor eine Benchmark.
Der Peavey Rockmaster ist für mich ein Geheimtipp in Sachen "scooped sounds", wenn Du sowas suchst. Hier kann/muss man allerdings auch viel experimentieren - mit verschiedenen Röhren klingt er auch unterschiedlich. Viele, die auf me Markt sind, dürften auch schon recht ausgelutschte Röhren drin haben, da sollte man schon mal einen neuen Satz einplanen. Mit Mesa-Röhren oder Sovteks klingt meiner am härtesten. Den Pull-Gain würde ich für Rhythmus-Sounds eher ignorieren, den 1. hat gerade der Ultra-Kanal eh schon irre viel Gain, und 2. verändert der Gainboost den Sound etwas in eine engere, hochmittige Richtung. Den Mittenregler dagegen hatte ich eigentlich immer rausgezogen, das verändert die Ansatzfrequenz. Da kommen dann bei Absenkungen auch sehr extreme Sounds raus. auch sonst kann man mit der aktiven (!) Klangregelung sehr heftig eingreifen, Bei anderen Preamps und Amps braucht man für sowas schon Outboard-Equipment, wobei der typische Grundcharakter aber natürlich immer irgendwie durchkommt. Momentan liegt er bei mir nur rum, weil mein Groove Tubes Trio 2 HE füllt, aber wenn ich morgen Lust auf Death Metal oder sowas hätte, wäre der RM mein erster Kandidat.
Von Rocktron gibts den Piranha gebraucht zu kaufen, der ist durch seinen parametrischen EQ und zwei Zerrvarianten eher vielseitig, aber mit der gewünschten Fokus auf moderne (Heavy-)Sounds. Judas Priest sind jetzt zwar für eher traditionellen Metal bekannt, aber wenn Du Dir mal die Gitarrensounds auf "Painkiller", "Demolition" und "Jugulator" anhörst, gibts da echt keine Gefangenen. Das war zum großen Teil der Piranha.
So mancher Metaller setzt allerdings auch auf Zerrer oder gar Transistor-Amps - stellt sich schon die Frage, ob Du nicht mit einem Metal-Zerrer auch gut bedient wärst. Da gehts auch darum, wo Du den Schwerpunkt Deiner Musik siehst; als bloßen Zusatzsound zur Abwechslung würde ich auf dem Gebiet wohl zuerst suchen.
Nicht zuletzt hast Du ja auch den EQ im Studio. Wenn man sich ansieht, was zB Metallica oder John Petrucci aus Marks und Studios rausgeholt haben, scheint mir da doch noch einiges zu gehen. Ich gehe mal davon aus, dass Du das klassische Rezept "Bassregler runter, V-Stellung am EQ rein" schon ausprobiert hast. Dann womöglich noch einen Zerrer davor, und es sollten selbst Rammstein-Sounds machbar sein.
Ach ja: ich hoffe demnächst einen VHT GP3 zu bekommen, die haben ja auch einen Ruf in der Richtung. Da kann ich dann gerne nochmal berichten.
Gruß, bagotrix