Mods für den Bugera 1960 Infinium?

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Hallo Zusammen

Habe einen Bugera 1960 Infinium günstig erstanden. Der Amp ist gebaut wie ein Panzer und der Sound ist wirklich vom Feinsten. Einziges Manko: Tierisch laut auch wenn der Mastervolume (PPINV) nur auf 1 steht. D.h. in der Probe super, aber zuhause zum Üben in moderater Lautstärke ungeeignet. Ich weiss, der Amp ist dazu da ihn zu "cranken".... aber... womöglich gibt's eine Möglichkeit dies auch so anzupassen wie der gute Eddie das früher mit den alten superlauten Plexis auch gemacht hatte.

Ich denke da an einen Attenuator oder auch womöglich einen Mod wie z.Bsp. in den neuen Marshall AFD's umgesetzt. Also eine Beschränkung der Wattzahl bis 1 Watt runter. Das wäre für mich der Hammer, diesen geilen Sound auch für kleinere Bühnen etc. zur Verfügung zu haben ohne irgendwelche Transenbooster etc. zu verwenden.

Ich habe mal versucht 2 der Endröhren zu ziehen (3+4). Das ging auch bis ich den Volume 2 aufgedreht habe, dann begann die Frontleuchte zu blinken und der Amp schaltete ab (inkl. Leuchten der beiden dazugehörigen Infinium-LEDs).... komisch, ich dachte immer den Amp kann man Dank dieser Technologie auch mit defekten, oder in diesem Fall gezogenen Endstufenröhren weiterbetreiben..... seltsam. Ist das normal?

Grüsse
Jürgen
 
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:gruebel: ich dachte, wenn man Röhren "zieht" dann die mittleren, das wäre dann doch 2+3...
 
Ah... okay.... muss ich gleich mal probieren....

- - - Aktualisiert - - -

Ähm... muss ich dann auch was beachten bezüglich der Impedanz der Speakerausgänge?
 
Man zieht immer das zusammengehörige Paar! Also entweder 1+4 oder 2+3.

Ich mein, dass sich die Impedanz verdoppelt. Das würde heißen, dass am 8 Ohm Ausgang nun 16 Ohm liegen. Also eine 16 Ohm Box an 8 Ohm, eine 8 Ohm Box an 4 Ohm!
Allerdings bringt das nicht so wahnsinnig viel. In deinem Fall könnte es aber evtl. seinen Zweck erfüllen, der Amp zerrt etwas eher. In der Endlaustärke wäre es auch zu hören. Aber bis dahin drehst du den Amp ja eh nicht auf.

Was man nicht vergessen sollte: der Sound des alten Eds hat einen Ursprung: Marshall genau bis zum Ende (und drüber hinaus) und eine Box mit Greenbacks, die beinahe aus der Box kotzen! Ich glaube kaum, dass du das realisieren kannst bei Zimmerlautstärke :)
 
Ich meine er hätte aber auch was mit der Stromzufuhr gemacht. Mal nachforschen.


Man zieht immer das zusammengehörige Paar! Also entweder 1+4 oder 2+3.

Ich mein, dass sich die Impedanz verdoppelt. Das würde heißen, dass am 8 Ohm Ausgang nun 16 Ohm liegen. Also eine 16 Ohm Box an 8 Ohm, eine 8 Ohm Box an 4 Ohm!
Allerdings bringt das nicht so wahnsinnig viel. In deinem Fall könnte es aber evtl. seinen Zweck erfüllen, der Amp zerrt etwas eher. In der Endlaustärke wäre es auch zu hören. Aber bis dahin drehst du den Amp ja eh nicht auf.

Was man nicht vergessen sollte: der Sound des alten Eds hat einen Ursprung: Marshall genau bis zum Ende (und drüber hinaus) und eine Box mit Greenbacks, die beinahe aus der Box kotzen! Ich glaube kaum, dass du das realisieren kannst bei Zimmerlautstärke :)
 
Hi,

man kann mit dem Bugera ne Menge anstellen! ;)

Erstmal müsste man checken, ob das PPIMV richtig ausgeführt ist, denn das sollte nicht der Fall sein, dass der Amp da auch noch SO laut ist.

Ansonsten kann man natürlich noch solche Geschichten wie ein Powerscaling nachrüsten, sodass man die Leistung stufenlos regeln kann.

Aber vor allem fehlt dem klassischen 1959 etwas an Gain und definition im Zerrsound, wenns in heftigere Gefilde geht.
Aber das lässt sich alles machen.

Grüße,
Schinkn
 
Hallo Schinken :)

Genau das suche ich. ich sag es mal so: Alle Gitarristen die ich persönlich geil finde wie Malmsteen, Roth, Blackmore, der frühe van Halen und besonders auch Michael Schenker spielten Plexis. Die hatten natürlich die Möglichkeit die Dinger aufzureissen und so Sustain ohne Ende. Das ist das was mir am Plexi in "leiseren" Gefilden fehlt, Sustain. Also dieses lange Ausklingen des gezerrten Tones, man könnte auch gain sagen. Aber trotzdem einen definierten Ton zulassen. Mein alter JTM und jetzt auch der 1960 haben aber eher einen mittigen kratzigen Ton der nicht allzu lange ausklingt. Andersgesagt, mein 6262 klingt sensationell, aber sieht einfach nicht so cool aus wie ein Plexi. Und klingt einfach einen Ticken zu modern.

Übrigens hat es etwas gebracht die Röhren zu ziehen. Aber er ist immer noch saulaut und er Sound hört sich eher an wie ein pappiger Furz. Eben genau so wie der JTM. Und ich suche eher was wie den von "Ain't Talkin' 'Bout Love"... lustigerweise hat mein winziger Blackstar HT-5 genau den Sound.....

Lieber Gruss
Jürgen
 
Hi,

nachdem Du keine Transenbooster magst, aber auf den Blackstar-Sound stehst (siehe Dein HT-5), dann versuchs doch mal mit einem der Blackstar-Röhrenverzerrer, wie dem HT-Dual. Die Vorstufe der HT-Amps ist im Prinzip auf der gleichen Schaltung aufgebaut, soviel ich weiß. Eventuell könntest Du den Bugera auch clean laufen lassen und die Zerre nur aus dem Pedal holen. Das würde auch Amp und Röhren weniger stressen als ein Attenuator.

Eddie Van Halen hat seinerzeit übrigens einen Variac benutzt. Das ist ein Transformator, mit dem man die Netzspannung für ein angeschlossenes Gerät ändern kann (variable alternating current):

http://www.cathedralstone.net/Pages/TenmaVariac.htm

Interessanterweise wird die Netzspannung dazu übrigens nicht herauf- sondern herabgesetzt. Ist schließlich kein Booster, sondern der Amp soll sozusagen ausgehungert werden. Die Bauteile bekommen nicht die vom Konstrukteur vorausgesetzte Spannung und das begünstigt wohl früher einsetzende Verzerrungen. Ob man sich für so einen Ansatz allerdings regelmäßige Technikerstunden am Amp leisten können muss, entzieht sich meiner Kenntnis... Könnte auch gut sein, dass das Infinium-System das nicht mitmacht und Fehlermeldungen ausgibt.

Einen Attenuator benutzen auch viele Gitarristen, aber er hat halt Grenzen. Ist es nur das gewisse Quäntchen zu laut und der Amp muss ein bisschen gezügelt werden, ist das eine prima Sache. In wirklich kleinen Räumen dagegen wirst Du an Grenzen stoßen. Ein sehr stark zurückgeregelter Attenuator lässt den Amp meistens sehr schmalbrüstig klingen.

Noch eine Idee wäre es, in den FX-Weg was einzuschleifen, um den Pegel zu reduzieren. Leider fehlt mir die Kenntnis, wo genau der Weg jetzt sitzt (pre-/post-Master), aber einen Versuch wäre es wohl wert. Im Grunde braucht man nur ein passendes Poti, oder eben sowas:

http://www.tone-toys.com/shop/Seagate-The-Lead-Switch

Wenn die Lautstärke schon vor dem Master reduziert ist, bekommst Du hoffentlich einen sinnvolleren Regelweg. Denn das Problem dürfte ja darin liegen, dass durch die voll aufgerissene Vorstufe schon so viel Pegel am Master ankommt. Auch hier dürfte aber gelten, dass man mit solchen Tricks einen (150 Watt!) Marshall-Klon nicht in Zimmerlautstärke mit dem gewohnten Sound arbeiten lassen kann. Zumindest solltest Du aber auch auf kleineren Bühnen (soo leise ist es ja dort auch wieder nicht, wenn Ihr einen Drummer habt...) in einen vernünftigen Regelbereich des Mastervolumes kommen.

Wie gesagt, ich halte ein Vorschaltgerät noch immer für den besten Weg.

Eddie hat seinen Sound ja nun auch keineswegs nur mit der Gitarre straight in den Amp gemacht. So hat er seinen Phaser wohl zeitweise als Booster missbraucht (Rate ganz abgedreht), EQs vorgeschaltet und ähnliches. Praktisch alle klassischen Heavy Rock Sounds jenseits von AC/DC-Zerrgraden sind mit Tube Screamer, Boss DS-1, OD-1 oder diversen Boostern vor einem Marshall produziert worden. Das gilt insbesondere für Deine (und meine!) Helden zur Zeit ihrer klassischen Aufnahmen:

Blackmore - Treble Booster und die Vorstufe eines Akai-Tonbandgeräts vor seinem Marshall
Uli Jon Roth - Vox Cry Baby im Dauerbetrieb, Dallas Arbiter Fuzz Face
Michael Schenker - ohne feststehendes Wah-Wah undenkbar
Malmsteen - DOD Overdrive / PreAmp

Die andere Methode ist dann eben ein HiGain-Amp mit kaskadierten Röhrenstufen oder ein Low-Wattage-Amp, den man ohne Ohrenbluten in die Endstufenzerre treiben kann. Auch dabei ist aber zu beachten, dass auch das verhalten der Lautsprecher passen muss - Gitarrenspeaker klingen meist erst gut, wenn sie ein bisschen gefordert werden.

Gruß, bagotrix
 
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Hallo Bagotrix, Danke für Deine interessanten Ausführungen! LG Jürgen
 
Die alten Helden haben so ziemlich alles an Möglichkeiten ausgesucht, um aus den begrenzten Zerrmöglichkeiten der alten Kisten mehr rauszuholen. Natürlich erzeugen alle diese Möglichkeiten einen eigenen Sound. Welche davon für dich richtig ist, kannst du natürlich austesten. Man muss aber auch einfach überlegen, woher viel dieser ganzen Sounds kommt. Ein klassich aufgebauter Plexi o.ä. zerrt vor allem, weil die Vorstufe ohne Enede aufgedreht ist, oder durch massiven Input oder Boost bestimmter Frequenzen (Wah etc) halt bestimmte Tonanteile extrem verstärkt werden.

In Folge der Übersteuerung wird der PHASEINVERTER massiv übersteuert- hier entsteht eine Menge der Charakteristik des klassichen Marshalloverdrives aus der Pre-Mastervolumen-Zeit. Ein PPIMV regelt eben NACH der Übersteuerung des PI ab. Daher ist der Charakter der Zerre ähnlich, nur eben leiser. Soweit sogut. Dennoch weiß ich durch eigene Erfahrung, dass die Dynamik und das "atmen" eines solchen Sounds bei Zimmerlautstärke durch PPIMV schlichtweg nicht mehr da ist. Es ist eben schon der enstehende Schalldruck, der einfach auch das Feeling macht.

Natürlich spielen auch am Ende die übersteuerten Endstufenröhren eine Rolle... und natürlich die Speaker (s.o.), die durch ihre Belastung k.v.T. eben auch komprimiert oder sonstwie charakteristisch klingen. Was den Sound des Blackstars betrifft: ich hatte den HT-1R und fand ihn genial für zuhause. Er hatte die Dynamik und das Singen eines übersteuerten Marshalls bei Zimmerlautstärke. Das war wirklich cool. Doch auch hier spiel die Gesamtkonstruktion und vor allem die niedrige Leistung eine Rolle.

Was du noch überlegen könntest, wäre der Umbau mittels dieser EL84-Adapter. Aber das wird dich auch nicht auf Zimmerlautstärke runterbringen. In deinem Fall könnte ein Powerscaling sicher eine gute Sache sein. Oder mal das Abregeln mittels Minusbooster im Effektweg testen, aber wahrscheinlich wirst du das Übersteuern im PI hier auch nicht haben (je nach Signalweg). Da bin ich überfragt...

Die armen, alten Helden...dass sie aber auch noch keine gut abgestimmten MV Volumen-Amps hatten...tststs--- :evil:
 
Moin,

es gibt auch eine Sache, die man bedenken sollte, keiner der "großen" Jungs, hatte den Amp "Stock" wie er ab Werk ausgeliefert war oder er hatte noch einen Booster davor. Das macht einfach nochmal einiges aus.

Das massige Sustain geht eigentlich nur mit mehr Verstärkung durch einen Booster und wenn man z.b. mal an Eddie denkt, dann hatte der einen (technisch gesehen) 2203 und keinen 1959.
Oder man denkt an Randy Rhoads, der seinen 1959 so modifiziert hatte, dass er techisch auch dem 2203 sehr nahe kommt.

Ich würde eben sowas auch hier für sinnvoll halten.
Der Bugera, d.h. respektive der 1959 ist ein guter, aber letztlich ziemlich cleaner Amp.
Den muss man sehr treten um da wirklich das Sustain und die Verzerrung rauszuholen wie man das von Rock-Ikonen kennt.
Daher denke ich, dass eine Preamp-Modifikation da wohlmöglich am sinnvollsten ist.

Grüße,
Schinkn
 
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Moin,

...Der Bugera, d.h. respektive der 1959 ist ein guter, aber letztlich ziemlich cleaner Amp.
Den muss man sehr treten um da wirklich das Sustain und die Verzerrung rauszuholen wie man das von Rock-Ikonen kennt. ...

Genauso ist das eben auch. Ich hatte den Amp auch länger, und am geilsten klingt er eben einfach bei "voll offen". Da kann man aber auch gleich ein Abo beim Hörgeräte-Akustiker mit bestellen. :p Es ist tatsächlich ein verdammt lauter Amp, aber auch mit verdammt vielen, geilen Vintage-Sounds.
Man muß eben doch herumprobieren. Ich habe damals bei den Plexi-artigen den TS-808 benutzt, eben für die "klassischen" OldSchool Hardrock-Sounds. Es gab damals etliche Sound-Techniker, die die ollen Marshalls und Konsorten gemoddet haben. Wie Herr Bierschinken sehr richtig schreibt: keiner der "alten Helden" hatte im Spielbetrieb einen Amp im "Fabrikzustand". Selbst ich hatte damals ein nachgerüstetes Master-Volume.
Wollte ich nur mal gesagt haben ... :D

Ich finde, den 1960er echt geil :great:, aber leider wird es auch einsam um einen herum, weil keiner mehr mit einem spielen mag ... :weep:
 

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