Möglichst flache Saitenlage - welche Faktoren?

  • Ersteller coparni
  • Erstellt am
Ob dieses Vergnügen dann allerdings viel länger als eine paar Tage anhält? Denn auch wenn z.B. Bunddraht ziemlich hart ist, so ist 1/100 mm, denke ich, relativ schnell abgeschabt!

naja...das kommt drauf an, wie oft man spielt und wie man spielt - eine sehr flache Saitenlage erforderd extrem wenig Druck und daher ist die Abnutzung auch geringer als sonst. Allerdings liegst Du nicht ganz falsch. Man richtet dann mehrmals in kleinere Etappen ab. Das ist nix für normale Spieler, nicht für jeden Spieler geeignet und für die meisten nichtmal nötig. Aber es gibt eben diese speziellen Liebhaber...

Und falls meine Beiträge nerven, es gibt ja die Ignoriert - Taste! Mich nerven jedenfalls solche Tipps von absoluten Experten - Profis, die eigentlich in letzter Konsequenz nur dazu führen können, dass 90 % aller Gitarren verschrottet werden sollten.

Hat doch garkeiner gesagt :D - ich verstehe die Diskussion hier als "Was ist möglich?" und da sind Kommentare aller "was solln der Quatsch hier" irgendwie fehl am Platze oder?! Ich denke ich habe mehrfach und deutlich gesagt, dass es hier um Extreme geht - und nicht jede zweite Gitarre wird extrem verwendet. Kurz gesagt... wir reden hier eigentlich über die anderen 10% ;)

Dies ist übrigens auch der Grund, warum die Jungs vom Plekhaus einen leichten Compoundradius in die Bünde fräsen, selbst wenn das Griffbrett einen konstanten Radius hat.
So hat mir das mal Hr. Kuhlo erzählt.

Achso... ja jetzt verstehe ich was Du meinst. Okay, ja das muss man auch beachten und tue ich bei der Handabrichtung ebenfalls. Das Haarlineal wird zum Finishing exakt im Saitenverlauf aufgelegt und dann Spaltfrei herausgearbeitet. Vom Prinzip her wird also auf den Saitenverlauf hin abgerichtet - dadurch schleift man ebenfalls eine Art Compoundradius in die Bünde.

es für außerordentlich schwierig, den Radius über
die komplette Griffbrettbreite exakt mit einer Toleranz von +/-0,01 mm per Hand konstistent mit der entsprechenden Bundkrone zu erarbeiten.

Das ist es auch... es ist ein extremes Custom-Design. Nicht für jeden Notwendig und nicht jedem zu empfehlen, aber machbar...


dass ein Messen unter 'Last' und anschließendes Verwerten der Messergebnisse beim Fräsen von Vorteil ist. Die Biegesteifigkeit und damit die Verformung des Halses
unter Zuglast der Saiten ist u.a. von der Geometrie des Halsquerschnittes (Flächenmoment 2. Ordnung) abhängig. Daraus folgt, dass bei verschiedenen
Halsformen (C, D, V-Form), der Hals sich bei gleicher Zugkraft unterschiedlich verformt. Da die Verformung über die Griffbrettlänge nicht linear zunimmt,
ist das PLEK-Verfahren für mich plausibel und dem Abrichten auf gerade Ebene mit einem Radiusblock theoretisch überlegen.
Ob dies natürlich relevant ist, ist eine andere Frage...

ja, das klingt tatsächlich plausibel.... Ich werde dort mal vorbei schauen und ein Interview führen :D. Sie müssten den Hals vor der Abrichtung ja vollständig per Laser vermessen und dann im ungespannten Zustand diese Messwerte auf die Maschine bringen.
Ich denke mal nicht, dass die Abrichtung bezogen auf den HAlskrümmung relevant ist, aber da lasse ich mich gerne belehren.
 
Hi,

aber dennoch wage ich hier nochmal einzuwerfen:

Gut, nein anders: aussergewöhnlich gute Leistung, wenn jemand einen Gitarrenhals mit dermassen geringen Toleranzen anfertigt. Aber ist das sinnvoll angesichts der ständig schwankenden witterungsbedingten Umgebungsvariablen eines solchen Gebildes?

Dass manche Kunden soetwas haben möchten, Tapping, Schnellstfinger etc. ist absolut verständlich. (Bei mir war mal ein Tapper, der hat meine Strat gesehen und nur lakonisch gemeint: "Ginge für mich absolut nicht.") Aber schon der kleinste Witterungsverzug, die unterschiedliche Ausdehnung der Saiten bei hohen Temperaturen würde doch diese dermaßen geringe Toleranz zunichte machen, oder nicht?

Gruß Michael
 
Welche Saitenlage im letzten Bund ist den ca. möglich wenn man so extrem genau abrichtet? Ich kann mir eigentlich nicht vorstellen, dass es spürbar besser wird als wenn man "nur" auf 1/100 genau abrichtet.
 
Dass manche Kunden soetwas haben möchten, Tapping, Schnellstfinger etc. ist absolut verständlich. (Bei mir war mal ein Tapper, der hat meine Strat gesehen und nur lakonisch gemeint: "Ginge für mich absolut nicht.") Aber schon der kleinste Witterungsverzug, die unterschiedliche Ausdehnung der Saiten bei hohen Temperaturen würde doch diese dermaßen geringe Toleranz zunichte machen, oder nicht?

Naja...also über Sinn und Unsinn kann man nun natürlich diskutieren (wie ja hier geschehen). Ich bin nen Dienstleister...es wird gewollt, also wirds gemacht ;)

Welche Saitenlage im letzten Bund ist den ca. möglich wenn man so extrem genau abrichtet? Ich kann mir eigentlich nicht vorstellen, dass es spürbar besser wird als wenn man "nur" auf 1/100 genau abrichtet.

Das kommt ein wenig darauf an, wie stark man anschlägt und eben all die anderen oben genannten Aspekte. Bei 1/100 Abrichtung kann man, wenn alle Faktoren gut zusammen spielen) ganz gut auf 1 - 1,5mm im 12. Bund kommen. Aber das will ich hier nicht als generelle Aussage Formulieren - idealerweise bezieht man den Spieler selbst noch mit ein und stellt nach seiner Anschlagstärke ein.

Mein persönlicher Record mit Handabrichtung bei einem Spieler, der sehr Tapping-Konzentriert war liegt bei 0,8mm im 12. Bund wobei am Sattel auf 0,4 heruntergefeilt wurde (üblich sind hier 0,5mm). Das war eine Charvel-Gitarre.

Eine Plek-Abrichtung kostet 180,00 €, während die extreme Handabrichtung bei 100€-150€ liegt ABER keine Garantie besteht, dass man eine sehr viel flachere Saitenlage erreicht. Insofern ist eine PLEK-Abrichtung schon zu empfehlen, da sie eine gewisse Konstanz mit sich bringt. Die Handabrichtung kann dagegen mit anderen Arbeiten kombiniert werden und ist in der Regel günstiger.
 
Na, Martin,

Naja...also über Sinn und Unsinn kann man nun natürlich diskutieren (wie ja hier geschehen). Ich bin nen Dienstleister...es wird gewollt, also wirds gemacht ;)

mit anderen Worten, Du machst das um des schnöden Mammons willen, obwohl Du weisst, dass es eigentlich unsinnig ist? Das kannst Du doch so nicht stehen lassen, oder? Ein guter Dienstleister berät doch auch dahingehend, oder etwa nicht?

Sage jetzt bitte nicht, dass es Dir nur um die technische Herausforderung geht, Deinen eigenen Rekord zu brechen.

;) ;)

Gruß Michael
 
mit anderen Worten, Du machst das um des schnöden Mammons willen, obwohl Du weisst, dass es eigentlich unsinnig ist? Das kannst Du doch so nicht stehen lassen, oder? Ein guter Dienstleister berät doch auch dahingehend, oder etwa nicht?

Da wird einem direkt ein Strick gedreht :D .... nein, natürlich rate ich das auch manchen Leuten ab. Habe ich hier im Forum ja auch getan - es liegt dann nur an den Leuten, die sich selbst nicht als "Normaler Gitarrist" verstehen wollen ;).

Wer sich zum Beispiel auf Tapping spezialisiert hat ist mit so einer Saitenlage gut beraten. Bendings werden schon ein wenig schwieriger.
Es wird auch gern von extremen Metal-Fidelern angenommen.

Nützlich ist nur, was auch genutzt werden kann ;) - eine sehr flache Saitenlage erfordert ein besonderes spielerisches Können oder eine spezielle Ausrichtung.

1,8mm im 12 Bund sind schon sehr flach und für normale und gute Gitarristen absolut ausreichend.
 
Hi smartin,

Sie müssten den Hals vor der Abrichtung ja vollständig per Laser vermessen und dann im ungespannten Zustand diese Messwerte auf die Maschine bringen.
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Die machen keine Lasermessung, sondern fahren im 'gespannten' Zustand, also mit gestimmten Saiten, an den Bünden in Höhe der jeweiligen Saite mit einem Taster längs das Griffbrett entlang.
Dies wird pro Saite wiederholt, sodass pro Bund sechs Messwerte vorliegen. Damit haben sie ein Höhenprofil. Ich vermute, dass sie dann dieses Höhenprofil mit einem
'idealen' Profil vergleichen und die Differenz im entspannten Zustand wegfräsen. Stimmt man nun die Saiten wieder, sollte im Idealfall das Höhenprofil dem Idealprofil entsprechen.

Das Know-How vom Pleken liegt meiner Meinung nach im Wissen um das idealen Höhenprofil, da man hier wissen muß, wie eine angeschlagenen Saite funktioniert und von welchen
Einflussfaktoren die Ausformungen der Saitenschwingungen abhängen. Die Saite schwingt innerhalb einer Hüllkurve, solange die Hüllkurve die Bünde nicht berührt ist man Buzzerlos.
Ich denke mal, dass ein wesentlicher Einfluss die Anschlagstärke ist, da man beim Pleken explizit danach gefragt wird, wie man seine eigene Anschlaghärte einschätzt.
Darüberhinaus sind die Saite, die Plektrumhärte, die Plektrumform, Plektrumhaltung und der Anschlagpunkt möglicherweise weitere Einflussfaktoren.
Insofern kann die Güte des Plekens natürlich vom Spieler abhängen und ist nicht pauschal zu beantworten.

Ich habe meine Gitarre mal pleken lassen, und spiele eine Recht niedrige Saitenlage (Hohe E-Saite: 1,3 mm - Tiefe E Saite: 1,6 mm)
Wenn ich normal anschlage ist sie buzzerfrei. Bei hartem Anschlag gibt es auf einigen Saiten und Bünden Buzzer. Ebenso ist es wenn man die Saiten mit den Fingern bzw. Plektrum 'anlupft',
da dann die Saite initial eine andere Schwingungsebene hat.

Gruß
Jürgen
 
Wie messt ihr die Saitenlage so präzise? Fühlerlehren?
 
Hallo Gitarren Techniker!

Eine vielleicht etwas speziellere Nebenfrage im Rahmen dieses Themas. Da es aber hier u.a. auch um die Einstellung von Halskrümmungen geht, interessiert mich wie es in diesem Zusammenhang bei einem Carbonhals aussehen würde. Lässt sich da überhaupt bei der Krümmung noch was nachstellen?

Gruss, Kond
 
Wie messt ihr die Saitenlage so präzise? Fühlerlehren?

Gute Frage! Ich mache das immer mit der Tiefenlehre einer Schieblehre (auch Meßschieber genannt), aber das ist doof, weil man da immer Oberkante Saite zu Bundstäbchen misst und demensprechend ja immer die Dicke der Saite noch abziehen muss. Und sooo wirklich passgenau ist das ohnehin nicht, auch wenn mich hier wirklich ned die letzten 1/100 mm interessieren.

Aber es gibt doch bestimmt praktische Fühllehren, oder?

Gruß Michael
 
Es ist wirklich schön zu lesen, was so alles geht und wie es geht.
Aber mal ehrlich, ich bin noch nie auf die Idee gekommen irgendwelche Abstände zu messen und ich spiele wirklich schon einige Tage.
Ich stelle es mir so ein, dass es sich für mich gut anfühlt und es ist mir wirklich sch... egal, ob ich am 12. Bund nun, 1,5 oder 1,8 mm habe.
 
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ist ja schön und gut. anders mache ich es auch nicht. der unterschied zu Dir liegt aber darin, daß ich die werte einfach wissen will. mich interessiert das einfach. ebenso wie es mich interessiert, was technisch möglich und machbar ist. wo liegt da das problem, daß immer wieder leute meinen auf die vermeindliche sinnlosigkeit hinzuweisen zu müßen ?

ab und zu kommt es z.b. vor, daß ich meine gitarren komplett zerlege, um sie zu reinigen, zu modifizieren. hinterher hilft mir das wissen um die werte, um eben ohne großartig rumprobieren wieder auf das selbe spielgefühl wie zuvor zu kommen. machst Du nicht ? ok - Deine sache, aber akzeptier(t) doch einfach, daß es leute gibt, für die das von relevanz ist !

ich bin mir ziemlich sicher, daß man auch in Deinem leben dinge findet, die andere als sinnlos und verschwendete zeit ansehen. aber meine güte, wenn es Dir spaß macht...

es scheint Dich aber immerhin so zu beschäftigen, daß Du Dich zu einer antwort genötigt fühlst. andere (mich eingeschloßen) halten solche antworten für sinnlos. und nun ?

letztendlich haben wir aber sogar etwas gemeinsam: beide antworten wir auf aus unserer sicht sinnloses - verfluchte langeweile aber auch... ;)

gruß
 

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