Morbid Mind / Deadly Incorporated / 2009

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Morbid Mind / Deadly Incorporated / 2009


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Genre:

Offiziell Metal, eher Thrash Metal

Tracklist:

1. Deadly Inc.
2. What You've Made Me Do
3. Breakdown
4. Black Hole
5. Insignificant
6. Apocalypse
7. Talk To The Hand
8. Destroy
9. Pain
10. Drug
11. Adam
12. The Message
13. Instru-Metal


So, mein erstes Review einer CD steht an.

Dass in den Musikerboard Hörproben viele Reinfälle nach dem Motto Große Klappe nichts dahinter gepostet sind, wissen sicher alle User. Diese ganzen "Super Shred nach einem Jahr spielen"; Kiddies vermiesen einem die Laune sich das ganze noch runterzuladen. Als ich im Bereich der Metalhörproben auf einen Tread von Xytras gestoßen bin (https://www.musiker-board.de/vb/metal/314053-morbid-mind-neues-material.html), der (Dunkel-) Mod im Musikerboard ist, und in einem Tread seine Band Morbid Mind vorstellte, habe ich wie immer ohne große Erwartungen auf den Youtube Link(http://www.youtube.com/watch?v=OiS7xcOzAOI) geklickt und habe gehofft, da er Mod ist, dass er wenigstens auf eine Handykamera Aufnahme mit matschigem Sound verzichtet hat. Schon der Vorspann des Videos sah professionell aus, was sich bestätigte. Gute Performance und 1a Sound. Nachdem ich mir dann noch die verfügbaren Lieder auf MySpace anhörte, war ich vollends von der Band überzeugt.
Anstatt der Korpiklaani CD kam dann eine Woche später die Morbid Mind CD "Deadly Incorporated"; an.
Zum Review: Habe das Review ca. 4 Wochen nach dem ersten hören verfasst. Was bei einem Instrument zu wenig ist, scheint bei einer CD fast zulange zu sein.
Eins kann ich aber schon verraten: "Totgehört";, habe ich die CD dennoch nicht.

Review:

Der erste Song, der gleichzeitig auch der Titelsong ist, kündigt gleich an was den Hörer in der nächsten knappen Stunde erwartet: Harter Schnörkelloser Metal. Nach einer gelungenen Einleitung überzeugt Deadly Inc. gleich durch Einprägende Riffs und schnellen rauen Gesang. Nach dieser Powernummer erwartet man bei den ersten Sekungen des nächsten Songs eine zurückhaltende ruhige Nummer, wenn man nicht (wie ich) schon wüsste was einen erwartet.
What You've Made Me Do ist für die Bühne geschrieben, und da das gesamte Album auf jedem Gig abrocken wird, definitiv eine gute Wahl den Song als Videoauskopplung zu wählen, ohne große Story -was vielleicht auch am Budget liegt-, sondern als gelungener zum headbangen einladende Liveperformance. Dass der Song Lust auf das Album machen soll, merkt man auch am Gitarrensolo, dessen Qualität im restlichen Album leider nicht mehr erreicht wird.

Der dritte Titel des Albums fängt mit langsamen Gesang an, der sich bis zum Refrain in seiner Geschwindigkeit steigert. Erstmals ist hier Gastsängerin Chrissi vom Berliner Bomben Chor zu hören. In Black Hole gibt es überraschend kurze Gitarrenpickingpassagen die gut plaziert wirken und kurze cleane Passagen, wie zum mitsingen einladen.
Die ersten Riffs von Insignificant erinnern an Metallicas Master of Puppets. Im Refrain wird nicht mit dem F Wort gegeizt und erneut im Hintergrund wechelnd aggressive Riffkonstruktionen, zu denen Sänger Jonas recht gleich singt. Apocalypse ist neben What You've Made Me Do und Drug ein weiterer Anspieltipp. Hier passt einfach alles: Die brutalen Riffs, der erstmals guturale Gesung, und die Geschwindigkeit. Live sicherlich ein Hit, wie auch eine Empfehlung für ein weiteres Video.

Nach diesem herausstechenden Gesamtwerk mit brachialen Riffwänden beginnt Talk to the Hand mit eher dünnen Riffs. Hier erstmals deutlich hörbar und hörenswert eingesetzte Gesangspassagen von Chrissi, besonders im letzten Teil, als sie gegen die Leadstimme anschreit. Nach diesem musikalischen Streit, ein gleichzeitig Gesungenes Ende und ein Ausklang bei einer Gitarrenmelodie. Destroy besteht aus vorantreibenden schnellen Riffs. Der Refrain lädt abermals zum mitsingen ein. Perfekt für den Sänger das Mikro in die Menge zu halten und alle singen:";Destroy destroy destroy your beauty!";
Durchgehender Gesang, der die deprimierende Sitiuation darstellt, erwartet einen in Pain.
"Born in pain, die in misery."; Dieses Thema wird wirkungsvoll an den Hörer gebracht. Ein etwas schwächerer Titel, kann sich dennoch sehen lassen.

Beginnen tut Drug mit schnell peitschenden Riffs, die auf einen weiteren Power Song einstimmen. Jedoch erwartet einen ein Song mit vielen langsamen Passagen. Dennoch ist "Drug"; keinesfalls eine Ballade und man findet auch hier die gewohnt harten Riffkonstruktionen. Nach diesem langsameren Song, bei dem man ans CD Ende denken könnte kommt Adam mit einer gewohnt schnellen Melodieführung an. Auch hier wieder ein erstklassiger Livesong zum mitgröhlen.

Das 2 Songs vor dem Ende noch lange nicht Schluss ist, wird mit einer Eindeutigen Message klar: "F*** you!"; Dennoch wohl langsamster Song des Albums, mit einem langsamen, gut passenden Gitarrensolo. Schwächeres Ende, als der Refrain nochmals schneller eingesungen wurde.
Obwohl ich es nicht vorhatte, und ich bisher auch nicht weiter auf die Titel oder die Songtexte eingegangen bin, muss ich sagen, dass der Titel Instru-Metal doch sehr einfallslos klingt.
Wenn man das ganze Album sieht, rundet der 13te Titel das thrashige Album mit ruigen Melodien ab, doch auch hier würde auf technische Spielereien verzichtet.

Fazit:

Morbid Mind bieten mit Deadly Incorporated geradlinigen Metal ohne Verzierungen. Dabei steht der Song im Vordergrund, was man auch merkt, denn alle Songs sind für die Bühne geschrieben. Der zwischendurch etwas monotone Gesang trübt das Gesamtbild kaum, denn auch wenn mit Absicht auf technische Spielereien verzichtet wurde, überzeugt fast jeder Titel. Die Grenze zwischen Schlicht und Eintönig wurde hier eindeutig nicht übertreten.
So kann man als abschließendes Fazit sagen, dass die Songs bis auf einige Ausnahmen einfachen Metal darstellen und live gespielt werden wollen, denn jeder der Songs gehört auf die Bühne!


Anspieltipps: Deadly Incorporated, Apocalypse, Insignificant

Empfehlenswert speziell für Fans von Metallica und Pantera.
Ich würde jedoch sagen, dass für jeden Metaller dieses Album ein Pflichtkauf ist.


Gesamtwertung: 8,5/10
Einige kleine Abstriche, dennoch ein gelungenes (Thrash-) Metal Album mit großen Live Qualitäten.



btw: Ein würdiger 100. Post:D
 
Eigenschaft
 
Habe mir das What you've made me do nochmal angehört (kenn das schon von früher, meine ich), gefällt mir gut, vor allem für eine "Undergroundband", allerdings ist mir der Sound doch ein bisschen ZU trocken, zumindest bei diesem Lied, den Rest kenne ich (noch) nicht...
 
Tolles Review!
Eigentlich wollte ich selbst eins schreiben, aber einfach nicht die Ruhe und Zeit gefunden. :redface:

Erstaunlich finde ich fast die Übereinstimmung, die wir hier haben.
Auch ich habe das Gefühl, dass dieses Album für die Bühne geschrieben wurde. Gefällt mir sehr gut so etwas.

Die (kurzen) Gitarrensoli haben öfters die Funktion einer Bridge, anstatt nur einen Selbstzweck zu erfüllen. Auch das finde ich persönlich richtig klasse. Dauerndes Gedudel geht mir mitunter doch ziemlich auf die Nerven.

Den Gesang finde ich zwischen all dem Gegrunze heutzutage regelrecht erfrischend.

Besonders erwähnenswert finde ich den (insbesondere) für eine Undergroundband hervorragenden Sound. Glasklar; alle Instrumente/Stimmen sind gut differenziert zu orten; drückt richtig fett aus den Boxen und bleibt trotzdem dynamisch und transparent. Für mich eine der besten Metal-Produktionen, die ich in letzter Zeit gehört habe. Glückwunsch dazu. :great:

LG Peter
 

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