Musik und Sprache mit einem Mikro abnehmen?

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boardnutzer1962
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Hallo Freunde. Da ich nunmehr 2 Jahre Querflöte spiele, möchte ich mich als Straßenzauberer und Straßenmusiker probieren. Ich bin von Beruf Zauberkünstler und habe einfach mal Lust dazu, Straßenzauberei mit Musik zu verbinden. Vorweg: Jetzt, wo ich in Kürze 60 Jahre alt werde, will ich einfach mal etwas für mich Ungewöhnliches wagen. Ich habe diese Art der Performance noch nie live gemacht, sondern habe immer brav mit zahlendem Publikum auf einer regulären Bühne gestanden und dann auch noch ohne selbst die Zauberkunst mit der Musik zu verbinden.
Unabhängig davon, ob ich damit auf die Nase fallen werde oder nicht, hier mal Infos zum vorhandenen Equipment und meine Fragen.
Für die Tonübertragung möchte ich eine Bose S1 Pro nutzen, wo ich per Powerpack eine Shure BLX 4 Empfangseinheit angeschlossen habe. Als Sendeeinheit nutze ich eine Shure BLX 1, an dem wiederum ein DPA K24439 Headset (ist schon ein älteres Modell und nicht mehr im aktuellen Lieferprogramm von DPA vorhanden) hängt. Dies Mikrofon ist eigentlich ein Sprach - und Gesangsmikrofon.
Die Frage, die sich mir stellt ist die, ob ich nicht einfach sowohl die Sprache als auch die Flöte über das Headset übertragen kann? Ich habe ja noch nie bei meinen Liveshows ein Blasinstrument dazu gespielt, es wäre also eine Premiere. Es hätte den gewaltigen Vorteil, nicht zwei MIkrofone nutzen zu müssen.
Da ich mich aber nicht auskenne, ob das überhaupt von der Übertragungsqualität des Flötensounds funktionieren würde, würden mich ggf. Erfahrungen von Euch oder auch Meinungen dazu interessieren.
Ist es nur eine Frage der Positionierung des Sprach- und Gesangsmikros während der geplanten Flötenstücke oder geht das soundmäßig gar nicht, weil da ganz andere Schalldrucke beim spielen der Flöte erzeugt werden, die durch Positionierung nicht verhindert werden können und die das Mikro nicht packen kann und und und.

Vielen Dank für Eure geschätzte Hilfe.
Und Euch allen ein Frohes Neues Jahr, auch wenn es nun schon 7 Tage alt ist :)
 
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Direkt zu Deinem Equipment kann ich mich nicht äußern. Wir haben aber genau das (Sprache und Querflöte) versucht mit einem SYNCO Lavaliermikrofon, welches ziemlich billig ist. Sprache ging ganz gut, aber die Querflöte hat nicht überzeugt. Der Frequenzgang des Mikrofons und die Positionierung haben eine gute Aufnahmequalität verhindert. Warum probierst Du es mit Deiner Ausrüstung nicht einfach mal aus?
 
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Nun ja, bevor ich Sinnloses unternehme und nach 5 Minuten eine Vorstellung abbrechen müsste, wäre ich halt an Erfahrungen interessiert. Nun ist ein DPA Headset ja alles andere als billig und auch das andere Equipment ist professionelle Qualität. Aber leider kenne ich mich mit den technischen Daten auch nicht wirklich aus. Die darin genannten Werte sind für mich immer schon so etwas wie "Böhmische Dörfer" gewesen. Da ich dieses Mikro schon sehr lange habe, gibt es offenbar auch keine technischen Daten mehr dazu auf der DPA Seite, sonst könnte ich noch was über die Werte schreiben. Aber vielleicht hat ja jemand noch das gleiche Headset und weiß Bescheid.
War die Wiedergabequalität der Flöte nur dem Frequenzgang und der Qualität der Mikrofonkapsel geschuldet oder gabt ihr grundsätzlich Probleme mit der Positionierung gehabt?
Die Positionierung des DPA kann ja mit dem Headsetbügel variiert werden.
Die Positionierung ließe sich dann ggf. jeweils für Moderation und Musik durch das Verschieben der Kapsel verändern.
 
Mit "Ausprobieren" meinte ich nicht, dass Du das live vor Publikum tun sollst. :)

Wir hatten an dem Tag mit mehreren Mikrofonen experimentiert. Ein Shure SM57 war dabei, ein Rode M5 und ein Neewer NW-8000, alles keine besonders bemerkenswerten Teile. Wichtiger als die Mikrofone selbst war deren Position zur Querflöte. Mit einem Abstand von ca. 1 Meter schräg seitlich vom Musiker und schräg von unten etwa auf die Mitte der Flöte gerichtet haben wir ganz passable Aufnahmen machen können. Bei der Entfernung haben wir natürlich viel vom Raumklang mit aufgenommen und das führte zu einem natürlichen ausgewogenen Klangbild.
Um herauszufinden, wo genau ein Mikrofon und der Musiker am besten zu positionieren sind, bin ich mit Kopfhörer und Mikrofon im Raum umhergelaufen. Den Raum haben wir uns vorher auch ausgewählt, es war der mit der neutralsten Akustik im Haus.
Das Lavalier-Mikrofon war zu Nahe an der Flöte, der Klang daher zu direkt, zu schrill. Außerdem hatten wir mehr Wind- und Klappengeräusche. Der Frequenzgang des Mikros ist wahrscheinlich auf Sprache optimiert, daher fehlten die tiefen und die hohen Anteile am Klang der Flöte.
 
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Grundsätzlich funktionieren Lavalier-Mikros auch für die Querflöte ganz gut, sofern man auf den "direkten" (höhenreicheren) Klang steht, das Mikro jedenfalls packt den erforderlichen Frequenzgang. Es gibt zahllose Lösungen, wo so ein Lavalier mit Schwanenhals, Klettband, etc. links neben der Mundplatte angebracht wird. Dabei werden allerdings auch die Klappengeräusche über das Rohr mit übertragen.

Ein Headset hat demgegenüber den Vorteil, dass das Mikro etwas mehr Distanz zum Mundloch besitzt ohne direkte Geräuschübertragung des Flötenrohrs. Das Mikro sollte in der Höhe über der Mundplatte positioniert sein. Man muss die Position finden, in der Sprache und Flötenton ohne nachzuregeln die passende Lautstärke haben, dann ist das bei Auftritten sehr unkompliziert.

Man sollte nur wissen, dass der Flötenton eigentlich einen weiten Raumklang benötigt, um attraktiv zu sein. Ohne zugemischten Hall geht es bei direkter Abnahme nicht. Auch die Höhen müssen sorgfältig eingestellt sein – und der Ansatz sollte stimmen, damit der Ton nicht rauscht wie ein Wasserfall.

Kurzum: Es sollte gehen. Viel Erfolg beim nächsten Auftritt!
 
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Das klingt gut. Ich möchte mit dem Micro an der Bassflöte bzw. Kontrabassflöte den Ton abnehmen. Geht das auch mit dem Lavalier-Micro?
 
Komisch, meine letzte Antwort wurde wohl geschluckt. Wollte mich für die Antworten bedanken. Ich könnte, falls es jemanden interessiert, die nächsten Tage mal mit einem Zoomaufnahmegerät einen Test machen und den hier veröffentlichen.
Dazu würde ich folgendes Equipment nutzen:
1. Bose S1 Pro Akkubox
2. DPA Headset angeschlossen an einer BLX1 Sendeeinheit und einer BLX 4 Empfangseinheit von Shure.
3. Effektgerät Zoom Effekt D_MS-70CDR mit Kathedralhall und Echo für die Flöte eingestellt., für Sprache einfach per Fußschalter abgeschaltet.
4. Myazawaquerflöte
 
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Ja, bitte!!!! :love:
(y)
 
Ok, gib mir bitte ein paar Tage. Muss ich nach den regulären Vorstellungen machen. Ich bin ab morgen in den Schulen unterwegs (und hoffe, dass sie auf bleiben) und lehre dort in den ersten Klassen mithilfe von meinem Zaubertheater die Verkehrsregeln. Täglich vier Vorstellungen. Da bin ich erst immer Nachmittags wieder zu Hause und muss die Dinge nachbreiten und für den nächsten Tag vorbereiten.
 
Keine Eile! Ich bin nur neugierig! Viel Erfolg!
 
Das klingt gut. Ich möchte mit dem Micro an der Bassflöte bzw. Kontrabassflöte den Ton abnehmen. Geht das auch mit dem Lavalier-Micro?
Eher nicht. Je länger die Flöte ist und je tiefer sie klingt, um so weniger wirst du mit einem einzigen Lavalier-Micro in der Nähe der Mundplatte auskommen, denn dann kommen entscheidende Klänganteile weiter hinten aus dem Rohr. Da wären dann zwei Großmembran-Micros links und rechts vor der Flöte von Vorteil. Allerdings bleibt die Live-Abnahme auf der Bühne auch damit schwierig, inbesondere wenn sich die Flöten noch gegen andere Instrumente durchsetzen müssen.

Die Abnahme mit dem Lavalier klappt auf der Bühne ganz gut mit kleineren Flöten, der Piccolo, wo eine Abnahme aufgrund ihrer Durchsetzungsfähigkeit oft auch überflüssig ist, der Sopran- und der Altquerflöte, bei der es dann schon etwas grenzwertig wird.

Meine persönlichen Erfahrungen beziehen sich allerdings nur auf diese letzteren drei, von den Problemen mit den ganz großen Kalibern habe ich nur gehört.
 
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Das klingt gut. Ich möchte mit dem Micro an der Bassflöte bzw. Kontrabassflöte den Ton abnehmen. Geht das auch mit dem Lavalier-Micro?

Auf dieser Seite finden sich ausgezeichnete Informationen zum Abstrahlverhalten der Querflöten:
https://homepage.univie.ac.at/chris...uter_Delisle_Czedik_Siddiq_Eder_Muehlhans.pdf
Besonders interessant sind die Details, die unter diesem im Text erwähnten weiterführenden Link zu finden sind:
https://www.univie.ac.at/muwidb/flutes/
Hier finden sich die Abstrahl-"Hot-Spots" nach Frequenzen geordnet und (sehr faszinierend!) visualisiert.

Es ist leicht zu erkennen, dass sich im Bereich des Mundlochs zwar viele maßgebliche Frequenzen ´einfangen´ lassen, aber dass der Klang dort insgesamt unausgewogen bleiben muss.
Für eine "klassische" Aufnahme, etwa für eine CD-Produktion im "Klassik"-Genre wird man das Querflöten-Mikrofon daher nie zu nah ans Instrument bringen (min. ca. 1 m, je nach Raumakustik besser auch weiter entfernt) und es mehr zur Richtung Mitte des Instrumentes ausrichten.

Da diese Mikrofonierung für PA-Zwecke, also auf der Bühne, aber fast immer zu empfindlich gegenüber Rückkopplungen ist, geht man in diesem Fall immer näher ans Instrument, auch wenn der Klang dann nicht mehr optimal ausgewogen ist. Das kann auch ein Mikrofon auf einem Stativ sein (nebenbei: ein Kleinmembran-(Kondensator-)Mikro tut es auch sehr gut - auch bei der Bassflöte). Damit ist man als Spieler aber an seine Position ziemlich fest gebunden.
Will man sich bewegen, eventuell auch beim Spielen auf- und ab gehen, geht das nur mit einem Clip- oder Lavalier-Mikro (mit Sender). Die sehr kurze Entfernung zum Mundloch macht den Klang zwar noch weniger ausgewogen, aber das würde in den Genres, wo sich die Spieler mehr oder weniger zu bewegen pflegen nichts ausmachen, eher im Gegenteil, ist der sehr direkte Sound, ggf. noch ´garniert´ mit Anblasgeräuschen, dort sogar oft erwünscht.
Außerdem kommen oft in der weiteren Kette noch Effekte zum Einsatz.

Wegen der sehr kurzen Entfernung zum Mundloch gibt es in der Regel mit Clip-Mikros weder Probleme mit Rückkopplungen noch mit Einstreuungen anderer Instrumente, von Gitarren-Amps, Monitoring, usw.
 
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So, habe mal ganz schnell eine Aufnahme mit dem Headset gemacht. Ist natürlich so zu sagen "roh", ohne Mischen der beiden Quellen, da ich allein bin und leider nicht alles allein machen kann. Also spielen und hören, ob alles gut klingt. Das müsste ich noch mit jemanden so zu sagen abmischen, auch die Höhen und Tiefen sowie den Mix Soundquelle (Song über Bluetooth an die Box gesendet) und Mikrofon. Ihr müsst etwa 8 Sekunden vorspulen, weil erst da die Musik beginnt.
 

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Ich finde den Flötenklang so schon ganz annehmbar. Wie viel Kosmetik man noch mit EQ und Hall betreibt, ist natürlich Geschmackssache, aber auch eine Stilfrage - und nicht zuletzt der Akustik vor Ort geschuldet.

Es sollte klappen.
 
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So, habe mal ganz schnell eine Aufnahme mit dem Headset gemacht. Ist natürlich so zu sagen "roh", ohne Mischen der beiden Quellen, da ich allein bin und leider nicht alles allein machen kann. Also spielen und hören, ob alles gut klingt. Das müsste ich noch mit jemanden so zu sagen abmischen, auch die Höhen und Tiefen sowie den Mix Soundquelle (Song über Bluetooth an die Box gesendet) und Mikrofon. Ihr müsst etwa 8 Sekunden vorspulen, weil erst da die Musik beginnt.
Das klingt auch für mich schon recht gut! Gratuliere!
 

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