Musiktheorie, Schreibweise Dreiklang Dur und Moll?

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Thomas18TE
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Ich habe mal eine Frage um meinem Sohn etwas für die Schule zu helfen, hatte selber keine Ausbildung in diese Richtung.

Es geht um Dreiklänge. Sie haben einen Hefteintrag (nicht besonderst sauber), dort sind jeweils 3 Noten direkt übereinander auf einer Notenzeile oder dazwischen gezeichnet. Ich habe inzwischen rausgefunden das bei der Dur Dreiklang jeweils nach 4 Halbtönen und nach 7 Halbtönen vom Grundton eine Note gezeichnet werden muss. Bei einem Moll Dreiklang nach 3 und 7 Halbtönen vom Grundton aus eine Note gezeichnet wird. Um das jetzt zu unterscheiden, wird beim Moll Dreiklang auf die mittlere Note die ja nur 3 statt 4 Halbtöne Abstand zum Grundton hat ein Erniedrigungszeichen ♭ vorne angefügt.

Kann man das so verallgemeinern?

Dann hat er aber ein Beispiel da sind ebenfalls 3 Noten direkt übereinander und an der obersten Note ist eine Raute vorgestellt, heist das im Umkehrschluss wenn man die deren Abstand (mittlere und obere Note) von 3 HT auf 4 HT erhöht verringert sich der Abstand der unteren beiden Noten von 4 HT auf 3 HT?
 
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Hallo Thomas,

das mit den Halbtonschritten ist richtig so.
"Professioneller" ausgedrückt:
  • Dur: vom Grundton eine große Terz nach oben (deshalb auch engl. "major" für "Dur")
    von dort aus noch eine kleine Terz weiter hoch oder, vom Grundton aus, eine reine Quinte
  • Moll: vom Grundton eine kleineTerz nach oben (deshalb auch engl. "minor" für "Moll")
    von dort aus noch eine große Terz weiter hoch oder, vom Grundton aus, eine reine Quinte

Um das jetzt zu unterscheiden, wird beim Moll Dreiklang auf die mittlere Note die ja nur 3 statt 4 Halbtöne Abstand zum Grundton hat ein Erniedrigungszeichen ♭ vorne angefügt.

Kann man das so verallgemeinern?
Nein, das mit den Versetzungszeichen kann man so nicht sehen.
Ein Dm-Akkord hat beispielsweise überhaupt kein Versetzungszeichen usw.

Es kommt nur auf die Intervalle (große/kleine Terz) an!

Am besten stellst Du Dir eine Klaviertastatur vor.
Da entsprechen die weißen Tasten ("Stammtöne") den Noten ohne Versetzungszeichen.

Wenn Du also von der Tastatur ausgehst, lassen sich leicht alle Intervalle (hier Terzen und Quinten) nur (!) anhand der weißen Tasten abzählen und den Rest regelt man über Versetzungszeichen (Kreuz oder Be).

Beispiel C-Dur: C-E-G: vom C aus (nur weiße Tasten) weiter zum E und dann zum G. Halbtonschritte prüfen - passt - gut!
Bei C-Moll: Ausgehend von den weißen Tasten kommt man wieder zu C-E-G, um aber die Intervalle richtigzustellen muss das E einen Halbtonschritt erniedrigt werden: damit erhält man C-Es-G. In diesem Falle hätte Dein b vor dem mittleren Ton zufällig gestimmt.

Nehmen wir aber E-Moll, erhält man anhand der weißen Tasten das Ausgangsmaterial E-G-H und die Intervallabstände stimmen. Hier aus dem G ein Ges zu machen wäre falsch.

Beispiel: Es-Dur (!)
nur anhand der zugehörigen weißen Tasten hat man das Ausgangsmaterial E-G-H.
Aber wir wollen ja Es-Dur und nicht E-Dur. Deshalb erniedrigen wir das E zum Es. Der nächste Ton (große Terz) G passt dann, aber die Quinte von Es aus ist nicht H, sondern B.
Also: Es-G-B ist ein Es-Dur-Akkord.

Beispiel: D-Dur.
Ausgangsmaterial D-F-A zeigt, dass das F einen Halbtonschritt zu niedrig ist, deshalb muss er durch ein Kreuz erhöht werden:
D-Fis-A ist D-Dur.
D-Moll hingegen hätte ein F statt des Fis. Kein Be-Versetzungszeichen weit und breit...

Viele Grüße
Torsten

Edit:
Oder so. :)
Aber ich halte die Vorstellung einer Klaviertastatur mit den schwarzen und weißen Tasten für enorm hilfreich (auch für Gitarristen & Co.), weil damit die Ganz-/Halbton-Struktur der vorzeichenlosen Noten sehr einprägsam klar wird.
Zumindest visuellen Menschen hilft diese Vorstellung sehr, auch, wenn natürlich alles auch rein vom Notenbild her machbar ist.
 
Das Notenblatt hilft da nur bedingt.
Besser sieht man das am Klavier. Mit den Halbtonschritten bist Du auf der richtigen Spur.

Ja, das Notenblatt bildet die Klaviatur ab, aber eben mit dem Hintergrundwissen: e->f und h->c sind nur Halbtonschritte.
 
also vielen Dank, ich werde das am Wocheende mal alles mit Ihm durcharbeiten
 
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@Walker.Geo
Von einem Shitstrom gegen dich lese ich hier nichts, allerdings reagierst Du empfindlich und rhetorisch aufgerüstet auf sachliche Einwände und Hinweise.

Das Thema der Diskussion wird in Beitrag 1 beschrieben, der Author Thomas18TE will seinem Sohn bei Fragen zu Grundlagenwissen aus dem Bereich "unserer westlichen" Musiklehre helfen, weil das zu dessen Stoff in der Schule gehört.
Deine "Alternative" ist allerdings keine Aufgabenunterstützung, sie kann Thomas und seinem Sohn so oder so nicht für die Anforderungen in der Schule weiterhelfen.

Davon einmal abgesehen, ganz sicher ist hier das Musiker-Board, genauer gesagt der Bereich Musiktheorie.
Deshalb muss sich ein musiktheoretischer Beitrag immer kritisch hinterfragen lassen, zumal Du mit einer regelrechten Homepage-Baustelle voll toter Links in dieser Diskussion aufschlägst.

Die Vorstellung und Diskussion der Solmisation von Walker.Geo habe ich zu einem eigenen Thema gemacht:
https://www.musiker-board.de/threads/common12-solmisationsmethode.725480/

Weitere Beiträge in diesem Thema bitte zur konkreten Hilfestellung auf die Fragestellung in Beitrag #1.
 
G
  • Gelöscht von Claus
  • Grund: Hier bitte Beiträge zur schulischen Anforderung "Grundlagenwissen in allgemeiner Musiklehre"
Um den ursprünglichen Faden wieder aufzunehmen und einen hoffentlich sachdienlichen Beitrag zu leisen, möchte ich noch auf folgende Passage eingehen:

Dann hat er aber ein Beispiel da sind ebenfalls 3 Noten direkt übereinander und an der obersten Note ist eine Raute vorgestellt, [...]

Diesen letzten Abschnitt hatte komplett übersehen und auch die "Raute". :cool:

Wenn man davon ausgeht, dass es sich um Schulstoff zum Thema Dreiklänge handelt, lässt das für mich eigentlich nur zwei Schlüsse zu, wenn man die Beschreibung genau beachtet:
Die Formulierung "an der obersten Note eine Raute [d. h. ein Kreuz] vorgestellt, klingt so, als hätten Grundton und Terz keine Versetzungszeichen. Wenn der Dreiklang auch noch in Grundstellung ist (Grundton unten, Terz in der Mitte, Quinte oben) .

@Thomas18TE : In solchen Fällen hilft ein Bild/Beispiel ungemein.

1. Interpretation: H-Dur-Akkord
Alle Dur- und Moll-Akkorde enthalten eine reine Quinte (vom Grundton aus gesehen).
Wenn man sich nur an die weißen Tasten hält, kann man von jeder weißen Taste nach oben eine Quinte (vier Tasten weiter) greifen und man hat immer eine reine Quinte (7 Halbtonschritte).
Außer beim H: Wenn man einen H-Dur-Akkord spielen möchte, kann man leicht durch Abzählen feststellen, dass vier weiße Tasten weiter ein F ist, das aber nur 6 Halbtonschritte vom H entfernt ist.
Deshalb muss man dieses F um einen Halbtonschritt zum Fis erhöhen, um die benötigte reine Quinte zu erhalten.

1638095356881.png


Ließe man das Kreuz weg, hätte man eine verminderte Quinte.
Diese Art von Dreiklang nennt man folglich "vermindert". Ob das in der Schule auch so erwähnt wurde, weiß ich natürlich nicht.

2. Interpretation: Übermäßiger Dreiklang
Neben den verminderten Dreiklängen (bestehend aus zwei übereinandergeschichteten kleinen Terzen bzw. vom Grundton aus gesehen eine kleine Terz und eine verminderte Quinte) gibt es auch verminderte Akkorde, die aus zwei aufeinandergeschichteten großen Terzen bzw. vom Grundton aus gesehen aus einer großen Terz und einer übermäßigen Quinte bestehen. Beim Beispiel "C übermäßig" muss deshalb das G durch ein Kreuz davon zum Gis angehoben werden, damit man vom Grundton C aus gesehen eine übermäßige Quinte erhält:

1638095540974.png



Aufbau der Dreiklänge
  • Dur: große Terz + kleine Terz (vom Grundton aus eine reine Quinte)
  • Moll: kleine Terz + große Terz (vom Grundton aus eine reine Quinte)
  • Vermindert: kleine Terz + kleine Terz (vom Grundton aus eine verminderte Quinte)
  • Übermäßig: große Terz + große Terz (vom Grundton aus eine übermäßige Quinte)


[...] heist das im Umkehrschluss wenn man die deren Abstand (mittlere und obere Note) von 3 HT auf 4 HT erhöht verringert sich der Abstand der unteren beiden Noten von 4 HT auf 3 HT?

Nein, auf keinen Fall!
Die Notenpositionen sind absolut. Und wenn man die Quinte alteriert (verändert), also aus einer reinene Quinte eine verminderte oder übermäßige macht), ändert das doch nichts am Abstand zwischen Grundton und Terz!
Da ist ja kein Gummiband dazwischen, sondern alle Noten haben ihren festen Platz im der Notenzeile.

Komplementärintervalle:
Vielleicht liegt da Deine Unsicherheit:
In einem Dur- und Moll-Dreiklang ist das Intervall zwischen Grundton und Quinte immer eine reine Quinte, also 7 Halbtonschritte.
Da sich der Dreiklang aus zwei übereinandergeschichteten Terzen aufbaut, geht das nur mit der Kombination kleine und große Terz. Je nach Reihenfolge hat man dann einen Dur- oder Moll-Akkord.
Der "Rahmen" Grundton und reine Quinte bleibt gleich, und der mittlere Ton (die Terz) entscheidet über Dur oder Moll. Beide sind einen Halbtonschritt voneinander entfernt.

Viele Grüße
Torsten
 

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