Musiktheorie und Notenkenntnisse notwendig zum Musizieren?

  • Ersteller Gast290603
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Super. Kommt sowas heute noch im Fernsehen?
 
K.A., schau dazu am besten in der Mediathek von Arte, ARD und ZDF.

Gruß Claus
 
Zur Illustration vielleicht noch hier mal ein Ausschnitt aus einer Unterrichtsstunde, wo es um das Thema festgefügte Schablonen, Harmonielehre oder eben nicht geht
Ja, nicht nur Musiklehrer sondern auch TV-Moderatoren müssen musiktheoretische Kenntnisse vorweisen (Der Theorieteil fängt bei 0:37 an.) ->

View: https://youtu.be/MsQYzpOHpik

Und wenn der Moderator so richtig Ahnung von Musiktheorie hat, hat man danach gleich einen viel intensiveren Hörgenuss -->

View: https://youtu.be/TebUMhJAKSM?t=127

Und hier im Gespräch mit einen musiktheoretisch absolut sattelfestem Trompeter -->

View: https://youtu.be/TebUMhJAKSM?t=202
 
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[…] daß es zwischen Musiktheorie einerseits u. dem Musizieren ohne diese Theorie kein eindeutiges Ja oder Nein gibt. Die Grenze (falls es eine gibt) ist doch sehr verschwommen. Zwischendrin existent eine Grauzone!!

Ist es nicht einfach so, daß Musiktheorie die Menge dessen ist, das sich (europäische) Musiker über Hunderte von Jahren hin so angeeignet haben, wie das die „isch brauch keine Musiktheorie, isch kann auch so Mucke machen“-Faktion hier proponiert, woraus dann eine gemeinsame Sprache gewachsen ist (auch über viele Jahre), um eben die gelernten Effekte im Kontext der Musik, die man eben so macht, zu beschreiben und erklären.

Oder, wie Marc Sabatella sagte, die Gesetzmäßigkeiten der Musik sind nicht sowas wie Verkehrsgesetze, gegen die man verstoßen kann, sondern eher sowas wie Naturgesetze, die einfach beschreiben, z.B. warum sich etwas gut oder weniger gut anhört.

Von daher… verstehe ich die dem Thread innewohnende Frage nicht, ist doch dasselbe.
 
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sondern eher sowas wie Naturgesetze, die einfach beschreiben, z.B. warum sich etwas gut oder weniger gut anhört.
Ich glaube, das warum beschreiben sie gar nicht. Das geht ja auf unsere Empfindungen zurück, die diese Klänge in uns auslösen. Also eher psychologisch.

Es geht meinem Eindruck nach eher um die Regeln, wie das funktioniert (je nach Stilrichtung) und den Versuch, das regelbasiert zu erfassen und kommunizieren zu können. Damit man es auch lehren kann und andere damit arbeiten können.

Also es ist verständlich, dass Konsonanzen in uns eher Entspannung und Dissonanzen eher Spannung hervorrufen. Aber Stimmführungsregeln ... keine Ahnung, warum die sich so am besten anhören. Hat natürlich eine gewisse Logik, und scheinbar empfindet unser Gehirn das als angenehm. Die Musiktheorie beschreibt aber nur die Regeln für die jeweilige Musik, nicht die Rezeption.
 
Die Musiktheorie beschreibt aber nur die Regeln für die jeweilige Musik, nicht die Rezeption.

Und genau das sehe ich andersrum: die jeweilige Musik hat diese Regeln, weil das Ergebnis derer sich für die jeweilig kultivierte Zuhörerschaft gut anhört.
 
Da meinen wir wahrscheinlich mehr oder weniger dasselbe ;)
 
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In der Sportwissenschaft unterscheidet man zwischen Trainingswissenschaft und Trainingslehre:
  • Trainingswissenschaft erforscht die theoretischen Grundlagen des Trainings, also warum bestimmte Übungen wirken, wie sich der Körper anpasst und welche Prinzipien hinter Leistungssteigerung stecken.
  • Trainingslehre wendet dieses Wissen in der Praxis an, hier geht’s um das tatsächliche Training, das Planen, Ausprobieren und Erleben.
Idealerweise gibt es dabei eine sehr grosse Schnittmenge, also Trainingslehre sollte sich auch wissenschaftlich begründen lassen, und Trainingswissenschaft sollte anwendbar sein.

Musiktheorie erklärt, warum bestimmte Akkorde harmonisch klingen, wie Rhythmus und Spannung funktionieren oder was hinter einer Tonart steckt.
Das eigentliche Musikmachen – also Komponieren, Improvisieren oder Spielen – entspricht dann der Trainingslehre, der praktischen Umsetzung.

Man kann auch ohne Musiktheorie großartige Musik machen, genauso wie man im Sport durch Erfahrung und Gefühl sehr weit kommen kann. Aber wer die theoretischen Grundlagen versteht, kann bewusster gestalten, Fehler schneller erkennen und neue Ideen gezielter umsetzen.

Am Ende ergänzen sich beide Seiten:
Theorie ohne Praxis bleibt leer, Praxis ohne Theorie bleibt oft zufällig.

Musiktheorie ist kein Muss, aber sie ist ein mächtiges Werkzeug, genau wie Trainingswissenschaft im Sport. Wer beides verbindet, kann sein volles Potenzial entfalten.
 
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Am Ende ergänzen sich beide Seiten: Theorie ohne Praxis bleibt leer, Praxis ohne Theorie bleibt oft zufällig.
Sehe ich als ersten Schritt grundsätzlich auch so.

Aber in letzter Konsequenz bestreite ich, dass es ein "ohne" gibt. Jeder Musiker hat eine Theorie davon, was er da macht und warum, sonst könnte und würde er es nicht tun. Vielleicht nicht bewusst, aber mindestens unbewusst.

Man braucht zum Musik mache man eine innere Repräsentation seines Tuns, eine Selbstreflexion welche Wirkung man erzielt, ästhetische Kenntnisse, die eigene Kontrolle des Gespielten und den Abgleich mit einem Plan, wie es sein sollte. Mal ganz abgesehen von der sozialen Dimension, ob also die eigene Musik den Erwartungen der Gesellschaft drumherum entspricht. Das alles erfordert theoretische Repräsentationen von Musik bzw. setzt diese voraus.

Ich finde das gerade hier im Board, wo so so viele Bandmusiker unterwegs sind, total offensichtlich: wer in einer (z.B. Rock-)Band sich seinen Part zurechtlegt, macht sich ein Konzept, das woanders Tonsatz genannt wird. Die Bezeichnung ist egal, aber es ist nicht egal, welche Tonhöhen, Tondauern, Sounds und Rhythmen resultieren, denn wenn der Grungerock hinterher nach Wildecker Herzbuben klingt (oder umgekehrt) ist was schiefgelaufen. In ganz vielen Diskussionen hier im Board wird klar, dass hier Musiker Tonsätze herstellen wollen, die bestimmten Anforderungen genügen. Und die meisten wissen in der Theorie (!) ziemlich genau, wie das Resultat am besten sein sollte. Manchmal auch unterbewusst, oder sie können oder wollen es nicht äußern.

Das ist die uns allen bekannte alltägliche Vermengung von Musiktheorie und -praxis. Das eine geht nicht ohne das andere.
 
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Das hat auch jeder Sportler. Nur die, die Trainingswissenschaft machen, erforschen das halt systematisch.
 

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