Musikwissenschaft als Studium - Wo, Was, Wofür???

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LeZz
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Erstmal ein ganz liebes Hallo an alle, bin neu hier im Forum :)

Nun meine Frage:

Ich hab mich vor kurzem entschieden Musikwissenschaft zu studieren. Jetzt gibt es 2 Dinge die mich damit beschäftigen, wo ich dass ganze denn studieren soll.
Also vorab, ich kann von mir aus sonstwo hingehen, es hält mich nichts hier und auch nichts in der Nähe.
Was mir wichtig ist; Ich hab bei anderen Studiengängen so etwas wie TopRankings (was die Hochschulen und Universitäten angeht) gesehen, nur für Musikwissenschaft konnte ich keins finden.
Gibt es sowas, kennt jemand sowas, oder könnt ihr mir aus Erfahrung sagen an welcher Uni es gut geleehrt wird und auf welche Uni man lieber nicht sollte?

Das 2te Kriterium für die Wahl hängt davon ab, ob die Uni zusätzlich Intstrumentenunterricht (oder wie auch immer die das nennen) gibt. Also wo ich noch zusätzlichen Unterricht belegen kann, um ein Instrument zu erlernen, denn einige haben dass nicht wie ich mitbekommen habe.
Geht das überhaupt so ein Fach zu belegen, wenn man Musikwissenschaft studiert?


Das wofür interessiert mich natürlich auch.

Was kann man später mit dieser Ausbildung machen? Also das es da nicht all zu viel gibt, hab ich auch herausgefunden, aber meine Frage ist mehr daran gerichtet, was man noch zusätzlich machen kann und welche Türen sich einem da öffnen. Hat da jemand Erfahrungen die er mit uns hier im Forum teilen möchte?


Schonmal Vielen Dank für eure Antworten und Hilfe


LG, LeZz
 
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Ich hab bei anderen Studiengängen so etwas wie TopRankings (was die Hochschulen und Universitäten angeht) gesehen, nur für Musikwissenschaft konnte ich keins finden.

Kein Wunder, denn Geisteswissenschaften werden von den üblichen Rankings vernachlässigt. Da ist es schwer, harte und bewertbare Fakten zu finden, weil die Persönlichkeiten der Professoren eine wichtige Rolle spielen. Extrem ist das ja an den Musikhochschulen bei den künstlerischen Studiengängen, wo die Hauptfachstudenten sich in erster Linie als Schüler ihres Profs statt allgemein als Studenten an der Hochschule begreifen ("x studierte bei Prof.y" statt "x studierte an der Musikhochschule z"). Bei den Musikwissenschaftlern gibt es meiner Erfahrung nach (MuWi-Nebenfach im LM Sek II/I-Studium) eine ähnliche Personalisierung, zumindest bei den Master-Studiengängen. Da sagt ein Ranking nicht viel aus, wo solche Tendenzen wirken.
Das 2te Kriterium für die Wahl hängt davon ab, ob die Uni zusätzlich Intstrumentenunterricht (oder wie auch immer die das nennen) gibt. Also wo ich noch zusätzlichen Unterricht belegen kann, um ein Instrument zu erlernen, denn einige haben dass nicht wie ich mitbekommen habe. Geht das überhaupt so ein Fach zu belegen, wenn man Musikwissenschaft studiert?

Meines Wissens nicht. Musikwissenschaft heißt so, weil es eine Wissenschaft ist und eben keine künstlerische Betätigung. Es wäre sicher gut und sinnvoll, wenn Musikwissenschaftler Klavierunterricht mit dem Ziel des Erfassens, Komprimierens und Wiedergebens musikalischer Strukturen hätten, aber das bleibt i.d.R. der Eigeninitiative der Studenten überlassen.

Was kann man später mit dieser Ausbildung machen?

Hatten wir doch schon hier...in aller Bescheidenheit: https://www.musiker-board.de/vb/musikwissenschaft/128651-studium.html#post1471491"]Click.

Harald
 
Wenn du dir die ganzen Studienordnungen anschaust, wirst du sehen, dass die Anforderungen und Ausrichtungen gewaltig auseinander gehen. Es kommt auch sehr darauf an, was du willst!
Ich persönlich habe ein Grundstudium in Bonn gemacht und würde behaupten, dass die Anforderungen relativ gering waren, wenn ich diese etwa mit Mainz oder München vergleiche: So musste ich nur zwei Satzlehre-Scheine erwerben, während man an anderen Unis fünf oder sechs Kurse aus dem Theoriebereich mit Prüfung bestehen muss.
Auf eine fundierte Ausbildung in der Musiktheorie würde ich sehr achten - meiner Meinung nach eigentlich DAS Grundwerkzeug eines Musikwissenschaftlers. Bei uns gab es dann eher eine mediale Ausrichtung, in deren Seminaren über buntgemischte Themen aller Art philosophiert wurde.
Vermutlich ist es auch wieder etwas anderes, ob du Musikwissenschaft an einer normalen Uni oder einer Musikhochschule lernst. Ich denke, dass bei zweitem die Anforderungen etwas höher sind - was ja auch nachher wertvoller ist!
Zwecks möglichem Uniwechsel habe ich mich bei einigen Unis informiert: Einen sehr interessanten Eindruck haben bei mir die Uni Paderborn (sehr engagierte, freundliche Kommunikation; interessante Kombinationsmöglichkeiten) und die Uni Hamburg (gerade für die Systematische sehr interessant) hinterlassen!
Aber wie gesagt: es kommt natürlich auf deinen Ausrichtungswunsch an. Ich wollte immer viel auch in Richtung Pop und Jazz machen. Wenn du nur E-Musik willst, gibt es vielleicht andere Adressen (z.B. München). Zudem gibt es natürlich die Unterteilung der Musikwissenschaft in historische, systematische oder auch ethnologische. An den meisten Unis wird eher die historische unterrichtet. Bei der systematischen hast du auch Vorlesungen über Musikpsychologie, physikalische Eigenschaften oder Soziologisches dabei. Darauf würde ich mal achten...
 
Da würd es mich ja sehr interessieren, welche Uni es jetzt geworden ist. Ich studiere das ja in Tübingen und würde dort sicherlich kein zweites Mal mehr anfangen. Das Institut ist halt sehr klein und die Seminare ziemlich einseitig. Anfangen würd ich das Fach vielleicht nochmal, aber dann eher an einer anderen Uni und vielleicht tatsächlich eher an einer Musikhochschule, die das ebenfalls anbietet.
 
Missbrauch ich glatt mal diesen Beitrag: Weiß jemand etwas über Musikwissenschaft in Basel? Studiumsinhalte sagen mir eigentlich ganz zu und die Leute dort scheinen auch ganz nett zu sein. Nur beunruhigt mich es etwas, dass nicht überprüft wird "was ich so auf dem Kasten" habe. Ist mir zwar ganz recht, weil ich vieles noch definitiv nachholen muss, aber trotzdem... :rolleyes: :)
 
Gegenfrage: Sind die MuWi-Studiengänge in D nicht auch alle nicht zulassungsbeschränkt, also für jeden zugänglich?
 
In Hamburg gibt es eine Zulassungsbeschränkung. Man muss nachweisen können, dass man eine mehrjährige Instrumentalausbildung gemacht hat, und in der Lage ist Noten zu lesen, mehr aber auch nicht. Achja, ein N.C. ist auch drauf, allerdings lag der letztes Jahr bei 2,7 oder so. Also beinahe vernachlässigbar...

In meiner Heimatstadt Würzburg ist der Studiengang ohne Zulassungsbeschränkung.
 
Uni Greifswald z.B.:

"Zulassungsvoraussetzung ist neben der allgemeinen Hochschulreife das Bestehen einer Eignungsprüfung. Nähere Informationen siehe Eignungsprüfungsordnung: http://www.phil.uni-greifswald.de/musik.html, Rubrik: Prüfungen."

Nur geht bei mir der Link irgendwie nicht. Aber scheinbar gibt es da was.

Freiburg: "Für Musikwissenschaft im Hauptfach wird das Latinum vorausgesetzt."
Außerdem hab ich gehört - auch wenn Freiburg für mich auch ganz günstig liegen würde - dass dort MuWi nur bis Wagner ginge. :confused:

Also ich glaub größstenteils sind kaum Eignungsprüfungen, aber irgendwie hat es mir Basel doch angetan. Nicht zu weit von Daheim, aber trotzdem so weit, dass man weng was neues sieht. :D Außerdem gefällt mir es, dass zwei Hauptfächer gleichwertig gewählt werden können + komplementärer Bereich.
 
Hallo ihr Lieben,
jaja ;) schon wieder so jemand der überlegt MuWi zu studieren ;)
ich habe bisher hauptsächlich über die Uni Bremen erkundigt, die verlangen keinen bestimmten NC, allerdings eine relativ umfangreiche Aufnahmeprüfung http://www.musik.uni-bremen.de/fileadmin/mediapool/musik/dateien/Zug_Anmeld_Anford__MuWiss_10.pdf
ich habe von meiner alten blockflötenlehrerin erzählt bekommen, dass bei einem "normalen" Musikstudium (also instrumental) eigentlich keine einfach so anfängt zu studieren, sondern sich vorher dem professor vorstellt.. wisst ihr etwas darüber, ob das bei MuWi auch der Fall ist?
Noch eine Sache, die ich nicht ganz verstanden habe.. MUSS man zwangsläufig an jeder Uni ein Nebenfach dazu wählen? und ist das beliebig oder auch von Uni zu Uni unterschiedlich?
Und an welcher Musikhochschule kann man MuWi studieren? Ich habe keine gefunden..

Alles Liebe und vielen Dank!!
 
Noch eine Sache, die ich nicht ganz verstanden habe.. MUSS man zwangsläufig an jeder Uni ein Nebenfach dazu wählen? und ist das beliebig oder auch von Uni zu Uni unterschiedlich?
Und an welcher Musikhochschule kann man MuWi studieren? Ich habe keine gefunden..

Alles Liebe und vielen Dank!!
Generell ist die Sache mit der genauen Fächerkombination stark abhängig vom jeweiligen Fach resp. Fachbereich/Fakultät und der Uni. Es ist so, dass in den Bachelorstudiengängen meistens zwischen Einfachbachelor (manchmal auch Monofachbachelor genannt) und Zweifachbachelor unterschieden wird.
Zweifach kann dabei entweder Hauptfach plus ein Nebenfach (manchmal auch Kern und Beifach genannt), oder zwei Hauptfächer heißen (das haben aber soweit ich weiß nur sehr wenige Unis z.B. Münster oder Köln). Manchmal kommt zu den eigentlichen Fächern noch eine Art Wahlfpflichtbereich dazu, in dem man einzelne Veranstaltungen oder ganze Module aus anderen Fächern besuchen.

Wie das nun genau aussieht, hängt allerdings - wie schon gesagt - von der Uni ab und vom Fach, resp. der Fakultät. Meiner Einschätzung nach ist es allerdings so, dass geisteswissenschaftliche Fächer (wo Musikwissenschaften wohl dazu gehören) oft mit einem zweiten Fach kombiniert werden. Außnahmen sind Fächer, in denen man Schwerpunkte wählt; da kann man dann manchmal zwei statt eines zweiten Faches wählen. Manchmal kann man sich auch aussuchen, ob man einen Einfachbachelor macht, oder ein zweites Fach dazu wählt (hier ist das zum Beispiel bei Geographie so). Was genau das zweite Fach sein kann, ist auch wieder univerisitätsspezifisch. Manchmal gibt es nur einen begrenzten Pool, manchmal ist es auf die Fakutltät beschränkt, manchmal darf man auch (einzelne) Fächer anderer Fakultäten wählen (bei Musikwissenschaften würde sich ja z.B. Psychologie anbieten).

Also zusammenfassend: Das hängt ganz stark davon ob, für welche Uni du dich entscheidest ;)
Das abschließend und erschöpfend zusammen zufassen, fällt schwer, weil sich zumindest bei mir der Eindruck eingestellt hat, dass die Universitäten im Zuge der Umstellung auf die Bachelor/Masterstudiengänge den unterschwelligen Druck verspührten besonders kreativ zu sein, sodass recht viele "innovative" Modelle und neue Studiengänge entstanden sind, die für mich schwer überschaubar erscheinen. Wie das an der Universität, die du dir aussuchst, im Detail geregelt ist, erfährst du aber i.d.R. recht gut auf den entsprechenden Internetseiten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Als kleine Bemerkung am Rande empfehle ich dringends MuWi an einer Musikhochschule zu studieren.
Es gibt nämlich genug Musikferne Musikwissenschaftler von der Uni, die stundelang über Musik reden können, ohne über Musik zu reden.

Auch wenn es ein Wissenschaftliches Fach ist, ist es (und das haben glücklicherweise ein paar schon erwähnt) extrem wichtig auch das musikalische Handwerk zu erlernen.
Soll heißen: Ein Instrument und noch Theorie dazu.

Die musikalische Analyse ist eigentlich Fachgebiet der Musikwissenschaftler, aber nur die wenigsten sind in der Lage richtig zu analysieren.
Da schafft eine gute Schulung in der Musiktheorie Abhilfe.
 
Auch wenn es ein Wissenschaftliches Fach ist, ist es (und das haben glücklicherweise ein paar schon erwähnt) extrem wichtig auch das musikalische Handwerk zu erlernen.
Soll heißen: Ein Instrument und noch Theorie dazu.

also das instrument ist bei mir nicht das problem.. ich spiele seit ich 7 bin blockflöte und geige, hab immer wieder ein bisschen klavier und querflöte gespielt, jetzt mit fagott angefangen und singe im chor und war auch schon beim bundeswettbewerb jumu. :) aber kann man denn überhaupt muwi studieren wenn man so gar nichts mit musik gemacht hat? ich mein warum interessiert einen das sonst? ich kann mir das gar nciht vorstellen.. (ach mist.. ich will nicht dass das eingebildet klingt. also falls es iwi kacke klingen sollte, mein ich das so nicht..)

es gibt nciht zufällig so ne aufstellung von unis und hochschulen wo man muwi studieren kann? also ne seite für unid hab ich wohl gefunden, aber ich habe die befürchtung dass die relativ unvollständig ist. (weil eben auch keine hochschulen drauf sind aber behauptet wird das seien alle orte wo man studieren könne.)

wie viele studierende sind da so in einem semester an der uni? gibt es auch projekte?
 
Bei mir an der MH gehts anscheinend nicht als Bachelorstudiengang.
Dafür aber als Master: http://www.mh-stuttgart.de/studium/studiengang/master/MA-Musikwissenschaft_100510.PDF

In Karlsruhe ist schon Bachelor möglich, sieht aber etwas mager aus:
http://www.hit-karlsruhe.de/hfm-ka/hfm/03-Studium/pdf/studienplan-BA-MA/070712-MWMI-Studienplan.pdf

In Weimar scheint es das auch zu geben:
http://www.hfm-weimar.de/v1/studium/studienangebote/seite.php
http://www.hfm-weimar.de/v1/studium/institute/fk3/musikwissenschaft/seite.php

Passt nicht ganz zum Thema, aber in München lässt sich anscheinend Hackbrett studieren:
http://website.musikhochschule-muen...ption=com_content&task=view&id=593&Itemid=347 :D

Das ist alles was ich so auf die schnelle gefunden habe.
Wahrscheinlich gibts noch ein oder 2 Hfms, wo das möglich ist.
 
In Detmold gibts soweit ich weiß auch Musikwissenschaft auf Bachelor und Master.
 

Die Studien- und Prüfungsordnung wurde grad überarbeitet, ist nur noch nicht online.
Man sollte sich in Karlsruhe aber dessen bewusst sein, dass man um Musikinformatik als Nebenfach nicht herumkommt. Wer also mit Computern und/oder zeitgenössischer (elektronischer) Musik auf Kriegsfuß steht, sollte sich das dreimal überlegen.
 
Das wiederum wäre ein extrem interessanter Bereich.
Aber damit kann nicht jeder was anfangen, das stimmt leider.
 
Damit liegst du richtig.
 

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