Studium Musikinformatik

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PepeGonzales
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Hallo zusammen,
mir ist anhand der SuFu aufgefallen, dass anscheinend noch niemand von diesem Studiengang gehört hat. Da ich im WS 07 anfange, genau das zu studieren, habe ich mir vorgenommen, das Studienfach hier nach und nach zu erläutern (ist bestimmt für einige nicht uninteressant).


Hier ein Artikel aus der "ZEIT online" (http://www.zeit.de/studium/aktuelles/15_06_05_cundk_musik?page=1), der so wie ich finde die wesentlichen Merkmale gut erklärt:

Wie derzeit viele Hochschulen will sich auch die Universität Karlsruhe ein schärferes Profil geben. Und wie an so vielen Hochschulen sind es vor allem die kleinen Fächer, denen solche Umstrukturierungen gefährlich werden. An der Uni Karlsruhe, einer Technischen Hochschule, wäre fast das Fach Musikwissenschaften unter die Räder zu kommen - wenn nicht die Karlsruher Hochschule für Musik zu Hilfe geeilt wäre.

Die schlechte Nachricht: Das Institut für Musikwissenschaft an der Universität Karlsruhe hat geschlossen. Die gute Nachricht: An der Hochschule für Musik hat das Institut wieder aufgemacht. Der nicht ganz freiwillige Umzug wurde für eine umfassende Modernisierung des bisherigen Studiengangs Musikwissenschaft genutzt: Neben der Umstellung auf die internationalen Abschlüsse Bachelor und Master bekam das Fach einen neuen Schwerpunkt: die Musikinformatik. Professor Thomas A. Troge, einer der Väter des neuen Konzepts, erklärt, was sich dahinter verbirgt: "Das Spektrum der Musikinformatik ist eigentlich sehr groß und es umfasst eigentlich, man kann sagen, fast alle Bereiche des musikalischen Alltags, in dem wir heute leben. Denn die sind alle geprägt zu 98 oder 99 Prozent von den digitalen Technologien."

Überall in der Musikwelt hat der Computer schon Einzug gehalten: Die CD hat vor Jahren die Schallplatte abgelöst und droht jetzt selbst zum Opfer von MP3, iPod und Co. zu werden. Im Tonstudio wird längst elektronisch produziert und Komponisten schreiben ihre Musik genauso am Rechner wie Studenten ihre Hausarbeiten. "Was wir machen wollen, ist nun keine technische Musikinformatik - das wird vielleicht zu einem späteren Zeitpunkt auch angeboten, sondern wir wollen eine künstlerisch, wissenschaftlich, musikwissenschaftlich geprägte Musikinformatik anbieten. Das heißt, der Anteil der Musik und der Musikwissenschaft ist uns sehr wichtig." Mit dieser engen Kombination der beiden Fächer Musikwissenschaft und Musikinformatik ist der neue Studiengang europaweit einmalig. Das Konzept könnte sich als wegweisend herausstellen. Denn die Beschäftigung mit zeitgenössischer Musik und den modernen Produktionsmitteln kommt bei Musikwissenschaftlern häufig zu kurz, wie der Komponist Professor Orm Finnendahl von der Musikhochschule Freiburg anmerkt: "Es ist immer leichter, Dinge wissenschaftlich aufzuarbeiten, die in der Vergangenheit liegen und die auch möglicherweise schon eine gewisse Vergangenheit haben. Aber es wäre natürlich wunderbar, wenn sich die Wissenschaft stärker mit der Gegenwart auseinandersetzen würde."

Mit der Umstellung auf Bachelor und Master sind die Karlsruher Musikwissenschaftler im Hier und Jetzt angekommen. Sechs Semester soll der berufsqualifizierende BA-Studiengang dauern. Daran lässt sich ein Master anschließen, im Fach Musikwissenschaft oder Musikinformatik. Thomas Troge: "Es war bisher schon so, dass es im Rahmen der Diplomstudiengänge das Vordiplom gab, was allerdings nicht berufsqualifizierend war, und man hat nach dem Vordiplom einen Vertiefungsschwerpunkt gewählt. Jetzt wird es so sein, dass man nach sechs oder acht Semestern einen Bachelorabschluss erwirbt und damit auf dem Papier zumindest einen berufsqualifizierenden Abschluss."

Die Zahl der Studienplätze in Karlsruhe ist begrenzt: In jedem Semester will die Musikhochschule 20 bis 30 Neueinsteiger aufnehmen. Die Voraussetzungen: Neben der Hochschulreife sollte man Klavier spielen können sowie Sprachkenntnisse mitbringen, und zwar gleich mehrere: Italienisch, Französisch und eine weitere Fremdsprache sind Pflicht, um Originalquellen selber lesen zu können. "Aber diese Voraussetzungen sind nicht strikt. Das heißt, wenn jemand sagt: Ich kann leider kein Italienisch und ich kann auch noch nicht besonders gut Klavier spielen, dann kriegt er eine Chance, diese Kenntnisse erst zum Abschluss des vierten Semesters nachzuweisen." Vor der Einschreibung ist außerdem eine Eignungsprüfung zu absolvieren, für die man sich noch bis zum 30. Juni bewerben kann. "Wir möchten gerne einfach die Leute, die bei uns anfangen zu studieren, vorher mal gesehen haben."

Troge ist zuversichtlich, dass die neue Konzeption des Studiengangs auf dem Arbeitsmarkt Vorteile bringt: "Wir sind überzeugt, dass wenn unsere Absolventen mit einem Abschluss in Musikwissenschaft und Musikinformatik sich zum Beispiel bei einem Musikverlag bewerben, wo erwartet wird, dass sie sich mit anspruchsvollen Notensatzprogrammen auskennen und vielleicht Archivierungsprogramme auch mal selber verwalten und administrieren können, bessere Chancen haben. Wir glauben, dass das Gleiche auch gilt für die Tätigkeit des Musikjournalisten und Musikredakteurs, der ja auch ohne PC heute gar nicht mehr oder nur noch sehr eingeschränkt denkbar ist."

Wer schon ein Studium der Musikwissenschaften absolviert hat und jetzt einen der Masterstudiengänge in Karlsruhe anschließen will, muss sich beeilen: Schon am 15. Juni endet die Bewerbungsfrist. Studienanfänger haben etwas mehr Zeit: Sie können sich noch bis zum 30. Juni für das Bachelor-Studium Musikwissenschaft/Musikinformatik bewerben.

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hier noch ein nachtrag von mir: Ab dem WS 2007 ist es nun auch möglich, Musikinformatik als Hauptfach zu wählen, mit Musikwissenschaft als Nebenfach (Meine Wahl), oder umgekehrt. Trotzdem bleibt auch weiterhin die Möglichkeit bestehen, den Parallelstudiengang "Musikwissenschaft/Musikinformatik (Bachelor)" zu studieren. Allerdings muss man dazu noch ein Nebenfach an der Uni wählen. Jedoch ist die Gefahr dabei sehr groß, dass sich Prüfungstermine von Uni und Musikhochschule überschneiden, und man länger als die vorgesehene Regelstudienzeit braucht. Bei meiner Wahl (Musikinformatik Hauptfach - Musikwissenschaft Nebenfach) sind beide Fächer an der Musikhochschule angesiedelt und die Absprachen bzgl. Prüfungsterminen sind somit auch gegeben.

MfG PepeGonzales

P.S: Homepage der Hochschule für Musik Karlsruhe - http://www.hfm-karlsruhe.de/
 
Eigenschaft
 
das hörts sich ja echt nicht uninteressant aus. wie sieht es denn wohl mit den späteren job aussichten aus? wahrscheinlich ähnlich shclecht wie überall im kultursektor oder?
 
um einen neuen studiengang ins rollen zu bringen schraubt man ja normalerweise die anforderungen erstmal runter. aber 3 fremdsprachen.... hui.

machts dir denn spaß? erzähl mal n bisschen :D
 
Die Berufsaussichten sind mit sicherheit nicht die allerbesten (das liegt eben daran, dass sie alle mehr oder weniger -wie schon tilljoscha selbst sagt- im kultursektor liegen). Trotzdem gibt es eine breite Palette an Auswahl, wohin einen dieses Studium führen kann. So können es zB Musikverlagswesen, Musik-Softwarefirmen, Musikmanagement oder Tätigkeiten bei Meidenagenturen und Rundfunkanstalten sein.

Ich werde dieses WS erst damit anfangen, ab dem 1. Oktober. So lange müsst ihr euch noch gedulden, bis ich euch etwas aus eigener Erfahrung darüber erzählen kann.
Bis dahin,
MfG
PepeGonzales
 
Ohne jetzt viel über den Studiengang zu wissen und was jetzt genau gelehrt wird, ich denke die Berufsaussichten wären nicht schlecht. Jedenfalls, wenn genug Informatik rüberkommt.

Der Homerecordingsmarkt boomt doch ohne Ende, und auch im Livesektor wird immer mehr digitalisiert.
Und um dafür Algos zu entwickeln und Systeme zu schreiben braucht es Informatiker - die Ahnung von Musik haben, oder sehe ich das angestrebte Berufsprofil falsch?

Wobei sich natürlich die Frage stellt, ob ein normaler Informatikstudiengang mit Spezielisierung auf Signale und Systeme oder ähnliches nicht genauso sinnvoll wäre.
 
Wobei sich natürlich die Frage stellt, ob ein normaler Informatikstudiengang mit Spezielisierung auf Signale und Systeme oder ähnliches nicht genauso sinnvoll wäre.

Das Studium an der HFM Karlsruhe darf man auf keinen Fall mit einem Informatikstudium verwechseln. Mit Musikinformatik ist eher eine moderne Musikwissenschaft gemeint. Die Inhalte unterscheiden sich dementsprechend enorm von einem Informatikstudium.
 
Hört sich für mich schon sehr sehr interessant an.

Aber das mit den Sprachen will mir nicht ganz gefallen... :mad:
Ich hab ja jetzt Französisch nicht umsonst abgewählt^^

Aber die reden da ja hoffentlich von GRUNDKenntnissen und nicht davon, dass man die Sprachen prefekt sprechen können muss, oder?

Auf der Seite steht
gute Sprachkenntnisse in Italienisch und Französisch oder einer anderen europäischen Sprache, um Musikwerke aus mindestens zwei Sprachkreisen studieren zu können.

Das heißt, dass man eig nur 2 Sprachen braucht, oder??
 
schwer zu bewerten. ich meine italienische vortragsbezeichnungen wie Largo, Adagio - klar, aber das ist ja allgemeinwissen im musikstudium - ansonsten weiß ich nicht warum man grundkentnisse in einer dieser sprache haben müssen soll, damit man das studium antreten darf.
wenn man nun einen Komponistenbriefwechsel im tiefen italienischen Barock analysieren will dann braucht mand as natürlich - aber was nützen einem da schon "Grundkentnisse". irgendwie ist das doch nichts halbes und nichts ganzes. zu ner tiefen forschung zu wenig, für ein normales studium reicht auch übersetzte literatur... nichts halbes und nichts ganzes - so scheint mir diese anforderung.
und wenn man tiefer forschen soll, bspw. wegen einer abschlussarbeit", aber wegen der Fremdsprache nicht kann, dann muss man sich eben auf ein deutsches Thema beziehen.

versuch es! vielleicht rechnen die mit bewerbern die das nicht erfüllen und setzen die dann auf die warteliste.
 
Erstmal Abi :D
Aber wär auf jeden Fall ne Möglichkeit.

Problem sind nur wieder mal die Berufschancen. In nem Musiksoftwareunternehmen zu arbeiten wäre z.B. schon was, aber die Stellen sind doch sehr begrenzt, auch wenn es in Deutschland da ein paar Firmen gibt.
 
rechtzeitig praktikas machen, immer in kontakt bleiben mit der zielfirma, immer wieder praktikas machen, kaffee kochen, leute dabei kennenlernen die da arbeiten...

Native Instruments hatte vor einiger Zeit mal sogar per Newsletter Leute gesucht - ich glaube aber eher fürs Marketing.
 

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