Nach schwerem Unfall mit Luftröhrenschnitt viel Zeit zum Üben gehabt

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Ibanesss
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Hallo miteinander,

sehr schönes Forum hier.

Ursprünglich bin ich Gitarrist (männlich, 27), spiele seit 15 Jahren, teils auch beruflich als Studiogitarrist und habe auch beruflich Mixing betrieben.
Gesungen habe ich nie ernsthaft. Jeder Instrumentalist kann ja so einigermaßen die Töne mitsummen und weiß zumindest wie Gesang klingen muss. So war es auch bei mir. Ich habe mich in Hobbybands hauptsächlich, wenn überhaupt, an Backgroundgesang gewagt, aber die Gesangstechniken für eine Frontstimme nie ausgebaut.

Nun erlitt ich vor ca. 1,5 Jahren einen schweren Unfall, der mich für eine längere Zeit außer Gefecht setzte. Warum ich das erwähne ist, weil ich nach dem Unfall 3 Wochen im künstlichen Koma lag und langzeitbeatmet werden musste. Bei so einer langen Zeit musste nach ca. 2 Wochen ein Luftröhrenschnitt gemacht werden, damit die Stimmbänder nicht zu sehr Schaden nehmen.

Trotzdem war nach dem Koma neben den vielen Knochen auch noch meine Stimme ziemlich im Eimer. Mehrere Wochen lang konnte ich GAR NICHT sprechen, weil der Hals noch durch eine Trachialkanüle offen war. Als das dann zugenäht wurde, konnte ich langsam wieder mit dem Sprechen beginnen. Das klang viele Wochen lang extrem merkwürdig und ich musste viel üben, damit überhaupt das normale Sprechen wieder einigermaßen klingt. Wieder aus dem Krankenhaus raus zuhause angekommen habe ich einfach mal aus Spaß angefangen zu singen, um so meine Stimme aufzutrainieren. Weil ich durch die schweren Verletzungen krankgeschrieben war/bin, hatte ich viel Zeit dafür und habe den ganzen Tag fast nichts anders gemacht. Es hat immer mehr Bock gemacht und ich merkte immer größere Fortschritte. Die Stimme an sich wurde dann irgendwann wieder vollkommen in Ordnung und weil ich gerade so voll drin war habe ich gleich angefangen an meiner Gesangstechnik zu arbeiten und viele Demos aufgenommen. Erst beim Aufnehmen merkte ich, wie wichtig und auch schwierig Timing, Ausdruck und Aussprache sind und das habe ich versucht immer weiter zu verfeinern.

Ich habe nun ein paar Demos hier angehängt. Dass es gesangstechnisch gesehen nicht ganz sche*ße klingt, das ist mir bewusst, weil ich viel mit Musikproduktion zu tun hatte, hatte ich eine gute musikalische Grundlage und kann das technisch auch ganz gut einschätzen. Ich würde aber gerne die Meinungen einholen in Bezug auf meine Stimme und den Ausdruck generell. Manchmal finde ich persönlich meine Stimme ziemlich gut und passend, und dann finde ich sie wiederum wie bei einem Clown oder einem Kind. Ich kann das selbst nicht so sehr richtig einschätzen ob sie wann und wie gut klingt oder nervig. Meine Angehörigen sagen narürlich dazu, dass es super sei, aber auf Familienmeinungen kann man ja bekanntlich nicht so viel geben, deshalb wende ich mich mal an so ein Forum.
Was man mir früher von Bandkollegen gesagt hat, ist dass meine englische Aussprache ziemlich komisch bzw. mit einem deutschen Akzent klingen würde. Auch daran habe ich versucht zu arbeiten und dazu hätte ich auch gerne einige Meinungen von den Anwesenden hier.

Die Aufnahmequalität mit teils Rauschen und Schnittknacksern bitte ich zu entschuldigen. Mischen konnte ich wegen meinen Einschränkungen auch nur auf Kopfhörern. Es soll wirklich nur zu Demo Zwecken dienen.

Zwischen den Aufnahmen liegen teils auch über 6 Monate Übungszeit dazwischen. Ich sage aber nicht welche von wann sind :)

Kann man sich das längere Zeit anhören, oder geht es schon recht schnell auf den Sack, so wie ich manchmal das Gefühl habe?

Wer sogar die Zeit und Lust aufbringt sich alles anzuhören, kann auch gerne angeben welcher Song bzw. Stil von denen am besten und welcher am schlechtesten ist (kurz reinhören würde reichen).

Ansonsten schonmal vielen Dank vorab für alle ehrlichen Anmerkungen!

Pop-Rock: What if
https://soundcloud.com/ibanesss/daniel-m-what-if-kate-winslett

Pop-Rock: Diggin in the dirt
https://soundcloud.com/ibanesss/daniel-m-diggin-in-the-dirt-stefanie-heinzmann

Rock: Ayo technology
https://soundcloud.com/ibanesss/daniel-m-ayo-technology-milow

Rock: Drive
https://soundcloud.com/ibanesss/daniel-m-drive-incubus

Rock: Love Hurts
https://soundcloud.com/ibanesss/daniel-m-love-hurts-incubus

Rock: Torn
https://soundcloud.com/ibanesss/daniel-m-torn-natalie-imbruglia

Pop-Ballade: What you dont know
https://soundcloud.com/ibanesss/daniel-m-what-you-dont-know-monrose

Gothic-Rock: Join me
https://soundcloud.com/ibanesss/daniel-m-join-me-him

Crossover-Rock: Cant stop
https://soundcloud.com/ibanesss/cantstop

Rock: Dosed
https://soundcloud.com/ibanesss/dosed

Pop: Soulmate
https://soundcloud.com/ibanesss/soulmate

Pop-Ballade: Unbreak my heart
https://soundcloud.com/ibanesss/daniel-m-unbreak-my-heart-tony-braxton

Rock-Ballade: Unintended
https://soundcloud.com/ibanesss/unintended
 
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Na, dann jammern ma doch mal a bisserl um Peanuts auf hohem Niveau :)
Ich habe mir Unbreak My Heart ganz angehört und in ein paar Songs kurz reingehört. Clown oder Kind habe ich nirgends gehört.

Du hast eine schöne, softe Stimme, imho gut geeignet für Balladen und klar, die Töne etc triffst auch oder zumindest hört es sich stimmig an (ich kenn die Songs ned so gut). Was mir auffällt und vielleicht das sein könnte, was bei Dir den Eindruck der kindlichen Stimme weckt, ist eine Hauchigkeit bei einigen Songs und deutliche Atemgeräusche. Das ist im klassischen Sinn ein Fehler und deutet auf nicht ausreichende Stütze hin, wird aber im Contemporary gern als Stilmittel eingesetzt. Zu Unbreak My Heart passt es ganz gut; für meinen Geschmack ist es grad an der Grenze (zu viel Hauch regt mich auf Dauer auf, das ist aber Geschmackssache). Das wäre ein Punkt, an dem Du noch arbeiten könntest.

Der andere Punkt der mir auffällt ist der Stimmsitz. Cant Stop klingt für mich so, als hättest Du ihn mit mehr Vordersitz gesungen als Unbreak My Heart. Das bringt von Haus aus mehr Lautstärke. Bei Cant Stop sind auch die Atemgeräusche und der Hauch weit weniger. Den Vordersitz könntest auch für die anderen Songs noch mehr ausbauen; das Softe geht davon so schnell nicht verloren :)

An der Aussprache ist mir nichts besonderes aufgefallen; ich habe da allerdings auch eine relativ große Toleranzschwelle. Die wenigsten von denen, die Englisch sprechen, sind native speakers und selbst innerhalb dieser gibt es viele verschiedene Dialekte; Oxford English wird wirklich nur von einer kleinen Minderheit gesprochen ;) Da würde ich mir an Deiner Stelle keinen Kopf drum machen.

Auf'n Sack geht mir Dein Gesang jedenfalls gar nicht, das kann frau sich schon anhören. Wenn Du an den beiden von mir genannten Punkten arbeitest, hast Du mehr Möglichkeiten; unbedingt notwendig ist es nicht. Von gar keiner Stimme mehr ist es auf alle Fälle ein gigantischer Sprung; so manche schaffen das von einer gesunden Stimme aus nicht einmal, musst nur mal in die gängigen Lieder der Charts hören, wo einem durchaus das Gruseln ankommen könnte. Da biste doch ein paar Meter von entfernt :great:
 
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Vielen Dank für die hilfreichen Hinweise!

Ich habe zwar den Ausdruck Vordersitz noch nie im musikalischen Zusammenhang gehört, aber ich glaube ich weiß was du meinst.
"Unbreak my heart" ist tatsächlich über 6 Monate alt, also noch mehr aus der Experimentierphase und ich finde selbst auch, dass es da mit dem "Gefühl" schon fast übertrieben ist.
"Cant stop" hingegen ist nur wenige Tage alt.

Rein instinktiv benutze ich die Vorderstimme immer dann, wenn mehr lautes im Instrumental passiert, weil diese wie du schon sagtest mehr Lautstärke/Energie hat und sich besser durchsetzt, als die luftige/hauchige.

Das mit dem "Clown" hat sich bei mir wahrscheinlich festgesetzt von einem alten Bandkollegen, der immer bei einigen Songs sagte ich hätte eine Clownsstimme. Aber gut, das ist Jahre her und da war ich noch durchaus ungeübter.

Danke fürs Feedback.
 
Ohne den Kommentar meines Vorgängers gelesen zu haben hier mein Votum:
- Interessante, ausdrucksstarke Stimme mit Potenzial, aber teilweise Intonationsfehler (die man i.d.R. per Software korrigiert).
- Richtig "kraftvoller Gesang" fehlt in Deiner Demo, Du bleibst überwiegend im moderaten Druckbereich.
- Keine übermäßige "Deutschtönung", aber natürlich auch kein native slang; wer hat den schon. ;-)

Summarisch: überdurchschnittliches Potenzial. Weiter üben und dranbleiben.
 
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Interessant finde ich die Stückeauswahl - alle Stücke, in die ich reingehört hatte, kannte ich und mag ich, und ich bin doch etwas älter ;)
Solche Stücke hätte ich in einer anderen Lebensphase, als ich jetzt bin, auch gesungen ...
Schöne Singstimme, gefällt mir.
 
Danke für das weitere Feedback und fürs Reinhören.

...aber teilweise Intonationsfehler (die man i.d.R. per Software korrigiert).

Jep das stimmt. Ist teilweise was dabei. Wollte allerdings für die Demos Melodyne möglichst weglassen, um evtl. auch Livetauglichkeit zu testen.

Richtig "kraftvoller Gesang" fehlt in Deiner Demo, Du bleibst überwiegend im moderaten Druckbereich.

Dem habe ich eventuell etwas entgegenzusetzen, was ich vergessen habe zu posten:

https://soundcloud.com/ibanesss/i-dont-wanna-miss-a-thing-aerosmith-cover


Aber das wars dann glaube ich bei mir auch zur Zeit mit den Möglichkeiten von Kraftvoll. Metal oder Hard Rock Sänger wirds dann wohl nicht werden, das sehe ich ein :)
 
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Aber das wars dann glaube ich bei mir auch zur Zeit mit den Möglichkeiten von Kraftvoll. Metal oder Hard Rock Sänger wirds dann wohl nicht werden, das sehe ich ein
Wenn ich mir die letzte Hörprobe (hey, kaum kenn ich das Lied find ich auch Tonwackler ;), ist aber echt moderat) so anhöre - ist irgendwie GU drin? Shana würd jetzt schreiben, Talent verpflichtet. Anyway, auch hier höre ich deutliche Atemgeräusche. Ich glaube, wenn Du einen wirklich sauberen Stimmstitz mit gutem Vordersitz hinbekommst und die Stütze so hinkriegst, dass man die Atemgeräusche nicht mehr hört, sprich, Dein Luftkanal offen ist und der Atemdruck passt, kann das mit Rocksänger schon klappen bei Dir. Wenn Du das willst; ich finde Deine Stimme eigentlich für grunzen und scharren schon zu schad. Natürlich hilft eine gute Technik auch bei den anderen Stilen, es singt sich um soviel leichter...
 
Ich habe in alle Songs reingehört und konnte überhaupt nichts clownhaftes oder kindliches entdecken und auch nichts nerviges. Dein deutscher Akzent ist für mich voll im akzeptablen Bereich, und ich bin da recht empfindlich. ;) Einziger Tipp dazu: achte darauf, auch bei schnelleren Passagen aus dem "th" kein "de" zu machen wie z. B. im Refrain von Can't Stop. "the world i love, the tears i drop to be part of the wave can't stop" sollte nicht klingen wie "de world i love, de tears i drop...". Die Zunge muss auch dann kurz an die Zähne tippen, wenn es schnell gehen muss - nicht an den oberen Mundraum wie beim "de" ;)

Die raueren / angezerrten Sachen klingen für mich noch etwas angestrengt, das fällt mir z. B. auch bei Can't Stop auf.

Aber meine Anmerkungen sollen nicht zu negativ rüberkommen! Schöne Stimme, gut gesungen - Du bist definitiv auf dem richtigen Weg, weiter so!
 
Einziger Tipp dazu: achte darauf, auch bei schnelleren Passagen aus dem "th" kein "de" zu machen wie z. B. im Refrain von Can't Stop. "the world i love, the tears i drop to be part of the wave can't stop" sollte nicht klingen wie "de world i love, de tears i drop...".
Och, also, besser "de" als "se" ;) Je nach Song passt das "de" u.U. sogar; geh mal in die Südstaaten :) Mir ist das gar ned aufgefallen; allerdings hab ich auch schon in einem Chor als einzige nicht "Mary 'didscha' know" gesungen statt "Mary did you know" (bis die Chorleiterin darauf hingewiesen hat, dann erbarmten sich mehr für ein ordendliches did you)
 
Ich sag ja, ich bin ja etwas pingelig. ;) De ist viel weniger schlimm als se, da stimm ich Dir zu. Didscha ist eine Abwandlung von did you und überhaupt nicht falsch, das ist ja einfach eine Frage des gewollten Stils.

Bei Can't Stop passt de / da statt the für mein Empfinden nicht. In einer Reggea- oder Rap-Nummer mit typischem Afroakzent wär es angebracht, z. B. wenn Bob Marley singt "obaserving de 'ypocrites" (observing the hypocrites) oder wenn ein Bronx-Bewohner seine Crowd anheizt mit "Ollja niggaz in da hood say hoooo!".
Damit ist das Thema jetzt aber auch mehr als genug ausgewalzt, ist ja nur ein Detail und wie man in den anderen Songs hört kein generelles Problem, @Ibanesss beherrscht auch ein vorbildliches th :great:
 
moniaqua schrieb:
Anyway, auch hier höre ich deutliche Atemgeräusche.

Ok, damit ich weiß was genau mit "Atemgeräusche" gemeint ist, könntest du mir bitte einfach kurz ein Songname und mind. eine Zeitangabe nennen wo das deiner Meinung nach zu übertrieben oder annähernd übertrieben auftaucht? Ich denke nämlich nicht, dass du mit Atemgeräusche das normale Einatmen meinst, oder?
Hoffe das bedeutet für dich nicht allzu großen Suchaufwand. Wäre sehr dankbar.

Rake5000 schrieb:
Einziger Tipp dazu: achte darauf, auch bei schnelleren Passagen aus dem "th" kein "de" zu machen wie z. B. im Refrain von Can't Stop. "the world i love, the tears i drop to be part of the wave can'tstop" sollte nicht klingen wie "de world i love, de tears i drop...".

Sehr gut. Genau wegen so Sachen sind zusätzliche Ohren und Beurteilungen Gold wert. Auch wenns vielleicht nicht dramatisch ist, aber ich wär da nie drauf gekommen, deshalb :great:

Kritik darf ruhig pingelig sein. Durch die Verbesserung von vielen kleinen Details macht man den Gesamteindruck und die Gesamtqualität besser.
 
Ich denke nämlich nicht, dass du mit Atemgeräusche das normale Einatmen meinst, oder?
Doch, genau das meine ich. Aber ich kann Dir gern ein paar Stellen markieren, wo es besonders auffällt. Wollt eh grad was hochladen. Mit richtiger Stütze hört man vom Einatmen wirklich gar nichts; wenn es mir im Unterricht passiert, dass ich "schnappe", bricht mein GL gern direkt ab.
 
moniaqua schrieb:
Doch, genau das meine ich. Aber ich kann Dir gern ein paar Stellen markieren, wo es besonders auffällt.

Gerne! Ich glaube zwar grad spontan, dass das auch durch den stark eingestellten Kompressor überbetont wird, aber bin gespannt....
 
So, soundcloud hat sich wieder eingekriegt, das hat sich irgendwie an der Flöte verschluckt :lol: Hab ein paar Stellen in unbreak my heart markiert.
Btw, wennst in die Flöte reinhörst, da hört man bei den Stücken am Jenbach echt gar nichts :engel: (ok, da rauschts und bei der Flöte hört man bei mir sonst auch atmen, da brauche ich einfach mehr - und es fällt ned so auf, wenn die Stütze ned klappt :redface:)
 
moniaqua schrieb:
Hab ein paar Stellen in unbreak my heart markiert.

Vielen Dank für die Mühe.
Ja, ich höre es. Aber ich frage mich wie man das abstellen oder verändern soll. Einatmen muss man ja auch und es trägt zum musikalischen und natürlich Fluss bei. Rausschneiden oder so meinst du bestimmt nicht, oder? Wie kann man das dann deiner Meinung nach verbessern?
 
Oje, das jetzt über das Internet erklären ... Mit Gesangstechnik, eben :) Es ist tatsächlich so, wenn ich ordentlich stütze (das Wort ist so unsäglich doof - die Italiener sagen, Appoggio, anlehnen, das trifft es besser, finde ich), es also schaffe, meinen Gesangsapparat aufgespannt zu haben und alles schön offen ist (ich kann es nicht besser erklären :redface:), dann hört man es nicht, wenn ich atme. Klar atmet man, man phrasiert ja auch damit, aber zu hören sollte es eben nicht sein, außer, man will es als Stilmittel einsetzen.

Wie man das über das Internet erklären soll, ist mir im Moment schleierhaft. Deswegen hatte ich gefragt, ob es Dir irgendwie möglich ist, Stimmbildung/Gesangsunterricht zu nehmen. Vor Ort ist es viel einfacher zu erklären und effektiver, weil ein/e LehrerIn Dich direkt sieht und sofort Rückmeldung geben kann.

Es war bei mir schon ein längerer Prozess, das wegzubekommen und wenn ich angespannt bin, oder auch einfach manchmal nur unkonzentriert, passiert es mir immer noch. Einer meiner hartnäckigsten Lieblingsfehler ;)
 
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Ok vielen Dank.

Korrigier mich, falls ich Blödsinn erzähle.... Es könnte vielleicht sein, dass es fürs Flötespielen ein höherer Anspruch ist, dass man Atemgeräusche möglichst nicht hört, weils ja nicht direkt zum Instrument gehört. Beim Gesang jedoch gehört das sozusagen zum "Flow" dazu. Wenn das Atmen vom Timing richtig gesetzt ist, dann entsteht dadurch eine natürliche Verbindung zwischen den Phrasen/Sätzen/Tönen, was auch inmer, die der Hörer auch nachvollziehen kann, wenn auch größtenteils nur unbewusst.
Mir ist es während Aufnahmen, nicht nur mit mir, sondern auch mit anderen Musikern, sehr oft passiert, dass mal ein Einatmer versehentlich gar nicht aufgenommen wurde oder von anderen Takes überlappt wurde und schon entstand eine komische unnatürliche Lücke zwischen den jeweiligen Teilen und wir mussten dann sogar Atmer aus einer anderen Stelle dort reinkopieren, damit es wieder flüssig und natürlich klingt. Passiert sehr oft beim produzieren. Ich vergleich das auch mit den Saitengeräuschen oder den Leerseiten beim Umgreifen von Akkorden auf der Gitarre. Das gehört einfach dazu und das ist auch eines der Hauptgünde warum virtuelle Gitarreninstrument Simulationen noch nicht an eine echte Gitarrenaufnahme herankommen. Es gibt vielleicht Musikstile, da ist das mit dem Atmen ein NoGo, kann sein, weiß ich nicht. Bei Pop und Rock Musik, selbst Hip Hop usw. gehört das Atmen im richtigen Timing, und auch das Hören des Atmens schon dazu. Wobei ich dir Recht gebe, dass es bei meinen Demos oft zu laut ist. Deshalb würde ich das allerhöchstens schneiden und leiser machen. Aber ganz wegmachen oder sogar UNHÖRBAR wegtrainieren....ich weiß nicht so recht :rolleyes:

Das kann ja jeder mal als Experiment machen, wer Zeit hat. Eine schöne Melodie singen und danach nachträglich ganz konsequent ALLE Atmer digital rausschneiden. Meine VERMUTUNG ist, dass es sich merkwürdig anhören wird. Auch laut Erfahrungen.

Kleiner Hinweis nur nebenbei: Die Playbacks habe ich nicht verbrochen. Die sind von bekannten Playback Seiten gekauft und teils auch transponiert, wobei viel Druck verloren geht. Deshalb klingts insgesamt bissl schlapp im Instrumentenbereich.

Wenn ich mir die letzte Hörprobe (hey, kaum kenn ich das Lied find ich auch Tonwackler ;), ist aber echt moderat) so anhöre - ist irgendwie GU drin?Shana würd jetzt schreiben, Talent verpflichtet.

Was ist GU ??
 
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GU = Gesangsunterricht, sorry.

Die Sache mit dem Atmen - das ist kein Drama und ich möchte es Dir auch nicht ausreden. Wenn es Dir besser gefällt, klar, mach es.

Es ist glaube ich weniger das Geräusch an sich, das stört. Aber es ist tatsächlich so, dass es ein Anzeichen dafür ist, das irgend etwas an der Technik nicht stimmt. Und nicht,dass wir uns missverstehen: einatmen muss man ganz klar und die Atempausen gehören zum Flow; das dürfte das sein, was ich Phrasierung genannt habe. Nur hören sollte man es möglichst nicht. Ich bin übrigens auch so erzogen, dass man diese Geräusche beim Umgreifen auf der Gitarre vermeiden sollte, wann immer möglich. Meine Lehrerin war da recht streng. Ganz vermeiden, da stimme ich Dir zu, wird es sich wohl nie lassen, außer man spielt exzellent. Bei den oohs (für die anderen: die sind privat, ist auch nix besonderes, nur ein Übemitschitt von Vokalisen zur Demonstration) hatte ich eine Stelle markiert, an der ich mich ertappt habe - prompt ist der Klang danach magerer. Soundcloud verschluckt sich zur Zeit nur irgendwie kräftig; die Statistiken geben auch Sternenwerte oder so an mit ständig wechselnden Werten für die Plays.

Das, was rbschu gesagt hat
- Richtig "kraftvoller Gesang" fehlt in Deiner Demo, Du bleibst überwiegend im moderaten Druckbereich.
also diesen "Druck" erreichst Du mit Vordersitz und guter Resonanzausnutzung und eben richtiger Stütze, und die hört man, wenn sie fehlt, an Luftschnappern aka Einatemgeräuschen. Deswegen habe ich das angesprochen. Inwieweit Du das wegkriegen kannst und überhaupt willst, musst Du selber wissen.

Zur Erinnerung: wir jammern hier auf hohem Niveau herum und zusätzlich redet hier gerade eine klassisch erzogene Sängerin mit einem contemporary geprägtem Sänger :) Die Klassiker sind sehr streng, was Technik angeht, wesentlich strenger als moderne SängerInnen. Mit Mikro geht halt auch einiges, was ohne undenkbar wäre, weil man einfach nicht durchkäme. Es ist halt schon so, dass die SängerInnen früher, ohne Mikro, nur mit ihrer Stimme über ein Orchester tönen mussten, egal ob in der Oper oder in der Kirche. Da geht man an manche Sachen vielleicht etwas anders heran.
 
das dürfte das sein, was ich Phrasierung genannt habe. Nur hören sollte man es möglichst nicht.

Muss ich immernoch widersprechen :) Damit es zum Flow gehört, muss man es natürlich auch hören. Nicht so übermäßig laut wie bei meinen Demos vielleicht, aber doch so, dass es hörbar ist. Das macht es menschlich und organisch.

Kenne eigentlich keinen Pop oder Rock Song bei dem man das nicht hört. Als Beispiel hier spontan rausgesucht, sogar beim Original von Unbreak hört man vor jedem Satz den Atmer deutlich.



Aber das liegt wahrscheinlich wirklich an der Stilrichtung. Wusste nicht, dass man es im klassischen möglichst ganz vermeiden will es zu hören. Gut zu wissen!

Bei deiner Hörprobe gehts ja ganz schön hoch zu :) Nicht schlecht :great:
Da hört man tatsächlich kein Atmen (wie weit war denn das Mikro/Handy entfernt?)

Saitengeräusche beim Umgreifen bei der Gitarre sollten natürlich so weit wie möglich vermieden werden, da hast du Recht! Da sie aber trotzdem zumindest immer minimal da bleiben macht es das ganze menschlich und rund. Moderne Gitarren Simulations Software simulieren sowas mittlerweile schon mit oder versuchen es zumindest. Ganz so realistisch und flüssig kriegts so ein Programm noch nicht hin, aber immerhin viel besser als noch vor 10 Jahren. Damals hat man einem Gitarrensimulations Instrument sofort nach den ersten drei Tönen angehört, dass es künstlich gesamplet ist. Heute muss man da schon genauer hinhören, eben weil immer mehr solche menschlichen Spiel-Artefakte mitreinprogrammiert werden.

Fürs live spielen gilt aber wie du sagst, je weniger, desto besser. Ganz weg ist sowieso nicht möglich.

GU ist in nächster Zeit leider nicht machbar. Irgendwann vielleicht.
 
Da hört man tatsächlich kein Atmen (wie weit war denn das Mikro/Handy entfernt?)
Das war so ein kleiner Voice-Recorder, McCrypt D3 (ähnlich wie das kleine Zoom), ca. 2 m entfernt und mit mic-gain auf geringster Stufe, sonst übersteuert es gern. Einmal hört man einen Einatmer; mein GL ist auch ca. 2 m entfernt und kommentiert das sonst. Den hat er wohl durchlaufen lassen :) Die Entfernung könnte tatsächlich auch mitspielen; wenn ich mir Videoaufnahmen von Studioaufnahmen anhöre, frage ich mich immer, wie die das machen. Wenn ich so nahe ans Mikro gehe, auch an die Rodes (NT5) oder an das Großmembran-Dingens von meinem Sohn, übersteuert das hoffnungslos. Hab allerdings schon länger nicht mehr am PC aufgenommen und bin echt nicht der Aufnahme-crack :).

Ich werd mal aufpassen auf die Atemgeräusche; heut hab ich ja wunderbar Gelegenheit dazu :) Ich höre allerdings Rock/Pop hauptsächlich im Auto und viel Musical, Klassik, Jazz, vielleicht fällt es im Auto nicht so auf und in den anderen Richtungen die sind glaub ich auch strikter als die Rocker. Bei den neueren Songs in den Charts ist es imho eh ein Drama; es gibt wenige Gruppen/Interpreten, die mir gut gefallen und viele, die viel grauslige Sachen mit ihrer Stimme anstellen. Btw, meine erste Gesangslehrerin war contemporary, wenn auch Kirchenmusik, die atmet iirc auch nicht wirklich hörbar.

Ich bin dann bis auf weiteres offline :)
 

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