Namen für die eigene Komposition finden

  • Ersteller Christian_Hofmann
  • Erstellt am
C
Christian_Hofmann
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
24.04.24
Registriert
16.02.20
Beiträge
1.475
Kekse
5.457
Hallo zusammen,

mal ein Beitrag für die Plauderecke da es vermutlich doch recht philosophisch ist das Thema. Ich stehe gerade vor einer Herausforderung. Die letzten Monate ist ein Lied von mir entstanden welches so weit fertig ist. Nun stehe ich aber vor dem wohl schwersten Problem, meinem Kind einen passenden Namen zu geben. Arbeitsprojekt möchte ich es ehrlich gesagt dann doch nicht nennen :)

Wie löst ihr solche Probleme oder habt ihr erst ein Thema oder ein Wort aus dem heraus dann euer Stück entsteht? Da es ein Stück ohne Text ist wird es nicht wirklich leichter. Würde der Text von Tauben auf der Pferdekoppel handeln, dann wäre es ja wesentlich leichter. Aber so habe ich ja nur die Möglichkeit irgendwie eine Stimmung oder Gedanken dazu als Titel zu wählen. Ich habe die Hoffnung das vielleicht der eine oder andere Beitrag mir einen kleinen Anstoß zur Namensfindung gibt.
 
Eigenschaft
 
Ich hab früher mal Bilder/Objekte erstellt, die hiessen ganz einfach "Opus 0001", "Opus 0002" ....

Wenn du einem Instrumentalstück einen konkreten Namen gibt, dann gibst du dem Zuhörer ja vor, welche Assoziationen er haben sollte.
Bei einem abstrakten Namen wie "Opus" überlässt du die Interpretation ganz dem Zuhörer.

Stell doch das Lied einfach mal i-welchen Zuhörern vor und lass sie erzählen, was sie "hören".
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Ich hab früher mal Bilder/Objekte erstellt, die hiessen ganz einfach "Opus 0001", "Opus 0002" ....

Wenn du einem Instrumentalstück einen konkreten Namen gibt, dann gibst du dem Zuhörer ja vor, welche Assoziationen er haben sollte.
Bei einem abstrakten Namen wie "Opus" überlässt du die Interpretation ganz dem Zuhörer.

Stell doch das Lied einfach mal i-welchen Zuhörern vor und lass sie erzählen, was sie "hören".

Gar nicht mal blöd.
Einfach den Namen "Orgelstück in e-moll" und fertig. Zumindest sagt es nicht viel, macht aber neugierig.
 
Stell doch das Lied einfach mal i-welchen Zuhörern vor und lass sie erzählen, was sie "hören".

Ich habe das tatsächlich einmal gemacht. Ich hatte ein Stück komponiert für eine Vernissage. Bei dem Auftritt habe ich den Zuhörern erklärt, daß das Stück noch keinen Titel hat und sie gebeten, es zu taufen. Das Privileg bekam dann die Küntslerin und nannte es "Spannung". Ich habe das dann anglisiert, jetzt heißt es "Tension".

Ansonsten lohnt es sich, einfach mal das Real Book durchzublättern und zu schauen, wie dort die Stücke heißen. Bei Latinstücken sind Karibikinseln oder Strände beliebt (Barbados, Cantaloup Island, Montego Bay, Copacabana, Girl from Ipanema). Manche Stücke sind Personen gewidmet: Mr. PC (Paul Chambers), Nicas Dream (Pannonica de Koenigswarter), The Duke (Duke Ellington), I Remember Clifford (Clifford Brown), Nefertiti (Nofretete). Manche Titel ergeben rückwärts gelesen ein Wort: Airegin. Manche Stücke sind nach Straßen, Bauwerken oder Städten benannt: Basin Street Blues, Chelsea Bridge, Broadway, Milano, Afternoon in Paris, St. Louis Blues. Manche benutzen Zahlen: Seven Come Eleven, 500 Miles High, Seven Steps To Heaven, 502 Blues, Eighty One. Manche heißen einfach irgendwie: Dolphin Dance, Maiden Voyage, Misty, Stolen Moments.

Als Thelonious Monk im Tonstudio ein Stück aufgenommen hatte, fragte der Produzent nach dem Titel. Gleichzeig fragte ihn ein Kellner, ob der den Whiskey mit oder ohne Soda haben möchte. Seine Antwort war: "Straight, no chaser." (So erzählt jedenfalls die Legende.) :D

Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt. Ob die Titel immer einen direkten Bezug zur Musik haben (müssen), sei mal dahingestellt. Je mehr Stücke man schreibt, desto leichter fällt einem die Titelfindung. Bei mir hat das oft mit dem zu tun, was mich gerade umtreibt, ein Ereignis, das in meinem Leben stattgefunden hat etc. Bei Auftritten erzähle ich dann immer eine kleine Story zum Titel, und gerade das Jazz-Publikum liebt diese kleinen Erzählungen.

Viele Grüße,
McCoy
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Von Klaus Weiland gibt es die nette Anekdote, dass er keinen Titel für sein berühmtes Lied "Das Loch in der Banane hatte" und als das auf LP gepresst werden sollte, genötigt wurde, ihm einen Titel zu geben. "Dann nennt das Ding halt 'Das Loch in der Banane ...""

 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
meinem Kind einen passenden Namen zu geben.
Mädchen oder Junge?

Falls es ein Mädchen ist, würde sich vielleicht "Henriette" anbieten. Wir hatten vor `ner Weile mal einen Thread, bei dem es darum ging, Lieder aufzuzählen, deren Titel nur aus einem weiblichen Vornamen besteht. Bei den paar Hundert, die es am Ende waren (natürlich ohne jeden Anspruch auf Vollständigkeit), war keine "Henriette" dabei. Das wäre dann mal wenigstens ein Alleinstellungsmerkmal.

Für einen Jungen fällt mir aber auch nix ein.

Grüße
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Habe noch einmal nachgesehen. HenriettE ist tatsächlich nicht dabei, wohl aber HenriettA. Also bitte genau auf die Schreibweise achten. Alternativ könnte man aber auch noch "Waltrau(d)t" nehmen. Die gibt es bisher nicht.
 
Würde der Text von Tauben auf der Pferdekoppel handeln, dann wäre es ja wesentlich leichter.
Wie würde der Song dann heissen? "Tauben auf der Pferdekoppel"?
NB: Der Titel wäre für jeden Andalusier eine hitverdächtige Steilvorlage: "La Paloma de mi potrero" , gesungen von Pilar Ortiz - oleoleole!
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Die meisten meiner Lieder - und weil ich nicht singen kann sind meine Soloprojekte nunmal instrumental - benenne ich nach Planeten aus Science Fiction Filmen und Serien. Ob das jetzt Klendatu oder Melmak ist.

Witzig finde ich auch diverse Industrial Bands, bei denen Liedtitel schonmal so aussehen:
]|[]]||[[]|[
 
Dreh es um und schreib die ersten paar Noten als Titel auf, anstatt Worte für etwas zu finden zu wollen, was mit Worten evtl. nicht beschreibbar ist.

So, wie auch ein Inhaltsverzeichnis in Notenausgaben von z.B. Mozart-Sonaten aussieht:
UT50227_1_5000x.jpg
 
Da es ein Stück ohne Text ist wird es nicht wirklich leichter.
Man müsste dein Stück schon hören, um dir mit Assoziationen antworten zu können.

Ich nenne daher 'mal ein paar von vielen Lieblingsstücken, die kürzer sind als die meisten, die mir zum Thema einfallen.
Mein Tip wäre hinhören, Augen schließen und sich darauf einlassen, was die Musik auslöst, so tauchen die "richtigen" Bilder und Szenen am ehesten auf und über deren Beschreibung lassen sich dann auch passende Worte finden.

Fleetwood Mac - Albatross
Debussy - Syrinx (im Original für Flöte, aber ich mag Trompete)
Pat Metheny - Last Train Home

Gruß Claus
 
Ohne das Stück zu hören / zu kennen, kann natürlich nichts passendes von uns kommen, es sei denn rein zufällig.

Stichwort Zufall: Duden, ein anderes Buch, eine Zeitung etc. aufschlagen, blind auf was tippen und das bzw. eine Kombination mehrerer Worte daraus aufschreiben.
Auf diese Art und Weise sind erstaunlich viele Bandnamen entstanden. Fremdsprachige Quellen machen das Ganze exotischer.

Ähnlich: Die ersten zwei Dinge, die man beim Aufwachen sieht, hört oder fühlt ... eine Szene aus dem letzten Traum ... oder eine willkürliche Nummer wählen und warten was kommt ...

Oder die Idee, aus den vorhandenen ersten Tönen oder Akkorden ein Wort bilden ... sehr schön fand ich auch den Titel eines Jazz-Stückes: Be mine or run ...

Viel Spaß und Erfolg!

x-Riff
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben