Neue Elektrik bei einer Fender Stratocaster Made in Japan (89/90er Modell)

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Jacky Thrilla
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Meine 90er Fender Stratocaster (Made in Japan) hat am Samstag eine komplett neue Elektrik bekommen. Da ich selbst nicht löten kann, habe ich das von einem guten Freund erledigen lassen. Es gab neue Fender Custom Shop 69 Singlecoils, neue Volume/Tone Potis, ein neuer 5-way Toggle-Switch und eine neue Klinkenbuchse (alles original Fender Teile).

Hier der gestrippte Korpus:
IMG_1901.jpg

Ohne Übertreibung kann ich berichten, dass der Klang der Gitarre endlich so ist, wie man es sich für eine Strat wünscht. Mit den alten Pickups von der Stange klang die Strat doch eher leblos. Ist klar, wenn man sich die Details anschaut:

Die neuen Pickups - Fender Custom Shop 69 Set:

Die 69er Custom Shop Singlecoils haben einen Ausgangswiderstand von gemessenen 5,4 kOhm. Sie haben staggered Polepieces und sind mit speziellem Kupferdraht (dunkelgrau/kupferrot) auf Wachspapier gewickelt. Angeschlossen werden sie mit Pushback Wire black/white. So muss das sein. Die alten PUs waren mit 4,7 kOhm doch deutlich schwächer auf der Brust. Es waren mit herkömmlichem Kupferdraht gewickelte Plastikspulen. Die Polepieces waren einfache Eisenstäbchen, die mit Hilfe eines auf die Rückseite geklebten Magnetsreifens magnetisiert wurden. Die Singlecoils waren nicht wie die Fender Teile in Bienenwachs getaucht worden um das Mikrofonieverhalten etwas abzumildern und die Wicklungen an Ort und Stelle zu halten.

Hier die drei alten Pickups, Potis und 5-way toggle switch neben einem der neuen FCS 69er:

IMG_1896.jpg

Die Unterschiede bei der Hardware sind also mehr als nur marginal. Am Amp dann die Offenbarung nach der Umbauaktion. Die Strat klingt nun so wie man es erwarten kann. In allen 5 Schalterstellungen eindeutig identifizierbare Stratsounds. Kristallklare Cleansounds mit einer sensationellen Auftrennung der Töne. Bei allen Akkorden hört man wirklich jede Saite eindeutig heraus. Kräftige, stramme Bässe ohne Überbetonung, perlende Mitten und kristallklare Höhen ohne zu spitz zu klingen. Je nach Schalterstellung mit der zu erwartenden Tonänderung. Am Hals mit mehr Bass und Mittenanteilen, in Richtung Steg dann mit immer mehr Twang.

Hier das Schlagbrett während der Endmontage:

IMG_1908.jpg

Die Japan Fender sind von der Verarbeitungsqualität und den verwendeten Hölzern sicherlich keinen Deut schlechter, als heutige Korea-, China- oder Mexico-Ware. Eher im Gegenteil: die Gitarre ist ja mit knapp 25 Jahren noch einwandfrei. Fatzengerader Hals, saubere Intonation, bundrein und die Bünde sind noch mehr als nur i.O. Schön auch, wie der verwendete Kuststoff vergilbt ist. Sowas tauscht man nicht aus. Daher hat es uns gefreut, dass die alten Cover gepasst haben. Die Knöpfe und der Togglecap mussten angepasst werden, was aber problemlos klappte.

Hier die Vorderseite mit den alten, vergilbten Covern:
IMG_1904.jpg

Wer sich also immer schon gefragt hat, ob das auch wirklich was bringt, die Elektrik eines Instruments zu erneuern:

JAAA! Unbedingt! Natürlich muss die Ausgangslage stimmen und das war bei dieser Gitarre absolut gegeben.
 
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gratuliere zu der Entscheidung zu den Custom Shop 69 - die hab ich in meiner Mexican Standard Strat eingebaut. Das sind einfach traumhafte Pickups, auch wenn die staggered Polepieces anfangs gewöhnungsbedürftig waren - bin beim Spielen öfter dran "hängengeblieben" - oder waren die Pickups doch zu nah an den Saiten?
Ich habe sie, nach einigen Experimenten auf die von Fender empfohlene Höhe für Vintage Pickups eingestellt (ca. 2,4mm Abstand bei den tiefen Saiten und 2mm bei den hohen). Da fetzt und klingt die Gitarre, dass es eine Freude ist!
 
Moin,
da werden jetzt viele "Sakrileg!" schreien, aber i.d.R. spiele ich zu Hause am PC (Amplitube) ueber Monitorboxen und einem Scarlett Interface. Amp ist halt entweder zu laut oder zu leise. Zu laut fuer die Nachbarschaft, zu leise fuer mich.
Im Proberaum dann natuerlich ueber einen Roehrenamp. Ampvirtualisierung, klingt auch leise gut.

Na jedenfalls hoert man die Unterschiede zwischen den Pickups auch AUCH am PC ganz deutlich. Da ich ja schon ne Modern-Strat mein Eigen nennen darf, und die Japan Strat definitiv im Stile einer 60ties Strat gebaut ist, fuer die 69er entschieden. Zudem bin ich ueberrascht, wie wenig die Pickups einstreuen/brummen, ich habe definitiv mehr Stoergeraeusche erwartet.

Hatte mal kurz an die 62er gedacht und hatte eine starke Tendenz zu den heisseren Texas Special entwickelt, aber aktuell bin ich rund wie ein Apfel mit den 69ern. Sind besser als ich erwartet habe.
 

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