wer heute in einem emotional besetzten Markt bestehen will muss Gefühle verkaufen keine Fakten
Ohne Frage geht über die Bauchentscheidung oftmals mehr als über den Kopf, insbesondere in der Musik.
Aber trotzdem wird auch der Preis ein gewichtiges Wort mitreden.
In dem Moment, in dem ich es schaffe den letzten Stimgang im Gerät zu eliminieren und komplett außerhalb stimmen kann (recht deutliche Anzeichen in die Richtung gibt es ja), dann kann ich das entsprechende Gerät günstiger anbieten und damit wird ein potentiell größerer Kundenkreis angesprochen - was wiederum eine höhere Stückzahl bedeuten kann.
Und der Preis spielt sehr wohl auch eine Rolle, denn nicht jeder ist in der angenehmen Situation, dass er nicht unterscheiden muß, ob er 7000 oder 10000 Euro ausgibt für ein Konzertinstrument. Aus diesem Aspekt wird dann trotz aller Vorliebe für ein Instrument die "zweitbeste" da billigere Variante gewählt.
Wenn man es nun gleichzeitig schafft, mit dem gleichen Fertigungsaufwand auch bessere Ansprache und mehr Power zu produzieren, dann kann man bei gleich guten Instrumenten sicher oftmals die Entscheidung durch den günstigeren Preis für sich verbuchen. Und diese Entscheidungen finden immer statt.
Konnte man ja auch auf dem Treffen am Wochenende sehen: Die Bugari war vorhanden und wenn nicht wegen diverser Features die fürs Studium benötigt worden wären, ein neues Instrument angeschafft hätte werden müssen, dann wäre es auch bei der Bugari geblieben. Am liebsten wäre ja die Gola mit M3 das Wunschinstrument gewesen - war aber einfach nicht bezahlbar (egal was der Bauch so sprach) und so wurde es dann letztlich eine Morino deluxe mit Converter, die zwar stimmlich nicht mit der Bugari mithalten konnte, aber in der geforderten Ausführung ein paar Tausender günstiger war.
Und nun brauchen wir nur mal annehmen, dass Hohner es schaffft in die Morino mit dem gleichen Fertigunsaufwand Stimmplatten und Stimmstöcke einzubauen, die in Punkto Dynamik, Ansprache, Tonstabilität und kräftigem Klang mit den diesbezüglich meist beliebteren "Italienern" gleich zu ziehen, oder gar besser zu werden, dann wird das auf einmal unter den Studenten ein sehr beliebtes Instrument (wegen des Preises eh schon jetzt gern gekauft). Und bis die sich dann ein anders Instrument kaufen, solange müssen die anderen Hersteller erstmal warten und schauen, wo sie ihre Instrumente los werden.
Gut in den Einsteigerklassen wird das wohl nicht viel bringen, da wird nochmal komplett anders kalkuliert, aber ich würde mal sagen so ab der Mittelklasse könnte man mit optimierten Stimmplatten schon deutliche Vorteile erwirtschaften. mal ganz unabhängig, davon, dass der Spieler von optimierten Stimmerzeugern grundsätzlich profitiert.
In diesem Sinne, frei nach Ferdinand Porsc, äh Hohner: Am besten jedem seine Volksgola!
Gruß, maxito