Neue Humbucker für Gibson LP

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Hallo zusammen, ich würde meiner neu erworbenen 1991er Gibson Les Paul Studio gerne ein paar neue Humbucker spendieren, da die momentan verbauten leider überhaupt nicht mein Fall sind.
Verbaut sind Schaller Golden 50's (splitbar) aus den 90ern. Die klingen mir irgendwie zu dünn und taugen im Gain-Bereich leider nichts (ich spiele einen Orange AD 30 Twin Channel).
Ich spiele hauptsächlich Rock und hätte gerne Pickups die die Gitarre wieder wie eine richtige Les Paul klingen lassen.

Da ich fast mein ganzes Budget für die Gitarre verbraten habe, kann ich leider nicht sehr viel ausgeben, also kommen Botique-Pickups leider nicht in Frage (Lollar, Häussel etc.).

Meine Fragen sind:

1. Was ist ein realistischer Verkaufspreis für die Schaller Humbucker ?
2. Was für Pickups würdet Ihr empfehlen?

Ich hatte das Hot-Rodded Set von Seymour Duncan ins Auge gefasst oder die Slash Humbucker, allerdings würde ich gerne die Coil-Splitting-Funktion behalten.
 
Eigenschaft
 
Meine Einschätzung wäre, dass die Schaller Pickups schwer an den Mann zu bringen sind - aber vielleicht hast Du ja Glück. Ich hab die Erfahrung gemacht, sofern man keine sehr guten Boutique PU´s oder gesuchte Modelle wie Gibson Burstbucker / Custombucker oder Seymour Duncans etc verkauft, es schwierig werden kann - bzw es meldet sich niemand.

Ich würde generell Bare Knuckles empfehlen (hab in meiner Gibson R7 das Steve Stevens Rebel Yell Set einbauen lassen)

Ansonsten hat mir die Kombination Seymour Duncan 59 SH-1 / JB SH-4 in der FGN LS 20 klanglich auch sehr gut gefallen.
 
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Keine Ahnung was 220 Franken in € sind

Gemäß Google etwa 200€. ;)

Deinen Gedanken hatte ich auch. Wenn man den "Wilderbeast" die (nich ausdrücklich gewünschte) Kappe zu Gute hält ist der Stückpreis allerdings auf Augenhöhe mit dem eines einzelnen Duncan mit Kappe (die SD sich fürstlich bezahlen lässt). Das o.g. Hot Rodded Set (ohne Kappen) ist mit etwa 120€ natürlich deutlich günstiger.
Ich persönlich finde den SH-5 spannender, aber so ganz klassisch ist der nicht.

DiMarzio und Gibson selbst haben ebenfalls Einiges in dieser Preisspanne, kenn ich aber nicht.

Noch günstiger wäre Tonerider, die haben ja auch einige Fans hier.
 
das klingt als ob die Suhr Doug Aldrich sehr passend wären
 
Bare Knuckle hatte ich auch mal überlegt, aber die sind auch recht teuer, habe mich damit aber noch nicht befasst, welcher gut passen würde. Zwei meiner Freunde spielen bereits Bareknuckle und sind sehr begeistert.

Bei Dimarzio kenne ich mich nicht so aus, habe noch 2 Stück aus den 80ern rumliegen, baue ich vllt. mal zum testen ein, die sind allerdings weiss und passen absolut nicht zur Optik der Gitarre :D

Bei Gibson finde ich die 57er Classic ziemlich gut, habe die in meiner 61er Reissue SG, deswegen würde ich da eher zu anderen Pickups tendieren, vll die Burstbucker oder so.

Original waren wohl Keramik Humbucker verbaut, da würden ja die 490 R/ 490 T glaub ich auch passen.
 
Das die Schaller Golden 50's etwas dünn klingen sollen, hört man immer wieder. Ich kenne die Specs aber nicht.

Die Classic '57 gefallen mir persönlich nicht so gut. Zu warm, zu labberig in den Bässen und zu undefiniert. Ist aber Geschmackssache. Wenn es Keramik-HBs waren, werden es wohl 500T und 496R gewesen sein. Keine Ahnung, was Gibson 1991 in den Studios verbaut hat. Eigentlich müssten es aber 498T (Alnico 5) und 490R (Alnico 2) sein.

Wenn man Glück hat, kann man auch mal günstig einen Bareknuckle oder Häussel auf dem Gebrauchtmarkt finden. Den BKP Mule (1959er PAF-Derivat mit Alnico 4) finde ich z.B. sehr gut in der Halsposition. Er färbt nicht so stark, sondern lässt viel Eigencharakter der Gitarre durch. Am Steg kann es aber sein, dass ein Mule etwas zu wenig "Eier" hat, Gain verträgt er aber gut.

490R und 490T gefallen mir auch nicht so gut. Im Prinzip sind das "moderne" Versionen der Classic '57s.

Das Hot Rodded-Set von Seymour Duncan ist ein Klassiker, der JB geht aber in eine andere Richtung als ein PAF. Der SH-1 '59 am Hals kann in fetten Les Pauls etwas zum "bollern" neigen, da könnte man aber mit einem anderen Magneten gegensteuern. Der SH-4 JB ist sehr mittig gevoict mit viel Output und bringt den Amp schnell zum komprimieren. In Mahagoni-Gitarren kann er schon mal zu sehr betonen, was schon ab Haus da ist. Oder er passt richtig gut, wie in den FGNs. Für Rock würde ich aber doch eher etwas mit weniger Output wählen. Der JB ist meiner Meinung nach sehr gut geeignet für alles ab Hard Rock bis 80s-Metal oder klassischem Thrash Metal. Classic Rock geht aber auch, ein etwas "luftigerer" PU ist da aber von Vorteil. Der SH-4 liefert nicht den "klassischen" Les Paul-Sound, sondern geht mehr in Richtung 80s, wo "heiße" Pickups richtig populär geworden sind. Da sollte man sich schon eher auf PAFs bzw. deren Derivate konzentrieren.

Im Flohmarkt wird derzeit auch ein Häussel Vin+B Vin+N-Set angeboten. Ich habe keinen Bezug zu dem Angebot, kann diese PUs aber empfehlen. Die machen sich sehr gut in Les Pauls und sind unter anderem in den Relics von FGN verbaut. Der Häussel Vin+ hat eine gute Portion Höhen, die aber nicht in den Ohren klingeln oder nerven. Dafür lässt er sich sehr gut mit den Potis bearbeiten und bleibt auch bei viel Verzerrung klar.

Die Slash-PUs (APH-2) sind nicht splittbar, aber man könnte sich die Vorbilder besorgen, die etwas weniger Output haben und 4-adrig sind. Das wären die APH-1 Alnico II Pro. Warmer, mittiger Sound, trotzdem nicht muffig mit wenigen Bässen, die etwas lose sind. Bis maximal Hard Rock ist das kein Problem, darüber fällt der Sound auseinander. Da fehlen etwas die straffen Bässe. In einer Strat habe ich mit dem APH-1 am Hals sehr gute Cleansounds hinbekommen. Die APH-2 sollten im Vergleich noch etwas wärmer und mittiger klingen.

Der SH-5 Custom gefällt mir auch sehr gut, ist aber etwas "moderner" gevoict mit betonten, straffen Bässen und bissigen Höhen. In einer Les Paul klingt er bei Rhythmussachen wie eine Wand, dafür sind die Leads nicht so flüssig und dick. Da hat dann ein SH-4 die Nase vorn. Er wird auch als "PAF on steroids" bezeichnet. Ähnliche Charakteristik, mit mehr, aber nicht übertrieben viel Output und richtig "Kante".

Die Suhr Doug Aldrich werden hier auch sehr gerne empfohlen, weil sie trotz des fetten Sounds auch in Les Pauls nicht zu dick auftragen. Geht klanglich auch eher in Richtung des gesättigten, fetten 80s-Sound, aber durchaus zu empfehlen.

Von DiMarzio gibt es noch die 36th Anniversary PAFs. DP223 am Steg und DP103 für den Hals. Grundsolide und Verzerrung vertragen sie auch sehr gut.

Ansonsten wären vielleicht die SH-18 Whole Lotta Humbucker von Seymour Duncan noch interessant. Das sind die "inoffiziellen" Jimmy Page-Signature-HBs, die Seymour in den 70ern für Jimmy Page gewickelt hat. Auch sehr gut für rockige Sachen geeignet.

Tonerider kosten nicht viel, können aber locker mit Seymour Duncan und DiMarzio mithalten.

Hier noch einmal zwei Threads, wo unterschiedliche PAFs verglichen und getestet werden:
[Pickups] Der grosse Humbucker Test - PAFology!
[Pickups] Der grosse Humbucker Test Teil 2 - PAFology II
 
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Danke, das hilft mir auf jeden Fall schon sehr gut weiter!!

Habe auch mal überlegt, ob ich nicht ein Seymour Duncan SH-11 Custom Custom nehme, habe das Strat-Pendant den TB-11 in meiner Strat verbaut und bin echt davon begeistert, allerdings weiss ich nicht, ob der in der Les Paul gut kommt.
 
Der SH-11 Custom Custom hat sehr, sehr viele Mitten und eher wenig Bässe und Höhen. In einer Strat mit Floyd Rose, dafür wurde er entwickelt, passt das gut. Eine Les Paul ist aber tendenziell schon eher warm und mittig vom Grundsound und da könnte das einfach zu viel sein. Da passt dann das Keramikpendant SH-5 Custom oder der Alnico 5-Bruder SH-14 Custom 5 besser. Wobei der Custom 5 sehr stark in den Mitten gescoopt ist, was zwar sehr breit klingt, sich aber nicht gut durchsetzt.
 
Bei session's Abverkauf Account (session-sale) auf ebay werden aktuell Rockfield Pickups für 29€ das Stück rausgehauen, da könntest du dich auch mal umsehen ..

http://www.ebay.de/sch/m.html?_odkw=&_ssn=session-sale&hash=item1c6a01bf13:g:y9kAAOSwXeJXfMT8&item=122037583635&_osacat=0&_from=R40&_trksid=p2046732.m570.l1313.TR12.TRC2.A0.H0.XRockfield.TRS0&_nkw=Rockfield&_sacat=0

SWV = PAF-Typ mit Alnico 2 Magneten
SWC = moderner gevoicter Low Output Pickup mit Alnico 5 Magneten
Turbo = Alnico 5 Version des Mafia, heißer gewickelter PU
Mafia = Keramik Magneten, heißer Distortion PU
Zebra = PAF on steroids

Soundsamples und weitere Infos: http://www.rockfieldpickups.com/
 
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Keine Ahnung was 220 Franken in € sind, aber da geschrieben wurde ......
kommen die wohl eher nicht in Frage ......... !!!

Die habe ich vorgeschlagen weil das P/L Verhältnis wirklich gut ist und auch SD Pupsen als mögliche Variante erwähnt wurden.
Der Preisunterschied zu Stangenware ist jetzt ja nicht wirklich riesig, und lohnt sich wenn es dafür "die Einen" Pickups sind.
War zumindest bei mir so.

Wenn ich von teuren Butikke Pupsen spreche, dann geht es eher in die Amber und Kloppmann Richtung, die kosten dann locker das Doppelte oder mehr.
 
Zur Studio passen m.A. nach die 57er von Gibson sehr gut. Sind zwar nicht zu splitten, aber mit einem 57/57plus Set als Hals/Steg Kombination bist du bestens bedient.
 
Die Schaller kanns du in die Tonne treten, dafür gibts nix mehr.

Am Steg würde ich zu einem SH4 oder (billiger) Rockinger Jay Bee Custom raten
Am Hals je nach Geschmack SH2 (passt gut zum SH4) oder einen PAF-ähnlichen mit etwas mehr Windungen.

Wenn du gerne Experimentierst und spezielle Verschaltungen magst,
kann ich den P-Rail empfehlen.
 
Vielen Dank für die ganzen Tipps und Ratschläge.

Habe mich jetzt für die Seymour Duncan SH-2/ SH-4 Variante entschieden. Werde aber zusätzlich noch nen Treble Bleed und einen POI Kondensator einlöten.

Ist es möglich beide Humbucker nur über einen Push-Pull-Poti zu splitten (also man wählt mit dem Toggle den aus, den man Splitten möchte und zieht am Volume Regler)

Wenn ja, hat jemand ein Diagramm dazu?
 
Das Diagramm würde passen:
http://www.guitarelectronics.com/pr...ay-Toggle-Switch2-Volumes2-TonesCoil-Tap.html

Seymour Duncan-HBs haben folgende Farbbelegung:
https://docs.google.com/gview?embed...ent/uploads/2016/05/WD_Pickup_Color_Codes.pdf


Unter dem Punkt "Der Volume Kondensator" wird der Treble Bleed erklärt:
http://rockinger.com/index.php?page=ROC_Workshop_Potis
Da wird einfach nur ein Kondensator an zwei Schleifer des Volume-Potis gelötet.

Die Kondensatoren für die Tone-Potis würde ich aber nicht mit 47nf wählen, wie in den Diagrammen von Seymour Duncan. Höchstens 22nf, am Hals darf es ruhig auch weniger sein. Das macht die Tone-Potis meiner Erfahrung nach etwas nützlicher, weil es nicht gleich so schnell dumpf klingt.

Alternativ zum Treble Bleed könnte man auch ein 50s-Wiring wählen:
http://www.seymourduncan.com/blog/tips-and-tricks/lespaulwiring
 
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Ja mein ich, da hab ich mich wohl vertippt. :D
 

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