Neuer Strat Hals

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Hi,
die Bünde meiner Strat sind sehr stark abgenutzt, da muss ich in absehbarer Zeit was dran machen.
Da ich nicht davon ausgehe, dass sich eine Neubundierung lohnt, habe ich geplant, den Hals zu tauschen.
Dazu hätte ich ein paar Fragen:

1. Was genau sind die entscheidenden Maße, die es zu messen gilt, damit der neue Hals auch passt?
2. Ich bin handwerklich nicht völlig ungeschickt, hab sowas aber auch noch nie gemacht. Was sind kritische Punkte beim Halsumbau, auf die man achten muss? Insbesondere hinsichtlich der Intonation.
3. Ich hätte sehr gerne einen dunklen Hals (z.B. Walnuss oder Mahagoni). Weiß jemand, wo man so einen günstig bekommen könnte? Muss nicht neu sein. Ich kenne Warmouth, die machen zwar wünderschöne Sachen, ist aber für mich deutlich zu teuer.

Bei der Gitarre handelt sich um eine Strat Kopie mit Schraubhals, auf der sich absolut kein Firmenlogo oder ähnliches finden lässt.

Über ein paar Tipps würde ich mich sehr freuen :)
 
Eigenschaft
 
ich würde es versuchen einen günstigen gebrauchten zu ersteigern, der schon mal verbaut war. Mit Sattel und evtl. Mechaniken, dann passt das schon mal. (bei neuen musst du evtl. noch die Bünde abrichten und den Sattel kerben) Wichtig ist, dass die Breite und Höhe des Halsfusses zur Halstasche passt.
Bau deinen mal aus und miss diese Parameter. Mit diesen Daten kommst du schon weit. Evtl. Rückfrage beim Verkäufer machen.
Squiere ist nach meinen Erfahrungen ein guter Griff, was Strat-Hälse betrifft.
Die Intonation sollte passen, wenn die Mensur deiner Strat Fendermassen entspricht. Feineinstellung nimmst du dann eh an der Brücke vor.
Mit den Bohrungen am Halsfuss ist es so: wenn du Glück hast, ist es ein Plugin und es passt, sonst Bohrungen zudübeln (Schaschlickspiesse o. Ä.) und neu setzen.
 
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Hi,

die erste Frage ist mMn aber doch die, wie sehr Du an genau diesen Hals gewöhnt bist. Handelt es sich um Deine Hauptgitarre? Bist Du bisher sehr zufrieden mit ihr? Oder sind die Halsmaße absoluter Standard bzw. bist Du da vielleicht nicht so empfindlich?

Im ersten Fall würde ich mir schon überlegen, ob eine Neubundierung nicht besser wäre. Anderes Holz - anderer Sound, das gilt bei Hälsen in besonderem Maß. Abgesehen davon ist die Hauptarbeit beim Bundieren eigentlich das Abrichten, und wenn Du einfach nur einen Hals kaufst, weißt Du nie, ob das nicht auch noch notwendig ist. Mit Rockinger-Hälsen habe ich bisher immer Glück gehabt, und ich mag deren Profil halt auch sehr. Bei meiner Warmoth hatte ich dagegen schon immer das Gefühl, dass man da mit einem guten Fret Job noch mehr rausholen könnte (was die zugegebenermaßen auf ihrer Website auch schreiben). Habs trotzdem nie machen lassen, weil er mir aus heutiger Sicht eigentlich auch ein bisschen zu breit und zu flach im Radius ist.

Mein Fazit: Ist die Gitarre im jetzigen Zustand bis auf die Bünde richtig gut, wirst Du mit neuen Bünden mMn besser fahren. Preislich liegst Du dabei in etwa auf dem Niveau, das ein vernünftiger neuer Hals auch hat. Macht das ein kundiger Fachmann, hat die Bespielbarkeit danach aber ein Niveau, das einem Serienhals ohne Abrichtung mit größter Wahrscheinlichkeit einiges voraus hat.

Bei gebrauchten Hälsen stellt sich dagegen immer die Frage, ob die Bünde nicht auch schon abgespielt sind oder der Hals sonst irgendwelche Probleme hat (wetterfühlig, Schnarren, verdreht...).

Ach ja, nochmal zum Holz: alles andere als Ahorn ist für die Strat meist schwer zu bekommen bzw. recht teuer. Warmoth und USACG stellen sowas her, ebenso natürlich Gitarrenbauer als Einzelstücke, aber jenseits davon wirst Du kaum Glück haben. Da sind wir dann auch schon deutlich jenseits der Kosten einer Neubundierung. Dazu kommt natürlich die Soundänderung. Mahagoni zB wird Deine Strat voraussichtlich in Richtung runderer Mitten und etwas weniger "Draht" bewegen. Edelhölzer wie Palisander sind meist schwerer, verändern also auch die Balance des Instruments, und der Sound wird tendenziell glatter, weniger knurrig, sozusagen HiFi-mäßiger. Klingt erstmal eindrucksvoll, ist aber auch nicht jedermanns Sache.

Gruß, bagotrx
 
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Hi,
danke euch beiden für euere Einschätzung.


Die Gitarre ist meine einzige E-Gitarre und auch die einzige, die ich bis jetzt wirklich angespielt hab. Ich hab mich sehr an sie gewöhnt, aber ich denke, ich könnte mich auch umgewöhnen.
Die Halsform liegt mir zwar ganz gut, aber die Intonation lässt sehr zu wünschen übrig (bei halbwegs rein gestimmtem AMoll im ersten Bund, kling AMoll im 5. Bund einfach unerträglich, e Saite klingt fast 1/4 Ton zu hoch). Auch aus diesem Grund tendiere ich zu einem neuen.

Was sollte man denn so in günstigsten Fall (und visuelle Extras wie dunkles Holz mal außen vor gelassen) für einen (neuen) Hals ausgeben?
Die Preise die hier im Board für eine Neubundierung vorgeschlagen werden, bewegen sich in der Region 200€+
Gilt das nur für bessere Gitarren oder kann das auch bei einer Billig Klampfe wie meiner schnell so teuer werden?
 
Die Gitarre ist meine einzige E-Gitarre und auch die einzige, die ich bis jetzt wirklich angespielt hab. Ich hab mich sehr an sie gewöhnt, aber ich denke, ich könnte mich auch umgewöhnen.
Die Halsform liegt mir zwar ganz gut, aber die Intonation lässt sehr zu wünschen übrig (bei halbwegs rein gestimmtem AMoll im ersten Bund, kling AMoll im 5. Bund einfach unerträglich, e Saite klingt fast 1/4 Ton zu hoch). Auch aus diesem Grund tendiere ich zu einem neuen.

Ähem,

hast Du eigentlich schon mal die Oktavreinheit an der Gitarre eingestellt? Mir ist eigentlich noch nie eine Gitarre begegnet, bei der man das nicht erheblich besser hinkriegen würde als das, was Du da beschreibst. Das muss ja :igitt: klingen...

Und falls es tatsächlich so sein sollte, dass die Gitarre einfach nicht besser eingestellt werden kann, würde ich keinen Cent mehr reinstecken. In dem Fall kann die Substanz auch im Übrigen (Korpusholz, Pickups, Hardware) unmöglich so gut sein, dass sich weitere Investitionen lohnen würden. Vergleich die Gitarre mal in einem Musikladen mit verschiedenen Strats der Preisklasse ab 600 €, oder auch mal mit einer Fender American Standard. Wenn Du wirklich noch keine andere angespielt hast, hast Du einfach keine Vorstellung davon, ob man da was reinstecken sollte, ob Hals oder Neubundierung.

Stell hier auch mal ein paar Fotos rein; unabhängig vom hier nicht (mehr?) vorhandenen Markennamen gibt es einige Anhaltspunkte, an denen man die Qualitätstufe einer Strat einschätzen und Dich beraten kann.

Gruß, bagotrix
 
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Oktavreinheit stell ich nach jedem Saitenwechsel ein, die ist gut. Ab dem 7-8 Bund wirds auch wieder deutlich besser, nur 5-6 Bund e Saite intonieren sehr unschön.
Dass die Gitarre im unteren Qualitätsbereich anzusiedeln ist, ist mir bewusst. Neben dem Hals würde ich auch noch die Mechaniken wechseln, damit sollten doch eigentlich meine Hauptkritikpunkte an der Gitarre (mangelnde Intonation, Stimmstabilität und Bundhöhe) beseitigt werden, oder?
Dass das Korpusholz da großen Einfluss hat, kann ich mir nicht so recht vorstellen, ist ja einfach nur ein Brett.

Für eine neue Klampfe ist in absehrbarer Zeit einfach kein Geld da. Außerdem weiß ich ich nicht, was ich dann mit meiner jetztigen machen soll, verkaufen kann man die so sicher nicht; ich hasse Dinge, die unbenutzt bei mir rumstehen, aber zum Entsorgen ist sie mir auch zu schade. Deshalb wollte so in etwa 200€ investiern, um daraus technisch und auch optisch was gescheites zu machen.
In dem Preisbereich finde ich keine neuen Gitarren, die mir zusagen, da würde ich lieber aus meiner was indiviudelles machen.





Gruß,
Waljakov
 
die Bünde meiner Strat sind sehr stark abgenutzt, da muss ich in absehbarer Zeit was dran machen.
Da ich nicht davon ausgehe, dass sich eine Neubundierung lohnt, habe ich geplant, den Hals zu tauschen.
Was heißt "abgenutzt"?
Sind die Bünde bis aufs Holz runter?
Dann hilft nur Neubundierung.

Sind Kerben und Macken drin, hilft abschleifen und abrichten.
Dafür brauchts nur eine Stahlfeile, eine Bundfeile. Stahlwolle,
ein wenig Malerkrepp und etwas Geschick.

Bünde kann man mit ein wenig handwerklichem Vermögen auch selber tauschen.
Bei Material von der Rolle kostet das echt nicht viel,
einzeln abgelängt ein paar Taler mehr.
Dabei geht natürlich bei uns Amateuren immer etwas zu Bruch (ausgefranztes Griffbrett)
an einer Vintage Tele oder LP würde ich das auf keinen Fall versuchen.

Wenn das nichts wird, geht immer noch ein Austauschhals,
aber nur, wenn die Maße auch alle passen. Und genau da fängt
bei Billigheimern oft das Problem an. "Irgendein" Hals aus dem I-Net,
das geht mit großer Wahrscheinlichkeit in die Buxe.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Habe mir gerade mal das Bild angeschaut: Von Bünde fertig kann ich da aber mal garnichts erkennen.
Das scheinen Jumbos zu sein, die noch ordentlich Fleisch für 3 - 4 mal abrichten haben.
 
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Ein guter Hals kostet zwischen 100 und 200 Euro. Aber die Frage von Bagotrix ist wirklich gerechtfertigt, ob du mit dem neuen Hals glücklich wirst.
Schließlich ist die Wahrscheinlichkeit relativ groß, dass das Halsprofil ein anderes ist und auch die Bünde könnten andere sein.
Somit ändert sich die Haptik schon ordentlich.

Ich würde mir an deiner Stelle einen vernünftigen Gitarrenbauer suchen. Neubundierung kostet wie erwähnt bis 200 Euro. Das Geld fände ich (vorausgesetzt der Gitarrenbauer kann was) auch gut angelegt.

Die Preise die hier im Board für eine Neubundierung vorgeschlagen werden, bewegen sich in der Region 200€+
Gilt das nur für bessere Gitarren oder kann das auch bei einer Billig Klampfe wie meiner schnell so teuer werden?

Dem Gitarrenbauer ist der Wert der Gitarre egal. Er wird für Materialkosten und Arbeitsaufwand bezahlt.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Sind Kerben und Macken drin, hilft abschleifen und abrichten.
Dafür brauchts nur eine Stahlfeile, eine Bundfeile. Stahlwolle,
ein wenig Malerkrepp und etwas Geschick.

Guter Punkt. Allerdings würde ich das nicht selber machen, wenn man keine Ahnung hat, wie das geht. Ich hab das jetzt 3mal im Urlaub gemacht und wäre jetzt erst an dem Punkt an dem ich mir das halbwegs selbst zutrauen würde.
 
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:gruebel: ... wenn ich mir auf Deinem Foto von der Bridge die Position der Saitenreiter anschaue, dann sieht das nicht so aus, als müsse man sich wundern, wenn die Intonation nicht stimmt.

2rgneb9.jpg


Besonders der Reiter, der Hohen E-Saite ist ggü. den anderen untypisch weit vorn.
Auf eine korrekte Einstellung solltest Du vielleicht einen Gitarrenbauer mal einen Blick werfen lassen.
Stimmstabilität und Saitenhöhe kriegt der nebenbei eventuell mit einem anständigen neuen Sattel in den Griff. Mechaniken, kannst Du mit etwas Geschick selbst wechseln. Nimm die mit dem Schlitz und dem Loch oben, dann fällt auch der Drahtverhau auf dem Headstock weg und das Saitenwechseln geht schneller. Die Madenschrauben bei den Reitern schauen auch gemein weit raus. Da gibts kürzere. War das erste, was ich bei mir getauscht habe - natürlich Griffbrettradius-angepasst in der Länge gestaffelt. Bei mir schaut keine mehr als ein- zwei Zehntel raus
 
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Normal sieht die Einstellung der Saitenreiter in etwa grob immer so aus:
upload_2015-12-2_13-25-29.png

Deine hohen 3 Saiten sehen mir da wirklich etwas falsch aus.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
aber bevor Du da drangehst an das entspannen der Saiten denken, sonst gibt das evtl. unschöne Macken auf dem Steg.
 
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Auf den Bildern kann man jetzt schon einiges sehen. Ich schließe mich dabei der Vermutung an, dass die Oktavreinheit mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht korrekt eingestellt ist.

Auch klar ist, dass es eine typische No Name-China-Gitarre ist. Das muss jetzt nicht heißen, dass sie grottenschlecht ist, aber wenn da keine besondere emotionale Bindung besteht, würde ich da echt nicht viel reinstecken.

Man kann aus den Dingern mitunter schon was rausholen, und ich habe das auch schon selber gemacht - aber eben nur mit Sachen, die bei mir eh rumlagen, weil sie aus anderen Gitarren rausgeflogen waren. Da sind dann sozusagen die "zweitbesten" Pickups, Tremolos und Mechaniken aus richtig guten Gitarren reingewandert, oder auch mal ein Hals. Hätte ich das Zeug erst kaufen müssen, wäre das bei mehreren 100 Euro gelegen und von daher Unsinn.

Dass das Holz am Ton einer Solidbody nichts ändert, glauben manche Leute. Ich nicht, aber das soll hier auch nicht das Thema sein. Es kann sogar durchaus sein, dass die Holzbasis in Deinem Fall ganz gut klingt, ist in der Preisklasse mMn nur etwas mehr Glückssache als eh schon. Was aber definitiv einen Unterschied macht, ist das Material der Bridge bzw. des Tremolos, und da hast Du schon in etwa das billigste drin, was es gibt. Für die Pickups gilt das gleiche.

Mein Rat: Behalte das Teil so, wie es ist und mach es zu Deiner Zweitgitarre. Bevor Du 200 € dafür ausgibst, eine besser spielbare, aber noch immer nicht besser klingende Gitarre zu bekommen, solltest Du Dir wirklich mal ansehen, was man für 100-200 € heute so bekommen kann. Bei Thomann zB sind das sage und schreibe 259 verschiedene Gitarren:

https://www.thomann.de/de/search.html?gk=gieg&oa=ald&filter=true&price-first=100&price-last=200

Und da sind dann auch Jackson, Ibanez, VGS und Yamaha dabei, die mMn alle besser sind, als das, was Du nur mit einem neuen Hals aus Deiner Gitarre machen könntest. Auch nicht schlecht sind viele Gitarren der T-Eigenmarke Harley Benton. Wie wärs mit einer Telecaster- oder Les Paul-Kopie als Ergänzung zur Strat? Da finden sich oftmals schon Pickups und Hardware von Wilkinson, die um einiges besser sind als die Standard-China-Ware.

Klar, die Serienstreuung ist in dieser Preisklasse höher, aber wenn Du Dir etwas Zeit nimmst und einen großen Laden durchforstest, kannst Du für Dein Budget sicher eine Gitarre finden, die nicht nur sauber intoniert, sondern wirklich ein Schritt nach vorn wäre.

Gruß, bagotrix
 
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Hi,
die Oktavreinheit ist wie bereits gesagt gut. Mag untypisch aussehen, aber deshalb lassen sich die Dinger ja einstellen, weil es eben nicht bei jeder gleich ist. Leider ist Okatavreinheit aber nicht mit einer generell guten Intonation gleich zu setzen.

Sind Kerben und Macken drin, hilft abschleifen und abrichten.
Dafür brauchts nur eine Stahlfeile, eine Bundfeile. Stahlwolle,
ein wenig Malerkrepp und etwas Geschick.
Das hab ich schon mal gemacht, kann man ggf. auch nochmal machen. Aber mittelfristig gesehen sollte da schon was anderes her. Aber da so eine Suche nach einem Hals ja nicht von heute auf morgen geht, wollte ich mich lieber jetzt schonmal informieren und nicht erst, wenn gar nichts mehr geht. kP, wie du auf dem Foto irgendwas von den Bünden erkennen kannst ^^ Aber die haben tlw. deutliche Plateaus, insbesondere da, wo ich oft Bending-/Vibratoübungen mache. Deshalb kann kan da auch irgendwann nicht mehr so viel abschleifen, weil dann die Bundhöhe einfach zu unterschiedlich/schräg wird.
Kerben sind eher weniger das Problem.

Und genau da fängt
bei Billigheimern oft das Problem an. "Irgendein" Hals aus dem I-Net,
das geht mit großer Wahrscheinlichkeit in die Buxe.
Deshlab hab ich ja diesen Thread gestartet, damit ich weiß, worauf ich beim neuen Hals achten sollte.

Neubundierung ist w.g. wegen schlechter Intonation und dem Preis keine Option.

@bagotrix
Noch eine "Billiggitarre" werde ich mir wohl nicht zulegen. Dann wäre eher Sparen die Alternative. Ich denke, meine wird neu auch so um die 100€ gekostet haben (hab sie gebraucht gekauft).
Beim Tremolo hast du Recht, das ist echt beschissen, aber auch fixiert, deshalb okay. Mit den Pickups bin ich zufrieden, da versteh ich auch (insbesondere bei Singecoils) nicht, was man daran gut/schlecht machen kann. Magneten,Spule drum, fertig.
Dass das Holz einen Einfluss auf den Klang (genauer: das Frequenzspektrum der Töne) hat, bestreite ich nicht, aber auf die Intonation? Mit dem Klang bin ja zufrieden, wenngleich ich da auch keine Ansprüche hab.

Ich denke, ich werde mir aller guten Ratschläge zum Trotz einen neuen Hals kaufen. Wenn das wirklich ne schechlechte Idee wird, werd ich das erst einsehen können, wenn es mir die Erfahrung gezeigt hat :p

Ich hoffe mal, das klang jetzt nicht zu pampig. Ich bin froh über die große Resonanz, aber der eigentliche Kern meiner Frage wurde leider noch nicht so ganz aufgegriffen: Was genau muss ich beim Hals/der Halstasche messen, damit der neue Hals auch passt? Breite/Höhe am Fuß sind schonmal gut, aber da wäre ich jetzt auch selbst drauf gekommen. Ist das wirklich das einzige? Gibt es da nicht noch Feinheiten, auf die man achten muss?

Gruß, Waljakov
 
Gibt es da nicht noch Feinheiten, auf die man achten muss?

Hi Waljakov,

mit Sicherheit gibt es die, aber glauben würdest Du sie wahrscheinlich doch erst, nachdem Du eigene Erfahrungen gemacht hast. Ich hoffe, das klang jetz nicht zu gehässig... :engel:

Aber im Ernst, ich finde, Du hast eine paar sehr gute und für mich anhand der Fotos auch völlig richtige Tipps bekommen. Diese sparen Dir nicht nur die Kosten für den Halstausch, sondern bescheren Dir automatisch auch einen gut passenden Hals.

Aber Du willst ja scheinbar auf jeden Fall tauschen. Ich fürchte nur Du kannst messen was Du willst. Auf den mir bekannten Web-Seiten für Austauschhälse finden sich fast nie deatillierte Maßangaben zu den Hälsen, mit denen Du Deine Maße vergleichen könntest...

Gruß,
glombi
 
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... Ich denke, ich werde mir aller guten Ratschläge zum Trotz einen neuen Hals kaufen. Wenn das wirklich ne schechlechte Idee wird, werd ich das erst einsehen können, wenn es mir die Erfahrung gezeigt hat :p

... schon klar.

Ich bin froh über die große Resonanz, aber der eigentliche Kern meiner Frage wurde leider noch nicht so ganz aufgegriffen: Was genau muss ich beim Hals/der Halstasche messen, damit der neue Hals auch passt? Breite/Höhe am Fuß sind schonmal gut, aber da wäre ich jetzt auch selbst drauf gekommen. Ist das wirklich das einzige? Gibt es da nicht noch Feinheiten, auf die man achten muss?

Auf die Zahl der Bünde. Ich hatte das mal bei einer Tele. Die hatte einen alten japanischen Body, der für einen Hals mit 22 gefräst war. Der Tauschhals einer Fender-Tele hatte aber nur 21. Dadurch stimmte nach dem Tausch die Mensurlänge nicht mehr richtig. Auf einer Telebridge ist genügend Platz um die Saitenreiter soweit nach vorn zu schieben, dass hinterher alles wieder passt - bei einer Stratbridge ist eventuell zu wenig Spielraum
 
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Dann bestellen gleich was gescheites.

Hab hier einen Händler aus USA. Kommt zwar noch Zoll drauf, aber das sind Hälse von Mighty Mite nochmal extra abgerichtet. Das lohnt sich.

http://www.ebay.de/usr/ceghardtails1

Aber check vorher unbedingt ob dein jetziger Hals auch die Standard Fender Maße hat. Sonst gibt es beim Zusammenbau ein böses erwachen.
 
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... schon klar.



Auf die Zahl der Bünde. Ich hatte das mal bei einer Tele. Die hatte einen alten japanischen Body, der für einen Hals mit 22 gefräst war. Der Tauschhals einer Fender-Tele hatte aber nur 21. Dadurch stimmte nach dem Tausch die Mensurlänge nicht mehr richtig. Auf einer Telebridge ist genügend Platz um die Saitenreiter soweit nach vorn zu schieben, dass hinterher alles wieder passt - bei einer Stratbridge ist eventuell zu wenig Spielraum

Das ist aber sehr ungewöhnlich.. Es ist sonst egal ob der Hals mit der gleichen Mensur 21 oder 22 Bünde hat. Der Halsfuß ist bei beiden gleich, nur steht beim 22er das Griffbrett mit dem 22. Bund über. (Ich baue selber Hälse für meine Gitarren...!) Daher bin ich sicher, das dort etwas "faul" war. Normal ist es wurscht ob 21 oder 22 Bünde.
 
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Alte Tokai-Tele - Mensurlänge stimmte mit Fender 21-Bund-Hals nicht :nix:

Steht bei 22 Bünden das Griffbrett immer über, oder gibts nicht auch 22-Bünder, die bündig ( :D) abschließen?
 
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Alte Tokai-Tele - Mensurlänge stimmte mit Fender 21-Bund-Hals nicht :nix:

Steht bei 22 Bünden das Griffbrett immer über, oder gibts nicht auch 22-Bünder, die bündig ( :D) abschließen?

Nein, oder besser - ich habe so etwas noch nie gesehen.
Wäre auch unlogisch.Weil der Hals zuerst angefertigt wird, und dann entschieden, was für ein Griffbrett aufgeleimt wird. Wie viel Bünde und was für Material. Meines Wissens hatten alle Tele und Strats der ersten Jahre nur 21 Bünde, später forderten die Spieler den 22. Bund, der dann überlappend gefertigt wird. Somit konnten dann die Nutzer die Hälse einfach tauschen..Ich habe sogar schon 24 Bünde auf einen normalen Fendermensur Halsrohling gebaut. Dickes Griffbrett 25mm überstehen lassen und die beiden zusätzlich aufgedrückt.(Dazu musste aber der Hals PU etwas rückversetzt werden.)
 
:gruebel: ... wenn ich mir auf Deinem Foto von der Bridge die Position der Saitenreiter anschaue, dann sieht das nicht so aus, als müsse man sich wundern, wenn die Intonation nicht stimmt.

2rgneb9.jpg
Genau. Da liegt der Hase im Pfeffer. So kann das NIEMALS was werden.

die Oktavreinheit ist wie bereits gesagt gut. Mag untypisch aussehen, aber deshalb lassen sich die Dinger ja einstellen, weil es eben nicht bei jeder gleich ist. Leider ist Okatavreinheit aber nicht mit einer generell guten Intonation gleich zu setzen.
Vielleicht solltest du ein chromatisches Stimmgerät nutzen und damit die Intonation einstellen (also so, dass der Ton auf jeder Saite und jedem Bund bestmöglich stimmt).... danach passt alles überall auf dem Griffbrett und es sieht so aus wie es in dem anderen Bild gezeigt wurde, wetten?
 
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Das hab ich schon mal gemacht, kann man ggf. auch nochmal machen. Aber mittelfristig gesehen sollte da schon was anderes her. Aber da so eine Suche nach einem Hals ja nicht von heute auf morgen geht, wollte ich mich lieber jetzt schonmal informieren und nicht erst, wenn gar nichts mehr geht. kP, wie du auf dem Foto irgendwas von den Bünden erkennen kannst ^^ Aber die haben tlw. deutliche Plateaus, insbesondere da, wo ich oft Bending-/Vibratoübungen mache. Deshalb kann kan da auch irgendwann nicht mehr so viel abschleifen, weil dann die Bundhöhe einfach zu unterschiedlich/schräg wird.
Kerben sind eher weniger das Problem.
...
Beim Tremolo hast du Recht, das ist echt beschissen, aber auch fixiert, deshalb okay. Mit den Pickups bin ich zufrieden, da versteh ich auch (insbesondere bei Singecoils) nicht, was man daran gut/schlecht machen kann. Magneten,Spule drum, fertig.

Okay, wenn die Bünde tatsächlich schon richtige Platten haben, dann kann das natürlich die Bundreinheit in den betreffenden Bünden verschlechtern. Die Saite fängt dann ja ein Stück weiter vorne an zu schwingen, dh die effektive Saitenlänge wird verkürzt gegenüber einem neuwertigen Bund, bei dem die Saite sauber auf der Krone aufliegt. Wenn der Hals allerdings eh für die Tonne ist, würde ich ihn wahrscheinlich als Versuchsobjekt für die erste eigene Neubundierung missbrauchen - mehr als Arbeit und ein paar Euro fürs Material ist dann ja nicht hin.

Die Breite des Halsfußes an der breitesten Stelle ist in der Tat das wesentliche Merkmal für die Passung. Wichtig ist aber auch, dass der Hals am Schluss richtig drin sitzt, dh bis zum Ende der Halstasche reinfluppt. Das geht zB mit einem Telecasterhals bei der Strat nicht, weil der zwar die gleiche Mensur und uU auch Breite hat, in der Regel aber einen etwas eckigeren Halsfuß.

Was den Sound betrifft, scheinst Du eher schmerzfrei zu sein - zwischen PUs gibts aber nun wirklich riesige Unterschiede, in Qualität, Ausgangsleistung und Soundcharakter. Das fängt schon damit an, dass Deine PUs - Überraschung! - eben nicht aus "Magneten mit einer Spule drum" bestehen. Mit 99 % Wahrscheinlichkeit sind die Polstücke in Deinem Fall keine Magnete, sondern aus magnetisierbarem Metall, und ein oder zwei Barrenmagnete sind unter den PU geklebt und magnetisieren sie. Schon das bringt einen ganz anderen Sound als die ursprüngliche Fender-Konstruktion mit 6 Stabmagneten, bei der aber auch wieder Wicklungsgeometrie, Drahtstärke, Magnetmaterial, ja selbst der Isolierungslack des Drahtes den Sound beeinflussen. Ein gute Gitarre wird mit miesen PUs auch über einen guten Amp nie wirklich gut klingen, da gilt das Prinzip vom schlechtesten Glied in der Kette.

Beim Tremolo meinte ich ebenfalls den Sound, nicht nur die Stimmstabilität - auch wenn es dabei in mindestens 90 % aller Fälle weder an den Mechaniken noch am Tremolo liegt, sondern an den Sattelkerben, den Saitenniederhaltern und der Feineinstellung. Diese Billigdinger mit Mini-Gussblock und gegossenen Reitern machen den Sound jedenfalls deutlich dünner und matter im Vergleich zu einem aus Stahl und/oder Messing.

Im Prinzip ist das ja durchaus sympathisch, wenn es Dir mehr auf die Musik ankommt als auf die Feinheiten des Sounds - aber tu Dir mal nen Gefallen und teste bessere (auch für Dich zu teure) Gitarren an, mach Dir mal ein Bild, was überhaupt möglich ist. Sound ist ja auch eine Inspiration, und bisher hast Du vielleicht noch gar keine Vorstellung davon, wieviel Luft nach oben da noch ist.

Gruß, bagotrix
 
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