Neues Funkmikro (823-832/863-865)?

[topo]

Ich muss mir ein neues Funkmikro anschaffen und möchte recht wertneutral mal ein paar Tests durchführen, bzw. mir die im Laden zusammen mit einer Vocalistin anschauen/antesten.

Das Frequenzband sollte in den Bereichen 823-832 und 863-865 liegen.
Alle anderen Bänder scheinen mir im Moment nicht für mich geeignet.
Ich brauche für Open Air Veranstaltungen durchaus mal längere Strecken.

Mikro mäßig möchte ich eine gehobene Qualität (Level e945 und drüber) haben.

Welche Systeme sollte ich mir mal anschauen?

Topo

 

[netstalker]

Versuchs mal mit dem Sennheiser EW 100-945 G3; dazu alternativ den Mikrofonkopf MMK 965 G3 BK.
Ich benutze die Kombi seit 2 Jahren und bin SEHR zufrieden.

 

[Jürgen Schwörer]

Servus Toto,

Welche Systeme sollte ich mir mal anschauen?

kurz und klapp: QLXD


Grüße

 

[topo]

Was ich bisher nicht rausfinden konnte, in wie weit das sogenannte e-Band (823-832/863-865) in anderen europäischen Ländern frei von Störungen funktioniert bzw. dort zugelassen ist.

Weiß da jemand etwas?

Topo

 

[netstalker]

Hier bitte: (Gibt es bei Thomann auf der Website)

 

[mix4munich]

Warum denn die Beschränkung auf die Bereiche 823-832 und 863-865? Der Bereich um 2,4 GHz funktioniert sehr gut, dafür gibt es tolle Geräte von Line6, Shure (auch schon aus der günstigeren GLX-D-Serie) und jetzt auch Sennheiser (D1-Serie).

Gruß,
Jo

 

[netstalker]

@mix4munich :
Hallo Jo, ich akzeptiere deine Meinung - bin aber selbst anderer (in dem Job mit dem ich mein Geld verdiene projektiere und baue ich große und sehr große WiFi-Installationen als Projektmanager und Technischer Leiter):

Alles was sich im 2,4GHz Bereich herumtreibt ist potentiell gefährdet Aussetzer zu haben - kommt auf die Umgebung an.
Die Hersteller von WLan-Accesspoints basteln immer neue Geräte mit größerer Nutzdatenbandbreite die mittlerweile mit einem einzigen Signal in diesem Bereich ALLES dichtmachen können. Klar gibt es tolle Funktionalitäten wie automatischen Frequenzwechsel - nachdem aber bei 2,4GHz nur maximal 3 WLan-Kanäle Platz haben ist unter Umständen der Frequenzbereich einfach nur dicht.
Das Funkmikro funktioniert dann in unmittelbarer Nähe - entfernt man sich 3-5m ist es vorbei.
Die Mikrofone dürfen eine Sendeleistung von 10 milliWatt haben - ein Access-Point (oder Hotspot) darf 100milliWatt senden - das ist die 10-fache Leistung. Die Bastler, die durch irgendwelche Schrott-Anleitungen aus dem Internet dazu gebracht werden ihre Access-Points auf Leistungen von 1 Watt zu schrauben noch gar nicht mitgezählt.
2,4GHz sollte nur in "kontrollierten" Bereichen - d.h. dort wo man weiß wie es auf diesen Frequenzen zugeht - eingesetzt werden.
Nachdem z.B. auch noch die Fernbedienung von digitalen Mixern in diesem Bereich betrieben wird halte ich den Betrieb von Mikros für sehr fragwürdig.

 

[topo]

@ mix4munich : ich habe da sehr ähnliche Überlegungen bezüglich dem e-Band/S50-Band wie netstalker angestellt.


Wir haben ein ersten kleinen Test gemacht. Als Top Referenz hat das kabelgebundene dpa defacto II gedient.
Übrig geblieben sind das Sennheiser e965 und das Shure KSM9 bei den Mikros. Was eigentlich auch zu erwarten war.
D.h. hier wird es einen weiteren Test geben.

So weit ich das sehe, ist bei Shure die Zuordnung eines Empfängers zum Mikro klar und nachvollziehbar.
Bei Sennheiser sind mir die Unterschiede zwischen ew100/ew300/ew500 nicht wirklich im Detail klar, bzw. ich wüsste im Moment nicht, für was man sich entscheiden sollte.

Preislich bin ich leider bei mehr als dem doppelten angelangt, als ich ursprünglich geplant hatte.

Topo

 

[HenrySalayne]

Nimm doch einfach die "Referenz" als Mikro. Der defacto-Kopf passt sowohl auf Sennheiser-, als auch Shure-Funkmikrofone

 

[topo]

Das ist sicherlich auch eine der möglichen Optionen. Das hatte ich ja auch schon in einem anderen Thread geschrieben. Aber die dpa Lösung ist wohl die mit Abstand teuerste Lösung und daher eher hinten an gestellt.

Topo

 

[topo]

Ich konnte bisher nicht rausfinden, ob es bei der Funk Qualität/Reichweite/Übertragung bei Sennheiser Unterschiede zwischen den Empfänger Modellen ew100/ew300/ew500 gibt.
Kann da jemand etwas aus Erfahrung berichten?

Topo

 

[netstalker]

Mmn keine Klanglichen Unterschiede -
ich bin mit meinen EW100 absolut zufrieden (mit MMK 965).
Hier gibts die Details.
Die Softwarefunktionen brauche ich für 4 Strecken nicht wirklich.

 

[Dudais]

Ich konnte bisher nicht rausfinden, ob es bei der Funk Qualität/Reichweite/Übertragung bei Sennheiser Unterschiede zwischen den Empfänger Modellen ew100/ew300/ew500 gibt.
Kann da jemand etwas aus Erfahrung berichten?

Topo

Hi Topo,

generell ist die EW Serie durchaus in Ordnung. Was genau technisch innen drin anders ist, kann ich dir nicht sagen. Allerdings habe ich die Erfahrung gemacht, dass die EW100 G3 Serie im Grenzbetrieb (Reichweite etc.) dazu neigt doch etwas aufzurauschen. Der Squelch lässt sich leider auch nur in drei Stufen einstellen.
EW300 / EW500 unterscheidet sich meines Wissens nach nur darin, dass die EW500 netzwerkfähig ist und mit dem Sennheiser Wireless Systems Manager gesteuert werden kann inkl. aller daraus entstehenden Annehmlichkeiten.

Allerdings würde ich mir auch wirklich mal Shure QLX-D ansehen - die sind wirklich auch sehr sehr fein.

DPA d:facto II ist natürlich der Wahnsinn - ich würde im Laden mal testen, ob ein e935/945 oder e965 bzw. Beta 87 oder KSM9 Kopf nicht auch "genügen". Hängt natürlich stark von der Dame ab und was die so treibt

Cheers

 

[topo]

Ich schulde hier noch einen kurzen Bericht über die Kaufentscheidung, die sehr knapp ausgefallen ist.
Das KSM 9 Mikro und das e965 sind sehr nahe bei einander gewesen.
Da wir (eine Sängerin und ich) im subjektiven Bereich mal zum einen oder anderen tendiert sind, haben wir uns beim Test im Laden, zwei mal einige Verkäufer und einige Ladenbesucher geschnappt, die bei einem Blindtest sagen sollten, was ihnen besser gefiel.
Das Positive war, dass wir durch die Feedbacks vom "Publikum" im Laden merkten, dass wir für Gesang und Moderation genau auf dem richtigen Weg waren.
Wir hatten ja das dpa defacto II eine zeitlang als quasi als dritte "neutrale " Referenz mit im Test, jedoch konnte es bei dieser Sängerin
nicht so ganz überzeugen., so dass wir es schnell aus dem Contest rausgenommen haben.

Vorab noch mal ein paar durchaus subjektive PRO's und CON's zu beiden Mikros.

Shure KSM9
Pro

• Nahbesprechungseffekt so gut wie gar nicht
• sehr homogenes Klangbild über alle Einstellungen und das gesamte Frequenzband
• wenig Feedback empfindlich

CON

• Preis
• Mikro Korpus (Rohr) zu schlank für die Hand

Sennheiser e965
Pro

• gute direkte Ansprache (Transienten) - ohne Poplaute
• für Lead Gesang sehr gute Durchsetzungskraft und weit vorne
• hier durch Umschaltung zwischen Niere und Super Niere sehr gut für Moderation und Gesang geeignet.
  Beim Funkmikro (nicht beim kabelgebunden Mikro) waren die Unterschiede zwischen beiden Einstellungen sehr groß (im positiven)

Con

• Vertrauen zu Sennheiser als Firma (siehe hier: https://www.musiker-board.de/threads/sennheiser-ew-100-g2-umbauen-oder-neu-kaufen.623217/ )
• Ab ca. 2 cm Mundabstand zum Drahtkorpus gibt es eine Tendenz zum Nahbesprechungseffekt

Wertung Verkäufer und Ladenbesucher
12:9 für Sennheiser

Gekauft haben wir ein Sennheiser EW 500 (e-Band) mit einem e965 Funkmikro.
Das EW 500 brauchen wir ab und zu für Reichweite und "Koordination" mit anderen Funkstrecken.
Danke an die Jungs von Session, die uns "ertragen" haben.

Topo