NF-Multicoreleitung 0,22mm²/0,14mm² zwischen Gitarre und Effektboard - Klangeinbußen?

SB
SB
Licht | Ton | Strom
Moderator
HFU
Zuletzt hier
14.12.24
Registriert
04.04.07
Beiträge
4.172
Kekse
34.849
Ort
Bavarian Outback (AÖ)
Hallo zusammen,

ich suche gemeinsam mit dem Gitarrist einer betreuten Band nach einer Lösung, das zu ihm führende Kabelwirrwarr etwas zu reduzieren.

Die grundsätzliche Aufgabenstellung ist der übliche Standardfall: Gitarre plus kabelgebundenes IEM-Beltpack.
Dafür gäbe es von SommerCable für genau diesen Anwendungsfall die schöne Lösung "Tricone Symasym" mit einer symmetrischen NF-Leitung und einem Instrumentenkabel.

Nun ist die Schwierigkeit jedoch, dass er eine Godin-Gitarre spielt mit Piezo-PU und aktivem Preamp zur Verwendung als Akustikgitarre und passiven PUs für die E-Gitarren-Sounds.

Somit benötige ich drei Leitungen.
Da kommen nur die klassischen NF-Multicores wie SommerCable Quantum Highflex (0,14mm²) oder Mistral (0,22mm²) infrage. Und nun ist die Frage, wie sich das auf den Sound auswirkt. Da er gelegentlich schon mal ein kleines Stück ins Publikum gehen will, wären das wohl ca. 6m zwischen Gitarre und Effektboard. Der Akustik-Out ist kein Thema, der kommt ja niederohmig aus dem Preamp. Das Problem sind die passiven magnetischen PUs mit entsprechend hoher Ausgangsimpedanz. Gibt es da schon merkliche Probleme wie eine Höhenbedämpfung oder erhöhte Neigung zu Einstreuungen? Ich gehöre ja grundsätzlich der Fraktion an "Falls jemand meint, er muss über seine neuesten Errungenschaften in Form von 200€-Instrumentenkabel und vergoldeten, doppelt geschirmten Kaltgeräteleitungen diskutieren: Da vorne ist die Tür...", aber im vorliegenden Fall geht es je durchaus um Dinge, die physikalisch begründbar sind anhand bspw. der Kapazität.

Was wäre denn eigentlich best practice? Beide Innenleiter fürs Signal hernehmen? Oder einen zusätzlich zum Schirm? Oder die Innenleiter für Signal und Masse und den Schirm nur einseitig auflegen? Erscheint mir angesichts des dann eher relativ geringen "an der Gitarre ankommenden" Querschnitts für die Signalmasse eher nicht ideal.

Tricone Symasym:
https://shop.sommercable.com/Kabel/...strumentenkabel-TRICONE-SYMASYM-301-1101.html

Quantum Highflex:
https://shop.sommercable.com/Kabel/...r-SC-Quantum-QMC-100-0451.html#tab_attributes

Mistral:
https://shop.sommercable.com/Kabel/Meterware-Audio/Multipair-SC-Mistral-MCF-100-0101.html
Diese wäre mir eigenlich lieber als das Quantum, auch wegen der höheren mechanischen Robustheit (ich verbaue regelmäßig beides), ist aber halt dadurch auch etwas starrer. Wobei ich schön länger die 4ch-Version nicht mehr in der Hand hatte, müsste mir das nochmal ansehen.


Wie ist eure Einschätzung dazu?


Gruß Stephan
 
Hi,

leider kann ich nicht über Erfahrungen dieser Kabel mit passiven Instrumenten berichten. Bleibt nur die theoretische Betrachtung:
Wenn es um niedrige Kapazität für das passive Gitarrensignal geht, dann das Quantum. Da erscheint mir die Kapazität des Mistral eher zu hoch. Letztlich kommt es aber auf den Vergleich zum bisherigen Kabel an. 6m finde ich nicht das Problem, da das gerade mal 1m mehr als der übliche Standard sind.
Wie wäre es mit einem Minipreamp/Impedanzwandler am Gitarrengurt mit definierter Kapazität?! Dann erübrigt sich die Sorge um den Einfluss des Kabels auf den Klang.

Gruß Ulrich
 
Irgendwie bin ich bei der Kapazitätsgeschichte in Bezug auf Kabel noch nicht so richtig durchgestiegen. Das Tricone MKII hat 85pf, das beliebte Spirit XXL 86pf, also im Bereich des Mistral. Wenn hier ein niedriger Wert gut ist, würde in dieser Hinsicht das Quantum ja die klassischen Instrumentenkabel übertreffen?! Das kann doch nicht sein? :gruebel:

Die Idee mit dem Preamp klingt interessant und wäre auf alle Fälle für einen A/B-Vergleich eine Idee, um eventuelle Zweifel auszuräumen. Der Pegel müsste vermutlich regelbar sein, damit die mühsam angelegten Presets am Effektboard in puncto Gainstruktur noch passen. Hast du da ein Fabrikat zur Hand, das geeignet und bezahlbar ist?
 
Wieso sollte das Quantum nicht eine niedrigere Kapazität als Gitarrenkabel haben? Diese haben im Sinne von wenig Klangbeeinflussung eher zu viel, wobei für viele diese Höheneinbußen erst den gewünschten Klang bringen. Anderen dagegen kanns nicht brilliant genug klingen und da ist die hohe Kapazität dann das Problem.
Einen fertigen Preamp für die Befestigung am Gurt kenne ich nicht. Ich dachte eher an Basteln ...

Gruß Ulrich
 
  • Interessant
Reaktionen: 1 Benutzer
Alles unter 100 pF/m ist eigentlich ok. Bei 6m ist das um die 400 ... 500 pF was funktionieren sollte. Außer du willst bei einer Strat die Höhen möglichst weit rauskitzeln.
Beim Instrument würde ich nur 1 Ader anschließen und die andere unbelgt lassen zwecks Kapazität.

Einen fertigen Preamp für die Befestigung am Gurt kenne ich nicht
So was sollte gehen
Schatten Design Mini Pre Acoustic Preamp

Ich dachte eher an Basteln
Z.B.
Schatten Design MicroPre Preamp One Channel

und dann die 9V über die freie Ader im Kanal zuführen. Auf dem Pedalboard hat es sicher 9V
Damit wären auch 10m kein Problem.

Da das ohnehin eine größere Bastelei sein wird, würde ich so was bevorzugen. Multicore endet am Gitarrengurt in einem kleinen Kästchen mit Zugentlastung.. Da gibt es dann eine Buchse für den In Ear Hörer und 2 Leitungen zur Gitarre.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Und nun ist die Frage, wie sich das auf den Sound auswirkt. Da er gelegentlich schon mal ein kleines Stück ins Publikum gehen will, wären das wohl ca. 6m zwischen Gitarre und Effektboard.
Die Kabel, die du ins Auge gefasst hast, erscheinen mir als ziemlich Ankerketten. Kommt der Gitarrist damit überhaupt so weit?

Idee, ohne jegliche Erfahrung damit: CAT-6-Kabel + Adapter.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Wieso sollte das Quantum nicht eine niedrigere Kapazität als Gitarrenkabel haben? Diese haben im Sinne von wenig Klangbeeinflussung eher zu viel

Tja, bislang war ich eben der Meinung, dass nur dann ein möglichst unverfälschtes Signal am Amp / Bodentreter angekommt, wenn da ein koaxial aufgebautes Kabel dazwischen hängt, das mega dick ist und eine drölffache Isolierung zwischen Seele und Schirm besitzt.

Auch wenn das natürlich mit einem gewissen Augenzwinkern zu sehen ist und ich da eher auf Sachen wie das genannte Spirit XXL schiele, als auf Anbieter wo der Meter fast dreistellig kostet, scheint ja selbst da dann die Marketingabteilung schon ganz gute Arbeit geleistet zu haben... :D


Da das ohnehin eine größere Bastelei sein wird, würde ich so was bevorzugen. Multicore endet am Gitarrengurt in einem kleinen Kästchen mit Zugentlastung.. Da gibt es dann eine Buchse für den In Ear Hörer und 2 Leitungen zur Gitarre.

Müsste man mal schauen; zu viele Kästchen wollte ich eigentlich vermeiden und das schon eher direkt aufspleißen, da an Gürtel bzw. danach dann wahrscheinlich eher Gitarrengurt schon der P2 hängt. Ich hatte auch überlegt, diesen dann über die freien Adern mit Strom zu versorgen. Trotzdem bringt dein Einwand natürlich die berechtige Überlegung mit sich, ob man den P2 dann nicht auch zum Effektboard verlagert - dann wäre das Thema Stromversorgung vom Tisch - und "am Mann" maximal noch ein Poti verwendet (quasi ein passiver Steller im Stil des PM1) und dann wirklich eine entsprechende Auflösung generiert, wo kurze Patchkabel zur Gitarre angesteckt werden und die InEar-Hörer direkt.


Die Kabel, die du ins Auge gefasst hast, erscheinen mir als ziemlich Ankerketten. Kommt der Gitarrist damit überhaupt so weit?

Idee, ohne jegliche Erfahrung damit: CAT-6-Kabel + Adapter.

Naja, jetzt hängen ja auch drei Kabel rum. Ich werd mir grad nochmal die Datenblätter anschauen, es ist ja auch ein Gewicht angegeben. Kabelsalat ist da auf der Bühne übrigens nie ein Thema gewesen (und das meine ich nicht in dem Sinne, dass es keinen gibt, gaaaanz im Gegenteil! :D), da habe ich mir schon oft an den Kopf gefasst und gedacht "Hallo, ihr seid eine Galaband...", aber das ist eine andere Geschichte...

Tatsächlich habe ich für diesen Anwendungsfall die CAT-Lösung - wenn auch sonst jederzeit gern und regelmäßig genutzt - bislang unbewusst komplett ausgeblendet, wahrscheinlich, weil es mir eben mit den üblichen Audiomulticores schon "riskant" erschien. Ansonsten wäre das natürlich in der Tat eine super coole Lösung und z.B. mit meinem Lieblingskabel Dätwyler Uninet 5502 auch konkurrenzlos schlank, leicht und flexibel. Kritische Teile (in erster Linie also mal die lange Verbindungsleitung, wo sicher oft zwangsläufig wer draufsteigt) wären steckerfertige Standardware und somit schnellstens mit minimalen Kosten zu ersetzen.

Zumindest mit Preamp davor dürfte es in puncto Übertragungsqualität definitiv kein Problem sein. Ich würde es aber gerne trotzdem mal spaßeshalber vorab mit der "passiven" Variante probieren. Ich seh schon, ich muss das nächstes Mal einfach testen und mir mal anhören, ist ja schnell zusammenadaptiert bzw. ich glaub ich bau mir einfach mal schnell ein echtes "Cat5e-Klinkenkabel"...
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe das Quantum Highflex Multipair 4 für meine Vier-Kabel-Methode benutzt und kann es nur empfehlen.
Ich gehe mit einem Sommer XXL (6m) in einen Buffer, danach dann 10m Multicore zum GItarrenamp. Auch wenn der Buffer aus ist, hört man zwar die >15 m, aber nichts anderes als mit einem normalen Sommer XXL.
 
Kurze Frage @SB : Hast Du das mit der Cat-Kabel-Lösung umgesetzt? Gibt es da Erfahrungen?
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben