Nitrolackierung "optimieren"

  • Ersteller Fornjotr
  • Erstellt am
Fornjotr
Fornjotr
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
24.12.16
Registriert
09.06.07
Beiträge
821
Kekse
1.490
Ort
Bayern
Moin,

das soll ein Brainstormingthread bezüglich der Optimierung eines (Nitro)lackiervorgangs werden!

Warum das?
Nun, ganz einfach: Gitarrenbau macht süchtig und man hat ja immer neue Ideen was in der Sammlung noch "fehlt" (Thinline Tele, Bariton Tele, Jaguar, Jazz Bass, Precision Bass, Shred-Superstrat mit FR,... ) :D

Problem: Mietwohnung :(
Ich kann zwar Dank Terasse und Bastelkeller Holz/schleifarbeiten durchführen aber Nitrolack Sprühen ist einfach nicht drin, da gehen die Nachbarn auf die Barrikaden.
Deshalb mache ich das in einer Autowerkstatt wo ich aber nur selten reinkann, 30km fahren muss und dort auch nichts liegen/trocknen lassen kann. Außerdem ist es im Winter recht kalt - habe also pro Jahr nur 6 bis 8 mal für jeweils ca 8 Stunden die Möglichkeit mich mit der Sprühpistole auszutoben.

Die klassische Variante der Nitrolackierung sah bisher (bei Bodys) so aus:
- Poren füllen mit dunklem Holzkitt (um die Maserung besser rauszubringen) + wenn nötig beizen + Lackierbereit schleifen
- Nitro Schnellschliffgrund sprühen; mehrere Tage trocknen lassen, Zwischenschliff (bei Sumpfesche evtl doppelt falls die Poren doch einsacken)
- gefärbten Nitrolack sprühen, mehrere Tage trocknen lassen
- Nitro Klarlack sprühen, einige Wochen trocknen lassen (falls Läufer auftreten nochmal vorsichtig schleifen und ne weitere Schicht Klarlack drüber)
- Endschliff + Polieren

Wenns blöd kommt muss ich also für einen einzigen Body innerhalb einiger Wochen fünf mal Nitrolack sprühen. In dieser Geschwindigkeit schaff ich höchstens zwei Gitarren im Jahr => zu wenig :ugly:

Daher überlege ich in Zukunft nur noch die äußere Klarlackschicht in Nitro auszuführen die Vorarbeiten irgendwie anders zu machen... bloß wie?
Evtl Schellack mit Pinsel anstatt Schnellschliffgrund und einen nicht-Lösemittelbasierten Lack für die Farben (das soll Fender früher auch so gemacht haben)?

Wichtig wäre bloß das es am Schluss eine dünne, harte, nicht-UV beständige Lackierung mit speckigem Glanz und Neigung zur Rissbildung ergibt.

=> hier sind alle, auch unorthodoxe, Ideen willkommen (solange niemand die bösen Worte "PU" oder "Hartöl" benutzt) :D
 
Eigenschaft
 
Ist nicht bei Gibson/Fender ohnehin nur mehr die oberste Schicht ein Nitro-basierter Lack?
 
Mich wundert, dass Du so wenig Schichten lackierst. Ich würde mir aus Folie eine kleine Lackierkabine im Keller bauen. Ansonsten kann man den Schnellschleifgrund auch pinseln.

Gruß
Alex
 
Ist nicht bei Gibson/Fender ohnehin nur mehr die oberste Schicht ein Nitro-basierter Lack?
Ganz in der Anfangszeit sollen wohl bei Fender Porenfüller und Farben irgendwas nicht-nitrobasiertes gewesen sein. Und es wurden alle möglichen Tricks angewendet um Lack zu sparen, z.B. das Gelb in nem Sunburst beizen anstatt gelbgefärbten Lack sprühen.
Wie die Großen das heutezutage im Detail machen weiß ich nicht, bin mir aber sicher das immernoch um jeden Cent Ersparniss gekämpft wird.


Mich wundert, dass Du so wenig Schichten lackierst. Ich würde mir aus Folie eine kleine Lackierkabine im Keller bauen. Ansonsten kann man den Schnellschleifgrund auch pinseln.
Also wenn ich mal zum lackieren komme, dann sprüh ich schon mehrere Schichten hintereinander (zwischendurch leicht antrocknen lassen soweit es das Zeitfenster hergibt).
Aber man darf es nicht übertreiben sonst wirds nachher ewig nicht trocken. Oder noch schlimmer: äußerlich erscheint der Lack schon hart zu sein, innen sitzt aber noch so viel Lösemittel das es Abdrücke gibt sobald man daran weiterarbeiten will. Und legt man die Klampfe dann in die Sonne gibts Bläßchen :igitt:

Bezüglich Lackierkabine: es ist nicht der vorbeigesprühte Lack das Problem sondern die Lösemitteldämpfe (Aceton, Ethylacetat, Xylol, Propan-2-ol, Ethanol).
Die müsste ich aus meiner Folienlackierkabine mit EXgeschützen Lüftern abziehen. Aber wohin damit? Wenn ichs einfach zum Fenster rausleite stehen nach 10 Minuten die Nachbarn auf der Matte beschweren sich das es stinkt ;)

Schnellschliffgrund (oder Schellack) mit Pinsel werd ich beim nächsten Projekt mal testen.
Aber es muss noch eine gute Lösung für Sunbursts her, sowas kann man schließlich nicht mit dem Pinsel machen. Meine Hoffung geht in Richtung eines wasserbasierenden, gut färbbaren Lackes der nicht zu dick aufträgt, k.A. ob es sowas gibt :confused:
 

Anhänge

  • 11MLLesPaul.jpg
    11MLLesPaul.jpg
    78,3 KB · Aufrufe: 294
Moin Uwe,
die Schwamm-reinwisch-technik kenn ich, hab auch schon einige Probebeizungen gemacht, aber das ist halt ne recht eigene Optik die mit dem klassischen gesprühten Burst nicht soo viel zu tun hat.
Auf ner Paula würde ich ein Burst auch beizen aber meine nächsten Projekte sind alle Fender-style, da müssen die Ränder wirklich deckend schwarz werden, das geht so nicht.
Nur Gelb wird gebeizt, u.a. weil es die Maserung mehr anfeuert als gefärbter Lack ;)
Gruß, Felix
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben