Notation - Transposition - FAQ

Claus
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MOD Brass/Keys - HCA Trompete
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Worum geht es?
Manche Instrumente klingen auf einer anderen Tonhöhe, als es die für sie geschriebenen Noten anzeigen. Ein einfaches Beispiel ist die Notation der Gitarre. Das Instrument klingt eine Oktave tiefer als es in ihren Noten steht.
Für das Bläserforum vermutlich naheliegender, eine Piccoloflöte klingt eine Oktave höher als es ihre Notation anzeigt.

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Was bedeutet Transposition?
Die durchgängige Veränderung der Tonhöhe einer zusammenhängenden Notation um ein gleichbleibendes Intervall. Das kann die Stimmen für transponierende Instrumente in einer Partitur betreffen oder die Veränderung der Tonart eines Stückes, z.B. für eine bestmögliche Anpassung an den Umfang einer vorhandenen Singstimme.
Die Übersicht zeigt einige Orchesterstimmen am Beispiel eines abwärts gebrochenen C Dur Akkords.

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Transponierte Noten klingen meist tiefer als notiert.
Sopraninstrumente in Bb wie Klarinette oder Trompete klingen eine große Sekunde (Ganzton) tiefer, Altsaxophon eine große Sexte tiefer (Baritonsaxophon eine Oktav plus große Sexte), Horn eine Quint tiefer und Tenorsaxophon eine große None tiefer.

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Gibt es Besonderheiten?
Ja, bei den kleinen Bauformen der Instrumente.
So klingt z.B. die Klarinette in Eb eine kleine Terz höher als notiert, Trompete in D eine große Sekunde höher als notiert, Piccolo Trompete (in Bb) eine Oktav höher.

Im Bass- und Alt-Schlüssel wird klingend notiert, auch wenn Instrumente z.B. den Grundton Bb (dt. B) haben wie die Posaune.

In den deutschen Posaunenchören werden Trompeten in Bb "nicht transponiert" bzw. "klingend" gespielt.
Das ermöglicht z.B. das Spielen aus dem kirchlichen Gesangbuch, erfordert aber anderes Greifen (notiertes c' = klingendes c' = _ T _).

Warum sollte man das Transponieren verstanden haben?
Manche Instrumente werden in verschiedenen Stimmungen gebaut und nicht immer liegen passend transponierte Noten vor. So gibt es auch die Klarinette in A, Trompeten in C, D/Eb, G/F und Hoch-Bb/A Stimmung, Doppelhorn in F/Bb, auch mit Daumenventil für E/A.

In der Schweiz ist es verbreitet, auch tiefe Stimmen transponiert im Violinschlüssel zu schreiben.
https://www.musiker-board.de/blechb...essel-altschluessel-tenorsch.html#post6132689

http://de.wikipedia.org/wiki/Transponierendes_Musikinstrument
http://de.wikipedia.org/wiki/Transposition_(Musik)
 
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Beim Horn muss man natürlich etwas vorsichtig sein und zwischen Bauart und Notation unterscheiden. Ein übliches Doppelhorn ist zwar in B und F gestimmt, man spielt allerdings in modernen Noten immer notiert in F. Ein reiner B-Hornspieler transponiert zwar indirekt, aber kriegt das garnicht mit. Die B-Horn-Griffe werden quasi falsch "in F" gelernt.
Bei der Notation siehts da sehr vielfältig aus. Man findet häufig in älteren Blasorchesterwerken Es-Stimmen und im Sinfonieorchester wohl alle möglichen Varianten.

Bei der ersten Grafik würde ich noch den Altschlüssel bei der Posaune hinzufügen. Wer die Gelegenheit hat im Sinfonieorchester zu spielen wird um diesen nicht herumkommen, es sei denn man schreibt alles um, was an sich unnötig ist.

Ansonsten sollte man da noch mit der Definition etwas vorsichtiger sein und zwischen Transposition und Schlüsseln unterscheiden. Ein Posaunist, der eine Tenorschlüsselstimme liest transponiert nicht.
 
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Ansonsten sollte man da noch mit der Definition etwas vorsichtiger sein und zwischen Transposition und Schlüsseln unterscheiden. Ein Posaunist, der eine Tenorschlüsselstimme liest transponiert nicht.

Das sollte man wirklich auseinander halten.
Augenfälligster Unterschied:
Beim Transponieren werden die Vorzeichen an die neue Tonart angepasst. Im Gegensatz dazu bleiben die Vorzeichen beim Austausch des Notenschlüssels erhalten. Sie rutschen lediglich auf einen anderen Platz.

Mit Notenschlüsseln kann man ganz gezielt tricksen. :) Das hat mit Transponieren nichts zu tun.
Wenn ich C-Blockflötenspieler spontan auf einer F-Flöte spielen lassen möchte, bereite ich die F-Flötenstimme der Einfachheit halber im C-Schlüssel vor. "O Graus!" Mag jetzt jemand denken. Aber nein! Das funktioniert ganz einfach. Wähle ich für die F-Flötenstimme den Mezzosopranschlüssel, der die 2. Linie von unten als c' definiert, dann greifen die C-Flötenspieler auf der F-Flöte automatisch richtig. Nur die Position und die Handhabung der Vorzeichen erstaunt dann etwas. Mit Hilfe des C-Schlüssels erzeuge ich in gewisser Weise eine "Griffnotation", weil die Noten so gesetzt sind, dass sie den Griffen auf der C-Flöte entsprechen. Trotzdem zeigen die Noten wegen der Wahl des Schlüssels die korrekte Tonhöhe an. Noten für transponierende Instrumente, aus denen man nicht ohne "Umrechnen" herauslesen kann, welcher Ton denn nun gemeint ist, finde ich einfach schrecklich. Mit dem C-Schlüssel ist dieses Problem im Flötenchor kein Thema.
Die Flötenspieler lesen den Schlüssel am Anfang erfahrungsgemäß nicht wirklich. Im Grunde reagieren sie nur mit der automatisierten Auge-Hand-Koorodination auf die Notenposition im 5-Linien-System. Das ist wie ein Reflex und kein bewußtes Lesen. Die Umstellung auf die F-Flöte wird dadurch enorm beschleunigt.


Gruß
Lisa
 

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