Notationssoftware - Piano - gebrochene Akkore

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Hallo,

ich versuche mich gerade zum ersten Mal an gebrochene Akkorde zum Gesang (bis dato habe ich der Einfachheit wegen immer nur ganze Akkorde gespielt).
Bis jetzt habe ich mir die Akkorde immer extra ausgedruckt in der Form eines Pianotastenausschnitts, worauf so Pünktchen notiert waren.

Wenn ich jetzt jedoch gebrochene Akkorde spielen soll - wie z. B. in Caetano Velosos 'Cucurrucucu Paloma' -, dann brauche ich die Pünktchen schon an einer anderen Stelle ;).

Gibt es so etwas online?
 
Ob es für so etwas eine App gibt, weiß ich leider nicht.

Für das angegebene Stück bräuchtest Du die Pünktchen (=Akkordtöne) zumindest für die Dreiklänge der Hauptkadenz in C-Dur, also die Dreiklänge c e g, f a c und g h d.
Wie Du siehst, ergäben diese Töne in anderer Reihenfolge zusammen eine vollstänidge Tonleiter in C-Dur.
Wenn Du das Stück bisher mit diesen drei Blockakorden begleiten konntest, bleiben die "Pünktchen" im Prinzip gleich.

Sollte sich eine Arpeggio-Begleitung an einer Stelle nicht so gut anhören, dann könnte das daran liegen, dass "wichtige" Melodietöne meist in der obersten Stimme der Harmonie liegen. Man bräuchte für eine optimale Begleitung dann noch die erste oder zweite Umkehrung des Akkords anstelle der Grundstellung.

Gruß Claus
 
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Vielen Dank für die ausführliche Antwort.

Ich habe für mich einen einfachen Weg gefunden: Habe mir auf ein A4-Blatt einfach nur 6 Tastenabschnitte untereinander kopiert, ausgedruckt, dann die Pünktchen selber eingetragen. Die Akkorde werden in diesem Stück nicht bis ins Kleinste zerlegt.

En block habe ich bis dato gespielt: C6/9, Fmaj7, G7 und Dm6/9 und Dm9, wobei die beiden Ds da sehr komisch wirken an dieser Stelle.
WhatsApp Image 2022-09-18 at 10.12.29.jpeg


Parallel habe ich die entsprechenden gebrochenen Akkorde im Netz gefunden (aber die Quelle finde ich blöderweise nicht mehr). Da sieht es so aus:
WhatsApp Image 2022-09-18 at 10.16.41.jpeg

Da wird in 4. Vers C6 gespielt, gefolgt von Cmj7, G7 und C6 (wobei hier der 4. Takt aus unerklärlichen Gründen schon nach 9 Takten aufhört und aus iwelchen Gründen vor dem Refrain ein Intro von 6 Takten kommt).
(Der Anfang des Stücks - 2/4 - in etwa so aufgebaut:
Intro: 15 Takte in C6
1. Vers: 12 Takte in C6
2. Vers: 12 Takte in F7
3. Vers: 9 Takte in G7 + 6 Takte in G6
4. Vers: 3 Takte in C6 + 3 Takte in Cmj7 + 3 Takte in G7
Intro: 6 Takte in C6
Refrain: C6 .........

Also entweder singe ich falsch oder das das Blatt mit den gebrochenen Akkorden ist falsch (wobei es sich singend stimmig anfühlt).
 
Eine zweite Frage noch kurz hinterher:
Im Bild oben sieht man im 4. Vers 4 Takt die Akkordüberschrift cmj7 (ich gehe davon aus, das heißt Cmaj7)
Gespielt wird aber laut Noten D, F und C.
Nun kommt aber in Cmaj7 kein D vor.
???
 
Ich bin heute erst abend zu Hause für's Digitalpiano, aber vielleicht melden sich bis dahin noch weitere User zu deinem Thema.

Ein "d" ist im C-Dur Akkord ein äußerst beliebter Ton zur Färbung des Akkords. Er kann C6 oder Cmaj7 erweitern, weil die Funktion des Akkords bei einer "diatonischen None" trotzdem erhalten bleibt.
Wie ich jüngst lernen durfte schreibt man inzwischen oft eine "2" statt der "9" und meint das Gleiche.
C6/9 und Cmaj7/9 oder Cmaj9 ist daher oft austauschbar, gerne gespielt wird auch C add2 (Dreiklang plus "d").
Spice Up a Chord Progression

Akkordsymbole lassen bei korrekter Notation sicher den Grundton, das Tongeschlecht (dur/moll) und die Funktion (Tonika, Subdominante, Dominante) erkennen. Die denkbaren Erweiterungen werden dagegen sehr unterschiedlich notiert, sowohl in der Art wie in der Ausführlichkeit. Selbst ausführliche Symbole bedeuten nicht, dass man alle Töne des Symbols spielen muss.

Apps zur Wiedergabe von Akkordfolgen gibt es reichlich, mir fehlt leider ein aktueller Überblick dazu. Ich hatte früher und über Jahrzehnte "Band In A Box" auf dem Computer und habe für iOS "GarageBand".

Gruß Claus
 
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Mir ist zwar Deine Fragestellung nicht ganz klar, vor allem, warum sie im Sub "Notationssoftware" steht. Aber vielleicht hilft Dir das hier weiter:

https://musescore.com/user/16781671/scores/5139591/piano-tutorial

Viele Grüße,
McCoy
Weil ich ursprünglich eine Software wollte, mit der ich die gebrochenen Akkorde notieren und ausdrucken kann. Inzwischen habe ich ja eine andere Lösung dafür gefunden.

Aber das mit dem musescore ist ja echt hilfreich. Danke.
 
Wenn ich jetzt jedoch gebrochene Akkorde spielen soll - wie z. B. in Caetano Velosos 'Cucurrucucu Paloma' -, dann brauche ich die Pünktchen schon an einer anderen Stelle ;).
Warum eigentlich ?
Die Noten/Tasten/Pünktchen(?) bleiben ja die selben, nur werden sie halt nacheinander gespielt.

Thomas
 
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Warum eigentlich ?
Die Noten/Tasten/Pünktchen(?) bleiben ja die selben, nur werden sie halt nacheinander gespielt.

Thomas
Bei gebrochenen Akkorden? Ist es zwangsläufig so? Ich dachte - aber ich kenne mich in der Terminologie wirklich noch nicht aus -, gebrochene Akkorde bestünden auch daraus, dass man z. B. auch das G aus C-Dur vor's C ziehen kann und dann 'worst case' G-C Zweiklang und E im Wechsel spielen könnte. (Keine Ahnung, ob das Sinn macht, aber meinem Verständnis nach wäre das ein abstruses Beispiel für den gebrochenen C-Dur-Akkord.)
 
Früher mal (ist noch gar nicht soooo lange her), als der Begriff "Broken chord", und überhaupt der Begriff "gebrochener Akkord" im Deutschen noch nicht existierte, sagte man zu so etwas "Dreiklangszerlegung".
Und das bedeutet einfach, die Dreiklangstöne nacheinander spielen, in 8eln oder 16teln, oder was immer für ein Rhythmus angebracht ist.
Ob man jetzt zwei der Töne zusammenfaßt oder nicht, macht da nicht viel Unterschied.
Es bedeutet einfach: Nicht alle Töne gleichzeitig auf einmal.

Thomas
 
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Früher mal (ist noch gar nicht soooo lange her), als der Begriff "Broken chord", und überhaupt der Begriff "gebrochener Akkord" im Deutschen noch nicht existierte, sagte man zu so etwas "Dreiklangszerlegung".
Und das bedeutet einfach, die Dreiklangstöne nacheinander spielen, in 8eln oder 16teln, oder was immer für ein Rhythmus angebracht ist.
Ob man jetzt zwei der Töne zusammenfaßt oder nicht, macht da nicht viel Unterschied.
Es bedeutet einfach: Nicht alle Töne gleichzeitig auf einmal.

Thomas
Ok. Aber wäre dann E C G im C-Dur-Kontext, würde man die einzeln spielen, kein gebrochener Akkord?
Neben der 'Brechung' gibt's wohl auch die Bezeichnung dafür, wenn man z. B. wie oben das E aus C-Dur-Dreiklang ne Oktave tiefer zieht.
 
Der C-Durdreiklang besteht aus den Tönen c, e, g.
In welcher Reihenfolge man jetzt diese Töne bei „gebrochenen Akkorden“ spielt, hat auf die Bezeichnung als „gebrochene Akkorde“ keinen Einfluss.

Thomas
 
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Neben der 'Brechung' gibt's wohl auch die Bezeichnung dafür, wenn man z. B. wie oben das E aus C-Dur-Dreiklang ne Oktave tiefer zieht.
Das nennt man weite Lage (im Gegensatz zur engen Lage, in der alle Töne so dicht wie möglich nebeneinenader liegen). Das hat aber nichts mit gebrochenen Akkorden zu tun. Einen Akkord in weiter Lage kann genauso als gebrochenen Akkord spielen wie einen Akkord in enger Lage. Weite Lage nennt aber auch, wenn das e aus dem C-Dur-Dreiklang eine Oktave nach oben gezogen wird, oder wenn z.B. das g der tiefste Ton ist, darüber das e' und oben das c''.

1663717571935.png


Viele Grüße,
McCoy
 
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Ok. Aber wäre dann E C G im C-Dur-Kontext, würde man die einzeln spielen, kein gebrochener Akkord?
Noch als Ergänzung zu @McCoy s Beitrag:

"Stellst" du den Akkord aufs E anstatt aufs C ist es eine sog. 1. Umkehrung, das ist nach wie vor ein C-Dur-Akkord, allerdings mit etwas anderen Klangeigenschaften - das hat aber mit gebrochen/nicht gebrochen (Wenn wir schon bei den Begrifflichkeiten sind: mir ist dafür primär Arpeggio bzw. arpeggiert geläufig) nichts zu tun, man kann klarerweise jeden Akkord, egal ob in Grundstellung oder n-ter Umkehrung sowohl in einem Anschlag als auch in aufeinanderfolgenden Einzeltönen spielen.

LG
 
"Stellst" du den Akkord aufs E anstatt aufs C ist es eine sog. 1. Umkehrung,
Das hatte einen Grund, warum ich das nicht geschrieben habe. Mir ist nämlich tatsächlich nicht klar, ob der Ausdruck "Umkehrung" auch in der weiten Lage verwendet wird oder nur in der engen Lage. Sextakkord, Quartsextakkord, Terzlage, Quintlage, Oktavlage, all das hab ich auch für die weite Lage gefunden, aber die Umkehrungen nicht. Deshalb habe ich dann lieber nix dazu geschrieben. :ugly: Ich habe aber nur ein bisschen im Netz recherchiert und keine Bücher bemüht. Weiß das zufällig jemand?

Viele Grüße,
McCoy
 
Hermann Grabner, Handbuch der funktionellen Harmonielehre, 13. Auflage, S. 30 bestätigt (natürlich) deine Erklärung zur engen und weiten Lage und führt an Notenbeispielen aus, dass diese Benennung für die enge Lage ebenso wie für die weite Lage möglich ist.
Meine Grafik fasst seine Ausführungen aus zwei Grafiken und dem Text zusammen:

1663785602488.png
In Text und Grafik vergleichbar wird der Sachverhalt auch von Thomas Krämer, Harmonielehre im Selbststudium, 7. Auflage, S. 22f. ausgeführt.

Was mir noch einfällt, man kann für einen zugewiesenen Basston für den Dreiklang das Akkordsymbol C/E schreiben.
Die Platzierung im Ablauf sollte bei einer Terz im Bass natürlich passen, damit das Hören harmonisch orientiert bleibt.

Gruß Claus
 
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Vollständig wäre es demnach:

1663789762839.png

  • Quintlage, Oktavlage und Terzlage bezeichnen den höchsten Ton des Akkords.
  • Sextakkord bzw. Quartsextakkord bezeichnen die Intervallstruktur innerhalb des Akkordes. Die Grundstellung wäre im Prinzip ein Terzquintakkord, aber der Ausdruck wird nicht verwendet, weil das eben die "Normalform" des Dreiklangs ist. Diese Ausdrücke gelten auch für die weite Lage, obwohl man ja z.B. für den Quartsextakkord strenggenommen "Sextundezim-Akkord" sagen müsste. Aber die Undezime ist ja die Quarte, nur eine Oktave höher. Deshalb bleibt der Ausdruck Quartsextakkord.

Viele Grüße,
McCoy
 
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