Notenständer teilen

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Der-Geigenspieler
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Hallo zusammen,

wie läuft bei euch der Geigenunterricht mit dem Notenständer ab? Ich muß ihn leider mit meinem Lehrer teilen, so daß der Notenständer in der Mitte steht. Dadurch habe ich einen seitlichen Blick, was mich persönlich stört. Am Liebsten würde ich direkt nach "vorne" auf die Noten schauen.

Wie ist das bei euch?

Gruß
Der-Geigenspieler
 
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Was meinst Du mit "muß" - der Lehrer will es so, unabhängig von der Zahl der vorhandenen Notenständer? Oder eher, dass es nur einen Notenständer gibt?
Andersrum: hast Du den Lehrer schon mal darauf angesprochen?
 
Was meinst Du mit "muß" - der Lehrer will es so, unabhängig von der Zahl der vorhandenen Notenständer? Oder eher, dass es nur einen Notenständer gibt?
Andersrum: hast Du den Lehrer schon mal darauf angesprochen?
Mein Lehrer macht das mit Absicht, da beim Konzert ebenfalls 2 Geiger sich ein Notenpult teilen...
 
Mein Lehrer macht das mit Absicht, da beim Konzert ebenfalls 2 Geiger sich ein Notenpult teilen...
Die könnens aber schon (sollten sie wenigstens), und müssens nicht erst lernen ;)

Bei meinem Gitarrenlehrer nehmen wir für neue Stücke auch immer zwei, weil ichs sonst nicht richtig erkennen kann … wenn wir bekannte Sachen wiederholen reicht dann eines.
 
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Wir nutzen meistens auch nur einen Notenständer, weil ich die Noten mitbringe und nur einen Satz habe. Allerdings stehe ich so, dass ich die Noten gut sehen kann. Meine Lehrerin steht also weiter seitwärts, als ich.

Ich würde das in deiner Stelle mal ansprechen, ob er nicht ein wenig weiter zur Seite treten kann.
 
Ich würde das in deiner Stelle mal ansprechen, ob er nicht ein wenig weiter zur Seite treten kann.
Habe ich oft genug angesprochen. Er ist der Ansicht, daß es wie im Konzert gemacht werden muß. Aus meiner Sicht weiß ich noch nicht mal, ob ich überhaupt mal in einem Konzert spielen werde...

Was mich auch stört, daß wir beide zusammen das Stück spielen. Wenn ich an einer Stelle zu langsam bin, spielt er oft weiter. Da habe ich einfach keine Übung, an der "weiteren" wieder einzuspringen...
 
Dein Lehrer scheint wohl etwas eigen und von seiner Methode überzeugt zu sein :rolleyes:
Natürlich hat er recht, dass man sich in einem Orchester zu zweit ein Pult teilt. Aber von Anfang an darauf zu bestehen finde ich etwas zu kurzsichtig und zu rigoros. Vor allem da du ihm gesagt hast, dass dir da jetzt, bei deinem aktuellen Stand, noch das Lesen schwer fällt.

Genauso finde ich das “Durchziehen“ zwar für ein Orchester- oder Band-Spiel später sinnvoll (damit man das Tempo hält und beim Rausfliegen wieder in den weiter laufenden Fluß reinfindet), würde aber gerade am Anfang den Schüler erst mal alleine spielen lassen.
Also vorspielen lassen, kommentieren, weitere Male vorspielen lassen, mal selbst vorspielen wie es klingen soll, Tipps geben, vorspielen lassen usw......
 
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Natürlich hat er recht, dass man sich in einem Orchester zu zweit ein Pult teilt. Aber von Anfang an darauf zu bestehen finde ich etwas zu kurzsichtig und zu rigoros. Vor allem da du ihm gesagt hast, dass dir da jetzt, bei deinem aktuellen Stand, noch das Lesen schwer fällt.
Das bestätigt mich, daß die Lernmthode von meinem Geigenlehrer weniger sinnvoll ist. Als Kind habe ich Blockflöte meinen Notenständer alleine genutzt. Und die Blockflötenlehrerin hatte ihren eigenen Notenständer. Und ich durfte alleine spielen, was viel einfacher ist...
 
Das bestätigt mich, daß die Lernmthode von meinem Geigenlehrer weniger sinnvoll ist.

Tja, heute "weiß" halt jeder Schüler dank Internet mehr als der Lehrer... Vielleicht ist die Lehrmethode auch vollkommen in Ordnung, und Du und Dein Lehrer passt einfach nur nicht zusammen?
 
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Tja, heute "weiß" halt jeder Schüler dank Internet mehr als der Lehrer... Vielleicht ist die Lehrmethode auch vollkommen in Ordnung, und Du und Dein Lehrer passt einfach nur nicht zusammen?
Wie ist Deine Ansicht zum Lernen mit einem Notenständer? Ich würde das gerne nachvollziehen können, da ich es damals mit der Blöckflöte anders kannte. Mit meinem Lehrer komme ich sonst gut zurecht. Wir gehen auch zusammen essen und ich lade ihn ein :)
 
Die Geige ist in der Regel ein Orchesterinstrument. Und häufig ist im Geigenunterricht das Streicherensemble fester Bestandteil des Unterrichtsprogramms. Und natürlich ist es im Ensemble wichtiger, dass das Ensemble zusammenbleibt, als dass jeder einzelne Ton passt. Weshalb also nicht auch so lernen? - Allerdings: Dies als *alleiniges* Konzept so ausnahmslos durchziehen, das kann durchaus hinderlich sein. Je nach Phase kann es sinnvoll sein, auch mal NICHT durchzuspielen oder aber mal ein Einzelpult zu haben.
 
Was mich auch stört, daß wir beide zusammen das Stück spielen. Wenn ich an einer Stelle zu langsam bin, spielt er oft weiter. Da habe ich einfach keine Übung, an der "weiteren" wieder einzuspringen...

Üben!
Es liegt nicht am Notenpult.
Üben!
Es liegt nicht am Lehrer.
Üben!
Es liegt an Dir.
Üben!

Das ist hart ausgedrückt und unbequem. Aber wenn ich in 25 Jahren des Geigespielens eins gelernt habe, dann ist es: es gibt keine Ausreden.

Das Pult ist schieft, die Katze hat auf die Noten gepinkelt, an der Geige schnarrt etwas, mein Handgelenkt schmerzt, der Lehrer hat Mundgeruch und lehrt verkehrt, das Stück ist zu schwierig, zu schnell, zu langsam, die Tonart ist unbequem, der Kolophonstaub kitzelt mich in der Nase, der Nachbar hört laut Musik, die Wäsche muss gewaschen werden, ich hab das schon immer so gemacht, mein Köper lässt diese Haltung nicht zu (<- meine Lieblingsausrede), die E-Saite klingt schrill, Hausaufgaben, Hausarbeit, Kindererziehung, Geld verdienen, Autopflege, Essen, Schlafen, Duschen, der Geschirrspüler gehört ausgeräumt, ein Paket muss angenommern werden, der Lehrer ruft an und verschiebt den Unterricht um 3 Tage, hab keine Körner mehr, ich krieg das sowieso nicht hin, das (der?) Metronom schlägt ungleichmäßig (<- war bei meinem ausgenudelten "Tactel" wirklich so!), die Etüde ist langweilig, die Fingerübung fies, das Stück nervt, die Tonleiter kann ich schon (Lach, kaum etwas ist schwerer als eine einfache Tonleiter, denn die verzeiht nix, absolut nix) -alles egal.

Üben!
 
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Ich kenne einen professionellen Geiger, der nicht mehr spielen könnte, wenn er trotz seiner Beschwerden immer weiter geübt und geübt und geübt hätte.

Um die Situation besser beurteilen zu können, müssten mehr Informationen vorliegen. Und selbst dann bliebe eine Ferndiagnose ein ziemliches Risiko.
 
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Ich kenne Dutzende Amateure, die hätten Profis werden können, wenn sie Ausreden nicht zu üben, nicht mit Gründen verwechselt hätten.

Musiker sein ist hart und in vielerlei Hinsicht mit Profisport zu vergleichen. Und manchmal machen Körper / Geist nicht mehr mit. Das braucht dann keine Ausrede mehr, das ist ein Grund. Schräg aufs Pult gucken ist kein Grund für irgend was.
 
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Sagen wir es einfach mal so:
Es gibt ideale Bedingungen unter denen es einfacher ist seine Bestleistung zu bringen,
und es gibt viele Umstände die manches erschweren und uns stärker herausfordern.
Um trotzdem gut, oder besser abzuliefern hilft üben, üben, üben.
Genau dieses "trotzdem" ist der Kampf an dem sich nachher die Spreu vom Weizen trennt und da hat @Stollenfiddler ganz recht: das widerstrebt uns, da kämpfen wir mit uns, mit unserem Gerechtigkeitssinn, mit unserem Ego, unseren Wehwehchen und vorallem mit unseren Schwächen.
Und er hat absolut recht: Es ist viiiiiel leichter die Fehler an den Umständen, fest zu machen, sie dort zu suchen, aber es bringt uns viel mehr uns so weit vorzubereiten, bei uns und unserer Bequemlichkeit anzufangen, dass wir trotzdem unsere Leistung abrufen können, uns auf unser Können verlassen können, als die erstbeste Klippe dazu zu nutzen uns rauswerfen zu lassen. Wir lernen sie (mit der Zeit und Übung) sie zu meistern.

Man kann sich jetzt streiten welche Umstände schwierig sind, abgestellt werden müssen, oder einfach auch die Chance bieten daran zu wachsen und inwiefern diese Umstände beim Lehrer im Unterricht vorliegen sollen/dürfen/vermieden werden müssen.

Wenn du dich jedenfalls mehr darauf einlässt "trotzdem" dein Bestes zu geben, wirst du ausgeglichener und belastbarer werden...

Aus eigener Erfahrung kann ich dir jedenfalls sagen, dass es mit der Zeit immer einfacher wird mit "nicht idealen Bedingungen" und Umständen umzugehen und sich von ihnen eher anspornen, als aus der Ruhe bringen zu lassen.

Ich wollte früher beim Üben stehen, die Noten geradeaus vor mir im richtigen Abstand, so, dass ich sie gut sehen konnte und mich nichts so schnell überraschen konnte, da ich sie (bei gutem Licht) schnell und sicher erkennen, verstehen und erfassen und mit idealer Haltung die Stücke spielen konnte.
Wenn die Umstände ideal sind, brauchte ich also weniger üben, musste die Stücke weniger auswendig können, konnte sie mehr vom Blatt spielen und kam trotzdem durch.
Das bringt aber nix wenn es "nur" so geht. Im Orchester saßen wir eng, jeweils zu zweit auf einer Bühne, jeder musste schauen, dass er streichen kann ohne mit dem Bogen auf den eigenen Oberschenkel oder in die Augen des Sitznachbarn zu knallen und da waren die Noten natürlich schräger, weiter weg und nicht so gut zu lesen wie unter den idealen Bedingungen im Stehen zuhause.
Und das Tempo war mir manchmal zu schnell, das Stück zu unbekannt, zu schwer, zu hoch zu....
Trotzdem war es toll und ich möchte die Zeit nicht missen!

Ich könnte noch viele Stories erzählen, aber die Quintessenz ist (wie immer Leben): Man wächst an seinen Herausforderungen, lernt sich besser vorzubereiten, seinen eigenen Schweinehund besser kennen und es lohnt sich durchzuhalten und sich zu verbessern!
 
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OK, ihr habt mich überzeugt! Dann übe ich weiter mit dem schrägen Blick auf die Noten :)
 
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OK, ihr habt mich überzeugt! Dann übe ich weiter mit dem schrägen Blick auf die Noten :)

Üben kannst Du doch ganz normal, ohne schräg zu schauen. Wenn Du ein Stück halbwegs kannst, brauchst Du die Noten im Unterricht eh nur noch zur Orientierung...
 
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Naja, mein ehemaliger Cellolehrer hat (gegen erbitterte Proteste von Stamm- und Gastdirigenten) durchsgesetzt, dass er als Proficellist in einem Symphonieorchster einen eigenen Notenständer bekommt (also 1 Notenständer pro Cellist), damit er die Noten besser lesen kann. Es gibt keine eine Brille, die einen Schärfebereich von über 1 Meter richtig abbilden kann - und so groß ist die Differenz ca. bei großen Noten von der ersten bis zur letzten bei Schrägem Sitzen und großen Notenblättern!
 
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Naja, mein ehemaliger Cellolehrer hat (gegen erbitterte Proteste von Stamm- und Gastdirigenten) durchsgesetzt, dass er als Proficellist in einem Symphonieorchster einen eigenen Notenständer bekommt (also 1 Notenständer pro Cellist), damit er die Noten besser lesen kann.
Wie ist das im Orchester überhaupt: Ist es in der Tat so eng, daß einige Spieler sich die Noten teilen müssen? Oder hat das etwas mit dem Umblättern der Noten zu tun, daß der Nachbar erledigt? Ich war letztens auf Anne-Sophie Mutter Konzert in Köln. Da "hätte" locker jeder Spieler einen eigenen Notenständer haben können. Der Kontrabass und Cellist hatten eigene, wenn ich richtig gesehen habe.
 

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