NSA - BKA - Wistleblower und die Tontechniker

topo
topo
HCA Recording
Ex-Moderator
HCA
Zuletzt hier
07.05.24
Registriert
05.07.04
Beiträge
8.890
Kekse
27.780
Ort
Frankfurt a.M.
Ich bin mir nicht sicher, ob dieser Beitrag nicht sogar in die Politik Ecke fällt.

http://www.faz.net/aktuell/technik-...t-neuer-technik-enttarnt-werden-13017604.html

Auf der einen Seite bemerkenswert, was technisch möglich ist, auf der anderen Seite auch etwas erschreckend - hat für etwas von Stasi usw.

Aber mich würden die Software Werkzeuge interessieren, mit denen eine der Art feine Auflösung dargestellt und analysiert werden kann.
Und eigentlich müsste es doch inzwischen zur Abwehr von anderen "befreundeten" Diensten Frequenzgeneratoren geben, die genau so eine Mess-und Analyse Methode stören, bzw. gezielt einen anderen Standort und eine andere Zeit vorgaukeln.
Und würde nicht sogar ein steiler High Pass Filter z.B. ab 80 Hz kein 50 Hz Signal auf die Aufnahme lassen?

Und gibt es nicht noch andere z.B. hochfrequente Frequenzen im Stromnetz, die man normalerweise da mit aufzeichnet?

Topo :cool:
 
Eigenschaft
 
Interessant!

Aus technischer Sicht halte ich den Artikel für halbgar. (Der Autor zielt ja auch eher auf die journalistisch relevanten Erkenntnisse ab.) 50 Hz ist für Menschen sehr wohl hörbar - kennen wir doch alle. Sollte sich das wirklich nur um die 50 Hz handeln, dürfte es schon sehr sehr komplex sein, da eine brauchbare Signatur der Schwankungen zu extrahieren. Aber nichts ist unmöglich...

HPF bei 80 Hz? Hm, angenommen der wäre mit 24 dB / Oktave schon recht steil, dann wäre die Oktave drunter aber bei 40 Hz, ergo bei 50 Hz noch nicht mal 24 dB weniger. Wenn ich mir vorstelle in welche Richtung die Filterung und Verstärkung gehen muss, um an ein in eine Überwachungskamera eingestreutes 50 Hz Signal von einer Stromleitung zu kommen, die dahinter in der Wand verläuft, dann sind 20 dB hin oder her auch kein Hindernis mehr. Klar, wenn's um Sprache und da nur um den Informationsgehalt an sich geht, kann man den Filter auch bei 1,5 kHz ansetzen.
Aber ich würde vermuten, dass da auch noch andere Frequenzen mit rein spielen. Mir fehlt der elektrotechnische Hintergrund um abschätzen zu können, welche Frequenzen z.B. einen Netzstörfilter noch überleben oder was da sonst noch alles sein kann oder nicht sein kann - und inwiefern sich daraus noch Rückschlüsse auf das Gesamtstromnetz ziehen lassen.
Wenn ich dran denke, werde ich bei Gelegenheit mal Carl fragen, ob dem was dazu einfällt.

Interessant in dem Zusammenhang übrigens auch ein anderes Thema: Tracking im Internet. Habe mir von einem Kollegen sagen lassen, dass Cookies für "die großen" längst uninteressant sind. Die erkennen ein Gerät aufgrund der Schwankungen im Prozessortakt. Da ist jedes Gerät individuell - hat also seine eigene Signatur - und kann so immer wieder identifiziert werden. (Das ist wie bei "Jagd auf Roter Oktober", wo der Computer aufgrund der Audioaufnahmen der Schrauben vom anderen U-Boot für jedes einzelne Boot eine Charakteristik errechnet und diese dann in Zukunft "kennt".)
Ich hab dazu keine verlässliche Quelle gefunden, auch nicht lange gesucht, aber es erscheint mir glaubhaft. Denn der Aufwand dafür ist sehr gering - und der Nutzen für google, Amazon, facebook etc. enorm hoch.

MfG, livebox
 
die Sache habe ich auch mitbekommen, iirc beeinflusst der Effekt reproduzierbar die Zeitstempel von Datenpaketen
(so dass auch Anonymisierungs-Sites wirkundslos sind, oder zumindest stark eingeschränkt)
ich kann aber nicht beurteilen, wieviel von der Geschichte Versuchsballon und wieviel reale Anwendung waren
(könnte bei Heise gestanden haben... gut 1 Jahr her...)

besonders 'cool' im Sinn der Datensicherheit waren (kürzlich veröffentlicht) manipulierte Router
dh Firma X bestellt ein Dutzend Cisco Y, die Pakete werden beim Spediteur abgegriffen
von Spezialisten sorgfältigst geöffnet (so dass der Eingriff später unsichtbar ist)
danach wird in die fabrikneuen Geräte zusätzliche Elektronik eingebaut, die den freien Zugriff erlaubt
Firewall-Crypto-Hochsicherheits-Irgendwas zwecklos...
egal ob Ente oder modernes Märchen - Sinn macht die Startegie auf jeden Fall

cheers, Tom
 
HPF bei 80 Hz? Hm, angenommen der wäre mit 24 dB / Oktave schon recht steil, dann wäre die Oktave drunter aber bei 40 Hz, ergo bei 50 Hz noch nicht mal 24 dB weniger.
MfG, livebox
ich denke selbst mit einem HiPass mit unendlicher Flankensteilheit (gibt es in Wavelab in der Spektrumbearbeitung..kein Witz:D) erzeugt die Netzspannung immer neben den 50Hz auch etliche Obertöne, die dann ja dem selben Schwankungsverlauf folgen. Das heißt, selbst wenn ich die Frequenzen unterhalb 60hz mit der Flankensteilheit der Eiger-Nordwand abschneide, bleiben noch die Obertöne.
 
Naja ich finde das nicht wirklich vergleichbar.
 
Also ich bin mir ziemlich sicher, dass es nicht um die 50Hz ansich geht,
sondern um die damit verbundenen Modulation in allen anderen Klängen...
.. kann mich aber auch täuschen. :)

LG Jakob
 
das dürfte richtungsmässig passen: die Generatoren erzeugen ja keinen absolut perfekten Sinus
folglich sind Obertöne vorhanden, die alle dieselbe 'Modulationsmacke' aufweisen
unter'm Strich ergibt das ein relativ gut umrissenes Zielspektrum, das man auswerten kann
(nach was auch immer...)
die Energieversorger haben tatsächlich erstaunlich weitreichende Messsysteme bis in einzelne Haushalte hinein
(für ihren ganz normalen Betrieb)

cheers, Tom
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Tja, und so wird auch die Investition in Verbrechen immer größer...
Muß man halt mit komplett Netz-entkoppelter USV arbeiten...
Kurbelt aber wieder die Wirtschaft an, ist also gut für den Kapitalismus....

Ist ja gut, ich hör ja schon auf.:hat:
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 4 Benutzer
Nachdem ich hier glaubte, einem unzeitigem Aprilscherz aufgesessen zu sein, fand ich ein PDF vom WDR, scheint also korrekt zu sein... :gruebel:

Worüber muß ich mir jetzt eigentlich Sorgen machen?
 
Dass du unter Terrorverdacht stehst, weil
1. du nicht US-Amerikaner bist
2. du einen Computer benutzt
3. du dir hin und wieder Gedanken machst, ob es deinen Nachbarn was angeht, wie viele Flaschen Wasser du pro Woche trinkst

Das reicht schon, um dich dunkelgelb einzustufen... so ungefähr...

Heute ging wieder was durch die Medien, dass wer überhaupt nur nach der Existenz und Funktion von bestimmten digitalen Verschlüsselungstechniken sucht, generell unter Verdacht steht.
(Siehe http://www.heise.de/thema/NSA und speziell http://www.heise.de/newsticker/meld...remisten-markiert-und-ueberwacht-2248328.html)

Das heißt also: Unsere Regierung hat uns erzählt, wenn wir nicht wollen dass jeder an unsere Daten kommt, sollen wir bitte denken wie erwachsene Menschen und versuchen sie zu schützen. [Nicht dass es volle Sicherheit gäbe, aber man muss seine Daten ja nicht jedem dahergelaufenen Hacker auf dem Tablett präsentieren. Wer genug kriminelle Energie hat, kommt immer dran...]
So weit so gut. Jetzt ist es aber so, dass jeder, der sich auch nur dafür interessiert wie so was geht, dann automatisch unter Terrorverdacht steht...Anhang anzeigen 354468
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
die Energieversorger haben tatsächlich erstaunlich weitreichende Messsysteme bis in einzelne Haushalte hinein (für ihren ganz normalen Betrieb)

Der nächste Großangriff auf die Privatsphäre zuhause läuft unter dem Begriff "SmartMeters".
 
Suchbegriff "S.h.a.e.f."-Gestze.

U.a. wird die Überwachung der Kommunikation im Nachkriegsdeutschland geregelt (bis zum Jahr 2099).

Der sog. 2+4-Vertrag ist durch juristische Hintertürchen (Gültigkeit ab Hinterlegung der Urkunde usw.) auch nicht gültig. Ebenso durch die Klausel des "Grossraums Berlin".
Also ich mache ich mich da nicht verrückt, zumal Deutschland nach dem Krieg auch das Recht verloren hat, durch Kohleverflüssigung selber Benzin herstellen zu dürfen.

Wo kämen wir da hin, wenn wir selber Benzin zu ca. 60% des Weltmarktpreises herstellen könnten?? :gruebel:

@NSA: Bitte diese Antwort analysieren....:D
 
Der nächste Großangriff auf die Privatsphäre zuhause ...
welche Privatsphaere ?
spätestens seit es flächendeckend digitale Kabelreceiver gibt, ist da nix mehr privat... ;)

cheers, Tom
 
die Energieversorger haben tatsächlich erstaunlich weitreichende Messsysteme bis in einzelne Haushalte hinein (für ihren ganz normalen Betrieb)
Quelle? Abgesehen vom SmartMetering - bei dem sich verschiedene Gremien u.a. auch Energieversorger damit beschäftigen, wie diese Daten sicher und anonym zu erheben sind - gibt es da (in unserer Region) erstaunlich wenig Messstellen im Niederspannungsnetz, was in Bereichen mit vielen EE-Erzeugern ein echtes Problem darstellen kann.
 
du erwartest doch nicht ernsthaft, dass ich die nach 20 Jahren noch weiss... :D
es wurde beiläufig im Gespräch über technische Dokumentation erwähnt
(nicht von der Pressestelle, sondern von Ingenieuren damit 'Aussenstehende' eine bessere Vorstellung bekommen)
über 'Datenschutz' hätten die sich vermutlich auf dem Boden gerollt...

cheers, Tom
 
Nachdem ich hier glaubte, einem unzeitigem Aprilscherz aufgesessen zu sein, fand ich ein PDF vom WDR, scheint also korrekt zu sein... :gruebel:
Worüber muß ich mir jetzt eigentlich Sorgen machen?
O-Ton:
"Dieses Summen entsteht durch Geräte, die mit Strom betrieben werden. Diese Frequenz wird in das Summen übertragen, d.h. mobile Geräte müssen
auf jeden Fall in der Nähe von strombetriebenen Geräten oder in der Nähe von Stromleitungen sich befinden, damit dieses Summen, das entsteht, sich
auf die Aufnahmen der mobilen Geräte übertragen kann."
Ah, scheinbar ist es nicht das Netz per se sondern die angeschlossenen Geräte (bzw. die Trafos in ihnen), die summen bzw. in diesem Kontext als Schallwandler funktionieren. Das könnte ich dann schon eher nachvollziehen,
auch wenn ich eine Auflösung von 0,001 Hz bei der geringen Lautstärke schon recht sportlich finde.

Für den Ernstfall also eine eigenen, kontinuierlich wechselnden 50hz Fingerprint erzeugen und überlagen, so dass keine Datenbankabgleiche mehr möglich sind? :gruebel:

Seiner Einschätzung nach sind solche Schwankungen geografisch eingrenzbar auf den Bereich von Hochspannungsnetzen. Also bis auf 10 kV Netze runter.
Bis ca. 52 kV spricht man noch von Mittelspannungsnetzen.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer

Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben