(Österreich/Wien) Wieso gibt es keine Bands, die Swing machen wollen?

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Ich würde wahnsinnig gern mit einer Formation Swing singen - aber es gibt kaum Leute, die in dieser Richtung Musik machen.

Und wenn Bands Sängerinnen suchen, dann wollen sie Profis. Ich bin aber kein Profi, ich würde es gern nur zum Spaß machen - natürlich, wenn die Sache gut ist, kann man sich auch weiterentwickeln...
Aber dazu muss man einmal den Anfang finden...

Aber es kann doch nicht sein, dass das im Raum WIEN unmöglich sein soll - und alle nur ROCK machen wollen?:oops:
 
Kommt vielleicht nur darauf an wie man sein Genre auslegt? Also einfach oder sehr strikt.
 
In Wien muss es doch Jazz-Sessions geben, wo die Jazzszene sich trifft. Warst du schon da? Das ist der ideale Ort zum Kontakte knüpfen.
 
es gibt kaum Leute, die in dieser Richtung Musik machen
Ich befürchte, es gibt auch kaum Leute, die in dieser Richtung Bands engagieren - und wenn die Gigs fehlen, braucht man als Musiker schon sehr viel Enthusiasmus und Liebe zu dieser Musik, um "dranzubleiben". Jahrelang im Proberaum just for fun, das ist ja meistens nicht die große Befriedigung...
wenn Bands Sängerinnen suchen, dann wollen sie Profis
Wahrscheinlich bekommt man nur als etablierte / bekannte Swing-Band Auftritte, und dann hat man einen Ruf zu verlieren. Und worauf hört das Publikum am meisten? Auf die Sängerin / den Sänger, die Band ist halt "auch da" (wen interessiert schon ein Trompeten-/Posaunensolo, außer den Musiker selbst und evtl. ein paar Kenner / Musikliebhaber?). Also kein Risiko eingehen und eine möglichst kompetente Frontperson nehmen... und ein Profi hat nicht nur die Stimme, sondern idealerweise auch Bühnenerfahrung und Teamfähigkeit (Diven, Egomanen und anstrengende Leute gibt's natürlich auch bei den Profis).

Ich würde die Hoffnung nicht aufgeben. Du hast ja hier im Board schon Hörproben reingestellt, das klingt doch recht ansprechend. Dann mach bei Deiner Band-/Musikersuche aus "nur zum Spaß" eben ein "Swing-Projekt". Projekt suggeriert Interesse und Entwicklung ...
"Nur zum Spaß" klingt für mich nach "wenn ich Lust habe, wenn ich sonst nichts vorhabe", vielleicht auch ein wenig nach unzuverlässig, nicht an Weiterentwicklung und ernsthafter Arbeit (an musikalischen Details) interessiert. Und das wäre mir sogar für eine reine Hobbyband zu wenig. Ich habe mal mit einer Sängerin ("ich singe nur zum Spaß") in einer Band gespielt. Sie hatte eine wirklich gute, wandelbare Stimme - aber frage nicht, wie oft wir Musiker im Proberaum vergeblich auf sie warteten, weil sie lieber mit ihren Freundinnen Pizza essen ging oder lieber zuhause auf dem Sofa lag ...
Das ist natürlich nur meine persönliche Meinung.
Jedenfalls halte ich Dir die Daumen, dass Du etwas Passendes findest!
Den Tipp von @HaraldS würde ich an Deiner Stelle ernsthaft in Betracht ziehen. Mit'm Redn kommen die Leut zsamm...
 
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Ich befürchte, es gibt auch kaum Leute, die in dieser Richtung Bands engagieren - und wenn die Gigs fehlen, braucht man als Musiker schon sehr viel Enthusiasmus und Liebe zu dieser Musik, um "dranzubleiben". Jahrelang im Proberaum just for fun, das ist ja meistens nicht die große Befriedigung...

Wahrscheinlich bekommt man nur als etablierte / bekannte Swing-Band Auftritte, und dann hat man einen Ruf zu verlieren. Und worauf hört das Publikum am meisten? Auf die Sängerin / den Sänger, die Band ist halt "auch da" (wen interessiert schon ein Trompeten-/Posaunensolo, außer den Musiker selbst und evtl. ein paar Kenner / Musikliebhaber?). Also kein Risiko eingehen und eine möglichst kompetente Frontperson nehmen... und ein Profi hat nicht nur die Stimme, sondern idealerweise auch Bühnenerfahrung und Teamfähigkeit (Diven, Egomanen und anstrengende Leute gibt's natürlich auch bei den Profis).

Ich würde die Hoffnung nicht aufgeben. Du hast ja hier im Board schon Hörproben reingestellt, das klingt doch recht ansprechend. Dann mach bei Deiner Band-/Musikersuche aus "nur zum Spaß" eben ein "Swing-Projekt". Projekt suggeriert Interesse und Entwicklung ...
"Nur zum Spaß" klingt für mich nach "wenn ich Lust habe, wenn ich sonst nichts vorhabe", vielleicht auch ein wenig nach unzuverlässig, nicht an Weiterentwicklung und ernsthafter Arbeit (an musikalischen Details) interessiert. Und das wäre mir sogar für eine reine Hobbyband zu wenig. Ich habe mal mit einer Sängerin ("ich singe nur zum Spaß") in einer Band gespielt. Sie hatte eine wirklich gute, wandelbare Stimme - aber frage nicht, wie oft wir Musiker im Proberaum vergeblich auf sie warteten, weil sie lieber mit ihren Freundinnen Pizza essen ging oder lieber zuhause auf dem Sofa lag ...
Das ist natürlich nur meine persönliche Meinung.
Jedenfalls halte ich Dir die Daumen, dass Du etwas Passendes findest!
Den Tipp von @HaraldS würde ich an Deiner Stelle ernsthaft in Betracht ziehen. Mit'm Redn kommen die Leut zsamm...
Es gibt aber eine Reihe von Leuten, die einfach nur des Spaßes Willen Musik machen wollen. Aber das ist halt immer nur Rockmusik. Und die ist mir einfach zu wenig chillig - bei Swingmusik geht mir einfach das Herz auf.

Mit dem "Spaß" meine ich einfach die Freude am miteinander Musik Machen. Und wenn das regelmäßig passiert, wär das natürlich erstrebenswert. Aus dem Alter, dass ich nur nach Lust und Laune irgendwo hingehe, bin ich auch schon heraußen.
Ich bin aber grade dabei, mich ein wenig weiter zu entwickeln - ich hab mich für Stunden im Jazzgesang angemeldet. Schau ma mal, ob dabei auch Noten sind - ich kann ja keine Noten. Und das war bei meinem einzigen Versuch, mit Jazzmusikern gemeinsam Musik zu machen, ein Riesenmanko.
Beitrag automatisch zusammengefügt:

Kontaktiere mal meinen lieben Freund Paul Zauner:
https://www.facebook.com/paul.zauner
Ist zwar aus OOE, kennt aber die Wiener Szene sehr sehr gut.
Dieter
Vielen Dank für den Tipp!
 
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Mit dem "Spaß" meine ich einfach die Freude am miteinander Musik Machen.
Ich verstehe schon, was Du meinst.
Aber nur aus Lust, Laune und Freude machen die allerwenigsten Musik, schon gar nicht die Jungen und Ambitionierten.
Die haben (meist) das (mindestens geheime) Ziel, bekannt zu werden.
Und bekannt werden kann man mit Swingmusik nicht (mehr), einfach deswegen, weil die heutzutage keiner hören will. Sie ist aus der Zeit gefallen.
Das mag man bedauern (so, wie ich zum Beispiel) oder nicht, aber es ist nun mal Fakt.

Hinzu kommt, daß Jazz-/bzw. Swingmusik rein musikalisch um einiges "kniffliger" ist als Rock, oder gar als solche Dinge wie Techno und/oder EDM. Weswegen sie von den potentiellen angehenden Spielern oft von Haus aus gemieden wird.

Natürlich gibt es immer noch ein Nischenpublikum für derlei Musik, aber die suchen dann logischerweise eher die Profiveranstaltungen (Wien: Porgy & Bess z. B.) auf. Für viel mehr ist da nicht Platz.

Gelegentlich gibt es so "Open mic Jazz-Veranstaltungen" in Lokalen wie dem "Tunnel" z. B.. Aber das Niveau der dort Bemühten ist meist auch nicht gerade anfängerhaft oder dilettantisch (hier im positiven Wortsinn gemeint !).

Bleibt also nur, auf diversen Musikerportalen und im Netz nach Gleichgesinnten zu suchen, die auf der gleichen Welle sind, wie Du.

Thomas
 
Gelegentlich gibt es so "Open mic Jazz-Veranstaltungen" in Lokalen wie dem "Tunnel" z. B.. Aber das Niveau der dort Bemühten ist meist auch nicht gerade anfängerhaft oder dilettantisch (hier im positiven Wortsinn gemeint !).



Thomas
Tja, bei so einer Veranstaltung war ich sogar schon - sogar zweimal. Soetwas findet in Schwechat regelmäßig in einem Lokal statt. Da ist eine Musikerriege, da kann jeder mitspielen oder -singen.
Die haben dort eine Liste, was sie in welcher Tonart spielen.
Und da fängt es schon an - ich konnte damit nicht viel anfangen, weil ich meine Tonlage nicht weiß. Es war dort eine Sängerin, die mich zuvor singen gehört hat, und die hat mir dann gesagt, was ich singen kann. Und leider ist da dann von dieser Liste nicht viel übriggeblieben für mich...
Will man etwas anderes singen - oder gar eine andere Tonart, muss man es sagen, bzw. die Noten mithaben.

Ich hab dann einen Song probiert, wo sie gemeint hatte, das funktioniert nicht - die Musiker haben aber gemeint, ja, ja, das geht schon.... und es hat nicht funktioniert, es war die falsche Tonart für mich. Und ziemlich blamabel.
Ich hab mich also von der Vorstellung, man stellt sich einfach auf eine Bühne und singt mit der Musik mit, verabschiedet. Und es hat mir auch einen ziemlichen Dämpfer gegeben...
 
Ja, diese Episode haben wir eh schon einmal erörtert.

Aber es gibt nur die zwei Wege:

Entweder die "Liebhaber-Schiene", wie in den Vorpostings schon erläutert,
oder sich selber mehr ertüchtigen und professionalisieren, also LERNEN, damit man bei den Profis und Halbprofis mitspielen kann.

Thomas
 
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einfach deswegen, weil die heutzutage keiner hören will.
So wenige Interessierte gibt es gar nicht. Livegigs zu bekommen ist aktuell fast in jedem Genre schwierig, ist eher mein Eindruck. Hier in München laufen anscheinend nur noch Partybands rum, die Bereitschaft, eigene oder "kulturell wertvollere" Musik zu machen, ist hingegen gering.

Hast du mal Kontakt zu Amateurbigbands aufgenommen? Gibt's um Großstädte ja meist genügend. Die brauchen (und suchen) für ihr Repertoire häufig keine Sänger*innen, freuen sich aber bei entsprechender Anfrage meist drüber, weil sie damit ne zusätzliche Option bekommen. "Fly my to the moon" und "All of me" kann man schließlich nicht nur instrumental spielen. ;)
 
hat nicht Marianne Mendt eine Workshop-Linie bei der auch Jazz vorkommt?
 
hat nicht Marianne Mendt eine Workshop-Linie bei der auch Jazz vorkommt?
Marianne Mendt macht ausschließlich Jazz.
Beitrag automatisch zusammengefügt:

So wenige Interessierte gibt es gar nicht. Livegigs zu bekommen ist aktuell fast in jedem Genre schwierig, ist eher mein Eindruck. Hier in München laufen anscheinend nur noch Partybands rum, die Bereitschaft, eigene oder "kulturell wertvollere" Musik zu machen, ist hingegen gering.

Hast du mal Kontakt zu Amateurbigbands aufgenommen? Gibt's um Großstädte ja meist genügend. Die brauchen (und suchen) für ihr Repertoire häufig keine Sänger*innen, freuen sich aber bei entsprechender Anfrage meist drüber, weil sie damit ne zusätzliche Option bekommen. "Fly my to the moon" und "All of me" kann man schließlich nicht nur instrumental spielen. ;)
Ich kenne keine Amateur-Bigbands. Das ist ja mein Problem. Ich bin auch immer wieder bei "Bandsuche.at" und schau, aber da ist es mir ja aufgefallen, dass die allermeisten Bands ROCK machen wollen. Ich hab auch selbst schon inseriert - keine Chance.
Das ist es ja, was mich so dermaßen wundert....
Und ich weigere mich zu glauben, dass tatsächlich kein Interesse mehr an Bigbandsound besteht.
 
Dann google halt mal "Wien" und "Bigband". Meist sieht man doch schnell, ob es sich um Amateure oder Profis handelt. Die Amateure kontaktierst du direkt und schreibst, dass du Interesse hast, mitzumachen. Und dann schaust halt, welche Reaktion kommt. Bigbands können auch meist gut Ersatzleute brauchen, um alle Termine bedienen zu können. So bekommt man den Fuß in die Türe, zunächst bei Proben, mit der Zeit auch live.
 
Bei uns im Ort hat die örtliche Musikschule eine Bigband. Schau dich doch mal in der Richtung um, Musikschulen wird es in Wien sicher genügend geben.

Allerdings sind wenigstens Basis-Notenkenntnisse in diesem Bereich eigentlich Standardvoraussetzung. Aber es ist doch kein Hexenwerk, sich diese anzueignen.
 
Zumindest so weit, dass man anhand der Noten rauskriegen kann, ob ein Lied innerhalb der eigenen Range liegt.
Noten kann man an einem Tag lernen und braucht nicht mal einen Lehrer dazu. Danach sollte man allerdings ein bisschen üben, damit man das nicht sofort wieder vergisst.

Dazu einfach mal an einem Klavier ausprobieren, wo die unteren und oberen Grenzen sind und wo eventuell Löcher (Wechsel von Brust zu Kopfstimme etc.).
 
Zuletzt bearbeitet:
Vorstellung, man stellt sich einfach auf eine Bühne und singt mit der Musik mit,
ist tatsächlich etwas idealistisch, um nicht zu sagen: Naiv.
Da sind Musiker auf der Bühne, die das jeweilige Stück arrangiert und geprobt haben und jetzt eine möglichst perfekte Vorstellung abliefern (möchten). Um sich da "einfach dazuzustellen", muss man echt was drauf haben, und von den Musikern erwartet, dass sie jemanden, den sie nicht kennen, als "Mitmusiker" integrieren. Das ist eine ziemliche Herausforderung - für beide Seiten.

@GloriaThomas: Stell dir vor, Du würdest nicht singen, sondern Zugposaune oder Trompete (oder ein anderes Instrument) spielen, zu einer Band gehen und Dich "einfach dazustellen und mitspielen" (wollen). Das kann fantastisch werden, wenn Du Dein Instrument beherrschst und weißt, was Du tust - aber viel wahrscheinlicher ist, dass die Band zwar mit Dir, aber mit angezogener Handbremse spielt, um
a) selbst das Stück einigermaßen unfallfrei hinzubekommen
b) Deinen Beitrag einigermaßen einzubinden
und dann kommt das Stück bestenfalls "halbgar" rüber. Das möchte man eigentlich nicht...

dass tatsächlich kein Interesse mehr an Bigbandsound besteht
Doch, das Interesse besteht schon, aber halt nur bei wenigen. Über den Daumen gepeilt kommen allerdings auf ein Bigband-Konzert (hier in der Region Fichtelgebirge) hunderte Konzerte mit Rock, Schlager, volkstümlicher Musik und was weiß ich. Und beim BigBand-Konzert sind bei 20 Nummern vielleicht 3 oder 4 Swing(ähnliche) Nummern dabei...
Anderer Aspekt: Als Veranstalter plant man bei Rock/Schlager etc. Bezahlung und Aufwand für vielleicht 8-10 PAX, bei der Bigband geht das um mindestens 25 PAX. Wenn man da den Saal bei moderaten Eintrittspreisen nicht vollkriegt, wird das eine finanzielle Luftnummer. Alternativ sind die Eintrittspreise so gesalzen, dass kaum jemand kommt (doppelt unbefriedigend: Wenig Publikum, wenig Einnahmen, und es ist es auch für die Musiker nicht so toll).
 
Anderer Aspekt: Als Veranstalter plant man bei Rock/Schlager etc. Bezahlung und Aufwand für vielleicht 8-10 PAX, bei der Bigband geht das um mindestens 25 PAX.
Na ja, die Amateurbigbands, die ich kenne, zahlen keine Gagen, sondern bekommen ne gut kalkulierbare Pauschale für die Bandkasse, zudem gibt's vom Veranstalter meist Freigetränke. Das Risiko ist also überschaubar. Meist handelt es sich auch nicht um reine Konzerte, sondern das Bigbandprogramm gehört zum musikalischen Rahmen z.B. für ne politische oder kulturelle Veranstaltung (Wahlveranstaltung, Künstlermarkt etc) mit freiem Eintritt. Das sind häufig Musikvereine oder Abteilungen von Musikschulen ohne finanzielle Ambitionen, sofern die laufenden Kosten gedeckt sind.
 
ist tatsächlich etwas idealistisch, um nicht zu sagen: Naiv.
Da sind Musiker auf der Bühne, die das jeweilige Stück arrangiert und geprobt haben und jetzt eine möglichst perfekte Vorstellung abliefern (möchten). Um sich da "einfach dazuzustellen", muss man echt was drauf haben, und von den Musikern erwartet, dass sie jemanden, den sie nicht kennen, als "Mitmusiker" integrieren. Das ist eine ziemliche Herausforderung - für beide Seiten.

Naja, zwischen dem "Instrument" Stimme, das jederzeit und überall einsetzbar ist, und einem Musikinstrument ist schon noch ein Unterschied.
Und ich behaupte, wenn ich ein Lied kann und die Tonlage stimmt, stell ich mich hin und sing relativ ohne Probleme mit. Ich kann mich ja in Rhythmus und Geschwindigkeit nach der Band richten. Das ist meines Erachtens nach keine große Kunst. WENN ich das Singen einigermaßen beherrsche.
@GloriaThomas: Stell dir vor, Du würdest nicht singen, sondern Zugposaune oder Trompete (oder ein anderes Instrument) spielen, zu einer Band gehen und Dich "einfach dazustellen und mitspielen" (wollen). Das kann fantastisch werden, wenn Du Dein Instrument beherrschst und weißt, was Du tust - aber viel wahrscheinlicher ist, dass die Band zwar mit Dir, aber mit angezogener Handbremse spielt, um
a) selbst das Stück einigermaßen unfallfrei hinzubekommen
b) Deinen Beitrag einigermaßen einzubinden
und dann kommt das Stück bestenfalls "halbgar" rüber. Das möchte man eigentlich nicht...


Doch, das Interesse besteht schon, aber halt nur bei wenigen. Über den Daumen gepeilt kommen allerdings auf ein Bigband-Konzert (hier in der Region Fichtelgebirge) hunderte Konzerte mit Rock, Schlager, volkstümlicher Musik und was weiß ich. Und beim BigBand-Konzert sind bei 20 Nummern vielleicht 3 oder 4 Swing(ähnliche) Nummern dabei...
Anderer Aspekt: Als Veranstalter plant man bei Rock/Schlager etc. Bezahlung und Aufwand für vielleicht 8-10 PAX, bei der Bigband geht das um mindestens 25 PAX. Wenn man da den Saal bei moderaten Eintrittspreisen nicht vollkriegt, wird das eine finanzielle Luftnummer. Alternativ sind die Eintrittspreise so gesalzen, dass kaum jemand kommt (doppelt unbefriedigend: Wenig Publikum, wenig Einnahmen, und es ist es auch für die Musiker nicht so toll).
 
Und ich behaupte, wenn ich ein Lied kann und die Tonlage stimmt, stell ich mich hin und sing relativ ohne Probleme mit. Ich kann mich ja in Rhythmus und Geschwindigkeit nach der Band richten. Das ist meines Erachtens nach keine große Kunst.
Das kommt drauf an, was du mit "wenn ich ein Lied kann" meinst ;)
Ich will Dich jetzt nicht zu sehr dämpfen, aber da gibt es schon Abstufungen.

Den Bandmusikern muss es ein Mehrwert sein, dass Du singst. Dann bist du auch wieder dabei.
Das heißt eben nicht nur mitsingen, sondern Spaß haben und vermitteln. Etwas eigenens einbringen. Einfach nur dass jemand "mitsingt", das wäre mir mit der Band auch zu wenig.

Lern die Lieder in verschiedenen Tonlagen (kann man in youtube und Co. z.B. transponieren), Tempi, mach Dir über den Text Gedanken, so dass Du mit den MusikerInnen rumflaxen kannst.

Und viele Bands machen keine guten Ansagen. Wenn Du mit dem Publikum gut umgehen kannst, Dir witzige/passende Ansagen überlegst, nützt das den teilweise introvertierten Instrumentalisten viel ;)

Und wenn Bands Sängerinnen suchen, dann wollen sie Profis.
Kann ich mir nicht vorstellen. Es gibt schon Hobbybands, jedenfalls in meiner mittelgroßen Stadt. Da sollte es in Wien doch auch ein paar Leute geben. Vielleicht hast du noch nicht die richtigen Portale für ne Anzeige gefunden? Kleinanzeigen, lokale Webseiten, ...

Vielleicht auch angrenzende Genres wie Dixieland, Tanzmusik ... mal abchecken.

Und, noch ein Tip, dann hör ich auf ;)
Selber die Sache anstoßen. Wenn Du niemanden findest, such Dir erstmal jemanden, der/die Gitarre oder Klavier spielt, und ein zwei Auftritte. Das kann in ner Kneipe sein mal ne Stunde, ein Cafe, bei Bekannten/Familie zum Feiern, Fete de la musique, einfach mal überlegen, wo das passen könnte. Zehn bis zwölf Titel sicher runterspielen reicht da erstmal.
Visitenkarte mitnehmen.
Mit der Zeit entwickelt sich da sicher was.

Arbeite aber parallel immer an deinen musikalischen Fähigkeiten. Neue Stücke, Noten, Rhythmus, vielleicht rudimentär ein Instrument oder irgendwas percussionmäßiges, Beatbox und Co. damit Du nicht nur so rumstehst, wenn Du nicht singst.
 
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Naja, zwischen dem "Instrument" Stimme, das jederzeit und überall einsetzbar ist, und einem Musikinstrument ist schon noch ein Unterschied.
Ich glaube, so groß ist der Unterschied gar nicht, außer dass du deine Stimme immer dabei hast, ich mein Schlagzeug nicht ;)
Die Herausforderungen sind ähnlich, wenn man gemeinsam musizieren will.
Und ich behaupte, wenn ich ein Lied kann und die Tonlage stimmt, stell ich mich hin und sing relativ ohne Probleme mit. Ich kann mich ja in Rhythmus und Geschwindigkeit nach der Band richten. Das ist meines Erachtens nach keine große Kunst. WENN ich das Singen einigermaßen beherrsche.
Kann es sein, dass du noch nie wirklich mit Band gespielt hast? Es ist nämlich was völlig anderes, ob man zum Playback singt, oder ob ne Band spielt. Erstens macht das Playback keine Fehler, zweitens ändert das Playback nie die Form. Beides kann und wird bei ner Band vorkommen. Wenn du glaubts, man müsse "einfach" nur dazu singen, ist in vielen Fällen Irritation vorprogrammiert. Dazu kommt, dass erfahrene Musiker auf der Bühne nonverbal kommunizieren, sei es durch Zeichen oder musikalische Phrasen. Ohne Erfahrung übersieht und überhört man solche Dinge leicht mal, die Folge kann wiederum Konfusion sein.


Dein obiger Erfahrungsbericht legt den Verdacht nahe, dass du neben dem fehlenden Wissen über deine stimmliche Range auch andere grundlegende Dinge noch nicht kennst. Das ist völlig in Ordnung und gar nicht schlimm, jeder von uns lernt dazu, selbst nach Jahrzehnten on Stage. Es mag keine "große Kunst" sein, aus dem Stegreif mit einer Band zu singen, aber völlig ohne Anspruch ist es definitiv nicht. Letztendlich schadest du dir selbst, wenn du solche Situationen nur auf's Kennen der Songs und Gesangstechnik reduzierst. Allerdings wirst du möglicherweise von den Mitmusikern nur indirekt Feedback bekommen, wenn sie eben NICHT nach deiner Telefonnummer fragen. Wär schade ;)

Möchte nicht weiter ins Grundsätzliche abdriften, Tipps hast du ja schon einige gute bekommen, jetzt liegt es an dir, was draus zu machen. Ganz viel Erfolg!
 
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