Orange-Transistor Amp schlechter in Live-Sound einmischen als Fender-Röhre?

  • Ersteller Skinny Jeans
  • Erstellt am
Skinny Jeans
Skinny Jeans
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
21.04.24
Registriert
08.09.11
Beiträge
421
Kekse
0
Servus,

Verkäufer meinte heute, ein (in dem Fall) Orange CR60 Transistor Amp lässt sich eher schlechter in einen Live-Band-Rock-Sound einmischen als ein Fender Princeton Röhren Amp?
Was sagt ihr dazu?
Ich glaube ihm an sich, wollte aber mal mehr Meinungen hören.
Der CR60 gefällt mir an sich sehr gut, es war aber in der Tat bei der Bandprobe so, dass er mir alleine (!) im Geschäft besser gefallen hatte als im Band-Gemix?
Den Fender habe ich noch nicht mit der Band ausprobiert. Der Orange Transistor hat durch das dicke Holz halt ne gute Wucht, die mir gefällt, und ist sehr knackig.

Danke für Tipps!

maz
 
Eigenschaft
 
Ich gebe zu bedenken: der Fender kostet das Doppelte, also kommt es dem Verkäufer sehr entgegen, wenn du den kaufst.
Die Betonung auf Transistor vs Röhre finde ich merkwürdig, so als ob ne Röhre automatisch besser klingt oder sich besser im Bandgefüge durchsetzt, was man so pauschal nicht sagen kann.
Ob die Wucht beim Orange von der Dicke des Holzes kommt, würde ich auch nicht sofort unterschreiben.

In den Bandsound lässt sich grundsätzlich jeder normale Amp mischen. Faustregel für mehr Durchsetzungsvermögen sind mehr Mitten, weniger Bässe und weniger Zerre, weil letztere den Anschlag aufweicht, der sehr beim Heraushören hilft.

Drei Gründe / Variablen für den Sound, warum Dir der Amp im Laden besser gefallen haben könnte als im Bandraum:
1. Lautstärke
2. Bandkontext
3. Raum

1. Lautstärke: je lauter, desto mehr treten Höhen und Bässe hervor. Drehst Du lauter, drehst Du besser auch Bässe und Höhen zurück oder Mitten mehr rein oder beides. Vermutlich spielst Du mit der Band lauter als im Laden oder zu Hause.
2. Bandkontext: alleine klingen mehr Bässe voluminöser und weniger Mitten gefälliger und mehr Zerre fetter. Du musst Dich gegen kein anderes Instrument durchsetzen, da passt "jeder" Sound. Wenn andere Instrumente hinzukommen, sind weniger Bässe, mehr Mitten und weniger Zerre und weniger Reverb oft hilfreich. Sonst suppst Du alles zu bzw. hörst Dich schlecht.
3. Raum: Macht mehr Unterschied, als man denkt. Klingt je nachdem heller, dunkler, halliger, "schöner" oder "hässlicher". Den Amp und sich selbst anders hinstellen und angepasste Höhen / Bässe können Wunder wirken. Wenn es viel hallt, kann es auch Sinn machen, den Reverb weniger oder ganz aus zu drehen.

Falls möglich probier beide Amps gleichzeitig im Bandraum aus und nimm, was Dir besser gefällt. Lass Dich jedenfalls nicht davon beirren, dass der eine Röhren hat und der andere Transistoren.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 7 Benutzer
What he said.

Das kann man nie und nimmer pauschalisieren, es kommt neben dem Bandsound und dem eigenen Spielstil auf die Settings und Box an, und Du vergleichst 2 Klanglich sehr verschiedene Amps.

Dass ne 60 Watt Transe im Bandsound untergehen sollte ist auch Quatsch.....

Einzig die EQs sind bei vielen Transen gefühlt anders als bei Röhren. Hier hilft oft n Tubescreamer oder EQ Pedal.
 
What he said.

Das kann man nie und nimmer pauschalisieren, es kommt neben dem Bandsound und dem eigenen Spielstil auf die Settings und Box an, und Du vergleichst 2 Klanglich sehr verschiedene Amps.

Dass ne 60 Watt Transe im Bandsound untergehen sollte ist auch Quatsch.....

Einzig die EQs sind bei vielen Transen gefühlt anders als bei Röhren. Hier hilft oft n Tubescreamer oder EQ Pedal.

Danke schon mal!
Ich mag den CR60 vor allem aber auch, weil ich gerade keine Zerrer oder nix brauche. Brauche nur den Clean und den Dirty Channel, sonst nichts.
Und an sich habe ich ja auch EQ am Amp, 3-Band beim Dirty Channel.
 
Es ist grundsätzlich schon etwas dran, dass ein Gitarrensound, der zuhause im "stillen" Kämmerlein sehr schön klingt, so seine Probleme im Bandkontext haben kann.
So isoliert ist ein brillanter und wuchtiger (bassreicher) Sound sehr "ohrgefällig". Die Mitten klingen hingegen zunächst mal aufdringlich und unattraktiv.
In der Band ist die Situation aber eine ganz andere. Bass und Kickdrum sorgen schon für ein Bassfundament, Gesang und Becken liefern genügend hochfrequentes Tonmaterial. Die Gitarre steuert nur dann etwas zu Gesamtwohlklang bei, wenn sie nicht mit den anderen Instrumenten konkurriert, da das Ohr bei mehreren Signalen im gleichen Frequenzbereich immer nur das lauteste wahrnimmt. Also muss man entweder den Bassisten "platt" machen oder man geht unter oder eben besser man sucht sich die Mitten, wo man mit keinem der anderen tragenden Instrumente groß in die Quere kommt.
Natürlich kann man auch über ein ausgeklügeltes Arrangement der Instrumente vermeiden, dass man sich da in die Quere kommt. Reduktion ist da meist schon die halbe Miete....

Nun gibt es Verstärker, die sich schon von Haus "durch den Mix schneiden" sprich über ein überschauliches Bassfundament und ordentlichen Mitten/Hochmitten Anteil verfügen. Gitarrenverstärker verfügen jedoch in der Regel über eine Klangregelung, die man auch je nach Erfordernissen benutzen kann und sollte. Welcher der beiden genannten Verstärker da am Ende besser funktionieren wird, ist kaum vorherzusagen.
 
Es ist grundsätzlich schon etwas dran, dass ein Gitarrensound, der zuhause im "stillen" Kämmerlein sehr schön klingt, so seine Probleme im Bandkontext haben kann.
So isoliert ist ein brillanter und wuchtiger (bassreicher) Sound sehr "ohrgefällig". Die Mitten klingen hingegen zunächst mal aufdringlich und unattraktiv.
In der Band ist die Situation aber eine ganz andere. Bass und Kickdrum sorgen schon für ein Bassfundament, Gesang und Becken liefern genügend hochfrequentes Tonmaterial. Die Gitarre steuert nur dann etwas zu Gesamtwohlklang bei, wenn sie nicht mit den anderen Instrumenten konkurriert, da das Ohr bei mehreren Signalen im gleichen Frequenzbereich immer nur das lauteste wahrnimmt. Also muss man entweder den Bassisten "platt" machen oder man geht unter oder eben besser man sucht sich die Mitten, wo man mit keinem der anderen tragenden Instrumente groß in die Quere kommt.
Natürlich kann man auch über ein ausgeklügeltes Arrangement der Instrumente vermeiden, dass man sich da in die Quere kommt. Reduktion ist da meist schon die halbe Miete....

Nun gibt es Verstärker, die sich schon von Haus "durch den Mix schneiden" sprich über ein überschauliches Bassfundament und ordentlichen Mitten/Hochmitten Anteil verfügen. Gitarrenverstärker verfügen jedoch in der Regel über eine Klangregelung, die man auch je nach Erfordernissen benutzen kann und sollte. Welcher der beiden genannten Verstärker da am Ende besser funktionieren wird, ist kaum vorherzusagen.

gut, im geschäft hatte ich ähnlich laut aufgedreht.
aber gut, ich muss einfach beide im proberaum haben, klar.
 
Und an sich habe ich ja auch EQ am Amp, 3-Band beim Dirty Channel.
Sagt gar nix aus, bei manchen regelst Du von links nach rechts, und hörst keinen Unterschied, bei anderen drehst Du n Milimeter und erkennst deinen Sound nicht mehr.
 
Hi,

bin nicht 100% einverstanden-in der Bandpraxis ist es doch leider immer wieder so, dass sich Transistoramps schlechter durchsetzen als Röhrenteile. Natürlich gibt es Ausnahmen (die Vintage-Amps von Jürgen Rath z.B.) aber die sind leider selten. Sehr aufgefallen ist mir das immer wieder bei günstigen Transen Marshalls (MG Serie), die trotz 4mal 12er Box und 100 Watt auf einer Bühne eher nach Fliegenschwarm klingen als nach Gitarre. Auch mit der Klangregelung bekommt man das dann nicht hin...
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Ja, überraschung, Du vergleichst n 300€ Top mit wahrscheinlich nem 1000€ Top... Der klangliche Unterschied MUSS von den Röhren kommen! ;)

Grade die Box macht da doch viel aus, und die meisten kaufen erst n teuren Amp, und viel später die Box dazu.
 
in der Bandpraxis ist es doch leider immer wieder so, dass sich Transistoramps schlechter durchsetzen als Röhrenteile. Natürlich gibt es Ausnahmen

Den Fender Frontman 212 hört man immer ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
-in der Bandpraxis ist es doch leider immer wieder so, dass sich Transistoramps schlechter durchsetzen als Röhrenteile. Natürlich gibt es Ausnahmen (die Vintage-Amps von Jürgen Rath z.B.) aber die sind leider selten.
.

*lol* ...... und der Mhythos wird weiter gefüttert .

Das größte Sound Problem , innerhalb einer Band , sind Klampfer , die meinen , Ihren Kinderzimmersound mit 4x12" in der Band nutzen zu können ... nicht die Art der Technik !

HH , Pearl , Yamaha , Crate , Ampeg , Roland ... nur um ein paar zu nennen , haben durch aus absolut Bandtaugliche Transen Amps gebaut . Da gehen mir eher diese hochgelobten Röhren Brüllwürfel auf den Geist , die innerhalb einer Band nichts , aber auch gar nichtgs können .

lg Zicke
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer
Randall nicht vergessen :) Das sind grad im Heavy Sektor Pioniere gewesen. Dazu der Marshall Valvestate, das sind Klassiker.
 
Ich halte die Aussage des Verkäufers auch für total daneben ... Eher ein Pseudo-Argument, um den teureren Amp zu verkaufen. Es wurde ja schon geschrieben: einen durchsetzungsfähigen Sound bekommt man mit jedem Amp hin, ist alles nur Einstellungssache!
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben