Orchestrieren lernen im Stil von John Williams & co.

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Dudo01
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Hallo Musikfreunde,

ich würde gerne orchestrieren lernen im Stil von John Williams & co, wie z.B. in diesem Track:



Über John Williams hab' ich gelesen, dass er von Erich Wolfgang Korngold gelernt hat.
die Ähnlichkeit zu Williams' "Starwars" (von 1977) ist z.B. bei Korngold's Score von "Kings Row" (von 1942) gut erkennbar:

,

Leider weiß ich nicht, von wem Korngold gelernt hat.
Ein ähnlicher Sound ist z.B. in Max Steiner's "Vom Winde verweht" (von 1939) zu hören:



Ich habe gelesen, dass viele Orchestrationen für die großen Filmkomponisten der 30er- und 40er-Jahre von Hugo Friedhofer gemacht wurden.
Jedoch weiß ich auch nicht, von wem Friedhofer gelernt hat.

Ich habe mir schon diverse Bücher über Orchestration angesehen,
ein großer Tip ist "The Study of Orchestration" von Samuel Adler.
Beim Durchhören der ausgewählten Werke findet man zwar von Mozart über Beethoven bis Brahms so ziemlich alles,
jedoch klingt nichts so wirklich wie die oben erwähnten Werke...

Daher meine Frage:
Sollte man das Orchestrieren im typischen Hollywood-Filmmusik-Stil erlernen können, indem man Werke der alten Meister von Barock über Klassik bis Romantik studiert???

Vielen Dank für Eure Meinungen,
Gruß, Roman
 
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Hallo Runner,

vielen Dank für Deine Antwort.

Den BBC-Link habe ich geklickt, die Videos dürften dort jedoch down sein (!?)
"Sorry, this episode is not currently available"
Teil 2 und 3 gibt's auf Youtube,
des besagten ersten Teil konnte ich leider bislang nicht finden...

Lieben Dank und Gruß,
Roman
 
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Nachtrag: Ich habe nun alle drei Teile der BBC-Doku gefunden:

Teil 1: http://movzap.com/1814zt6r8nqr.html

Teil 2:


Teil 3:


Ein Satz, den ich zu meiner Frage gehört habe, lautet:
"...die Entwicklung geht von Beethoven über Wagner zu Mahler, von Steiner über Korngold zu Williams..."
Damit ist eigentlich alles gesagt...

=> Nun stellt sich bloß noch die Frage: Woher bekommt man komplette Partituren zu Hollywood-Scores???

Gruß, Roman
 
Du brauchst nicht unbedingt die Partituren der Hollywoodscores. Denn, die von dir angesprochenen Komponisten, haben eine "klasssiche" Ausbildung erhalten und stehen wie jeder Komponist auch in einer gewissen Tradition.
Die Orchestrierung ist nicht wesentlich anders als bei den vertretern der Spätromantik oder des Neoklassizismus. Wen du dir Stücke von Vertretern dieser Gattungsepochen anhörst wirst du merken, dass der Orchestersound sehr ähnlich ist.
Also ran an den Speck und fleißig hören ;-)
 
Holst's "Planeten" hatte auch einen großen Einfluss auf Filmmusik - das hört man u.a. auch bei John Williams raus. Über wikipedia hatte ich mal nen Link gefunden, wo man die Partituren und Audiodateien runterladen kann, ist auf jeden Fall nen Blick wert, falls du es nicht bereits kennst:

http://imslp.org/wiki/The_Planets,_Op.32_(Holst,_Gustav)

gruß
 
@ ColdDayMemory:

Vielen lieben Dank für den wertvollen Tipp mit den Spätromantikern...
Dass da so viel Ähnlichkeit zur Filmmusik besteht, das war mir bislang nicht so bewusst...
Mein persönlicher Favorit war eigentlich immer Tschaikowsky, aber da gibt's wohl doch noch einige, mit denen man sich genauer beschäftigen sollte...

@ Tastenklopfer:
Herzlichen Dank für den wertvollen Link zu Gustav Holst's Planeten, den ich noch nicht kannte...
Hab da mal reingehört, und das klingt schon sehr nach John Williams...
Mir ist nun noch eingefallen: die Ravel-Bearbeitung von Mussorgsky's Bilder einer Ausstellung...
Ev. kommt auch noch die New-World-Symphonie von Antonin Dvorak in Betracht...(?)
Naja, mit 190 Seiten Score zu den Planeten bin ich wohl mal für einige Zeit bestens bedient... :-D
Anm.: Die Audio-Files zu dem Werk konnte ich leider nicht finden,
aber ich denke, die Youtube-Version mit den Berliner Philharmonikern von Karajan dirigiert sollte wohl auch ihren Zweck erfüllen... ;-)

PS: Womöglich sollte ich mal an der Musikuni die eine oder andere Vorlesung in Komposition/Arrangement/Instrumentation besuchen. :)

Ganz lieben Dank für Eure geistige Anregung,
viele Grüße aus der Musikhauptstadt Wien,
Roman
 
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Daher meine Frage:
Sollte man das Orchestrieren im typischen Hollywood-Filmmusik-Stil erlernen können, indem man Werke der alten Meister von Barock über Klassik bis Romantik studiert???

Hallo Roman,

Peter Moormann beschäftigt sich mit Filmmusik, in einer Lehrveranstaltung und sogar auch in einem Artikel über die Fimmusik von John Williams:

Peter Moormann: Komponieren mit flexiblem Modulen: Zur Filmmusik von John Williams (Archiv für Musikwissenschaft, Jahrgang 67, Heft 2, (2010), Franz Steiner Verlag, Stuttgart, S. 104-119)

Er stellt zunächst -wenig überraschend- fest, daß Filmusiker, insbesondere auch wegen des Zeitdrucks, für Standardsituationen immer wieder auf ähnlich geartete Muster zurückgreifen und dafür oftmals die Orchestermusik des 19. und 20. Jahrhunderts (insbes. Programmmusik) und Oper als Vorlage verwenden, neben Kompositionen aus der Filmgeschichte.

Folgende Vorbilder machte er bei John Williams aus und erläutert dies z.T. näher:

Filmmusik: Bernhard Herrmann, Erich Wolfgang Korngold, Max Steiner, Miklós Rózsa
Klassik/Romantik: Beethoven, Bruckner, Schubert, Tschaikowsky, Wagner
20. Jahrhundert: Copland, Debussy, Holst, Mahler, Ravel, Sibelius, Strauss, Chatschaturian, Ligeti, Lutoslawski, Penderecki, Strawinsky, Schostakowitsch

Darüberhinaus greift Williams auf weiteres zurück, wie Gregorianik, Barock, Pop und Jazz. Gerade John Williams ist als Filmmusiker sehr vielseitig und einfallsreich.

Möchte man lernen in ähnlicher Weise wie John Williams zu komponieren und zu orchestrieren, wird es sich empfehlen, die Partituren der o.g. Vorbilder zu studieren.
Das wird wohl schon ein paar Jährchen dauern. Also möglichst rasch anfangen und dran bleiben.

Viele Grüße
Klaus
 
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Hallo Roman,

die neuesten fünf Jahrgänge der Zeitschrift "Archiv für Musikwissenschaft" sind nicht im Internet kostlos abrufbar. Doch eine der Musikbibliotheken der "Musikhauptstadt" wird die Zeitschrift sicherlich abonniert haben. (Hier eine vergleichende Übersicht.)

Vielleicht sind die neueren Ausgaben für Mitglieder der entsprechenden Bibliotheken auch online zugänglich. Das ist zumindest in Deutschland oft der Fall und hängt vom jeweiligen Abonnement ab.

Viele Grüße
Klaus

P.S.: Sehe gerade:
an der Universität Wien lizenziert und für die angegebenen Jahrgänge zugänglich.
http://rzblx1.uni-regensburg.de/eze...e1=QS&jq_term1=archiv+f%FCr+musikwissenschaft
 
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Hallo Klaus,

werd' mal sehen, in welcher Bibliothek das zu finden ist...
Vielen Dank schon mal für den Tipp!!! :)

Viele liebe Grüße,
Roman
 
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Auch zu Moormann's ursprünglich als Dissertation veröffentlichter Arbeit gibt es diverse Suchmaschinenfunde mit inhaltlichen Angaben und Rezensionen, z.B.
http://www.hsozkult.de/hfn/publicationreview/id/rezbuecher-15403
Eine Ausliehe der Diss. sollte über öffenliche Büchereien und auf jeden Fall über Uni-Bibliotheken möglich sein.

Zumindest am Anfang des Schaffens kann man vermutlich kaum auf einen hilfreichen Stab von Mitarbeitern zurückgreifen, die mit Orchestrierungen zu den Ideen des Meisters schnell zur Hand sind.
Vielleicht sind beim DIY folgende Links interessant:
http://www.northernsounds.com/forum...RINCIPLES-OF-ORCHESTRATION-by-Rimsky-Korsakov
http://www.northernsounds.com/forum/forumdisplay.php/77-Principles-of-Orchestration-On-line
http://imslp.org/wiki/Principles_of_Orchestration_(Rimsky-Korsakov,_Nikolay)

Gruß Claus
 
Hallo Zonquer,

vielen Dank noch für den Hinweis.
Ich habe zwischenzeitlich überlegt: Nachdem ich aktuell auf der Musikuni Wien Pop-Jazz-Klavier-IGP studiere, wär's wohl nicht so unvernünftig, mich zusätzlich noch in die Kompositions/Instrumentations-Vorlesungen reinsetzen.
Manches werde ich schon wissen, anderes hingegen wieder nicht, und dann lerne ich gleich mal alles von der Pieke auf. :)

Dennoch Dank für alle Hilfe!!!
Liebe Grüße, Roman
 
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@ Klaus111:
In der Bibliothek der Musikuni liegen die letzten 25 Jahrgänge von "Archiv für Musikwissenschaft" in Buchform auf,
insofern konnte ich den Artikel von Peter Moormann aus dem Jahrgang '67 ganz leicht einsehen.
Vielen Dank nochmal für den Hinweis!!!
Liebe Grüße, Roman
 
Principles of Orchestration habe ich aufgesaugt wie ein Schwamm. Wirklich eine sehr schöne und gut gemachte Orchestrierungslehre.
 

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