Parallel Single Ended Amp - Erfahrungen?

  • Ersteller DerZauberer
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@mike45 - danke dafuer, den hatte ich absolut noch nicht auf der Liste. Werde mich mal da ein wenig einlesen, rein preislich ist das ja schon attraktiv. Allerdings eben auch mit Diodengleichrichtung und nicht mit den netten 5Y3...
(und "temporarily out of stock", und der Shop ist wohl immer noch zu - werde das aber weiter verfolgen).
 
Selbst noch was gefunden - immerhin von einer respektablen Amp-Schmiede: http://drzamps.com/product/z-plus/
Der ist aber schon wieder recht komplex von den Features her und sicherlich weit abseits von dem, was ich mir so vornehmen werde.
Zeigt aber auch - es gibt sie, diese Amps. Aber so richtig "abgehoben" haben sie dann auch wieder nicht, sind ja schon komische Teile irgendwie.
 
Erinnert sich noch jemand an THD?

Der Bi-Valve war der erste Double-Single-Ended Verstärker, der mir einst in freier Wildbahn begegnet ist - hätte immer noch gerne einen ...
 
Erinnert sich noch jemand an THD?
Ich auf jeden Fall nicht. Sieht aber auch nett aus. Irgendwie ist bei all diesen Amps gemeinsam, dass sie alle möglichen Features haben in Richtung "geht mit fast jeder Röhre, sowohl vorne als auch hinten". Was mich bei dem allerdings wundert... wie kommen die auf 30 Watt RMS mit parallel und nicht push-pull? Normal sind eher so um die 15, außer man fährt die Birnen sehr sehr heiß... muss mal den Schaltplan studieren denke ich (https://el34world.com/charts/Schematics/Files/Thd/Thd_bivalve_sch_1_0.pdf)
 
Was mich bei dem allerdings wundert... wie kommen die auf 30 Watt RMS mit parallel und nicht push-pull?

Der verlinkte Artikel bleibt hier etwas nebulös: "However, it has two output valves which are wired in parallel and combined through a special output transformer to deliver up to around 30 watts"
 
"...um bis zu 30 Watt zu erzielen".

Daran ist erst mal nichts falsch. Für wenige Mikrosekunden ist vielleicht so ein Impulsleistungspeak drin. Die RMS-Angabe zumindest für 6L6 halte ich jedoch für schlichtweg gelogen.
 
Wie ich das verstehe - die haben halt nen Output Transformer, der für jede der beiden Power Tubes eine separate Wicklung hat. Da kann ich mir schon vorstellen, dass das grundsätzlich etwas eleganter/effizienter gehen kann als wenn das kombinierte Signal durch einen OT geht. Aber ich bin bei @Stratspieler, dass sich 30 Watt rein rechnerisch irgendwie nicht ausgehen - im Push-Pull JA, im Parallelbetrieb... NEIN.

Die alte Website ist noch auffindbar, da gibt's aber auch nicht viel: http://www.thdelectronics.com/product_page_bivalve30.html
 
...Aber ich bin bei @Stratspieler, dass sich 30 Watt rein rechnerisch irgendwie nicht ausgehen...

Zwar habe ich mich mit meiner Aussage ziemlich aus dem Fenster gelehnt, aber ich gehe es theoretisch an und man mag mich gerne korrigieren:

Eine 6L6GC schafft 30 Watt Anodenverlustleistung (ok, vielleicht haben die Beschreiber des Amps ja hier die 30 Watt her...). Davon geht eine NF-Nutzleistung ab, die im Eintaktbetrieb bei entsprechend gelegtem Arbeitspunkt (Ug in Richtung -28V bei etwa 500 Volt Anodenspannung und 140 mA Anodenstrom) bei vielleicht 8 Watt liegt?

Die Datenblätter spezifizieren gemeinhin bei 250 Volt Anodenspannung eine Nutzleistung von 6,5 Watt einer Röhre. Diese müssten sich ja bei zwei Röhren vervielfachen - auf (von den angenommenen 8 Watt mal ausgehend) 16 Watt.

Hier könnte ich mitgehen, wenn ich das mal messen könnte. Möglicherweise schaffen zwei Röhren, wenn der Übertrager dazu auch noch verlustfrei arbeitet (auch nur theoretisch), meinetwegen 16 Watt Sinusdauerton.

OK, dann könnte man hergehen und was von den 30 Watt schwätzen - aber in diesem Fall wäre das dann eben nur eine kurzzeitige Mikrosekunden-Impulsleistungsabgabe.
 
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@Stratspieler - genau so "ehrlich" steht es z.B. auch im Handbuch zum VHT Special 8/8 (der Name ist Programm), der schafft mit 2x6L6 max. 2x8=16 Watt (und mit anderen Endstufenröhren entsprechend anders).
https://static1.squarespace.com/static/5c785aa07fdcb8bc444abc07/t/5c894035b208fc87e7523918/1552498741355/VHT+SPECIAL+88+USER'S+GUIDE+-+FINAL.pdf

Und der Dr. Z Z-Plus, mit zwei 6V6, schafft nach Angaben des Herstellers etwas konservativere 7 bzw. 15 W.
http://drzamps.com/wp-content/uploads/2017/11/Z-PLUS-manual-11-09-17.pdf

Mehr geht irgendwie nicht, meiner Meinung nach, es sei denn man fährt die Teile abseits jeder Specs und wechselt jeden Tag die Birnen...
 
Würde mich mal spaßenshalber interessieren, was so eine Kiste als Eingangsleistung zieht. :D
 
Auf meinem UniValve (der max 15W bringen soll) steht 100VA...
 
Hier mal wieder was aus den Tiefen des Netzes - ein Baubericht, inspiriert von eben jenem "Angela Super Single Ended" der mich auch ins Grübeln gebracht hat:
http://www.frozenfrog.de/SuperSE/superse_content.html
https://www.tube-town.de/ttforum/index.php?topic=8935.0

So langsam habe ich dann einiges an Anschauungsmaterial und Plänen und Teile-Tipps beisammen. Mal sehen.

Hier auch die wesentlichen Teile des Artikels:
http://dbl.musicweb.ch/schematics/M...s Angela Super Single Ended 6V6 Amplifier.htm
Mich wundert hier nur, dass der erste Elko im Power Supply satte 80uF hat, im originalen Schaltplang waren das "nur" 40uF ... da muss ich mal tiefer einsteigen, mir kommt das reichlich viel vor und die armen 5Y3 tun mir jetzt schon leid.
 
Hallo!

Ich habe auf den Angela Super SE Artikel hin gerade so ein Teil gebaut. Die Stromversorgung und Endstufe hab ich recht ähnlich gehalten, die Vorstufe und Tonecontrol an meine Vorstellungen angepasst und auch noch einen Hall integriert.
Lass mich wissen, wenn ich Dir behilflich sein kann....
 
@Der_Referent, wenn du hier bisschen was posten kannst von deinem Aufbau - gerne mit Bild vom “Innenleben” - bzw deinem Eindrücken wäre das super. Ich hadere zB mir der Frage “2x5Y3 oder nicht” und im Zusammenhang damit “erster Kondensator mit 40uF wir im Artikel original, oder satte 80uF wie im tatsächlichen Aufbau später...?
 
Also ich hab nur eine 5Y3 verwendet und auch nur 40mf für den ersten Filterelko.
Ich habe außerdem eigene Kathodenwiderstände bzw. -kondensatoren verwendet, hat den Vorteil, dass man unterschiedliche Röhren bzw. auch nur eine verwenden kann. (Dan hat man quasi einen aufgemotzten Champ.)

Ziel war grundsätzlich in einem 5E3 Chassis eine Fender-Schaltung inklusive vollwertigem Federhall unterzubringen. Wie man sich denken kann wird es da schon sehr eng (mehr als 3 Vorstufenröhren gehen sich da nicht aus), es war ein Experiment, aber sonst wäre das Lead dressing etwas sauberer. Der Vorteil der Schaltung ist, dass ich keine Phasenumkehrstufe brauchte und ich so die vollen 1 1/2 Trioden für den Hall zur Verfüging hatte.

Nachdem ich auch durch den Auschnitt für den PT im Chassis eingeschränkt war (ist für einen Deluxe Reverb Trafo dimensioniert), hab ich eigentlich einen oversized Transformer drinnen, was den Vorteil hat, dass ich auch noch mit 6L6 experimentieren kann.

Soundmässig bin ich sehr zufrieden nachdem ich auch noch etwas an den Werten des Dropping Resistors und Cathodenwiderstand geschraubt habe. Man schafft eine schönen angezerrten Crunch bei Zimmerlautstärke mit einer Röhre und für eine Bluesband mit effizientem Speaker und beiden Röhren sollte es auch live wunderbar funktionieren. Mit 6L6 werd ichs auch noch testen, da muss ich aber dann noch die Kathodenwiderstände anpassen....
 
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Hm, in einen 5E3 habe ich auch schon vom Platz her einen Princeton Reverb reingezaubert... Das geht, allerdings muss man schon ganz schön zirkeln, damit alles passt... Ich erlaube mir mal hier OT die zugehörigen Fotos:

Amp_1.jpg


Amp_2.jpg


Amp_3.jpg


Amp_4.jpg


Aber einen Eintakter mit Hall? Das ist nicht nur interessant, alleine schon wegen der Wiedergabecharakeristik von Eintakt-A-Endstugen und der Brummproblematik. Es ist extrem spannend! Bitte unbedingt mehr davon!
 
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Sehr schöner Amp, Stratspieler! Das Chassis ist aber wohl etwas breiter als ein Standard 5E3, oder?

Hier ein paar Fotos. Wie man sieht ist hier jeder Platz ausgenützt, hab eine Blackfacetoneregelung mit Rawpoti und Brightswitch sowie eine regelbare NFB Loop integriert. Drum ists noch enger geworden. Spielraum war da auch für die Anordnung der Trafos nicht mehr viel. Und den Ausgangstrafo kann ich auch zwischen 2,5 und 5k umschalten.
Der Brummlevel ist sehr ok, vor Allem mit nur einer Röhre. Leiser als ein 5F1 den ich zum Vergleich habe. Hat wahrscheinlich mit der Choke und höheren Kondensatorwerten in der Filterung zu tun.
B+ an den 6V6 ist so um 390V, für die Preampröhren knapp 200. Ich überlege noch etwas zu reduzieren, allerdings gefällt mir der Sound so sehr gut. Bei den Kathodenwiderständen bin ich bei 1k gelandet, damit bin ich knapp unter 100% des maximal empfohlenen Ruhestroms.
 

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...Das Chassis ist aber wohl etwas breiter als ein Standard 5E3, oder?...

Puh, ich weiß es grad nicht mal... Dann schreibe ich vorsichtshalber so: Das Chassis passt in ein 5E3-Gehäuse.

Aber zu Deinem Amp: Herzlichen Dank für die Fotos! :great:

Ich hätte sicherheitshalber den OT zum Netztrafo um 90 Grad gedreht und auch den Reverbübertrager anders gesetzt. Aben wenn Du schreibst, dass es keine Brummprobleme gibt, dann passt es ja scheinbar auch so.

Ich muss gestehen, dass mich diese Eintaktidee schon länger anfixt. Ein gebrauchter Champ 12... So einen hatte ich mal. Aber der ist hinsichtlich seiner Hallstufe "tricky" beschaltet (kann man auch "doof" nennen, wie man's nimmt...). Und der brummt ganz schön. Nee... Hmmm, das ganze nicht mit einer 6V6 oder 6L6, sondern mit einer guten, alten EL12N, die liegen nämlich bei mir eh' noch auf Lager...

EL12N_HB.jpg


(Quelle: frank.pocnet tubedata)

Mannomannomann... :gruebel:

Wenn ich mir die Röhrenanzahl so anschaue: Der Grundgedanke aus dem Bauche heraus wäre eine AB763- oder AA1164-Vorstufe mit Tonestack, dann dazu eine 12AT7 für den Reverb + 1/2 12AX7 für den Reverb-Aufholverstärker. Die zweite Hälfte der 12AX7 geht in den gemeinsamen Nachbrenner und von da geht es in die Endstufe. NFB kann man regelbar machen; muss aber nicht zwingend sein (hat das bei einer Eintaktendstufe eh' große Wirkung, frage ich mich gerade, denn die ist ja nun nicht gerade clean ohne Ende?). Dann die Gleichrichterröhre, macht zusammen fünf Röhren, fertig. Und nimmt man - so wie Du - zwei Endröhren parallel oder zwei Gleichrichterröhren, so sind es dann eben sechs Röhren.

Die Frage ist, ob der gemeinsame Nachbrenner vor der Endstufe genug Pegel liefert, um so eine Endröhre gut durchzusteuern. Aber das kriegt man ja raus und außerdem kann man ja die Stufen schon so dimensionieren, dass genug Pegel kommt... :gruebel:

Himmel, was mache ich da gerade... :saliva: :govampire::)
 
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Also vom Foto wirkt der Ausschnitt deines Cabinets schon viel länger als der eines regulären 5E3. Hast du das Cabinet selbst gemacht oder bestellt, würde mich sehr interessieren da man dann etwas mehr Platz für den Aufbau hätte.

Ich hab mir einige Aufbauten von Single ended Amps betrachtet und viele hatten den OT so wie bei mir, aber das nächste Mal wäre es einen Versuch wert ihn zu drehen und auch den Reverb Trafo, allerdings hab selbst bei voll aufgedrehtem Reverb kein zusätzliches Brummen. Mein Aufbau sieht zwar nicht ganz so clean aus etwa deiner, aber ich hab die Wege der Leitungen und das Turretboard schon mit viel Bedacht angelegt.
Vielleicht probier ich das mit dem OT drehen noch...

Die NFB macht einen grossen Unterschied und zahlt sich meiner Meinung nach total aus und Gain liefern die drei Vorstufen V1A/B und V3B auch genug.

Im Prinzip ist das was ich gebaut habe eh wie du geschrieben hast eine klassische AB763 Vorstufe (oder Princeton) nur dass ich nach der letzten Gaintriode V3B direkt in die Endstufe gehe. Somit spare ich mir die vierte Röhre vom Princeton (Tremolo und Phasendreher).

Ob man dann eine oder zwei Endstufenröhren verwenden will hängt ganz vom Einsatzgebiet des Amps ab. Und wenn der PT gross genug dimensioniert wird, kann man dem Ding ja auch eine oder zwei 6L6 verpassen, allerdings müsste man dan evtl noch den OT grösser planen.
 
Das Cabinet hat mir ein lieber Freund / Bastelkollege angefertigt, d.h. den Rohzuschnitt mit Verzahnung gemacht und mir dann zugesendet. Dafür bin ich ihm heute noch dankbar: Danke Bernd! :great:
Ab dem Verleimen war ich dann dran.

...Die NFB macht einen grossen Unterschied und zahlt sich meiner Meinung nach total aus und Gain liefern die drei Vorstufen V1A/B und V3B auch genug ... nur dass ich nach der letzten Gaintriode V3B direkt in die Endstufe gehe. Somit spare ich mir die vierte Röhre vom Princeton (Tremolo und Phasendreher)...

OK, ich dachte immer, dass sich bei den "10%-Klirrfaktor-Endstufen" eine regelbare NFB nicht sooo bemerkbar macht, wie bei Gegentaktenstufen. :)

D'accord: nach V3B geht es direktemang ins Steuergitter der Endröhre. Kein Tremolo und kein PI (eh' klar), davon ging ich aus. V3B habe ich als "gemeinsamen Nachbrenner" bezeichnet...

Eine EL12N macht nach Datenblatt übrigens mit 4,5 Volt Gittereingangswechselspannung 8 Watt Sprechleistung bei 10% Klirr. Sollte also kein Problem sein und müsste je nach OT schmutzig genug klingen. :D
 
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