Pearl WOOD-FIBERGLASS Restaurieren oder Speermüll?

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Hallo zusammen! Ich bin im Besitz eines Vintage Pearl Sets aus den 70gern. Das Schlagzeug hat zuletzt noch seinen Dienst in meiner Band getan, jedoch so schlecht das ein Neues her musste :D
Ich habe das ganze mal für 100 Euro gekauft und in unseren Proberaum gestellt weil unser damaliger Drummer nur ein E-Drum besessen hat.
Hier ein Review von Bonedo: https://www.bonedo.de/artikel/einzelansicht/drumset-geheimtipp-2-vintage-pearl-wood-fiberglass.html
Die Hardware ist im desolaten Zustand, die Felle runter und Stimmen war garnicht mehr möglich. Jetzt habe ich alles auseinander geschraubt und eine Liste erstellt mit allem was daran gemacht werden müsste.

12" Tom - Planschleifen/neu Graten
- 1 Spannreifen verzogen
- Spannschelle fehlt

13" Tom - Planschleifen/neu Graten
- Dämpfer neu befestigen

16" Tom - Planschleifen/neu Graten
- Gummis an Füßen erneuern

22" BD - Planschleifen neu Graten
- Neue Standfüße
- Spannschelle fehlt

Zudem denke ich alle Gewinde einmal nachschneiden und komplett neue Felle drauf.
Lohnt sich dass nach eurer Einschätzung da noch viel rein zu investieren oder soll ich mir lieber für das gleiche Geld ein gutes Gebrauchtes kaufen?
Ich würde für die Felle mal ca 200 Euro schätzen, und noch mal 100 für die kaputte/fehlende Hardware. Und dann kommt noch die überarbeitung der Kessel drauf.
Kann man die Gratung auch selber erneuern? Ich bin kein handwerklicher Leie, aber ich müsste wissen wie genau so eine Gratung auszusehen hat und welche Vorrichtungen man braucht um die gleichmäßig hinzubekommen...

Viele Grüße
Marco
 
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Felle braucht man doch eh immer wieder, die darf man eigentlich gar nicht mit in die Rechnung einbeziehen.
Ansonsten sind die Renovierungskosten doch recht überschaubar.
Wenn du das Set grundsätzlich magst würde ich sagen: Ja, tu es!
In eine gebrauchte Neuanschaffung dieser Preislage wirst du auch noch investieren müssen, dann doch lieber in den kultigen 70er Kesselsatz.
Da hast du dann was besonderes.
;)
 
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Erste Frage: sind "die Kessel noch rund? Wird diese Frage mit "nein" beantwortet, ist wegwerfen wohl besser.
Bei "ja" kann man, so man handwerklich geschickt ist und ein paar Werkzeuge hat, eine Restaurierung wagen.

Kann man die Gratung auch selber erneuern?
Mit richtigem Werkzeug und nötigem Geschick: ja

welche Vorrichtungen man braucht um die gleichmäßig hinzubekommen...
Eine Oberfräse in einem planen Frästisch. Ein planes Brett, auf dem man Schleifpapier klebt um das ganze plan zu bekommen.
Einfach mal bei youtube nach "bearing edge" schauen. Da sind genug Videos.

Wie @stonarocka schon sagte: auch bei einem Gebrauchtset brauchst du meist neu Felle, also wäre diese Investition so oder so fällig.

Teilemäßig würde ich mal bei stdrums nachsehen, was das so kostet. https://stdrums.com/

Das ist alles keine Raketentechnik und nenne da nur mal "guerilla drum making". Ein gewisser John Dutra zeigt, dass man mit relativ einfachen Mittel und handwerklichem Geschick tolle Drumsets bauen kann.
 
Danke damit komme ich schonmal sehr weiter!

Zu "Kessel Graten" findet man fast garnichts auf YT, guter Tipp mit bearing edge. Ich werde mal den Tischler im Dorf fragen ob der mich an seine Oberfräse lässt.
Zu was für einer Gratung (Form) würdet ihr mir raten? Ich spiele eigentlich eher moderne Sachen, kann man mit einer anderen Gratung dem Vintage Schlagzeug einen moderneren Touch verleihen?
 
Habe mir die Bilder noch mal genauer angesehen. Wer hat eigentlich diese Lackierung der Kesselhardware verbrochen? Einfach aufs Chrom drauflackiert :eek:. Das kann nicht halten und sieht halt nach kurzer Zeit besch...eiden aus.
Da wirst du wohl an eine Poliermaschine müssen, um das wieder schön zu bekommen.

Theoretisch könnte man schon eine spitze Gratung (45°) anfräsen. Würde ich in diesem Fall aber sein lassen. Das Holz ist sehr faserig. Da wird eine scharfe Gratung nicht lange halten. Ich würde sie eher rundlich halten.
Hat dann zwar keinen modernen Sound, hält dafür aber.
Aus einem Ackergaul wird nun leider kein Rennpferd. :D

Ich hatte jetzt nicht die Gelegenheit eins zu hören (jedenfalls nicht bewusst). Die Soundqualitäten eines restaurierten Sets sollen aber gut sein. Eine Restaurierung soll sich laut bonedo lohnen.

https://www.bonedo.de/artikel/einzelansicht/drumset-geheimtipp-2-vintage-pearl-wood-fiberglass.html



 
Mal ganz davon abgesehen: wie definiert sich moderner und vintage sound? Mit den richtigen Fellen kann man sowieso einiges steuern. Ich hab bei Vintagedrums ohnehin immer das Gefühl gehabt, mehr Kontrolle über die Stimmung zu haben (Selbst n altes Olympic by Premiere, das wir in der Schulband in der Realschule hatten - klasse Set im Grunde)

Vieles vom Vintage sound kommt auch von den zeitgenössischen Klangvorstellungen in den Musikproduktionen. Da wurde oftmals auch gerne mit entsprechenden Hilfsmitteln gearbeitet.
Die Restauration dieses Sets ist die Mühe wert - egal welche Gratung man da verwendet.

Ob die Kesselhardware jetzt poliert werden kann sei einmal dahin gestellt. Womöglich wäre Sandstrahlen die bessere Alternative. Oder aber ersetzen.
Insgesamt ist das ja eh ein Projekt, das - allein schon aus Hobbygründen - eher auf längere Sicht angegangen wird und ich würd auch nichts überstürzen.
 
Da du nach Meinungen gefragt hast: Ich persönlich würde da kein Geld reinstecken. Die Teile sind keine Sammlerstücke und auch nicht besonders begehrt. Aus wirtschaftlichen Gesichtspunkten würde es sich kaum lohnen.
Gründe für eine Restauration könnten sein:
- Bastelleidenschaft: Die Aufarbeitung ist netter Zeitvertreib.
- Basteltalent zum Geldsparen: Selber restaurieren wäre der günstigste Weg, ein spielbares Set zu bekommen.
- Emotionale Bindung zum Set: Dann lohnt sich die Investition, weil rationale Gründe nicht gelten.
- Ökologische Gedanken: So lange das Teil noch brauchbar ist, möchte ich es nicht aussortieren.

Wenn das alles nicht so richtig passt, würde ich, wenn du ein zweites Set brauchst, das Geld, das du in das Pearl stecken würdest, lieber für ein anderes Gebrauchtes ausgeben. Dann kannst du dir deine Konfiguration / Holz / Gratung / Finish... auch selbst aussuchen. Und in den letzten 30 Jahren hat sich schon Einiges getan. Da sehe ich wenige Gründe, lieber das alte Pearl als ein aktuelleres untere Mittelklasse Set zu spielen. Das ist aber natürlich persönlicher Geschmack. Wenn man auf ältere Schlagzeuge steht, sieht das natürlich anders aus.
Das Pearl kannst du dann versuchen zu verkaufen, oder, wenn du Platz und Bedarf hast, zum Beispiel in ein lautloses Schlagzeug umbauen. Bei Meshheads ist die Gratung nicht wichtig und bei Gummiauflagen sowieso nicht.

Wenn du Profis die Gratung machen lässt, bezahlst du z.B. 25€ pro Gratung. Wenn es dann noch eine "moderne" Gratung sein soll, würde ich sagen, dass es sich überhaupt nicht lohnt.
Wnn es aber doch sein soll, hier noch eine schöne Übersicht zu den Gratungen von Stegner:
https://stdrums.com/storage/images/image?remote=https://stdrums.com/WebRoot/Store22/Shops/d7f8d4bd-2a9a-4b54-86ea-46ba372646a1/5BFB/BB3E/C4FB/80DD/6B89/0A48/355E/2914/Soundeigenschaften_DE_Gratungen.jpg&shop=d7f8d4bd-2a9a-4b54-86ea-46ba372646a1&width=708&height=2560
 
Zuletzt bearbeitet:
Gratungen machen lassen (vom Trommelbauer) wird sich nicht wirklich lohnen.

Aber Vintage-Trommeln sind keine Mondraketen. Wahrscheinlich braucht man nicht mal eine Oberfräse. Eine plane Platte, eine Feile und Schleifpapier sollten auch schon reichen.

Zieh dir mal diese Serie rein:







 
Danke für die vielen Meinungen!

Also die grauenhafte Lackierung der Hardware war schon drauf als ich das Set das erste mal gesehen habe. Ist halt abgerockt, aber das finde ich garnicht mal schlimm :D

Nochmal zur Gratung, in Video 1 bei Minute 21:00 sieht man die orginal Gratung. Im Video 2 bei 10:15 die Gratung die er rangefeilt hat. Im Prinzip wurde da nur eine Zweite Fase von außen hinzugefügt.
Somit ist das ja schon eine Gratung wie man sie in der heutigen Zeit macht. Die Auflagefläche des Fells ist etwa so groß wie ein dicker Bleistift Strich.
Kann ich das bei mir so übernehmen?
Ich schätze nur das ich beim Planen realtiv viel weg schleifen muss, so das ich nicht drumherum komme Innen die Gratung nachzufräsen...
 
ch schätze nur das ich beim Planen realtiv viel weg schleifen muss, so das ich nicht drumherum komme Innen die Gratung nachzufräsen...

"Alter" Trick: erst Gratung fräsen und dann plan schleifen. Dann hast du nicht so viel Material und es ist nicht so anstrengend. Fräsen macht ja die Maschine, planschleifen musst du ja von Hand.
Evtl. muss man die Gratung noch mal machen, ist aber so trotzdem einfacher.

Das Holz (wird wohl Lauan sein) ist halt sehr faserig und eher weich. Eine ganz spitze Gratung wird da nicht lange spitz bleiben. Ich würde es eher "oldschool" rundlich lassen.
 
Okay werde ich so versuchen. Wenn das Holz weich ist sollte das mit dem Schleifen ja hoffentlich ganz gut gehen...
Welche Körnung nehme ich da am besten? 80, 120?

Ist die Gratung in dem Video denn so "spitz"?
Wenn ich das jetzt richtig verstanden habe fräse ich nur von innen eine 45° Fase und schleife die Kannte anschließend schön rund.
 
Sooo,ich habe die Tage einfach mal losgelegt und bin mit dem Ergebnis echt zufrieden. Es ist bestimmt nicht perfekt, aber ein riesen Unterschied zu vorher.

Nach dem Planschleifen habe ich als erstes außen eine 45° Fase gefräst um der Kante mehr stabilität zu geben und das Abrunden später zu erleichtern.
Fase Außen.jpg


Danach die innere Fase bis sie fast mit der Äußeren abgeschlossen hat.
Fase Innen 1.jpg Fase Innen 2.jpgFase Innen 3.jpg


Das Abrunden der Gratung habe ich zum Schluss mit Schleifpapier gemacht, und immer zwischendurch kontrolliert ob der Kessel noch plan ist. Hin und wieder musste ich da minnimal nachschleifen.

Gratung Fertig.jpg
 
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