Pentatonik - Bitte um Hilfe!

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jackjohnson21
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Hallo Leute..

ich beschäftige mich gerade mit dem Thema Pentatonik. Trotz Workshops / Internet und Lehrbücher versteh ich folgende Sachverhalte nicht so 100 %

Es gibt nun die Moll-Pentatonik und die Dur-Pentatonik sowie 5 Patterns. Die Pattern sind bei Moll und Dur die selben, nur die Grundtöne sind jeweils verschieden sowie die Pattern-Reihenfolge!? Ich kann alle Patterns (Je nach gewünschter Tonart) über das ganze Griffbrett verschieben. Ich hoff das ich dass bis hier her richtig verstanden habe.

Nun zu meinen Fragen:

Warum gibt es für die Pattern eine Reihenfolge? Und wenn ich jetzt z.B. Pattern 1 der A-Moll Pentatonik vom 5. auf den 3. Bund verschiebe - hab ich dann eine G-Moll Pentatonik? könnte ich dann statt Pattern 1 auf dem 3. Bund auch das Pattern 2 spielen und hätte immernoch eine G-Moll Pentatonik?
Wie funktioniert das mit dem verschieben denn genau?

Hingegen heißt es ja, wenn ich jetzt im 8. Bund anfang hab ich auf einmal eine C-Dur Pentatonik, wenn ich aber jetzt vom 8. Bund aus mein Pattern 1 der Moll Pentatonik spiel, was hab ich dann? C-Moll?
Ich versteh die Logik dahinter einfach nicht..

2. Thema - Tonart bestimmen..

Kann man davon ausgehen, wenn ein Lied mit dem Akkord C-Dur beginnt und auch mit ihm endet, dass es automatisch in C-Dur notiert ist? Gibts es einfache Möglichkeiten zum bestimmen von Tonarten ohne große Theorie Kentnisse (Quintenzirkel etc) ?

Ich hoff ihr versteht meine Probleme und Unklarheiten...

Über eure Hilfe wäre ich sehr dankbar!


Gruß
 
Eigenschaft
 
Eine pentatonik besteht aus 5 tönen. Zu jeder dur-tonart gibt es eine parallele moll-tonart, die aus den gleichen tönen besteht, wo aber die tonleiter an einem anderen ort anfängt. Bei C-dur ist die parallele A-moll (3 bünde runter :))

Die 5 töne deiner penta:
Code:
A-Moll           : A  C  D  E  G
C-Dur            :    C  D  E  G  A
Abstand in bünden:  +3 +2 +2 +3 +2
Von jedem grundton aus über das ganze griffbrett sind diese pentas gleich (abstand der bünde -> pattern. Jedes "E" passt in die C-dur/A-moll-penta, egal, wo auf dem griffbrett du es findest). Wenn also pattern 1 auf bund 5 A-moll ist, dann ist dasselbe pattern auf bund 3 G-moll. Patterns sind nur eine hilfe, um die tonleitern besser "in die finger" zu kriegen. Die töne sind es, welche die musik machen, nicht die patterns.

Wenn ein song in C-dur beginnt und endet, dann ist das ein starkes indiz dafür, dass er in C-dur sein könnte, muss aber nicht. Tonartbestimmung ganz ohne theorie und quintenzirkel wüsste ich nicht, wie es geht :)

Hier ist eigentlich das meiste ganz gut beschrieben.

Viel erfolg
Gruss, Ben
 
Zuletzt bearbeitet:
erstmal danke für deine antwort.
das die pentatonik aus 5 tönen besteht ist mir schon bewusst. Auch das A-Moll die Par. zu C-Dur ist.
Aber das beantwortet nach meinem Verständnis meine Unklarheiten :(
 
Die Pattern sind nur Greifschemata.
Wichtig ist, dass du weiß, wo im Pattern der Grundton liegt.
Beim ersten Pattern ist das einfach, weil eben der Grundton gleich der erste Ton ist den man spielt.
Wenn also dein Grundton (den du mit dem Zeigefinger auf der tiefen E-Saite greifst) sich im 5. Bund befindet, dann ist der Grundton ein A. Folglich ist dann auch deine Tonart in der du das Pattern abspulst A.
Fängst du im 8. Bund mit dem Pattern an, spielst du zuerst auf der tiefen E-Saite ein C, folglich ist dein Pattern dann auch in C.

Die weiteren Pattern muss du dann immer relativ zum ersten Pattern sehen.
Wenn das erste im 5. Bund der tiefen E-Saite anfängt, also in A, dann liegt das zweite Pattern so, dass der tiefste Ton des zweiten Patterns (meist mit dem Mittelfinger gegriffen) im 8. Bund liegt. (also da, wo du beim ersten Pattern den kleinen Finger benutzt)
Du musst dir die Pattern quasi als Kette vorstellen. Die einzelnen Pattern sind die Kettenglieder, aber sie haben eben eine Reihenfolge und gehen ineinander über.
http://de.wikibooks.org/wiki/Gitarre:_Die_Moll-Pentatonik
Bei dem Link siehst du wie es aussieht, wenn du alle Pattern verknüpfst.

Mal konkret zu deinen Fragen:
Und wenn ich jetzt z.B. Pattern 1 der A-Moll Pentatonik vom 5. auf den 3. Bund verschiebe - hab ich dann eine G-Moll Pentatonik?
Exakt.

könnte ich dann statt Pattern 1 auf dem 3. Bund auch das Pattern 2 spielen und hätte immernoch eine G-Moll Pentatonik?
Eben grade nicht. Du müsstest hier das zweite Pattern relativ zum ersten sehen. Bei G-Moll fängt das erste Pattern im dritten Bund an. Das zweite Pattern dann folglich im 6. Bund.

wenn ich aber jetzt vom 8. Bund aus mein Pattern 1 der Moll Pentatonik spiel, was hab ich dann? C-Moll?
Ja.

Hingegen heißt es ja, wenn ich jetzt im 8. Bund anfang hab ich auf einmal eine C-Dur Pentatonik
Du musst dann allerdings auch mit dem Dur-Pattern anfangen, was sich vom Moll-Pattern ja unterscheidet.

Der Witz an der Geschichte ist folgender:
Das was in Moll Pattern 2 ist, ist in Dur Pattern 1.
Wichtig hier vor allem, der Bezug zum Grundton!

Wenn du also im 8. Bund anfängst Pattern 1 der Dur Skala (oder Pattern 2 der A-Moll Skala (was ja das gleiche ist) zu spielen, bist du in C-Dur (oder A-Moll, die Töne sind gleich! Lediglich die Reihenfolge der Töne entscheidet über Dur und Moll).
Wenn du im 8. Bund mit Pattern 1 der Moll Skala anfängst bist du in C-Moll, bzw in Es-Dur, von den Tönen her.

Ob ein Stück nun in C-Dur oder in A-Moll steht, liegt dann in den Tönen die in der Melodie verwendet werden und in deren Gewichtung. In Moll gibt es zum Beispiel den Leitton. Auch wird ein Stück in A-Moll eher auf A beginnen und enden als auf C.
(auch wichtige Zählzeiten wie die Eins werden dann eher mit Tönen besetzt die in A-Moll wichtig sind)
Hier spielen aber auch harmonische Verwandschaften eine große Rolle, sogenannte Kadenzen (Grundkadenz), welche die Beziehungen der Akkorde untereinander beschreiben. Wenn du zum Beispiel die Akkorde F C und G hast und dir aussuchen müsstest auf welchem Akkord du ein Stück enden lassen würdest (Probier das am besten mal aus!! Spiel die drei Akkorde einmal F C G, dann F G C und C G F), dann wirst du merken, dass die Reihenfolge F G C eine größere Schlusswirkung hat als etwa C G F. Bei letzterem bleibt eine Spannung in der Luft, und man ist gewillt noch ein C hinterher zu spielen um diese Spannung aufzulösen.

Und solche Phänomene beschreibt man quasi mit Worten in der Harmonielehre.
Da das C im obigen Beispiel die größte Schlusswirkung erzielt nennt man den C-Akkord die Tonika. Das ist das tonale Zentrum um das es sich dann dreht. F wäre die Subdominante und G die Dominante. Und durch diese Bezeichungen, kann man eben die Beziehungen der Akkorde untereinander beschreiben. Die Tonika am Ende wirkt immer wie ein guter Schluss, wohingegen die Subdominante eher so klingt als ob noch etwas kommt. (Was ja auch durchaus ein gewünschter Effekt sein kann.

Es gibt beispielsweise ein Lied (ich glaube es heißt Zwielicht?) von Schumann.
Da geht es darum, das vieles ungewiss ist und man nicht weiß was passiert.
In dem ganzen Stück fehlt völlig das tonale Zentrum, also die Tonika. (Stell dir vor du hast ein Stück in C-Dur und es kommt nie ein C-Dur Akkord vor), Dadurch bekommt das Stück eine schwebende Stimmung. Man denkt die ganze Zeit: "ah jetzt löst sich die Spannung auf".. aber man wird immer enttäuscht, es passiert einfach nicht.
Und das ist eben ein Effekt, den man dann bewusst hervorrufen kann, wenn man etwas über diese Zusammenhänge Bescheid weiß.

Man entschuldige mir den kleinen Ausflug in den eher theoretischen Teil, aber ich hoffe dir ist es etwas klarer geworden was es mit der Pentatonik auf sich hat und wie da die Verknüpfungen sind.
 
Super Beitrag Disgracer! Auch dein kleiner Exkurs in die Musiktheorie war sehr aufschlussreich!

Viele Grüße!
 
Gern geschehen.
Wenn du noch Fragen hast, darfst du dich gerne weiterhin melden. Kriegen wir schon irgendwie gelöst.
 

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