Pentatonik & Scalen in anderen Tunings

[Raji]

Hi
mir ist heute etwas aufgefallen worüber ich den Abend nachdenken musste.

In der normalen Gitarren Stimmung EADGBE habe ich ja meine Pentatonik und meine 5 Lagen mit den Griffbilder.
Mein Gitarrenlehrer meinte ja immer "Lern die Lagen dann kannst du besser begleiten oder Solos spielen".

Was passiert jetzt allerdings wenn die Gitarre auf Drop C oder gar auf Drop B gestimmt ist ?.
Das sind doch die Lagen und Griffbilder hinfällig ?!.

Ich frage mich wie das die Bands wie z.b Bury Tomorrow machen.
Zum Teil haben die in vielen Songs unterschiedliche Tunings.

Ja die haben zwar auch Produzenten aber die müssen ja auch wissen welche Töne benutzt werden dürfen und wo die auf der Gitarre sind.

Haben die irgendwelche Grafiken von Griffbretter für die Tunings zum ablesen oder wie machen die Profis das ?
Oder ist das so im Kopf das die sofort wissen in Drop C oder Drop G# wo welcher Ton auf dem Griffbrett liegen ?

Wissen welche Töne in einer Tonart ist das wäre ja das eine.
Allerdings dann noch zu wissen wo die Töne bei Tuning xy auf dem Griffbrett liegen das andere.

Bin auf eure Antworten gespannt.

lg Marco

 

[McCoy]

In der normalen Gitarren Stimmung EADGBE habe ich ja meine Pentatonik und meine 5 Lagen

Was passiert jetzt allerdings wenn die Gitarre auf Drop C oder gar auf Drop B gestimmt ist ?.

Schritt 1:
Du verwendest zunächst mal Drop D (DADGBE)
Die tiefste Saite ist ja jetzt gegenüber der Normalstimmung um einen Ganzton tiefer gestimmt. Ein Ganzton entspricht 2 Halbtönen, entspricht wiederum 2 Bünden auf der Gitarre.
Also kannst Du die Pentatonik auf den höheren 5 Saiten wie bisher spielen, auf der tiefen, dicken Saite mußt Du aber jetzt alles 2 Bünde höher spielen. D.h. Du nimmst das Griffbild und schiebst auf der tiefen, dicke Saite alles, was da steht, um 2 Bünde rauf.

Schritt 2:
Bei Drop C (CGCFAD) und Drop B (BF#BEG#C#) ist das Verhältnis bzw. die Intervalle der einzelnen Saiten zueinander exakt gleich wie bei Drop D. Die Gitarre ist dann nur in sich entsprechend tiefer gestimmt. Wenn die Intervallverhältnisse der Saiten untereinander erhalten bleben, funktionieren aber auch die Griffbilder des Drop D-Tunings weiterhin genauso wie bisher. Nur klingt eben alles einen Ganzton tiefer. D.h. wenn Du das spielst, was Du bisher auf Drop D als E-Moll Pentatonik kennst, erklingt jetzt aber eine D-Moll Pentatonik. Für das Drop B Tuning gilt das entsprechend, nur daß es jetzt alles eine kleine Terz tiefer klingt. Also statt der E-Moll Pentatonik klingt dann eine C#-Moll Pentatonik.

Der Königsweg:
Wenn man lernt, wie Tonleitern (z.B. Pentatoniken) und Akkorde von ihrer Intervallstruktur her aufgebaut sind, kann man sich bei jeder x-beliebigen Stimmung ausrechnen, wie die Akkorde und Skalen gespielt werden müssen. Das Ausrechnen ist da bei die eine Sache, danach muß man es aber auch noch üben ...

Viele Grüße,
McCoy

 

[Claus]

Das sind doch die Lagen und Griffbilder hinfällig ?!

Ja.
Berufsgitarristen wirden die Bünde auf ihren Gitarren allerdings nicht allein aus dem Blickwinkel weniger Griffbilder zur Pentatonik (nur eine Tonleiter under vielen) und "verschieben" dieses Fingersatz-Patterns um ein paar Bünde für das Spielen in einer anderen Tonart sehen.

Übt man in verschiedenen Lagen Akkordbrechnungen und Tonleitern sowie Möglichkeiten der Verüpfung, dann bildet sich mit der Zeit ein Verständnis für die Beziehung der Töne zueinander aus. Ich erinnere mich noch dunkel an Übungen, nur auf einer einzigen Saite und später die verschiedensten Intervalle ausschließlich auf benachbarten Saiten zu spielen.
Musikern hilft bei allem Üben natürlich auch ihr musikalisches Hören.

Werden Saiten umgestimmt, dann soll dies das Spielen eines Songs erleichtern bzw. ermöglichen,. Die Veränderung durch eine andere Stimmung der Saiten lässt sich dank der großen Erfahrung im Spielen der Gitarre leicht berücksichtigen, wenn man genügend Erfahrung hat.

Gruß Claus

 

[Raji]

Gibt es irgendwo eine Seite oder Software wo man sich z.b das Griffbrett anzeigen lassen kann mit den jeweiligen Tönen die in der Tonart vorhanden sind ?.

Z.b man stellt das Gitarren Tuning ein, wählt die Tonart aus und bekommt so das Griffbrett angezeigt ?

 

[dubbel]

gugel mal nach "drop c (oder so) tuning fretboard".

Z.b man stellt das Gitarren Tuning ein, wählt die Tonart aus und bekommt so das Griffbrett angezeigt ?

P.S. die tonart muss man dafür nicht auswählen.
das tuning definiert, wo die töne auf dem griffbrett liegen.

 

[nasi_goreng]

Haben die irgendwelche Grafiken von Griffbretter für die Tunings zum ablesen oder wie machen die Profis das ?
Oder ist das so im Kopf das die sofort wissen in Drop C oder Drop G# wo welcher Ton auf dem Griffbrett liegen ?

Hallo,

ich gehe nicht davon aus, dass Profis mit Griffbildern arbeiten. Das ist vielleicht eher eine Hilfe für Anfänger, von der man sich aber so bald wie möglich trennen sollte. Auch halte ich das Spielen der Pentatonik nicht für zielführend, da das meistens in irgendwelchen langweiligen Tonfolgen endet. Denke eher in Licks und Melodien.
Die einzige Möglichkeit das Griffbrett auch in anderen Stimmungen kennen zu lernen sehe ich in
1) Übertragen von Ähnlichkeiten der Normalstimmung, horizontales Verschieben der Griffmuster,
2) Das Wissen welche Saiten nicht mehr der relativen Standardstimmung entsprechen
3) Das ganze anhand von Licks und Melodien Üben

 

[abolesco]

Gibt es irgendwo eine Seite oder Software wo man sich z.b das Griffbrett anzeigen lassen kann mit den jeweiligen Tönen die in der Tonart vorhanden sind ?.

Z.b man stellt das Gitarren Tuning ein, wählt die Tonart aus und bekommt so das Griffbrett angezeigt ?

www.fretastic.com

Andere Tunings als E-Standard, Saitenanzahl, Bundanzahl usw. kann man erst nach Anmeldung selbst wählen (kostenlos).
zB. D-Moll auf Dropped D:

 

[Joachim_H]

https://www.all-guitar-chords.com/scales
Hier ohne Anmeldung ;-)

ich denke da hilft nur, alle Töne auf dem Griffbrett kennenlernen, dann ist man eine Menge Sorgen los - und das Suchspiel wird weniger stressig.
Was relativ gut klappt, ist wenn man eine Melodie auf dem ganzen Griffbrett einstudiert, die 5-7 verschiedene Töne beinhaltet.
Jeweils auf einer Saite oder als Fingersatz gespielt, da gibt es ziehmlich viele Möglichkeiten.
So lernst Du die Lage und Intervalle dieser 5-7 Töne besonders gut kennen und kannst die restlichen davon ableiten.