Frage zu Skalen in Drop Tunings und zur Kombination verschiedener Modi für "Runs"

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Vulnez
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Hallöchen allerseits :)

ich habe mich vor kurzem gefragt (da ich, je nach "Bedarf" Drop D, Db/C# und Drop C spiele) inwiefern man die Skalen "übertragen" muss. Theoretisch muss man ja nur auf der obersten Saite 2 Bünde weiter nach unten und ggf. in Drop C/Db einen/zwei Bünde höher spielen. Ich spiele jetzt seit knapp anderthalb Jahren und habe so langsam begonnen, mir die Theorie zu Gemüte zu führen, habe auch einige Bücher gekauft.
Aber eine Sache interessiert mich brennend. Nämlich zur Thematik "Runs": ich habe vor kurzem einige Modi gelernt, die von der F-Dur Skale abgeleitet sind. G Ionian, A Dorian, B Phrygian etc. und habe gestern aus "Spaß" einen Run aus jeweils 2 Oktaven G Ionian, 2 Oktaven B Phrygian und 2 Oktaven F# Locrian "erstellt" und fand, dass es einen interessanten Touch von sich gab, da ich normalerweise nur an runs innerhalb eines Modus' bzw. eines Scales gewohnt bin. Ist es musikalisch schlichtweg falsch, oder kann man verschiedene Skalen-Fragmente mit Modi-Fragmenten zu einem vollständigen run verbinden, um dadurch vielleicht etwas "anders klingendes" zu schaffen?
Eine letzte Frage hätte ich zudem noch. Ich bin aktuell dabei, die einzelnen Noten auf allen Saiten zu lernen (also z.B. sage ich "e" und spiele alle "E's" auf meiner Gitarre, die mir auf Anhieb einfallen). Meine Hauptgitarre ist allerdings in Drop C#, muss ich also alle Noten für E Standard, Drop D, Drop C# und Drop C einzeln lernen, oder reicht es, wenn ich sie in E Standard weiß und dann halt in "Flat" in einem anderen Tuning spiele? Aktuell lerne ich nämlich für jedes Tuning die Noten einzeln...^^ Sorry, dass die Fragen so immens theoretisch behaftet sind und die Frage recht lang formuliert ist. Vielen Dank im Voraus für eure Antworten und einen wundervollen Tag!

Viele Grüße!

Kevin
 
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Hallo Kevin ,

unter Drop D verstehe ich , dass man nur die tiefe E Saite auf D stimmt. Daher ändern sich natürlich nur die Töne auf dieser Saite. Oder stimmst du deine Gitarre komplett tiefer.

Die Übung zum Beispiel alle E 's auf dem Griffbrett zu spielen ist sicherlich sehr gut. Wenn du die gesamte Gitarre tiefer stimmst muss dir halt klar sein um wieviel das ganze dann transponiert.

Das kann wichtig sein , wenn du 1. Noten liest oder dich 2. mit anderen Musikern unterhältst . Dann musst eben dran denken dass dein E kein e mehr ist sondern ein D oder wie auch immer du grade gestimmt bist. Fange am besten mit Standardtuning an und denke dann um die Ecke wenn das sitzt....

Zu den verschiedenen Modes :

Die sind aus G Dur abgeleitet, nicht aus F....

Ja das geht natürlich , solange du den Bezug zur Zugrundeliegenden Harmonie nicht verlierst .

Du hast also in G Dur gespielt , Dann in B Phyrigisch. Ich vermute mal du meinst das englische B , also das deutsche h. Das würde nämlich Sinn ergeben , weil H die Durterz von G ist. Hmoll7 ist eine Stellvertreterfunktion von G Dur . Mann kann sie gegeneinander austauschen. Daher funktioniert das gut.

F#m7b5 ( Lokrisch ) könnte man als Stellvertreterfunktion für D7 nehmen. Dann kommt ein D7 Sound mit 9 raus.

Soll heißten du könntest so zum Beispiel über diese Akkordfolge improvisieren :

| G | G | D 7 |

G Ionisch über G passt.

H Phyrigisch über G passt .

F# Lokrisch über D7 passt.

Du könntest auch den zweiten G durch einen Hm(7) ersetzten. Gibt einen anderen Sound.

Du wirst wahrscheinlich feststellen dass die b9 von H Phyrigisch , also das C , über G scheiße klingt. Also kannst du auch H Dorisch über G spielen. Das wäre letzlich das gleiche wie G lydisch zu spielen und vermeidet dieses Problem . Klingt natürlich etwas jazziger, aber auch interessant.

Ich würde solche sachen immer mit einem Looper üben , so dass du den Zusammenhang zur zugrundeliegenden Harmonie hörst....

Um durchzusteigen musst du einen Verknüpfung im Kopf habne zwischen Akkorden und den dazughörigen Modes. Um dieses Spiel mit dem ersetzen von bestimmten Funktionen zu betreiben ( Stufenakkorde, Stellvertreterfunktionen etc ) schadet eine beschäftigung mit der dazugehörigen Theorie natürlich nicht .

Ich kopiere dir hier noch eine Grundlegende einfache Erklärung rein , die ich in einem anderen Thema mal gepostet habe:

Quote B.B. : ;)

4. Der nächste Schritt wäre sich sein Theoretisches Wissen zunutze zu machen und wenig zu Substituieren .

Akkorde sind in Terz-Schichtungen Aufgebaut.

Ein Dur-Dreiklang entsteht zum Beispiel in C so :

C ( Grundton ) E (Dur-Terz ) G ( Quinte)

Zwischen C und E liegt eine große Terz Abstand , zwischen E und G eine kleine ... Zusammen erhalten wir einen Dur-Dreiklang.

Wenn wir einen maj7 Akkord draus machen wollen , fügen wir die maj7 H hinzu:

C (Grundton) E ( Dur-Terz ) G ( Quinte ) H ( maj7)

Wie gesagt liegt das G eine kleine Terz vom E weg. Das H liegt eine große Terz vom G weg. Wir haben also eine weitere Terz draufgeschichtet. Wenn wir genau hinsehen erkennen wir dass E , G , und H für sich betrachtet einen E Moll Dreiklang ergeben. Du kannst also

Wir schichten nochmal eine Terz drauf. Vom H aus eine kleine Terz -> D

Wir erhalten folgendes:

C ( Grundton ) E ( Dur-Terz ) G (Quinte ) H (maj7 ) D ( 9 , None )

Betrachten wir das alles vom E aus kommen wir auf ein E-m7 Arpeggio . E ( Grundton )G (Mollterz ) H (Quinte ) D (kleine 7 )


Was heißt das jetzt ?????

Das heißt du kanns wenn du einen C maj9 Sound möchtest ein E-m7 Arpeggio spielen ( und/oder E-Moll-Pentatonik ) und es kommt ein maj9 Sound dabei raus. Das m7 Arpeggios kannst du ja schon , du brauchst also nicht extra ein maj9 Arpeggio zu lernen. Es ist also nur bedingt notwendig alle Arpeggios zu lernren bzw. es manchmal einfach um die Ecke zu denken und bereits bekannte Fingersätze zu recyceln...


Ich nehme an , dass ist das was du meinst


Grüße b.b.
 
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wow, danke für deine Antwort :) das hilft echt sehr weiter! Dur/Mollterz ist doch nur, ob 2 volle Töne dazwischenliegen, oder?^^ schönen Tag!
edit: also bei Moll 1.5 und bei Dur 2 ^^
 
Die Durterz oder auch große Terz liegt 4 Halbtonschritte ; ergo auf der Gitarre 4 Bünde vom Grundton weg.

Die Mollterz oder auch kleine Terz liegt 3 Halbtonschritte , also 3 Bünde vom Grundton entfernt.

Die Terz ist das einzig auschlaggebende für das Tongeschlecht eines Akkords oder einer Skala.

Ist die Terz klein is es Moll, ist sie groß ist es Dur. Wursch was sonst noch so vorkommt.....

Daher hast du 3 Dur Modes ( Ionisch , lydisch und Mixolydisch ) und 4 Mollmodes ( Dorisch , Phyrigisch, Äeolisch und Lokrisch )

grüße b.b.
 
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Schau mal in den Nachbarthread (Neuer Chordfinder), der zeigt Dir nun auch Skalen an. Auch in verschiedenen Stimmungen, z.B. Drop D.
 

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