Phantom-Spannung nur im Leerlauf 48 V ???

suckspeed
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Wie in einer anderen Diskussion beschrieben bastele ich mir gerade ein Dämpfungsglied, um das Ausgangssignal einer DI-Box auf dem Weg zum Mic-Preamp abzusenken.
Mein erster Prototyp funktioniert hervorragend. Beizeiten werde ich mal beschreiben und zeigen, was ich da konkret gemacht habe.
Hier noch die Referenz zu der anderen Diskussion: Ausgangspegel von aktiver DI-Box absenken?

Nun ging ich davon aus, dass die Phantomspannung auch durch den Spannungsteiler "leiden" würde.
Also habe ich heute mal nachgemessen und konnte schon ohne Dämpfungsglied einen krassen Unterschied messen:
Im Leerlauf, also ohne angeschlossene DI-Box sind es knapp 48 V, aber sobald ich die DI-Box anschließe sinkt die Spannung auf ca. 21 V. Mit dem Dämpfungsglied bei -20 dB steigt die Phantomspannung auf gut 26 V.

Das alles wundert mich ein wenig. Die DI-Box funktioniert soweit ich das aktuell beurteilen kann auch mit dem Dämpfungsglied mit Phantomspannung tadellos; ohne sowieso. Ich verwende übrigens ein Steinberg Audio-Interface UR44, von dem die Phantomspannung kommt.

Ist das einfach so normal oder ungewöhnlich?
 
Eigenschaft
 
Das ist nicht ungewöhnlich, sondern normal. Da die Phantomspannung über die symmetrischen Vorwiderstände eingespeist wird, führt jede Stromentnahme zu einem Spannungsabfall. Da die DI-Box aktiv ist, zieht sie etwas Strom und die Spannung sinkt. Das Dämpfungsglied erhöht den Widerstand in der Leitung, so dass der Spannungsabfall etwas geringer ausfällt.

Viele Phantom-gespeiste Mikros und DI-Boxen funktionieren noch bis hinunter auf 12 Volt noch einwandfrei (Elektret-Kondensator-Mikos oft bis 9 V), so dass dieses Verhalten normalerweise völlig unproblematisch ist.
 
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Hi @LoboMix und vielen Dank für deine schnelle und beruhigende Antwort. ;)

Das heißt auch, dass es überhaupt kein Problem darstellen sollte, auch mit Dämpfungsglied (rein passives Widerstandsnetzwerk als U-Pad) die DI-Box mit der Phantomspannung zu betreiben? Anfangs ging ich davon aus, dass ich bei Verwendung der Dämpfung zu 9V-Batterie oder Netzteil greifen müsste...
 
Ob die DI-Box mit dem Dämpfungsglied noch einwandfrei funktioniert kann ich aus der Ferne natürlich nicht sagen. Aber von den technischen Daten her sollte es passen, und du schreibst ja selber "funktioniert ... tadellos".
Dann wird das schon stimmen.
Kaputt gehen kann jedenfalls nichts.
 
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Viele Phantom-gespeiste Mikros und DI-Boxen funktionieren noch bis hinunter auf 12 Volt noch einwandfrei (Elektret-Kondensator-Mikos oft bis 9 V), so dass dieses Verhalten normalerweise völlig unproblematisch ist.
Viele, aber nicht alle. Ich hab hier ein Lewitt MTP 940 CM, das in Verbindung mit einem Akustik-Amp, der nur 15V Phantom lieferte, keinen Mucks macht. Also würde ich mal sagen "Your mileage may vary" und es hängt vom jeweiligen Gerät ab, ob es mit vermeintlicher Unterspannung arbeitet.
 
Viele, aber nicht alle.
... es hängt vom jeweiligen Gerät ab, ob es mit vermeintlicher Unterspannung arbeitet.
Das lässt sich mit einem Blick ins jeweilige Datenblatt schnell feststellen. Viele "echte" (also nicht Elektret) Kondensator-Mikrofone benötigen dezidiert 48 Volt innerhalb einer meist recht geringen Toleranz. Das bekannte Neumann Km 184 benötigt laut Datenblatt 48 V +/- 4 V. Das würde z.B. schon mal nicht mehr funktionieren, wenn nur 20 Volt ankommen.

Dabei leidet üblicherweise zunächst die Aussteuerbarkeit der Mikrofone bei Unterspannung, d.h. dass vor allem bei höheren Pegeln Verzerrungen auftreten. Es kann auch anfangen, stark zu Rauschen. Schließlich macht es bei deutlich zu geringer Spannung "keinen Mucks" mehr.
 
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