Phaser-Pedal spricht unterschiedlich auf verschiedene E-Pianos an

Clem
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Hallo zusammen,
ich finde im Netz keine Lösung hoffe, dass ich hier jemanden finde, dem folgendes Problem bekannt ist:

Ein MXR Phase 90 mit Script-Logo an ein Crumar Seven angeschlossen zieht den Pegel soweit runter, dass es im Live-Set nicht zu gebrauchen ist. An einem Nord Electro funktioniert es einwandfrei.
Ein Small Stone-Phaser am selben Crumar Seven läuft prima. hat jemand eine Erklärung dafür? Ich bin absolut ratlos...

Um die Verwirrung komplett zu machen: am Korg SV-2 angeschlossen ist der Small Stone die reinste Rauschkanone. Hier spielt es für mich allerdings keine Rolle und es soll nur veranschaulichen, dass ich bereits die Erfahrung gemacht habe, dass das Problem durchaus im Modell des E-Pianos liegen kann... eine Erklärung auf sachkundiger Basis habe ich hierfür auch nicht.

Also zurück zum eigentlichen Problem: Der interne Phaser vom Crumar Seven klingt in meinen Ohren sehr schlecht, daher der Wunsch, ihn durch Pedale zu ersetzen. Ich wollte den Phase 90 als Ergänzung zum Small Stone einsetzen, um beide wahlweise einsetzen zu können. Im Moment sieht es aus, als müsste ich auf den Sound vom Phase 90 verzichten. Kann mir hier jemand weiterhelfen? Was könnte die Ursache dafür sein, dass der Pegel nur in der Kombi Crumar Seven - Phase 90 so stark abfällt?
 
Das MXR Phase 90 wird ja u.a. auch als für Keyboards tauglich beschrieben. Dabei ist aber nicht angegeben, welche Art von Tonerzeugung und welche Pegel beim Ausgangssignal hier gemeint sind.
Zu dem Problem hat die KI (also nicht meine Darstellung) gefunden (die Hervorhebungen in rot sind von mir):

"Pegelprobleme mit dem MXR Phase 90 bei einem E-Piano können auftreten, da es sich um ein Gitarreneffektpedal handelt, das für ein höheres Eingangssignal ausgelegt ist. Um Abhilfe zu schaffen, verwenden Sie einen Line-Level-Konverter oder ein DI-Box vor dem Phase 90, um das Signal des E-Pianos auf das Eingangsniveau des Pedals anzupassen. Auch das Schalten des Pedals in einer anderen Position in der Signalkette, insbesondere nach anderen Effekten, kann die Probleme reduzieren.

Ursachen für Pegelprobleme

  • Unterschiedliche Signalpegel:
    Gitarreneffekte sind für den Instrumenten-Pegel (niedriger) ausgelegt, während das E-Piano oft ein Line-Signal (höher) liefert. Wenn das Line-Signal direkt in den Phaser geht, kann es zu Übersteuerung, Verzerrung oder einem zu leisen Ausgangssignal kommen.
  • Impedanz-Mismatch:
    Die unterschiedliche Eingangsimpedanz des Pedals und die Ausgangsimpedanz des E-Pianos können ebenfalls zu Signalverlusten führen.
Lösungen
  1. Line-Level-Konverter oder DI-Box:
    • Platzieren Sie vor dem MXR Phase 90 einen Line-Level-Konverter oder eine DI-Box (Direct Injection box). Diese Geräte helfen, den Pegel des E-Piano-Signals auf das für das Gitarrenpedal passende Instrumenten-Niveau zu reduzieren.
  2. Position in der Signalkette:
    • Experimentieren Sie mit der Position des Phase 90 in Ihrer Effektkette. Da es ein Modulations-Effekt ist, gehört es oft ans Ende der Kette, nach allen anderen Effekten außer Hall und Delay, wie Andertons Music Co. es erklärt. Das kann helfen, die Pegeldifferenzen zu glätten.
  3. Direktverbindung (mit Vorsicht):
    • Versuchen Sie, das E-Piano direkt an den Phaser anzuschließen, wenn das E-Piano einen Eingangspegel-Regler hat, der das Ausgangssignal senken kann. Seien Sie vorsichtig, um Übersteuerung und Verzerrung zu vermeiden.
Testen und Ausprobieren

  • Testen Sie diese Lösungen einzeln, um die Ursache des Problems genau zu bestimmen und die beste Einstellung für Ihre spezifische Kombination aus E-Piano und Effektpedal zu finden."

Die von Dir ausprobierten E-Pianos haben vermutlich unterschiedliche Impedanzen an den Ausgängen.
 
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Herzlichen Dank für die informative Antwort! Den Signalpegel konnte ich natürlich schon ausschließen und meine Vermutung ging auch Richtung unterschiedliche Impedanzen an den Ausgängen. Hätte nie gedacht, dass es so gravierende Unterschiede bei verschiedenen Instrumenten gibt bzw. habe bislang vermutet, dass es hier sich einen Standard gibt.
Das mit der DI-Box werde ich auf jeden Fall testen.
 
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... die KI hat's halt schön zusammengestellt und kopieren geht schneller als tippen ;)
gravierende Unterschiede bei verschiedenen Instrumenten gibt bzw. habe bislang vermutet, dass es hier sich einen Standard gibt.
Bei Keyboards mit rein elektronischer Klangerzeugung sind die Unterschiede auch nicht so groß.

Das Crumar Seven hat eine elektromechanische Klangerzeugung (Achtung: bei den Beschreibungen des Instruments wird "ab Hersteller" das Wort "Klangerzeugung" fälschlicherweise für "Sounds" verwendet), während andere E-Pianos zwar eine gewichtet Tastatur, aber eine rein elektronische Klangerzeugung haben. Schon daraus resultieren unterschiedliche Signalstärken, die beim elektromechanischen Piano für die natürlich auch enthaltene elektronische Klangerzeugung und -beeinflussung in den Halbleiterschaltkreisen runter und rauf kalibriert werden müssen. Wenn die Elektromechanik fehlt, kann gleich mit den richtigen Signalschwellen gearbeitet werden und das Ganze ist ausgangsmäßig eben wie die Orgeln und Synthesizer.
 
Ein MXR Phase 90 mit Script-Logo an ein Crumar Seven angeschlossen zieht den Pegel soweit runter, dass es im Live-Set nicht zu gebrauchen ist. An einem Nord Electro funktioniert es einwandfrei.
Ein Small Stone-Phaser am selben Crumar Seven läuft prima. hat jemand eine Erklärung dafür? Ich bin absolut ratlos...
@Clem :

Was für ein Gerät folgt auf den Phaser? Direkt ins Pult?

Und über welchen SmallStone reden wir? Vintage oder die 'neuen' im kleinen Gehäuse?


Jenzz
 
Das Crumar Seven hat eine elektromechanische Klangerzeugung (Achtung: bei den Beschreibungen des Instruments wird "ab Hersteller" das Wort "Klangerzeugung" fälschlicherweise für "Sounds" verwendet
Die Klangerzeugung simuliert verschiedene elektromechanische Klangerzeugungen, ist allerdings Virtual Modelling - also rein digital. Daneben werden manche Sounds im Crumar Seven auch durch reines Sampling erzeugt. Daher hatte ich vermutet, dass der Unterschied der Line-Outs zwischen Nord Electro und Crumar Seven nicht so gravierend ist.
Außerdem gibt es beim Fender Rhodes keine Probleme (die wahre elektromechanische Tonerzeugung).
Beitrag automatisch zusammengefügt:

Was für ein Gerät folgt auf den Phaser? Direkt ins Pult?
Habe alle Varianten ausprobiert, mit dem selben Ergebnis (drastischer Lautstärkeabfall).
Beitrag automatisch zusammengefügt:

Und über welchen SmallStone reden wir? Vintage oder die 'neuen' im kleinen Gehäuse?
Es ist der neue Small Stone (schwarz mit Hippie-Muster).
 
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Du hast die Frage nicht beantwortet.... ;-)

Es ist aber wichtig, was auf das Pedal folgt.... Der Hippie-SmallStone hat einen gebufferten Ausgang wohingegen der MXR zwar auch einen Ausgangstransistor hat, aufgrund seiner Schaltungstechnik aber einen viel höheren Ausgangswiderstand hat. Je nachdem, was für ein Gerät / Eingangswiderstand dann auf das Pedal folgt kann es dann zu Pegeländerungen kommen.

Jenzz
 
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Stimmt! ;-) Und du hast total recht: statt die Klangerzeuger zu verdächtigen, sollte der Blick auf die nachfolgende Signalkette gerichtet werden. Ich hatte das Crumar mit Phase 90 über einen Line-In im Zoom L20 ausprobiert und das Nord mit Phase 90 in eine MOTU Ultralight gestöpselt. Nach deinem Hinweis nun das Crumar aus dem Proberaum gebuckelt und in die MOTU gesteckt und siehe da: KEIN Pegelabfall! Es muss also irgendwie mit der Eingangsimpedanz des Zoom L20 bzw. dem Zusammenspiel mit dem Phase 90 zusammenhängen.
Vielen Dank für den sachkundigen Beistand!
Technischer Sachverstand schlägt die KI!
 
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Danke für die Blumen :)

Kommt hin....

Zoom L20 nur 10 kOhm Eingangswiderstand. Dort solltest Du mal auf einen Hi-Z-Eingang gehen, dann müsste es aber klappen.
Motu UltraLite 1 MOhm sowohl Line als auch Instrument... Ist also klar, dass es da klappt.

Edit:
Beim Phase 90 kommt noch ein Aspekt hinzu: Wie bei vielen älteren Pedalen erwartet (technisch gesehen) die Ausgangsstufe, dass sie auf einen hochohmigen Amp-Eingang 'guckt'. Dem entsprechend sind auch die internen Koppelkondesatoren/- Netzwerke ausgelegt. Beim Phase 90 sind das 100nF auf 150kOhm, ergibt einen ca. 10Hz Hochpass, sofern das folgende Gerät (Amp, Hi-Z Eingang) wenigstens um 1MOhm Eingangswiderstand hat.

Hat das folgende Gerät aber nur 10 kOhm, so bilden die 100nF mit den 10 kOhm des Geräts bereits einen 160 Hz Hochpass, es werden also Bässe fehlen....

Jenzz
 
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